Deutsche Telekom Testbericht

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ab 52,52
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Summe aller Bewertungen
  • Erreichbarkeit:  gut
  • Support & Service:  durchschnittlich
  • Qualität der Verbindung:  gut
  • Kostenstruktur:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von michimaen

Drama in mehreren Akten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

In einer neugegründeten WG braucht man auch ein Telefon und auch Internet. Wir drei Bewohner entschieden uns für ISDN. Wie sich herausstellte, der Auftakt zu einem Trauerspiel in (bis jetzt 5) Akten.

1. Akt

Am 3. September 2001 ging ich mit einer Freundin in einen T-Punkt, um ihren alten analogen Anschluß, den sie in ihrer alten Wohnung hatte, in einen ISDN-Anschluß umzumelden. Wir den alten Vertrag mitgenommen und in dem guten Glaben, dass ist ne Sache von einer Viertelstunde. Die Voraussetzungen waren wirklich günstig. Es war ein Anschluß vorhanden der umgemeldet werden sollte und unsere Vormieter in der neuen Wohnung hatten bereits ISDN. Wir wurden sofort von einem wortkargen, aber freundlichen Mitarbeiter des T-Punktes bedient. Er stellte dort irgendwas in seinen Rechner ein, keiner weis was, wahrscheinlich nicht mal er selbst. Der Mitarbeiter sagte uns, am 5.9. wird der alte, analoge Anschluß abgestellt und am 8 oder 9.9. können wir dann voll loslegen. Wir auch noch die entsprechenden Geräte gekauft, um auch weiterhin das alte, analoge Telefon meiner Freundin nutzen zu können. Das waren der Umwandler fürs Telefon, eine ISDN-Dose und ein Gerät für den Rechner, wo gleich ein ISDN-Modem drin ist. Alles von der Firma mit dem magentafarbenden T Bitte seht mir nach, dass ich hier nicht genauer auf die Geräte eingehe, denn erstens muß ich mich damit noch mal richtig auseinandersetzen und zweitens ist mir wichtiger, dass alles funktioniert, als dass ich weiß, wie es funktioniert.
In freudiger Erwartung wir also nach Hause und gewartet auf den 9. September.

2. Akt

Natürlich ist nix passiert am 9.9. Freunde, die uns anrufen wollten, probierten es dann entnervt übers Handy und fragten uns, warum wir nicht ans Telefon gehen. Wir haben uns natürlich gefragt, warum es nicht geklingelt hat. Der Anrufer hat ein Freizeichen gehört. Ab da hatten wir die Vermutung, dass der alten Anschluß noch nicht abgemeldet war. Als Optimisten haben wir noch einen weiteren Tag gewartet und wieder ist nichts passiert. Am Tag darauf hat sich der dritte Mitbewohner mit der Telekom in Verbindung gesetzt. Nach stundenlangen Klingelnlassen in dem T-Punkt, wo wir den Vertrag abgeschlossen haben, versuchte er es bei der Service Hotline, die er sich im Internet herausgesucht hat. Dort eröffnete man ihm, dass noch nicht einmal ein Auftrag zur Ummeldung vorliegt. Da frag ich mich doch glatt, was der Kollege im T-Punkt solange gemacht hat an seinem Rechner, wenn er den Auftrag nicht eingegeben hat. Aber das wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Als er das abends zu Hause erzählte, dachte ich, ich bin im falschen Film. Die Dame der Service Hotline wollte allerdings den Auftrag jetzt direkt ins System einstellen. In der darauffolgenden Woche sollte dann endlich unser Telephon funktionieren. Und wir sollten uns endlich wieder im Netz tummeln können.

3. Akt

Pustekuchen. Zu dem zugesagten Termin konnten wir immer noch nicht telefonieren. Der Ärger über die Telekom nahm jetzt langsam aber deutlich zu. Nun waren etwa zweieinhalb Wochen vergangen und nichts war geschehen, zumindest von seiten der Telekom. Ich also wieder in den T-Punkt. Nun wurde ich von einem Mitarbeiter bedient, der sprach noch weniger als der erste. Vielleicht war dort gerade ein Wettkampf, wer erwirtschaftet den meisten Umsatz mit den wenigsten Worten. Keine Ahnung. Ich trug ihm mein Problem vor, dass trotz eindeutigem Auftrag die Telekom bis dato nicht in der Lage war einen wirklich (in meinen Augen) simplen Auftrag auszuführen. Er drehte ich nur wortlos um und wühlte in einer Kiste. In dieser Kiste fand er dann auch das, was er suchte, nehme ich an. Denn er kam dann wieder zu seinem Computer und schaute dort was nach und rannte dann, ohne ein Wort gesagt zu haben, zum Faxgerät. Danach sagte er mir, er habe den Auftrag noch mal an den Auftragsservice faxen müssen, da kein Auftrag vorlag. Ich dachte bei mir, sind die Leute bei der Telekom alle etwas schwer von Begriff. Das ist ja nun wirklich nicht schwierig, etwas ins System einzugeben und zu bearbeiten, zumal die technischen Voraussetzungen bereits gegeben waren. Wann können wir denn etwa ungefähr mit einer evtl. Freischaltung des Telefons rechnen. Vorsichtig, wie der Mitarbeiter war, sagte er nur, er kann es nicht sagen, weil er es nicht weiß. Auf die nächste Frage, wie es aussieht mit der Erstattung der erhöhten Telefonkosten, die durch die Benutzung der Handies entstanden sind, bekam ich nur knapp zu hören, da müssen Sie einen Brief schreiben und dann entscheiden wir wie kulant wir sind. Im Herausgehen rief mir der Bearbeiter noch hinterher, dass aber nur die Telefonkosten meiner Freundin erstattet werden können, da der Antrag nur auf sie laufe. Ich dachte nur noch, ja ja, du ..., wir werden ja sehen, denn der Mitarbeiter vom 3.9. sagte uns, das ist egal, auf wen wir den Anschluß melden. So haben wir uns gedacht, es ist das einfachste, dass wir den Anschluß weiterhin auf den Namen meiner Freundin laufen lassen. Und wir warteten also weiter.

4. Akt

In der nächsten Woche ist immer noch nix passiert. So langsam entschwand der letzte Optimismus bei uns. Am Ende der Woche wollten wir gemeinschaftlich in den T-Punkt fahren und uns beschweren. Die Mitarbeiter müssen das geahnt haben und haben den Laden geschlossen und einen Zettel in die Scheiben geklebt äAus technischen Gründen geschlossenô und das auch noch bis zum darauffolgenden Montag. Mit einer Wut im Bauch hab ich mir dann erstmal mein Handy geschnappt und wieder bei der Service Hotline angerufen. Die Dame, mit der ich telefonierte, sagte mir, es liege noch immer kein Auftrag vor für die Ummeldung des Telefonanschlusses. Ich dachte, ich hab mich verhört und fragte noch einmal nach. Wieder die gleiche Antwort. Die Dame war sehr freundlich und hat dann den Auftrag noch einmal entgegen genommen. Sie hat auch alles doppelt nachgefragt, dass keine Fehler auftreten. Sie nannte mir sogar einen Termin eine halbe Woche später, wo das Telefon dann endlich funktionieren sollte. Wir sind dann in freudiger Erwartung wieder nach Hause gefahren und auf den Tag gewartet. Doch wieder passierte nichts.

5. Akt

Nachdem auch der neuerliche Termin nicht eingehalten wurde, fuhr ich wieder in den T-Punkt. Diesmal hatten keine technischen Probleme oder sonstigen äußeren Einwirkungen verhindern können, dass der T-Punkt geöffnet wurde. Diesmal erwischte ich wieder den Mitarbeiter, mit dem ich schon im 3. Akt zu tun hatte. Diesmal war er etwas gesprächiger. Dies äußerte sich darin, dass er sich im Namen der Telekom bei mir entschuldigt hat und den Auftrag nochmals an den Auftragsservice der Telekom faxen muß. Zwei zusammenhängend und fließend gesprochene Sätze am Stück. Hat die Telekom etwa Mitarbeiterschulungen durchgeführt oder müssen die Mitarbeiter erst auftauen und die Kunden mehrmals sehen, bevor sie so langsam etwas mehr sprechen? So langsam machte sich die Resignation in mir breit. Was soll der Sch... hier. Bin ich denn wirklich nur der dumme Kunde, der die Arbeitsplätze des Unternehmens finanziert? Wahrscheinlich ja. Service ist jedenfalls nicht die Stärke der Telekom, zumindest nicht aus den bisherigen Erfahrungen.
Der Mitarbeiter wollte sich auch nicht auf einen Termin für die Freischaltung festlegen. Auch auf Nachfrage antwortete er nur, er weiß nicht, wann es soweit ist, dass die WG-Bewohner telefonieren könne übers Festnetz.

Fazit

Der letzte Optimismus ist immer noch nicht entschwunden. So testeten wir jeden Tag fleißig, ob es nicht doch schon funktioniert, unser Telefon, welches, glaube ich, inzwischen vor Langeweile gestorben ist. In der Zwischenzeit haben wir sogar noch einen Anrufbeantworter geschenkt bekommen. So fühlt sich unser Telefon wenigstens nicht mehr ganz alleine.
Am 5. Oktober dann plötzlich eine Änderung. Nachdem wir vorher immer ein Freizeichen gehört haben, wenn wir den Hörer abgenommen haben, so ging ab diesem Tag nichts mehr. Nur noch die totale Stille. Jetzt ist es gestorben unser Telefon. Und es konnte bis heute nicht reanimiert werden. Heute hab ich nochmal bei der Service Hotline angerufen und dort sagte man mir, das Telefon wurde am 5.10. freigeschaltet. Ich dachte: schön, und warum können wir nicht telefonieren. Jetzt werden die Leitungen geprüft. Und wieder heißt es warten auf den Tag X, an dem unser Telefon endlich funktionieren wird. Diesem Tag sind wir jetzt wohl ein großes Stück näher gekommen.
In meinen Augen verspielt die Telekom mit dieser Praxis ein Großteil des positiven Images, was durch die Werbung geschaffen werden soll. Ihr fragt euch bestimmt, warum geht er nicht woanders hin. Inzwischen kann ich das auch nicht mehr sagen. Jetzt möchte ich aber auch nicht mehr alles rückgängig machen und den ganzen Spaß noch einmal ebi einem anderen Provider testen. Und am Anfang überwiegte der Optimismus einer zügigen Bearbeitung und mit T-Online den Internetprovider gleich mit nutzen zu können.

Letzter Akt

Mitte Oktober war es dann endlich soweit. Es funktionierte, unser Telefon. In Ordnung war diese Praxis jedoch nicht. Beim nächsten Mal überlege ich echt, ob ich nochmal zur Telekom gehe. Nach einigen Problemen mit der Rechnung klappt nun auch dies. Als Entschuldigung für das ganze Hick Hack mit der Telekom haben wir dann 80 DM Gesprächsguthaben erhalten, aber auch nur, weil ich mehrmals ordentlich beschwert habe und auch nicht ganz freundliche Briefe geschrieben habe. Aber seitdem hatte ich keine Probleme mehr mit der Telekom.

michimaen

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