Deutsche Bahn Testbericht

Deutsche-bahn
ab 16,26
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von Sedi*

Endlich mal günstig Bahnfahren

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Um meine grosse Liebe zu erreichen, muss ich mich am Wochenende in den Zug setzen und 2 Stunden Bahn fahren. Ich habe zwar auch ein Auto, doch nach einem schrecklichen Erlebnis im Stau, der über 3 Stunden anhielt und ich keinen Kilometer mehr vorwärts kam, bin ich auf den Schienenverkehr ungestiegen.

Anfangs fand ich das Bahnfahren super - der ICE war schnell in Köln, ich kam erholt an und konnte unterwegs sogar noch Gameboy spielen und Pokémon trainieren!

Doch mit der Zeit ging das Ganze wirklich ins Geld. So bezahlte ich für eine Strecke Bielefeld-Köln mit einem Twen-Ticket (20 % Rabatt auf jede ICE-Fahrt) 29,60 €. Der reguläre Preis liegt bei 37 €. So kostete mich ein Wochenende also immer um die 60 € Fahrtkosten.

Nun, für die Liebe macht man sowas natürlich - zumal die Wochenenden immer wunderschön waren - aber es ging natürlich auch ordentlich ins Geld.

Also musste ich mir Alternativen überlegen:
Ich stieg also zuerst mal in einen Bummelzug, doch das endete katatrophal! An einem Sonntag Abend empfiehlt es sich nämlich überhaupt nicht in solch einem Zug zu sein, da alle Bundeswehrsoldaten wieder zu ihren Kasernen zurückfuhren. So bekam man also schlecht einen Sitzplatz, verlor ausserdem noch viel Zeit, da diese Bummelzüge an allen erdenklichen Haltestellen halten und musste sich zudem auch noch das komische Gerede der Soldaten über tolle Munitionen oder Übungen anhören - Wahnsinn!!!

Der ICE war da die einzigste Fluchtmöglichkeit. Zwar hatte ich mir überlegt mir eine Bahncard zuzulegen, doch wusste ich nicht genau, wie lange ich noch Bahn fahren werde, da irgendwann dieses Jahr ein gemeinsamer Umzug ansteht und ich mich mit der Karte dann für 1 Jahr festgelegt habe.

Bei einem wöchentlichen Streifzug im Internet bei den An-und Abfahrtszeiten der Bahn auf www.bahn.de entdeckte ich dann den Button "surf & rail". Dieser wurde mit dem Slogan "Nie war Bahnfahren günstiger! surf & rail. Online buchen. Ticket selber ausdrucken." beworben.

Neugierig klickte ich mich hinein und war überrascht zu welchen Preisen dort die Tickets angeboten wurden.

Mit surf & rail kann man nämlich knapp 900 Direktverbindungen zwischen 61 Städten online zu besonders günstigen Preisen buchen. Je nach Entfernung für Hin- und Rückfahrt sollten die Tickets dort zwischen 40 € und 99 € kosten. Das hörte sich auch erst einmal super an. Ich klickte also meinen Abfahrtsbahnhof Bielefeld an und war erst einmal enttäuscht, dass Köln nicht als Ankunftsbahnhof aufblinkte. Doch bei genauerem Hinsehen sah ich, dass die Verbindung Bielefeld-Koblenz auch einen Zwischenstop in Köln macht. Also klickte ich mich tiefer in die ganze Buchungsgeschichte hinein.

Leider musste ich dann feststellen, dass man nicht an allen Tagen dieses günstige Ticket nutzen kann.
Surf & rail gilt nämlich an folgenden Tagen nicht: 28.03. (Gründonnerstag), 30.03. (Karsamstag), 01.04.(Ostermontag); 08.05. (Tag vor Himmelfahrt), 12.05. (Sonntag nach Himmelfahrt); 17.05. (Freitag vor Pfingsten); 20.05. (Pfingstmontag); 02.06. (Sonntag nach Fronleichnam); 06.10. (Sonntag nach Tag der Deutschen Einheit).

Gut, nachdem ich diese Tage berücksichtigt hatte, gab ich meine Reiseroute und meine gewünschten Termine ein. Ein Browserfenster öffnete sich und zeigte mir, dass nur ein gewisses Kontingent zu diesem Preis vorhanden sei.

Die Anzahl der zur Verfügung stehenden "surf & rail"-Tickets ist nämlich begrenzt. Eine grüne Ampel zeigt an, in welchen Zügen noch Plätze zu diesem Sonderpreis frei sind. Wenn für eine Verbindung das Kontingent erschöpft ist, zeigt die Ampel bei dem entsprechenden Zug rot.

Ist die Farbe hinter der angegebene Verbindung allerdings grün, so kann man sofort den gewünschten Zug per Mausklick buchen.

Meine Verbindung war zum Glück noch frei und so wählte ich diese Verbindung aus.
Jetzt allerdings stellte sich schon ein Nachteil ein: Da "surf & rail" ein reines Internet-Angebot ist, kann man dieses nur mit Kreditkarte in Anspruch nehmen.

Ich tippte also meine Kreditkartennummer ein und erhielt sofort nach erfolgreicher Eingabe und grüner Ampel der Reiseverbindung die Reiseunterlagen mit einer Buchungsnummer.
Diese Reiseunterlagen müssen sofort ausgedruckt werden, da sie den Fahrschein ersetzen. Diese Unterlagen mit der entsprechenden Buchungsnummer sind dann beim Zugfahren dem Schaffner vorzulegen.

So wird der Computer also mit "surf & rail" zum virtuellen Bahnschalter und der Drucker zum neuen Ticketautomaten.

Ich war zuerst ein wenig skeptisch als ich dann mit "meinem" Ticket ICE gefahren bin, denn ich wusste nicht, wie der Schaffner reagieren würde, da ich ja nur einen selbstgedruckten Zettel in der Hand hielt.

Bei der Ticketkontrolle stutzte dieser auch zunächst, doch er prüfte nur die Angaben der Reservierungsnummer mit seinen Angaben und meinem Personalausweis. Das war alles! Es hat also auf der Hin- sowie Rückreise alles super mit dem Ticket geklappt und es gab keinerlei Probleme damit.

Zu den Preisen ist noch folgendes zu sagen:
Es gibt bei "surf & rail" vier verschiedene Preisstufen für die Hin- und Rückfahrt in der 2.Klasse. Die Platzreservierung ist bereits inklusive, weitere Aufpreise und Zuschläge für ICE oder InterCity werden nicht erhoben. Als BahnCard-Inhaber spart man noch einmal in allen Preisstufen 5 €.Die Preise staffeln sich je nach Entfernung wie folgt:

mit BahnCard ohne BahnCard
Preisstufe I EUR 35,00 EUR 40,00
Preisstufe II EUR 50,00 EUR 55,00
Preisstufe III EUR 72,00 EUR 77,00
Preisstufe IV EUR 94,00 EUR 99,00

Ich musste also für die Hin- und Rückfahrt nach Köln 40 € (ohne Bahncard) bezahlen. Vergleicht man dies mit einem normalen Ticketverkauf (inklusive Rabatt durchs Twenticket, bei dem ich zusammen 60 € bezahlen musste), so habe ich 20 € gespart, was schon eine Ersparnis von 33 % zum Ursprungspreis ausmacht. Und das macht sich bei häufigem Zugfahren wirklich bemerkbar, zumal ich für diesen Preis wirklich nicht mehr Autofahren kann, da diese Kosten höher wären als mit dem Zug (und das kommt eigentlich sehr selten vor)!

Eine Ermässigung für Kinder gibt es übrigens nicht.

Nicht so gut finde ich leider, dass man dieses Angebot nur per Kreditkarte nutzen kann, da ja nicht jeder über eine solche Karte verfügt.

Ausserdem muss man "surf & rail" mindestens 7 Tage vor der Abreise buchen. Hier geht natürlich jegliche Spontanität flöten, denn bei seiner Buchung muss man sich schon auf die Uhrzeit genau auf eine Zugverbindung festlegen. Sollte man diesen Zug verpassen, so hat man keine Möglichkeit einen anderen Zug mit diesem Ticket zu benutzen, da Rückgabe, Umtausch und Erstattung nicht möglich ist.

Der Fahrschein gilt also nur in den gebuchten Zügen.
Dies ist natürlich blöd, wenn man sich überlegt 2 Stunden länger bei seinem Schatzi zu bleiben und einen späteren Zug zu nehmen, da man sich sonst so wieder ein neues Ticket besorgen muss, da die Gültigkeit des "surf & rail"-Tickets verloren gegangen ist.

Weiterhin muss man sich so festlegen, dass die Anreise zwar an jedem beliebigen Tag erfolgen kann, die Abreise jedoch frühstens am Sonntag nach der Hinfahrt statt findet. Man kann also nicht an einem Freitag hinfahren und am nächsten Tag (also Samstag) wieder zurückfahren. Aber wenn man schon mal so lange Zug fährt, so fährt man ja auch den nächsten Tag nicht gleich wieder zurück.

Der Ausdruck der Daten auf dem Fahrschein gilt ausserdem nur in Verbindung mit einem amtlichen Lichtbildausweis als Fahrschein. Sollte man keinen Ausweis dabei haben, so gilt der Fahrschein als ungültig. Die macht Sinn wenn man bedenkt, dass man ja so einen Ausdruck auch ziemlich leicht fälschen kann. Da aber der Fahrschein nicht übertragbar ist und auf den jeweileigen Reisenden ausgestellt ist, kann es eigentlich zu keinen Fälschungen kommen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass ich so ein "surf & rail"-Ticket wirklich jedem weiterempfehlen kann, der früh genug seine Zugverbindungen weiss. So kann man noch auf eine grosses Kontingent freier Verbindungen stossen und muss sich nicht mit irgendwelchen Zwangsverbindungen rumplagen.
Die Buchung und die Anwendung des Tickets klappt optimal. Man muss ausserdem keine nervigen Wartezeiten vor den ohnehin überfüllten Ticketständen der Bahn einplanen und kann sofort zu seinem Gleis gehen.
Zwar ist es etwas nervig, dass man sich auf die Uhrzeit genau festlegen muss, wann man denn nun fährt, doch im Hinblick auf die Ersparnis ist das allemal zu verschmerzen.

Bei Buchungsproblemen oder Fragen zur Buchung hilft die Bahn gerne weiter. Die Hotline ist zwischen 7:00 - 23:00 Uhr geschaltet und kostet 0,12 EUR/Minute.

Die Tickets sind unter www.bahn.de (den Button "surf & rail" klicken) zu buchen.

Vie Spass beim Zugfahren und Geldsparen wünscht Euch Euer Sedi*

10 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Peter16jh

    09.05.2002, 22:34 Uhr von Peter16jh
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut und ausfühlrich! Aber nicht ganz ungefährlich!

  • MaxTheCB

    09.05.2002, 22:27 Uhr von MaxTheCB
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gefährliche Sache mit den sch***s Kreditkarten...selbst SSL ist nicht unbedingt sicher, und die Plastikkarten erst recht nicht...ich bleib bei meinem Motto : Nur bares ist wahres (leider auch nicht mehr so ganz, dank (T)euro :-(