Deutsche BA Testbericht

Deutsche-ba
ab 18,73
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(9)
4 Sterne
(5)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von andi2409

Stollen statt Schmarrn!

Pro:

Angemessener Preis! Guter Service! Sehr pünktlich!

Kontra:

Art des Umgangs mit Buchungsproblemen!

Empfehlung:

Ja

Grüß Gott!

Es ist schon eigenartig, wie sich Gemütszustände blitzschnell ändern können. Eben noch auf 180 und den festen Vorsatz, nie wieder mit der dba zu fliegen, änderte ein Satz diesen Zustand von jetzt auf sofort. Er lautete:

„Ja, des is ja a Schmarrn!“

Wie es begann!

Die Entscheidung, am nächsten Tage nicht mit dem Auto von München nach Düsseldorf zu gurken, fällt an einem Sonntagabend im August. Aber wie sonst in die unwirtliche Rheinmetropole kommen? Per Flugzeug! Ok, aber kann man so kurzfristig noch einen Flug bekommen? Man kann! Bei der dba.

Einst stand dba für Deutsche Besondere Anlagen\", ein Joint Venture von zwei deutschen Banken und der British Airways (1)., doch verstieß stieß der britische Mutterkonzern die kleine deutsche Tochter 2003. Die ohnehin schon gebeutelte Fluglinie floh in die Arme des Textilunternehmers Hans Rudolf Wöhrl, der aus dem totgesagten Unternehmen eine profitable Luftfahrtgesellschaft zimmerte. Sein Motto: Service, Service, Service! Ein neues Konzept musste her sowie Mitarbeiter, die mit ihrem Arbeitgeber durch dick und dünn gehen. Es hat funktioniert und ob die neue Bezeichnung für dba, das beste Angebot, hält, was sie verspricht, soll nun mal näher beleuchtet werden.

Wie oben bereits angedeutet, ist es immer im Rahmen des Möglichen, auf letzte Minute einen Flug online zu buchen (www.flydba.de). Die Seiten gestalten sich übersichtlich, die Flugauswahl ist einfach. Bezahlen kann man mit Kreditkartennummer oder Einzugsermächtigung. Jetzt setzt Herr Wöhrl ja auf Service und die Definition einer besonderen Dienstleistung im Flugverkehr ist ja nichts Neues und wird von fast allen Anbietern mehr (Air France) oder weniger (Swiss) gelebt. Meiner Meinung nach lässt sich die Qualität einer Dienstleistung am besten daran messen, wie der Umgang mit Problemen erfolgt und da fangen wir bei der Eingabe der Kreditkartennummer an.

Buchen und Fluchen!

Nach Auswahl und Bestätigung des Fluges hat leider die Bezahlung zu erfolgen. Die Seite meldet nach Abschicken genannter Nummer einen Fehler zurück. Auch ein zweiter Versuch schlägt fehl. Dann eben per Bankeinzug. Unmittelbar nach Bestellung des Fluges rattern Fax und eMail los. Buchungsbestätigung in zweifacher Form sozusagen. Vielleicht ein wenig übertrieben, aber besser einmal zu viel als einmal zuwenig. Mit der Aussicht, nicht sechs Stunden über Deutschlands Straßen kacheln zu müssen, beende ich den Abend.

Montagmorgen auf der A 99 Richtung Münchener Flughafen. Es geht nicht vor und nicht zurück. Die Minuten hopsen schnell wie Millisekunden fröhlich dahin und die Chance, den Flug zu erreichen, verrinnt nach und nach. Eine halbe Stunde vor Abflug wähle ich die Servicenummer und frage, ob ich den Flug noch umbuchen kann. Die Stimme mit wohligem britischem Akzent sieht in meinem Anliegen kein Problem. Wann und wohin ich denn dann wolle? Mmmmh, woher soll ich das denn jetzt wissen, aber ich wollte Ende November eh mal nach Hannover. Die Stimme schlägt Flüge vor, ich bejahe. Sie klärt mich darüber auf, dass man meine Kreditkarte um weitere € 25,-- belasten wird, weil eine Umbuchung eben was kostet. Die Schlauköpfe unter Euch werden jetzt fragen: Wieso Kreditkarte?

Und eben damit nahm das Unheil seinen Lauf. Am Monatsende kommen Konto- und Kreditkartenauszug. Beides hatte man mit € 211,-- belastet. Komischerweise bekam ich auch nie eine Umbuchungsbestätigung. Also sollte ein Anruf bei der Service-Hotline (€ 0,12 / Minute) Aufklärung verschaffen. Der Hotline-Onkel mit fürchterlichem englischem Akzent regiert verwirrt, verspricht aber, die Umbuchungsbestätigung zu schicken (was er denn doch nicht tut). Zu der Sache mit der Doppelverrechnung will er mal nachfragen. Kurze Zeit später ruft er mich an, erfragt meine Kontonummer und ward nie wieder gehört.

Nach einer Woche fülle ich auf den Internetseiten der dba ein Meckerformular aus, in dem ich den Sachverhalt schildere. Ein Autoresponder teilt mir mit, dass ich mich doch bitte sieben Tage gedulden soll. Am Tag elf der Mail gehe ich zu meiner Bank und lasse einen Betrag zurückbuchen. Am Tag zwölf schreibt mir eine Dame von der dba, dass es ihr a.) leid tut, dass ich nun fünf Tage länger warten musste und b.) unter meiner Kontonummer nichts finden können. Ihr Zahlungsprovider hätte nichts verbucht.

Zahlungsprovider? Kinder! Hier ein kostenloser Tipp von mir: Versucht es doch einfach mal mit einer Bank!

Jedenfalls hat sich für die Dame das Problem damit erledigt und ich kann sie ja anrufen, wenn ich noch eine Frage habe. Bornierter geht es wohl nicht. Also scanne ich meine Auszüge ein, schwärze das, was die Dame nichts angeht und schicke die Dinger los. Und siehe da, prompt kommt die Antwort, dass mein Vorgehen mit der Rückbuchung richtig gewesen sei. Allerdings lässt sie durchblicken, dass sie davon ausgeht, dass es durch eine Falscheingabe meinerseits zu dem Fehler gekommen war. Klar, ich Depp, wie kann ich es nur wagen, die Leute von der dba mit einer Flugbuchung zu belästigen. Was noch auffällt, ist, dass man bei der dba nicht freundlich sondern freundlichst grüßt. Was ist denn freundlichst? Klingt irgendwie nach „möglichst freundlich“ oder „Im Rahmen ihrer Möglichkeiten hat sich die Mitarbeiterin bemüht, möglichst freundlich zu grüßen“. Freundlichst hört sich irgendwie nach dem grausamen Scheitern eines hoch motivierten Adjektivs an, vom Komparativ in die Sphären der Superlative aufzusteigen, was nicht gelang, weil ein Baum im Weg stand.

Die Umbuchungsbestätigung kommt per Postprovider. In Summe soll ich rund € 35,-- direkt am Abflugschalter zahlen und nicht, wie in den AGBs geschrieben, € 25,--! Als penetranter Nörgel-Provider frage ich nach, warum ich denn jetzt zehn Euronen mehr berappen muss. Die Antwort ist Schweigen!

Zwischenfrage: Bin ich jetzt zu blöd oder wie?

Aber immerhin hatte die Dame, die mal wieder all meine Vorurteile gegen Frauen mit Doppelnamen bestätigt, die Flugnummern auf dem Beleg notiert, so dass ich die Abflugzeiten im Internet nachlesen kann :-)

Neulich am Schalter!

Das Mädchen am Abflugschalter verweist mich auf den dba-Schalter schräg gegenüber. Dort lege ich dem Schalterfräulein besagten Wisch inklusive € 35,-- vor und frage, wie diese Summe zusammenkommt. Und dann fällt der Satz:

„Ja, des is ja a Schmarrn!“

Und meine Welt ist wieder in Ordnung, denn es gibt offenbar auch Leute bei der dba, die ihren Job können. Und der Flug beweist, dass es sehr viele sind. Die Saftprovider sind fröhlich und vermeiden auch die Einweisung in die Schwimmwesten, falls man in einer Pfütze notwassern sollte. Es gibt ein Getränk und dazu Chips, Salzstangen oder Stollen. Mehr brauchts nun wirklich nicht für 55 Minuten Flugzeit. Die B 737 – 500 ist äußerst gepflegt, genau wie oben erwähnte Flugbegleiter. Der Flug startet pünktlich und landet eine Minuten vor der erwarteten Ankunftszeit. Bei Erreichen des Gepäckproviders drehen schon die Koffer ihre ersten Bahnen. Der Rückflug gestaltet sich ähnlich perfekt wie der Hinflug.

Fazit!

Die dba bekommt von mir fünf Sterne. Die Mitarbeiter haben laut dba-Magazin eine zeitlang auf 20% ihres Gehaltes verzichtet, um zum Überleben der Firma beizutragen. Offensichtlich hält die Truppe sehr zusammen, denn dieser Wille zur Dienstleistung wirkt sich irgendwie auf die ganze Atmosphäre während des Fluges aus. Man tut alles, was man kann, um dem Fluggast die Serviceleistung zu erbringen, die er erwartet und das ist ja nun nicht immer so in deutschen Landen und lüften Und nur weil da so eine komische Tante rumsitzt, muss man nicht gleich das ganze Unternehmen abwerten. A bisserl Toleranz sollte schon da sein …….

Tolerant? Ich? Niemals!

Gruß

Andi

PS: Wer jetzt Informationen zum Streckennetz und Preisen vermißt, den verweise ich auf die Seite www.flydba.de. Da gehören diese Informationen schließlich hin :-)

17 Bewertungen