Krankheit als Weg (Taschenbuch) / Thorwald Dethlefsen, Ruediger Dahlke Testbericht

... zum Teil möglich !!!

Das ca. 390 Seiten starke Buch Krankheit als Weg der Autoren Dethlefsen (Psychologe) und Dahlke (Medizinstudium/Heilpraktiker) besteht aus Teil 1 Theoretische Voraussetzungen zum Verständnis von
Krankheit und Heilung und Teil 2 Krankheitsbilder und ihre Bedeutung. Ersteres ist bemüht, Symptome zu erörtern, die zu Krankheiten führen, sprich vor allem jene, die fern von Viren und Bakterien sind. Natürlich werden auch Symptome beschireben und erklärt, oder es werden typischerweise die häufigsten Beschwerden von Angelstellten aufgeführt, um später deren GRünde zu diagnostizieren.
Interessanter ist da Teil 2 mit der Deutung von Krankheitsbilder. Zwei möchte ich hervorheben, a) Verdauung und b) Kopfschmerzen, um zwei anschauliche Beispiele zu nennen.

Verdauung und ERnährung. Die bekannten Beswchwerden wie Durchfall, Magenprobleme und andere Wehwehchen wie z.B. Sodbrennen werden seitenlang beschrieben und kommen zum Schluss, dass natürlich psychosoziale Stressfaktoren weitgehend verantwortlich sind... ich glaube, wir sind uns einig, dass wir dies auch ohne diese Buch erkannt hätten. So weit so gut, aber wo ist die Lösung? In diesem Buch finde ich sie nicht, - es sei denn, ich muss sie mir selbst ableiten !!!

Beispiel 2 ... KOPFSCHMERZEN !!! Und speziell Migräne. ES ist ein typischer weibliches Thema und kommt mir hier auch als solches so vor. Die Autoren bemühen sich, eine Verbindung zwischen Migräne und sexueller Unbefriedigung zu vermitteln. Plakativ heisst dies, dass Migräne ein Orgasmus im Kopf sei. Fehlende sexuelle Befriedigung sei Anlass der Migräne ... also ein altes Klischee in neuer Form der Geldemacherei durch ein Buch, das nichts neues êrzählt.

Andere Themen sind u.a. Atmung, Sinnesorgane, Haut, Nieren, Herz und Kreislauf ... und für jedes Problemchen wird eine Erklärung gefunden, die oberflächlich richtig, aber in der Tiefe unausgegoren und unbefriedigend wirkt. Keiner braucht dieses Buch, um festzustellen, dass Stress, Druck oder Kummer zu psychosomatischen Reaktionen führt, denn diese Lektüre weiss auch nicht eine Abhilfe zu schaffen.

Das letzte Kapitel AIDS scheint mit indes fast absurd, denn hier handelt es sich ausschließlich um einen Virus, der nicht psyschosomatisch gedeutet werden kann. Geschmacklos. Die beiläufige Info auf Seite 354, dass Homosexuelle an einem Wochenende bis zu 10 bis 20 sexuelle Kontakte hätte, wirkt total idiotisch. Was hat es mit dem Titel des Buches zu tun? Und schwingt da nicht eine Wertung durcvh? Die vielleicht sogar einfach falsch ist...?

Fazit: dieses Buch war Geldverschwendung, und es ärgert mich maßlos, dass ich dem Goldmann-Verlag 9 Euro in den Rachen geworfen habe.

Da vertraue ich doch lieber auf meinen gesunden Menschenverstand, dem Rat von Freunden, Selbsterkenntnissen und einem vertrauenswürdigen Hausarzt...

Jean-Louis (für yopi und Ciao)