Diablo 2 - Lord of Destruction AddOn (deutsch) (PC Rollenspiel) Testbericht

Diablo-2-lord-of-destruction-addon-deutsch-pc-rollenspiel
ab 16,21
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(37)
4 Sterne
(8)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von magnifico

Absolutes Muß für alle Diablo II-Spieler

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Für alle, die in Diablo II das bisher beste Rollenspiel des PC-Spielezeitalters gefunden zu haben glaube, dürfte sich Diablo II Lord of Destruction als „Gral des Heils“ erweisen, denn hier hat Blizzard in einer nach meinen Erfahrungen einzigartigen Weise ein nahezu schon perfektes Grundspiel nochmals verfeinert. Denn neben einer beispiellosen Verbesserung der Graphik sind zahlreiche neue Features und Elemente neben der grundsätzlichen Erweiterung um ein zusätzliches Quest in das Spiel eingegangen, die den Kauf zu einem wirklichen Muß werden lässt.

Für alle, die Diablo II hinreichend kennen, sei es durch entsprechende Zeitschriftenartikel oder mehrmaliges Durchspielen selbst, wird die in den nächsten Absätzen erfolgende Kurzdarstellung des Grundspiels, die ich zur besseren Verständlichkeit für die eigentlichen Ausführungen zu Lord of Destruction hier anführe, sicherlich nichts neues enthalten, jedoch erschien mir ein gänzlicher Verzicht auf eben eine solche „Background-Information“ nicht sehr sinnvoll gegenüber jenen, die eben gerade keine Erfahrungen mit Diablo II sammeln konnten.

Im Grundspiel tritt der Spieler, verkörpert durch einen von fünf frei wählbaren Heldentypen, dem Barbar, dem Paladin, dem Totenbeschwörer, der Amazone oder der Zauberin, in vier verschiedenen Akten gegen unzählige Monster und Gegner an, die einem das Leben schwer und gleichzeitig aber auch leicht machen, denn für jeden Sieg bzw. jede dem Guten dienende Exekution eines Gegners erhält der Charakter Erfahrungspunkte, die, erreichen diese eine bestimmte Schwelle, zu einer Aufwertung der Fähigkeiten sowie Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten führen, wobei hier dem Spieler auf Seiten der Charakterattribute – Stärke, Geschicklichkeit, Vitalität und Energie – absolut freie Hand gelassen wird, im Bereich der Fähigkeiten – insgesamt jeweils dreißig verschiedene, die sich in drei große Bereiche unterteilen, wobei in jedem Bereich eine Art Entwicklungsbaum vorgesehen ist, der erst nach und nach vollständig erfüllt werden kann – hingegen eine fortschrittsgebundene, nichtsdestotrotz aber sehr liberale Verteilung vorgenommen werden kann, durch die im Rahmen der ursprünglichen Charakterwahl individuelle Ambitionen ausgebaut werden können. Wer also meint, dass eine Zauberin, die infolge ihrer magischen Fernattacken nicht unbedingt zum Tragen schwerer Rüstungen geeignet ist, dennoch nicht auf ihren Vollmetall-Körperpanzer verzichten sollte, kann entsprechend über mehrere Erfahrungspunktestufen hinweg die Stärke – charakteruntypisch, aber bitte – ausbauen und so seine eigene Strategie verfolgen.

In jedem der vier Akte geht der Charakter von einer Art „Heimat“ aus, in der ihm mehrere Nicht-Spieler-Charaktere, sogenannte NPCs, neben Möglichkeiten des Handeltreibens Aufgaben und Rätsel stellen, deren Lösung von essentieller Wichtigkeit für das Fortkommen in dem Spiel selbst ist. Anders als bei Diablo I ist hier also kein blindes Drauflosschlagen durch die verschiedenen Ebenen des Klosters bis hin zum Sieg über Diablo selbst möglich, vielmehr muss man sich schon mit den jeweiligen Lager-, Dorf- und Stadtbewohnern – im vierten Akt sogar mit einem Erzengel – auseinandersetzen. Teilweise erhält der Spieler nach erfolgreicher Lösung der Aufgabe, von denen es in den ersten drei Akten jeweils sechs, im vierten Akt drei gibt, als zusätzliche Belohnung einen besonderen Gegenstand mit entsprechenden Attributen.

Beeindruckend ist die beinahe unfassliche Größe, die Diablo II gegenüber seinem Vorgänger, Diablo I, auszeichnet, denn nicht nur, dass hier die meisten Gefechte im freien Land bzw. erst nach längerer Suche aufzufindenden Dungeons stattfinden, kann wohl ohne Übertreibung auch gesagt werden, dass bereits der erste Akt beinahe die gesamte Größe des zerfallenen Klosters bei Diablo I darstellt, somit also rund viermal so groß ausgefallen ist, bezogen auf die Gelände- und Monsterzahl. Aber auch hinsichtlich den Waffen-, Rüstungs- und sonstigen Gegenständen ist bereits im Grundspiel, Diablo II, eine deutliche Erweiterung, wie etwa die Möglichkeit, geeignete Waffen und Rüstungen durch Edelsteine mit besonderen Zusatzfähigkeiten zu versehen, neu hinzugekommen.

Soweit also in aller gebotenen Kürze zu Diablo II, da es mir einerseits angesichts der zahlreichen Meinungsbeiträge zu dem Grundspiel hier bei Ciao! nicht geboten erscheint, in mehrseitigen Ausführungen mit detaillierteren Schilderungen zu langweilen, andererseits ich aber auch meinen eigenen Diablo-II-Beitrag nicht erneut hier anbringen möchte.

Kennzeichnend für Diablo II Lord of Destruction ist, wie es sich für ein gutes Add-on gehört, die Tatsache, dass es neben einer bloßen Erweiterung des Grundspiels auch einige Verbesserungen unmittelbar dem Grundspiel selbst, und zwar von Anfang an, beifügt. Bei Lord of Destruction ist das einmal, dass nun eine Auflösung von 800x600 anstelle von 640x480 erreicht werden kann, was allen Eigentümern von entsprechend leistungsstarken Hardwarekomponenten ein völlig neues Spielgefühl vermitteln dürfte, da die Licht- und Schatteneffekte wie aber auch die Figuren selbst in einer sagenhaften Schärfe und Detailliertheit hervortreten, die bei 640x480 naturgemäß nicht geboten werden konnte. Alleine dafür – und natürlich für den fünften Akt, auf den ich gleich noch komme – würde sich der Kauf der Erweiterung mehr als nur lohnen.

Anknüpfend an das Grundspiel schließt sich nun nach der Vernichtung Diablos durch den siegreichen Helden der fünfte Akt an, in dem es gegen den letzten der Drei Grossen Übel, Baal, der Herren der Zerstörung, ins Felde zu ziehen gilt. Dieser fünfte Akt, eingeleitet durch ein hervorragendes Video, unterteilt sich wie die drei ersten Akte in sechs Quests, die ebenfalls von den NPCs dem Helden gestellt werden.

Daneben kann der Spieler nun zu Beginn seines Abenteuers anstelle aus fünf Heldentypen nunmehr aus sieben wählen, da sich zu den fünf bereits vorhandenen zwei weitere, der Druide und die Assassine, gesellt haben, die ebenfalls mit beeindrucken Fähigkeiten ihren Gegner das Leben schwer zu machen bzw. endgültig abzunehmen verstehen. Der Druide, Meister und Beherrscher der Kräfte der Natur, kann dabei neben der Heraufbeschwörung von tödlichen Ranken und apokalyptischen Stürmen sich selbst wahlweise in einen Bären oder Wolf verwandeln und seine Gegner in der von ihm gewählten Gestalt das Fürchten lehren, wohingegen die Assassine neben einem tödlichen Waffeneinsatz Fallen aufzustellen vermag, die jeglichem Ansturm des Feindes den Schrecken zu nehmen verstehen.

Daneben gibt es nun aber auch neben den Edelsteinen, die bei den sogenannten gesockelten Gegenständen zu besonderen Attributen derselben, in Abhängigkeit von Qualität und Art des Edelsteines, führten, Runen, die ebenfalls besondere Merkmale mit sich bringen und Juwelen, die vorbezeichnete Eigenschaften aufweisen und, wie Edelsteine und Runen, auf geeignete Ausrüstungskomponenten gesetzt werden können.
Weiterhin wurden sogenannte personalisierte Gegenstände eingeführt, die immer nur von einer Charakter-Art, also beispielsweise dem Barbar oder dem Totenbeschwörer, verwendet werden können, für alle anderen hingegen lediglich zum Geldverdienen oder Handeln bereit stehen.

Ein besonderer Clou ist, dass dem Helden in seinem Inventar-Menu nun zwei Bewaffungsvarianten zur Verfügung stehen, somit also zwei Möglichkeiten des Tragens von Waffen und/oder Schilden ermöglicht wurde, die, mittels eines einfachen Tastendruckes, je nach Situationserfordernis aktiviert werden können. Itemspezialisten, die bisher also für beinahe jede Situation die geeigneten Ausrüstungsgegenstände mit sich bzw. mit ihrem Helden herumgetragen haben, können so ungleich bequemer nach eigenem Gutdünken das jeweils sinnvollere Ausrüstungsstück zum Einsatz bringen, zumal nun, da aus dem bisherigen Schatzkistchen nun endlich eine echte Schatzkiste geworden ist, Stauraumprobleme wesentlich seltener auftreten dürften.

Alles in allem ist Lord of Destruction ein wirklich lohnenswertes, da das gesamte Spiel aufwertendes, Add-On, das nicht nur für jene, die mit alle fünf Charakteren in allen drei Schwierigkeitsstufen – Normal, Alptraum, Hölle – Diablo vernichtet haben, eine gewinnbringende Investition darstellen dürfe, da eben nicht nur eine bloße Erweiterung des Handlungsgeschehens, sondern vielmehr tiefgreifende und spielfördernde Veränderungen vorgenommen wurden, die auch dem Einsteiger bereits im ersten Quest des ersten Aktes zu Gute kommen. Denn zumindest – und gleichzeitig aber auch gerade – die Verbesserung der Graphik dürfte jedes Spieler-Herz höher schlagen lassen, denn die Show-Effekte, die natürlich insbesondere bei den Charakteren Druide und Zauberin am stärksten ausfallen dürften, sind ein echter Leckerbissen. Auf eine Schilderung des Inhalts der einzelnen Quests, sowohl denen des Grundspiels wie auch denen des fünften Aktes, habe ich bewusst verzichtet, da meiner Ansicht nach ein Erfahrungsbericht einerseits keine Komplettlösung anzubieten braucht, zum anderen aber auch Diablo II – mit und ohne Lord of Destruction – kein wirklich kniffeliges Denkspiel ist, als dass dem Leser dieses Berichtes die geschilderten Vorzüge und Eigenschaften nur dann zugänglich werden, wenn es ihm endlich gelingt, diese oder jene Nuss zu knacken – gegen übermächtige Gegner oder falsches Angehen derselben ist nun mal zumindest hier bei Ciao! kein Kraut gewachsen!

Abschließend will ich daher auch nur eine eindeutige Kaufempfehlung an all diejenigen aussprechen, die schon an dem Grundspiel ihre helle Freude gefunden haben, gleichzeitig aber jenen abraten, die schon bei Diablo II aus welchen Gründen auch immer eher missmutig und mehr oder weniger aufgrund der getätigten Investition sich damit auseinandersetzen, von einem Kauf abraten, da der Grundtyp auf keinen Fall einer Veränderung erfährt und auch eine Rückkehr zu dem von einigen als besser befundenen Diablo I-Genre stattfinden wird. Alle anderen jedoch werden eine neue Tiefe und auch eine neue Komplexität erleben, die durch ansprechendere Graphiken und noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten untermauert wird. Einmal mehr ein gelungenes und durchdachtes Produkt aus dem Hause Blizzard, das zudem mittlerweile auch keinen Anspruch mehr auf „Teuerstes Add-On alles Zeiten“ erhebt, sondern wirklich erschwinglich erhältlich ist.

33 Bewertungen, 3 Kommentare

  • moddy

    17.04.2002, 22:24 Uhr von moddy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bestes AddOn auf dem Markt !!!

  • kleinesbennie

    18.02.2002, 19:19 Uhr von kleinesbennie
    Bewertung: sehr hilfreich

    diese spiel hat mich schon viele stunden gekostet :-)

  • susperia

    18.02.2002, 19:18 Uhr von susperia
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wow, dass nenn ich eine Doktorarbeit! Weiter so! Bye Deine Susperia