Bayer Schering Pharma Diane 35 Testbericht

ab 9,01
Auf yopi.de gelistet seit 09/2010
Summe aller Bewertungen
  • Verträglichkeit:  gut
  • Nebenwirkungen:  erträglich
  • Verpackung:  durchschnittlich
  • Packungsbeilage:  sehr gut verständlich
  • Anwendung:  leicht
  • Preis:  preisintensiv

Erfahrungsbericht von Moon-Star

Erst Top, dann ziemlich Flop

3
  • Verträglichkeit:  gut
  • Nebenwirkungen:  fast keine
  • Packungsbeilage:  sehr gut verständlich

Pro:

regelmäßiger und schwächerer Zyklus, keine Pickel mehr

Kontra:

Nebenwirkungen, siehe Text

Empfehlung:

Ja

Mit fast 16 Jahren ging ich das erste mal zum Frauenarzt. Eigentlich sollte es nur eine ganz normale Untersuchung werden und meine Freundin und ich sind zusammen hin um uns Mut zuzusprechen. Ich bekam dann doch die Pille verschrieben, wegen zu vieler männlicher Hormone und Akne, an Verhütung habe ich zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht gedacht. Mittlerweile nehme ich die Diane 35 schon seit fast 9 Jahren, gut im Moment nicht mehr, aber dazu später.

Allgemeines zur Diane 35:
Sie ist eine sogenannte Einphasenpille und gehört zu den Mikropillen, es wird natürlich empfohlen die Pille immer zur gleichen Uhrzeit zu nehmen, allerdings hat man, falls man sie doch einmal vergessen hat 12 Stunden Zeit um die Einnahme nachzuholen, dann ist immer noch der Schutz gegeben, überschreitet man diese Zeit oder vergisst man sie komplett einzunehmen, ist der Schutz nicht mehr in dem Maße gegeben, wie bei korrekter Einnahme. Das heißt, das man zusätzlich nicht hormonell (Kondome z.b.) verhüten sollte um einer Schwangerschaft vorzubeugen. Allerdings sollten diese 12 Stunden nicht regelmäßig ausgenutzt werden, denn das kann sich unter Umständen auch negativ auf die Zuverlässigkeit auswirken, es sollten wirklich nur Ausnahmen darstellen, die Pille doch mal später zu nehmen. Das gleiche gilt bei Einnahme von Antibiotika, sowie bei Erbrechen oder Durchfall in den ersten 6 Stunden.

Verpackung/Packungsgröße:
Die Diane 35 ist erhältlich als N1 (Einmonatspackung mit 21 Dragees) oder aber auch als N3 (Dreimonatspackung mit 3 x 21 Dragees)
Die Kartonverpackung des Originals ist in weiß gehalten mit rosa Streifen. Darauf finden sich die üblichen Hinweise über den Hersteller (Schering), Apothekenpflichtigkeit, Verfallsdatum usw.
Mehr kann ich zu der Verpackung des deutschen Originals nicht sagen, da ich sie seit Jahren nur als Reimport oder seit diesem Jahr direkt aus Spanien beziehe. (Ist wesentlich billiger). Die wichtigsten Daten werden beim Reimport mit Hilfe eines Aufklebers angegeben.
Beim deutschen Original sind auf jedem Streifen die einzelnen Wochentage angegeben, das erleichtert natürlich die Übersicht und hilft dabei sich zu vergewissern, ob nicht doch einmal eine Pille vergessen wurde. Beim Reimport sind die Tage in der jeweiligen Landessprache angebracht, es sind aber Aufkleber in deutscher Sprache beigefügt, so das man diese überkleben kann. Bei der spanischen Packung sind keine Wochentage angegeben, sondern nur zahlen von 1-21.
In jeder Packung ist natürlich eine Gebrauchsanweisung, wie bei jedem Medikament. Hier werden alle Bestandteile (Zusammensetzung des Medikaments), Anwendungsgebiete Gegenanzeigen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Warnhinweise usw. aufgezeigt. Bei den Reimporten ist die Packungsbeilage auch in Deutsch.

Preis:
Die von mir angegebenen Preise beziehen sich jeweils auf eine Dreimonatspackung also N3. Das Deutsche Original ist mit ca. 29 Euro das teuerste, der Reimport kostet ca. 27 Euro und der direkt Einkauf in Spanien kostet ca. 18 Euro, meine Mutter fliegt mehrmals im Jahr dorthin und bringt sie mir mit, da sie dort auch Rezeptfrei ist.

Inhaltsstoffe:
Ein Dragee enthält jeweils: 2 mg Cyproteronacetat und 0,035 mg Ethinylestradiol
Weitere Bestandteile sind: Lactose, Talkum, Magnesiumstearat, Maisstärke, Polyvidon, Glycerol 85 % (E 422), Calciumcarbonat (E 170), Macrogol 6000, Titandioxid (E 171), Saccharose, Eisenoxid-hydrat (E 172), Montanglycolwachs.

Anwendungsgebiete:
Androgenisierungserscheinungen bei der Frau, die eine Hormonbehandlung erfordern: Akne, ausgeprägte Formen, wenn diese mit Entzündungen oder Knotenbildungen einhergehen (Acne papulopustulosa, Acne nodulocystica) oder die Gefahr einer Narben-bildung besteht und somit eine lokale Behandlung allein keinen Erfolg verspricht. Die Hormonbehandlung soll gegenüber einer systemischen Antibiotikatherapie abgewogen werden. Leichtere Formen von Hirsutismus. Androgenetische Alopezie.
Hinweis: Obwohl Diane-35 empfängnisverhütend wirkt, soll es nur bei Patientinnen zum Einsatz kommen, die aufgrund der oben beschriebenen Krankheitsbilder hormonell behandelt werden. (Quelle: Packungsbeilage)

Nebenwirkungen/Risiken:
Nebenwirkung gibt es natürlich einige, sie müssen zwar nicht auftreten, aber können nun mal auftreten und deswegen müssen sie in der Packungsbeilage genannt werden.
Vereinzelt Spannungsgefühl in den Brüsten, Magenbeschwerden, Übelkeit, Kopfschmerzen, Beeinflussung des Körpergewichts und der Libido, depressive Verstimmungen, Chloasma, Zwischenblutungen, um nur ein paar zu nennen, die Liste ist natürlich noch um einiges länger. (Quelle: Packungsbeilage)

Gegenanzeigen:
Bestehender Schwangerschaftswunsch, Schwangerschaft, Stillzeit, schwere Leberfunktionsstörungen (auch Ausscheidungsstörungen wie Dubin-Johnson- und Rotor-Syndrom), vorausgegangene oder bestehende Lebertumoren, vorausgegangene oder bestehende thromboembolische Krankheiten sowie dazu disponierende Zustände (z. B. Defekte des Gerinnungssystems mit Thromboseneigung, bestimmte Herzkrankheiten), schwerer Diabetes mellitus mit Gefäßveränderungen, Sichelzellenanämie, Fettstoffwechselstörungen, schwerere Formen der Hypertonie, Migraine accompagnee, Raucherinnen Warnhinweise), Mamma- oder Endometri-umkarzinom bzw. Verdacht darauf (auch nach Behandlung), idiopathischer Schwangerschaftsikterus, schwerer Schwangerschaftspruritus oder Herpes gestationis in der Anamnese, Otosklerose mit Verschlechterung in vorangegangenen Schwangerschaften.
Gründe für das sofortige Absetzen: Kopfschmerzen, die erstmalig migräneartig oder häufiger ungewohnt stark auftreten, akute sensorische Störungen, Wahrnehmungsstörungen (Seh-, Hörstörungen) sowie Bewegungsstörungen, insbesondere Lähmungen (mögliche erste Anzeichen eines Schlaganfalls), erste Anzeichen von Throm-bophlebitiden oder thromboembolischen Erscheinungen sowie geplante Operationen (6 Wochen vorher) und längere Immobilisa-tion (z. B. nach Unfällen), Auftreten von Ikterus, anikterischer Hepatitis oder generalisiertem Pruritus, Zunahme epileptischer Anfälle, stärkerer Blutdruckanstieg, Schwangerschaft. (Quelle: Packungsbeilage)

Meine Erfahrungen mit dieser Pille:
Ich habe ja oben bereits erwähnt, das ich zur Zeit die Diane 35 nicht nehme, dazu werde ich im Verlauf dieses Abschnittes etwas schreiben. Positiv ist auf jeden Fall, das ich schon nach kurzer Einnahmezeit so gut wie keine Probleme mehr mit Pickeln hatte, hin und wieder sah man noch mal einen, aber die waren dann auch nur noch sehr sehr klein. Ein weiterer positiver Effekt war, das ich keine Regelschmerzen mehr hatte, diese waren zwar nie sehr stark, aber für einige Jahre ganz verschwunden. Leider nicht für immer. Des weiteren ist zu vermerken, das meine Periode auch um einiges schwächer geworden ist und natürlich, das sie immer regelmäßig kommt, aber das ist ja bei allen Pillen gegeben. Ich hatte mit dieser Pille keine Gewichtzunahme oder ähnliches. Ob sich meine Libido verändert hat kann ich nicht sagen, da ich die Pille bereits einige Zeit genommen habe bis es zum ersten Mal kam.
Alles in allem könnte man meinen ich wäre mit der Pille höchst zufrieden, wenn da nicht ein aber wäre. Ich war auch vollkommen zufrieden. Doch vor 3 Jahren bekam ich das erste Mal Migräne, allerdings unregelmäßig, während der Pillenpause und auch während der Einnahmephase. Nachdem ich beim Neurologen ohne Befund und mit einer Packung Schmerztabletten wieder entlassen wurde, gab er mir noch mit auf den Weg, das ich weiterhin meine Migräneattacken protokollieren sollte und gegebenenfalls auch meinen Frauenarzt drauf ansprechen sollte. Ich habe dann immer fleißig meine Attacken aufgeschrieben und sie wurden immer regelmäßiger und seit ca. einem Jahr habe ich sie nur noch 1 Tag vor meiner Periode, am ersten Tag meiner Periode und wenn es ganz schlecht läuft während der gesamten Periode. Meinem Frauenarzt habe ich das natürlich erzählt. Er sagte nur, das kann überhaupt nicht von der Pille kommen. Damit war das Thema für ihn erledigt. Ein halbes Jahr später habe ich ihn dann nochmalig darauf angesprochen und wieder kam nur die Aussage, das die Pille nichts mit der Migräne zu tun haben könnte. Ich habe mich nur gewundert, weil ich die Packungsbeilage kurz vorher ausführlich gelesen habe und dort eben Kopfschmerzen bei den Nebenwirkungen und bei den Gegenanzeigen Migräne angegeben ist. Vor zwei Monaten habe ich dann meinen Frauenarzt gewechselt und ihr das alles geschildert und sie sagte sofort, das wir eine andere Pille probieren würden. So nun ist meine erste Periode mit der neuen Pille um und ich habe keine Migräne gehabt, das war auch das einzig positive an der neuen Pille. Es sieht also so aus, das meine Migräne doch von der Pille kommt. Leider habe ich auch seit ca. 2 Jahren hin und wieder Regelschmerzen, zwar nicht jedes Mal und auch nicht während der gesamten Zeit, aber dennoch sind sie unangenehm (wem muss ich das erzählen *g*). Heute war ich dann wieder bei meiner Frauenärztin und habe mit ihr alles besprochen, jetzt ist es eindeutig klar, die Migräne wurde von der Pille verursacht.

Verschieben:
Jeder Frau ist bekannt, das man mit der Pille auch mal seine Tage verschieben kann, das geht soweit ich weiß nicht mit jeder Pille und sollte auf jeden Fall vorher mit dem Frauenarzt geklärt werden und auch nicht öfter als 1-2 mal im Jahr vorkommen, denn verschieben bedeutet immer ein durcheinander des Hormonhaushaltes, was den Körper sehr belasten kann und dadurch auch Nebenwirkungen haben kann. Mein alter Frauenarzt hatte mir empfohlen, nicht zwei Packungen hintereinander zu nehmen, sondern höchstens um eine Woche zu verlängern oder verkürzen. Das habe ich auch mal gemacht, in beide Richtungen und hatte keine Probleme damit. Dann gibt es bei der Diane aber auch die Möglichkeit zwei Packungen hintereinander zu nehmen (Rat der Frauenärtzin einer Freundin, die auch die Diane nimmt). Das habe ich einmal gemacht und nie wieder, es ist zwar schön einmal keine Periode zu bekommen, aber nach der Durchnahme hatte ich einen Monat Zwischenblutungen. Mein Körper hat rebelliert. Die Meinungen zum Verschieben gehen bei Frauenärzten auch auseinander, aber ich kann nur noch einmal wiederholen, wenn man verschieben möchte, sollte man das auf jeden Fall mit dem Frauenarzt vorher klären.

Fazit:
Ich war immer sehr zufrieden mit der Diane 35, aber den Rest meines Lebens oder zumindest die Jahre bis ich sie absetzte weil ich Kinder möchte, möchte ich nicht alle 4 Wochen wegen Migräne einen oder mehrere Tage im Bett verbringen, denn das stört nicht nur im Berufsleben drastisch, sondern beeinträchtigt auch den normalen Tagesablauf. Und mal ganz ehrlich, wer kann es sich heute noch leisten regelmäßig im Beruf zu fehlen oder auch in der Schule oder Universität. Die Diane 35 habe ich jetzt abgesetzt und freue mich schon regelrecht auf eine Migränefreie Zeit, ist nur zu hoffen, das es auch so bleibt, denn jetzt bin ich auf der Suche nach einer für mich geeigneten Pille. Dieser Bericht soll hauptsächlich meine Erfahrungen wieder geben und darauf hinweisen, das man vielleicht nicht immer der ersten Meinung eines Frauenarztes vertrauen soll.
Ich empfehle die Diane 35 jetzt trotzdem, da ich ja leider nicht neutral bleiben kann und ich die ersten Jahre ja überaus zufrieden war. Ähnlich verhält es sich mit der Bewertung für die Verträglichkeit und Nebenwirkungen, da ich nur eine Nebenwirkung hatte, zwar eine gravierende, aber im Verhältnis zu denen die auftreten können gesehen, ist es doch sehr wenig.

17 Bewertungen