Desperado (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von der_dominator

Von Schießwütigen Mariachis und zertrümmerten Bars

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wenn die Luft nicht nur brennend heiß, sondern auch von Blei durchlöchert zu sein scheint und man an jeder Straßenecke noch üblere Gestalten sehen kann, als an der letzten, befindet man sich wohl in Mexiko. Das ist keine allgemeingültiges Gesetz und auch der Reiseführer „Mexiko“ erwähnt dies nicht, aber es sind die vielen Filme aus Hollywood, oder weiß der Teufel woher, die dafür sorgen, dass dem gemeinen Filmfan beim Worte „Mexiko“ in erster Linie schießwütige, sich auf der Flucht befindende Ganoven und schöne Latinas in den Kopf kommen und dort verharren. Auch Robert Rodriguez, seines Zeichens junger und recht talentierter Filmemacher, ist da nicht ganz Unschuldig dran, denn nach seinem Erstlingswerk „El Mariachi“, das neunzehnhunderteinundneunzig mit knapp siebentausend Dollar nicht nur verdammt günstig, sondern auch sein Durchbruch war, sind es neunzehnhundertfünfundneunzig die Fortsetzung „Desperado“ und ein Jahr später, „From Dusk Till Dawn“, die erneut dafür sorgen das Mexiko ein heißes Pflaster für all die Ganoven und Halunken bleibt; zumindest im Kopfe des Kinogängers.

Rodriguez erzählt die Geschichte um einen schwarz gekleideten Mariachi [einen Gitarrenspieler], der den Mörder seiner Frau sucht und dabei [Achtung Spoiler] auf seinen Bruder Bucho trifft, der, wer hätte das gedacht, natürlich der Übeltäter ist. Es ist nicht die Handlung, die hier und da sicherlich recht unglaubwürdig ist, es sind eine Menge guter Idee, und vor allem die unzähligen Schießereien, die gekonnt inszeniert dem Zuschauer kaum Zeit zum Atmen lassen.

Es ist ausgerechnet sein Freund Buscemi [Steve Buscemi] der dem Gitarrenspieler ein Desaster in einer der ortsansässigen Bars beschert, in dem er Tage zuvor dort aufkreuzt und die Geschichte vom mordenden Desperado [Antonio Banderas] verkündet, der in Saragossa eine ganze Bar samt Inhalt zu Kleinholz verarbeitet haben soll, um den einheimischen vorm tatsächlichen Auftreten des Mexikaners, schon einmal ordentlich Angst zu machen. Als dieser dann einige Tage später in eben dieser Bar aufkreuzt sind die Messer bereits gewetzt und es folgt ein recht turbulente Szenen in der nun auch diese Bar kurz und klein geballert wird - Perfekt choreographiert versteht sich. Nach und nach schießt sich Banderas den Weg zu seinem ärgsten Feind frei, wobei nicht nur die ein oder andere Leiche seinen Weg pflastert, sondern sich auch eine neue Liebe, die Bibliothekarin der Stadt [Salma Hayek] anbahnt, die ihn fortan unterstützt.

Soll man „Desperado“ mit wenigen Worten beschreiben so würden wahrscheinlich die Worte „Schießereien“, „Action“, „Explosionen“ und „Unterhaltungswert“ fallen, denn von alle dem besitzt der Film eine Menge. Sicherlich sind es die vielen rasanten Actionszenen, die das Herzstück des knapp hundert Minuten währenden Filmes [FSK 18, die gekürzte ist gut sechs Minuten kürzer], aber vor allem die alle samt überzeugenden Schauspieler sorgen für das ein oder andere Lächeln, nicht nur während des wohl besten Witzes, der je in einem Film erzählt wurde.

Wenige Minuten bevor der Mariachi die Bar betritt, tauchen zwei weitere Fremde auf, um sich nach Bucho zu erkundigen und ein Bier zu trinken, was ersterem [Quentin Tarantino] nicht recht zusagt und ihn dazu veranlasst einen Witz zu erzählen, der ihm gerade einfällt.

Ein Kerl kommt in eine Bar, geht zum Barkeeper hin und sagt: \"Pass auf, Ich habe ne Wette für dich. Ich wette mit dir um dreihundert $, dass ich es bringe in dieses Glas da drüben zu pissen, und es geht nicht ein Tropfen daneben.\" Der Barkeeper sieht sich das Glas an und dieses Glas steht gute drei Meter weg. Er sagt: \"Warte, versteh ich das richtig du wettest also mit mir um dreihundert $, dass du es bringst von da, wo du jetzt stehst da rüber zu pissen in dieses Glas und es geht nicht ein Tropfen daneben.\" Der Gast sieht den Typ an und sagt: \"Ja so ist es!\" Der Barkeeper sagt: \"Junger Mann, die Wette gilt.\" Der Kerl sagt: \"OK, es geht los, es geht los.\" Zieht sein Ding raus und sieht das Glas an Mann. Er denkt fest ans Glas, denkt fest ans Glas ans Glas, er denkt fest ans Glas, an seinen Schwanz, Schwanz, Glas, Schwanz, Glas, Schwanz, Glas, fest ans Glas, Schwanz, Glas, Schwanz, Glas und dann WUSCH, lässt er es laufen und er pisst die ganze Bude voll ,Mann. Er pisst auf die Bar, er pisst auf den Hocker auf den Boden auf das Telefon, auf den Barkeeper, er pisst einfach überall, nur keinen einzigen Tropfen in das scheiß Glas. Klar, OK? Der Barkeeper der lacht sich darüber natürlich den Arsch ab, denn er ist dreihundert $ reicher. Ha, ha ,ha die Pisse tropft ihm vom Gesicht. Ha, ha, ha. Er sagt: \"Du bescheuerter Idiot Mann, du hast alles getroffen außer dem Glas. Du schuldest mir dreihundert $ Puter.\" Der Kerl sagt: \"Entschuldige mich nur eine kleine, winzige Sekunde.\" Geht in die hintere Ecke der Bar so gerade ein paar Jungs ne´ Partie Billard spielen. Er läuft zu ihnen rüber. Tuschel, Tuschel, Tuschel. Kommt zurück zum Tresen und sagt: \"Bitte Mr. Barkeeper dreihundert\" Und der Barkeeper fragt: \"Worüber freust du dich, du Blödmann, du hast gerade dreihundert $ verzockt?\" Da sagt der Kerl: \"Naja, siehst du die Typen da. Ich hab gerade mit jedem um fünfhundert $ gewettet. Ich sagte ich pisse auf dein Bier, pisse auf dienen Boden, pisse auf dein Telefon, und pisse auf dich, und du wirst deshalb bloß nicht wütend auf mich sein, du wirst dich darüber freuen!\"

Wenige Minuten später sind die Beiden Tod und der Film nimmt weiter seinen Lauf. Es sind solche Szenen, die den Film immer und immer wieder sehenswert machen. Wer sich an der Gewaltdarstellung nicht stört, die allerdings bei weitem nicht so weit geht wie etwa „From Dusk Till Dawn“, darf sich auf einen erfrischenden, sehr actionlastigen Thriller freuen, der, über seine Dauer von etwa hundert Minuten hinweg, immer wieder zu überraschen weiß. Sei es mit großartigen Szenen, ausgetüftelten Actioneinlagen oder der ein oder anderen „Romanze“ die natürlich auch bei Rodriguez nicht gänzlich fehlen darf.


# Unterm Strich bleibt…
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Desperado [USA 1995]
100 Minuten [FSK 18] / 94 Minuten [FSK 16]

Regie: Robert Rodriguez

Darsteller: Antonio Banderas, Quentin Tarantino, Salma Hayek u.a.



© der_dominator 2003 - sehr empfehlenswert!

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