Diablo 2 - Lord of Destruction AddOn (deutsch) (PC Rollenspiel) Testbericht

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ab 16,21
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Erfahrungsbericht von Treesitter

Ich bin schon wieder infiziert

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Etwa zwei Wochen ist es nun her, dass mich der Diablo-Virus wieder erwischt hat - Gott sei Dank sind Ferien *g*. Das Add-On bietet zwei neue Charaktere und eine Vielzahl von Neuerungen, von denen ich euch nun einige nennen will. Natürlich benötigt ihr die Vollversion von Diablo 2, um es installieren zu können.


Der fünfte Akt:
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Bestand das Hauptspiel zuvor aus vier Akten, so wird nun ein fünfter dem Geschehen hinzugefügt, der euch durch das Hochland der Barbaren führt und an dessen Ende euch Baal erwartet, ein Bruder Diablos. Da die Reihenfolge der Akte eingehalten werden muss seid ihr gezwungen, mit einem neuen Charakter die ersten vier erneut durchzuspielen, bevor ihr den fünften zu Gesicht bekommt.

Eine andere Möglichkeit ist die Konvertierung eines alten Charakters, mit dem ihr früher schon Diablo besiegt habt. Aber Vorsicht: Der Charakter kann fortan nur noch in Spielen mit installiertem Add-On eingesetzt werden. Macht euch vorher also am besten eine Sicherheitskopie des Spielstandes.

Die neuen Monster sind allesamt recht hübsch gezeichnet, ebenso wie die Umgebung. Ich muss allerdings zugeben, dass einige Gebiete etwas sehr weitläufig geraten sind, so dass wieder - ähnlich wie im dritten Akt, den ich auch schon nicht so toll fand - einiges an Rennerei nötig ist.



Nun zu den Neuzugängen unter den Charakteren:


Der Druide:
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Seine Fertigkeiten sind eingeteilt in Elementarmagie, Gestaltwandelung und Hervorrufung. Seine Magie ist sehr stark, er kann Wirbelstürme zaubern, die unkontrollierbar über die Gegner hinwegfegen und diese lähmen oder einfrieren oder er lässt Vulkane entstehen, deren Lava die Monster im Nu verbrutzelt. Auch die Zyklonrüstung ist sehr nützlich, denn sie absorbiert je nach Level einen bestimmten Teil Elementarschaden.

Zu seiner Unterstützung kann der Druide verschiedene Wölfe, Pflanzen und Naturgeister beschwören, welche an seiner Seite kämpfen oder seine Lebenskraft erhöhen. Wenn gar nichts mehr hilft, kann er sich auch selbst in einen Werbären oder Werwolf verwandeln und entpuppt sich dann als ein mächtiger Nahkampfcharakter, der seine Gegner mit Bissen vergiftet oder mit seinen Pranken in die Mangel nimmt.

Alles in allem ist der Druide für Anfänger nicht schlecht, da man nicht unbedingt selbst kämpfen muss, wenn man genügend Kreaturen hat, die einem helfen. Stürzen sich diese auf die Gegner, gibt man ihnen mit Sprüchen wie Riss, Twister oder später Armaggeddon Rückendeckung. Die andere Möglichkeit ist, die Fertigkeiten zur Gestaltwandelung auszubauen und seine Meute selbst anzuführen. Ihr solltet euch nur früh entscheiden, welchen Weg ihr einschlagt, da ihr im Spiel nicht genügend Fertigkeitspunkte bekommt, um beide Aspekte voll auszubauen.



Die Assassine:
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Die Mörderin verfügt zwar über keine direkten Angriffzauber, kann aber dennoch auf Magie zurückgreifen, die nicht weniger tödlich ist. So kann sie Kampfkünste anwenden, die jeden Ninja vor Neid erblassen lassen würden: Sie hat Auflade-Fertigkeiten wie Eisklingen oder den Phönix-Schlag, welche einen magischen Bonus zu ihren Attacken hinzufügen, wenn sie freigesetzt werden. Je mehr Ladungen sich durch vorhergehende Treffer angesammelt haben, umso vernichtender die Wirkung.

Ebenfalls sehr wirksam sind Fallen, die auf den Boden geworfen werden und jeden Gegner mit Blitzen oder Feuerbällen angreifen, der dumm genug ist, sich ihnen zu nähern. Zwar haben diese "Selbstschussanlagen" nur begrenzt Munition und kosten eine Menge Mana, jedoch sind sie eine sehr gute Investition, wenn man den direkten Kontakt mit Gegnern vermeiden will.

Als wäre das noch nicht genug, hat die Assassine auch noch Schattendisziplinen, welche ihre Waffe mit einem tödlichen Gift versehen oder einen Schatten ihrer selbst beschwören, der über alle ihre Fertigkeiten verfügt und ein guter Gefährte im Kampf ist.

Die Mörderin spielt sich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, entwickelt sich ab dem vierten Akt jedoch zu einem echten Killer: Keiner anderer Charakter - ausser einem fanatischen Paladin - kann so schnell zuschlagen und sich so schnell wieder verdrücken. Da man aber recht umsichtig bei der Verteilung der Statuspunkte sein muss, weil sie ein sehr ausgeglichener Charakter ist, empfielt sich die Mörderin eher für fortgeschrittenere Spieler.


Sonstige Neuerungen:
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Gut sieht sie aus, die Welt in der neuen Auflösung von 800x640 Pixeln. Man hat so einen besseren Überblick und auch die Effekte kommen besser zur Geltung. Eine solche Grafik hätten viele schon vor einem Jahr erwartet, als die Vollversion von Diablo 2 in die Läden kam.

Eine weitere wichtige Sache sind die starken Söldner, die man jetzt anheuern kann. Ihre künstliche Intelligenz wurde klar verbessert, sie fallen nicht mehr gleich beim Anblick eines Gegners tot um und man kann sie mit Rüstungen und Waffen versorgen.

Wer Diablo 2 schon bis zur völligen Entkräftung gespielt hat, wird noch zahlreiche weiter Verbesserungen wie etwa viel neue Gegenstände, eine grössere Truhe, neue Runen zum Sockeln von Rüstungen und Waffen und vieles mehr finden.


Fazit:
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Eines ist echt heftig: Der Preis! Für 60 DM bekommt man ja schon fast ein komplett neues Spiel!! Die Frage, ob dieser Preis gerechtfertigt ist, stellt sich für wahre Diablo 2-Freaks aber kaum, denn auch wenn ein einziger Akt etwas wenig ist, so sind doch die Assassine und der Druide genug Anreiz, Diablo und Baal erneut einen Besuch abzustatten.

Die vielen guten (und ausnahmsweise grösstenteils sinnvollen) Verbesserungen sind ein weiterer Grund für die Anschaffung. Blue Shift etwa, das neue Mission-Pack für Half-Life, habe ich an zwei Abenden durchgespielt, an Lord of Destruction jedoch werde ich noch eine ganze Weile sitzen, auch wenn Baal schon längst in die Hölle zurückgeschickt wurde, aus der er herkam.


Alles in allem eine gelungene Erweiterung, die ich jedem Fan ans Herz legen kann. Gelegenheitsspieler sollten sich die Anschaffung aber für aufgrund des hohen Preises und des teilweise hohen Schwierigkeitsgrades zweimal überlegen.

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