Diablo 2 - Lord of Destruction AddOn (deutsch) (PC Rollenspiel) Testbericht

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ab 16,21
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Erfahrungsbericht von ikaros

Das erste Spiel im Plusquamperfekt

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Für viele wird die hier von mir gewählte Überschrift aufgrund des grammatikalischen terminus technicus für die „Vorvergangenheit“ sicherlich zunächst merkwürdig anmuten. Doch keine Sorge, ich habe nicht vor, zu Diablo II – Lords of Destruction, eine Abhandlung über das deutsche Sprachwesen zu halten und nein, ich habe mich auch nicht in der Kategorie geiirt: es geht tatsächlich um Diablo II – Lords of Destruction (im weiteren nur noch LoD genannt)!

Zur Erläuterung: plusquamperfekt entspringt dem Lateinischen, wobei „plus“ mit „mehr“, „quam“ mit „als“ und „perfectus, -a, -um“ mit „vollkommen, vollendet u.ä.“ zu übersetzen ist, so daß also „plusquamperfekt“ nichts anderes als „mehr als vollkommen bzw. vollendet“ bedeutet. Eine üblicherweise nur in der Germanistik und ihren Ausläufern anzutreffende Ausdrucksweise, aber nach meiner Ansicht durchaus auch für – horribile dictu (lat.: schrecklich auszusprechen) andere Zwecke – selbst so banale wie die der Beschreibung eines Computerspieles – geeignet! Und daß LoD mehr als nur einfach „perfekt“ ist, kann sicherlich so gut wie jeder bestätigen, der schon in die neuen Tiefen des Add-ons zum Bestseller Diablo II eingetaucht ist!!! Falls nicht, auch gut, dann weiß derjenige, so er denn überhaupt noch am Lesen ist, wenigstens, was ich in meiner Überschrift zum Ausdruck bringen wollte.

Das Spiel selbst ist ein klassisches Add-on, benötigt also zur Anwendung und Einsetzbarkeit die Grundvariante, wobei allerdings kein bloßer „Anhang“ in Form weiterer Spielzüge, Level, Rätsel oder ähnlichem angehängt wird, sondern vielmehr auch von Anfang an (positive) Veränderungen durchgesetzt werden. Daß dabei leider auch wieder Patches anfallen, ist zwar ein wenig merkwürdig, bestärkt aber letztlich wohl all jene Behauptungen, nach denen Blizzard, Markenschmiede von Adventuren und insbesondere der Vorgänger-Variante Diablo (I) sowie Echtzeitstrategiespielen – WarCraft, StarCraft – bereits beim Basteln von Diablo II auch an dem Add-on gebastelt haben soll und lediglich aus markttechnischen Motiven heraus eine gemeinsame Markteinführung nicht durchgezogen hat. Aber egal, wir sind – bis auf die anfangs etwas hohen Anschaffungskosten – ja auch kaum böse.

Doch nun zu LoD selbst.

Vom Spielverlauf her setzt es inhaltlich da an, wo Diablo II aufhört: bei der Vernichtung Diablos, des Herrn des Schreckens. Für alle, die Diablo II nicht so ganz oder vielleicht auch gar nicht kennen, hier ein kurzer Rückblick bzw. Zusammenfassung dessen, was sich in Diablo II ereignet:

Der Spieler, der einen Charakter seines Geschmacks ausgewählt hat, findet sich im „Lager der Jägerinnen“ und damit im ersten von vier bzw. nach erfolgter Installation von LoD von fünf Akten wieder, in denen es zu seiner vordringlichsten Aufgabe gehört, die ihm gestellten Aufgaben, die meistens mit der Tötung eines gräßlichen Ungeheuers enden, zu erfüllen – Überleben kommt erst danach! Dabei erhält der Charakter neben verschiedenen Hinweisen auch genügend Möglichkeit, nach Herzenslust auf Monster aller Art einzuschlagen und durch deren Eliminierung an Erfahrung zu gewinnen sowie wertvolle Gegenstände zu erhalten. Nach der Absolvierung der sechs Aufgaben – Quests genannt – ist der erste Akt abgeschlossen und nach einer kurzen Videosequenz gelangt der Charakter zunächst – im zweiten Akt – in eine Wüstenstadt, in der es wiederum sechs Aufgabensteller auf ihn abgesehen haben.
Ist auch dieser Akt absolviert, werden ihm im dritten Akt erneut sechs weitere Aufgaben im Rahmen einer Dschungelstadt gestellt, nach deren Absolvierung schließlich der ehemals vierte und letzte Akt an den Pforten der Hölle wartete, in dem lediglich drei Aufgaben zu lösen waren, wobei die dritte und letzte in der Vernichtung Diablos bestand.

Nun endet das Spiel nicht damit, daß Diablo zu einem Häuflein Asche zerfällt, sondern vielmehr gelangt der Charakter im fünften Akt an den Fuß des Heiligen Berges Ararat, auf den Baal, Bruder des Diablo und Herr der Zerstörung, gestiegen ist, um den legendären Weltenstein, dessen Unverderbtheit für die Welt der Menschen von höchster Bedeutung ist, zu einem Werkzeug des Bösen zu machen. Sechs Aufgaben wollen auch hier wieder gelöst werden, bevor auch Baal, der Dritte der Großen Übel neben Mephisto, Herr des Schreckens, und Diablo, vernichtet werden kann.

Soweit die inhaltliche Kurzfassung – wer mehr zum Grundspiel selbst wissen möchte, sollte besser bei (m)einem Diablo II-Beitrag nachlesen, was es dazu zu sagen gibt, da am Grundprinzip auch nach LoD sich nichts ändern wird – bei der ich mich nur auf die wesentlichsten Grundzüge beschränkt habe, um keinerlei unnötige Übermutung infolge Wiederholung schon Bekannten oder Uninteressantem herauf zu beschwören.

Daher auch gleich weiter zu den eigentlichen Neuerungen, die neben der bloßen Anhängung des fünften Aktes stehen.

Bereits zu Anfang des Spieles hat der Neustarter nun die Möglichkeit, anstelle der fünf bereits bekannten Charaktere – Amazone, Paladin, Nekromant, Zauberin und Barbar – zwei weitere Charaktere auszuwählen, den Druiden und die Assassine, die über neue und bezaubernde Fähigkeiten verfügen.

Der Druide versteht sich auf den Einsatz der Naturkräfte – nicht zu verwechseln mit dem Einsatz der Elementarkräfte durch die Zauberin – und kann somit nicht nur mächtige Felsbrocken und Zyklone auf seine Feinde loslassen, sondern auch neben der Herbeirufung von kämpferischen Tieren sich selbst entweder in einen Werwolf oder einen Werbären verwandeln, um dann gehörig gegen die Angreifer auszuteilen. Ein Charakter, der dem Fernkampf mittels magischen Waffen ebenso wie dem Nahkampf nach vorheriger Verwandlung gewogen ist.

Die Assassine, ebenfalls für beide Kampfarten zu haben, versteht sich dagegen mehr auf Gifte, Waffen und Kampftechniken, bei denen den Gegner das Gefühl, in Salamischeiben geschnitten zu werden, vermittelt wird. Dabei sind insbesondere die von ihr herstellbaren Fallenapparaturen, die enormes Schadenspotential in sich bergen, zu erwähnen, die beinahe schon eine Überdominanz gegenüber den Angreifern einnehmen und diesen mehr als nur gehörig einheizen.

Im Zuge der Ergänzung der Charakterauswahl sind im Spiel selbst auch neue Arten von Gegenständen aufgetaucht: die personalisierten Gegenstände, die nur immer von einem bestimmten Charakter verwendet werden könnten wie etwa Tierköpfe nur vom Druiden, Keulen vom Barbar oder Klauenhände von der Assassine. Diesen Gegenständen wohnen dabei besondere Fähigkeiten inne, die sich optimal gegenüber den Grundeigenschaften des Charakters einbringen lassen und somit dessen Grundneigung verstärken.

Daneben sind neben die Edelsteine und Schädel, die bisher schon eine Aufwertung einzelner „gesockelter“ Gegenstände erlaubt haben, die Juwelen getreten, die nach erfolgter Identifizierung ebenfalls auch eben diese Gegenstände gesetzt werden können und dabei vordefinierte und vom Einsatzort unabhängige Attributsaufwertungen mit sich bringen. Auch Runen sind neu eingeführt, die ihrerseits besondere und den Edelsteinen oder Juwelen an sich fremde Vorteile bringen, wobei hier teilweise die Kombination verschiedener Runen untereinander auf dem gleichen Gegenstand zusätzliche Vorteile mit sich bringen kann – es darf also nach Herzenslust experimentiert werden.

Sehr zu loben ist auch die Idee, dem Schmuckkästchen, daß bisher schon den etwas übertriebenen Titel „Privater Goldschatz“ getragen hat, einige Fächer mehr zukommen zu lassen und auch im Inventar-Menü des Charakters die Möglichkeit zweier Waffen- bzw. Schildträger vorzusehen, die somit einen sekundenschnellen Wechsel der Bewaffnung je nach Erfordernis der Lage ermöglichen.

Sahnestückchen der Aufbesserungen, die sich durch das gesamte Spiel nach der Lod-Installation zieht, ist aber sicherlich unstreitig die neue Grafikstufe, die eine Auflösung von 800x600 anstelle von 640x480 bereit hält, ohne dabei aber gleich jede Bewegungssequenz zum Diavortrag zu verdammen. Hierdurch wird zum einen der Perspektiven-Modus verstärkt, da so die teilweise doch auffallende Pixeligkeit im Vordergrund verschwindet, zum anderen ist wesentlich mehr Platz auf dem Bildschirm, um auch in größerem Gemetzel den Überblick bewahren bzw. heranstürmende Horden nicht erst kurz vor Nasenlänge zu stoppen.

Nach meinen Erfahrungen – ich habe das gesamte Spiel mittlerweile zweimal mit Zauberin und Druide durchgespielt – lohnt sich die Investition in LoD auf jeden Fall, da neben der graphischen Aufwertung, die zwar nicht dringendst erforderlich gewesen ist, aber auch auf keinen Fall überflüssig erscheint, auch so wesentliche Vorteile entstanden sind, denn die Möglichkeiten, die man nun infolge zusätzlicher Gegenstände und Kombinationen hat, bereichern das Spielgeschehen doch um einiges und lassen manche Konfrontationen weniger schrecklich aussehen.

Daher kann ich auch nur jedem empfehlen, sofern er Diablo II mit Genuß bereits zu spielen begonnen hat – der bzw. die Charaktere werden automatisch übernommen, ein Neustart ist nicht erforderlich – über die Anschaffung von LoD nachzudenken und diese möglichst bald auch zu realisieren!

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • madhead

    17.02.2002, 13:56 Uhr von madhead
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wow! Sanfte Grüße vom madhead