Diddy Kong Racing 64 (N64 Spiel) Testbericht

Diddy-kong-racing-64-n64-spiel
ab 15,06
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  sehr hoch

Erfahrungsbericht von elisa2

Silbermünzen-Stress

4
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Suchtfaktor:  hoch
  • Altersbeschränkung:  ab 12 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Profis

Pro:

Extrem motivierend, spannende und niemals langweilige Rennen, drei verschiedene Fortbewegungsmittel, im Einzel- und Mehrspielermodus super, bunte Grafik, schöne Musikstücke, anspruchsvolle Wettbewerbe

Kontra:

Manchmal sehr frustrierend und nicht selten unfair

Empfehlung:

Ja

Das Rennspiel Diddy Kong Racing für das Nintendo 64 ist ein meiner Meinung nach ganz besonders Videospiel, welches ich auch viele Jahre nach seinem Erscheinen immer noch ab und zu ganz gerne spiele, am Liebsten dann allerdings mit mehreren Mitspielern, da der Solospielermodus irgendwann einmal nicht mehr so wahnsinnig motiviert, schließlich hat man ihn ja doch einmal durchgespielt. Jeder von Euch, der diese Konsole besitzt, sollte auch DKR in seiner Sammlung stehen haben und das, obwohl es schon im Jahr 1997 erschien, es hat eben heute noch seinen Reiz, wie ich finde.

Worum geht es eigentlich in DKR?

Die Hintergrundgeschichte dieses Rennspiels ist die, dass Diddy Kong sich als Rennfahrer probiert und eine steile Karriere vor sich zu haben scheint. Auf seiner einsamen aber auch wunderschönen Insel in der Karibik starten daher zahlreiche Wettbewerbe, die sich rund um das Kartfahren drehen, zumindest auf den ersten Blick sieht DKR dem berühmten Mario Kart auch ganz ähnlich. Dringt Ihr aber weiter vor, merkt Ihr, dass dieses Rennspiel einen erstaunlichen Tiefgang aufweist und durchaus hohe Anforderungen an Eure Fähigkeiten stellt, so mir nichts Dir nichts ist dieses Spiel auf jeden Fall ganz sicher nicht durchgespielt.
Natürlich versucht Ihr Euch erst einmal ganz langsam mit der Steuerung vertraut zu machen, dies kann in diesem Fall auch etwas länger dauern, da wir es nicht nur mit dem Kart, sondern zusätzlich auch noch mit einem Luftkissenboot und einem Flugzeug zu tun haben, für Abwechslung ist gesorgt und genau diese drei verschiedenen Fortbewegungsmöglichkeiten sind ein Riesenplus bei DKR. Nachdem Ihr ein Rennen gewonnen habt, bekommt Ihr als Belohnung einen goldenen Luftballon, die Anzahl jener Ballons ist dann so etwas wie Euer Punktestand, dies könnt Ihr dann auch immer am Speicherpunkt erkennen. Bis zu drei verschiedene Spielstände können übrigens gespeichert werden, so dass Ihr Euch also drei verschiedene Karrieren aufbauen könnt beziehungsweise dies drei unterschiedliche menschliche Spieler tun können, man kommt sich daher also nicht in die Quere, was ich natürlich sehr gut fand. Ihr könnt jedenfalls nicht immer selber bestimmten, ob Ihr nun Flugzeug, Boot oder Kart benutzt, im Grunde müsst Ihr aber früher oder später sowieso praktisch alle Strecken mit den entsprechenden Fahrzeugen bewältigen, doch zunächst stehen Euch nur wenige Möglichkeiten offen, weitere Spielgebiete müsst Ihr Euch erst nach und nach freispielen.
Die Inselwelt von DKR erinnerte mich gleich an das gute alte Super Mario 64, in aller Seelenruhe könnt Ihr auf dieser Insel herumfahren oder sie vom Flugzeug aus von oben betrachten. Entdeckt Ihr die Eingangstüren und verfügt Ihr über die entsprechende Anzahl an Ballons zum Öffnen dieser Türen, gelangt Ihr an neue Orte, die sich dann wiederum in vier unterschiedliche Eingänge unterteilen, die jeweils neue Gebiete darstellen. Außerdem wartet am Ende einer Welt, wenn Ihr also alle Kurse eines Gebietes erfolgreich bewältigt habt, ein ganz spezielles Rennen auf Euch, welches Ihr aber nur fahren könnt, wenn Ihr irgendwo in den Landschaften zuvor den gut versteckten goldenen Schlüssel gefunden habt, welcher irgendwo auf einer der vier Rennstrecken zu finden ist. Gelingt Euch dies, habt Ihr Zugang zum sogenannten Trophy Race, woraufhin Ihr ein Duelle mit einer Art Bossgegner bestreiten dürft. Hoffentlich klang das jetzt nicht zu kompliziert, das ist es nämlich in Wahrheit gar nicht.
Habt Ihr diesen Endgegner einer Zone dann tatsächlich bezwungen, was überhaupt riesig viel Spaß macht, seid Ihr aber noch lange nicht mit der Wel fertig, dann wird es nämlich noch schwerer. Sämtliche Strecken einer solchen Welt müsst Ihr dann noch einmal gewinnen und darüber hinaus acht Silbermünzen einsammeln, die auf der Strecke verstreut sind. Leider sind diese manchmal an so blöden Stellen versteckt, dass Ihr erst einmal ein paar Runden drehen müsst, um sie überhaupt alle zu entdecken. Außerdem sind diese oft extra so angelegt, dass Ihr Umwege fahren müsst, so dass es sehr schwierig ist, in den drei Runden eines Rennens, alle acht Münzen aufzusammeln und gleichzeitig noch als Sieger den Wettstreit zu beenden. Dies sorgt dafür, dass wir es mit einem ziemlich hohen Schwierigkeitsgrad zu tun haben, Anfänger haben sicherlich später überhaupt keine Chance beziehungsweise müssen sie sich viele Stunden quälen, ich zum Beispiel brauchte bestimmt weit über 50 Stunden, bis ich mich so langsam auf der Zielgeraden dieses Spiels sah und das schaffte ich noch nicht einmal ohne fremde Hilfe. Trotzdem werden wir aber durch eine sehr schöne Präsentation belohnt und die Motivationskurve steigt andauernd an, langweilig wird es eigentlich nie und auch wenn ich zwischendurch einmal frustriert war, gab ich nie auf, denn man hat meistens schon das Gefühl, dass man irgendwann seine Chance bekommt. Alles in allem ist es aber schon ein bisschen unfair, auf manchen Kursen ist es wirklich fast unmöglich, als Erster über die Ziellinie zu fahren und gleichzeitig alle Münzen aufgesammelt zu haben, aber es geht, irgendwann einmal klappt es dann doch, das braucht aber sehr viel Zeit und Geduld, auf manche Strecken allerdings sehr viel davon.
Habt Ihr wiederum dann alle vier Strecken unter diesen erschwerten Voraussetzungen gewonnen, erscheint der Bossgegner noch einmal und natürlich wird es wieder etwas schwerer, wollt Ihr ihn auch ein zweites Mal besiegen, denn der Gegner ist jetzt noch schneller und noch geschickter und legt uns oft auch noch sehr gemeine Fallen in den Weg. Dann aber habt Ihr es wirklich geschafft und könnt voller Stolz die entsprechende Spielwelt abhaken, zumindest im Einzelspielermodus, zu mehreren kommt natürlich noch viel länger Spielspaß auf. Manchmal ist auch etwas Glück dabei, den wie Ihr es vielleicht ja schon von Mario Kart kennt, sammelt Ihr unterwegs wichtige Extras auf, welche Euch einen Vorteil geben oder den Gegnern Nachteile verschaffen. Erkennen könnt Ihr allerdings schon im Voraus, um was für ein Extra es sich handelt, denn die Ballons haben dann unterschiedliche Farben. Noch mehr Taktik kommt dann dadurch in die Rennen zusätzlich hinein, da diese Extras aufrüstbar sind, bis zu drei Stufen gibt es davon. Habt Ihr also genügend Geduld und schießt das Extra nicht sofort ab, sondern sammelt noch weitere zwei von genau der Sorte ein, könnt Ihr einen besonders wirkungsvollen Effekt erzielen. Allerdings müsst Ihr genau darauf achten, keine andere Farbe zwischendurch einzusammeln, sonst seid Ihr wieder auf Stufe 1 und fangt von vorne an, das Extra aufzurüsten. Bei all dem hohen Tempo, solltet Ihr jeden Kurs allerdings auch noch ganz genau studieren, denn fast immer gibt es geheime Abkürzungen, welche allerdings oft erst auf den zweiten, dritten oder gar vierten Blick zu entdecken sind. Diese Abkürzungen verschaffen Euch natürlich einen erheblichen Vorteil, doch sind sie nicht immer besonders leicht zu durchfahren, ein Ausprobieren lohnt sich aber eigentlich immer.
Die Gebiete sind natürlich sehr abwechslungsreich, so braust Ihr nicht nur durch eine Dinosaurierwelt, sondern auch eine Piraten-, bitterkalte Eis- und feurige Drachenwelt ist vorhanden, wobei jede der vier Strecken sehr unterschiedlich sind, kein Kurs gleicht auch nur annähernd einem anderen, genau so soll es ja auch sein. Doch nicht nur die Landschaften und Wettbewerbe sind abwechslungsreich, sondern zudem auch die Fahrerauswahl, denn selbstverständlich müsst Ihr nicht nur mit Diddy Kong umherfahren. Jeder der anwählbaren Spielfiguren hat ganz individuelle Fähigkeiten, die eine Figur ist besonders schnell, lässt sich aber viel schwieriger lenken, die andere hingegen hat genau umgekehrte Eigenschaften. Vieles ist da natürlich Geschmackssache, doch generell glaube ich, dass die ganz großen Charaktere am Schwierigsten zu fahren sind, wenn sie auch am Schnellsten sind. Ich fuhr jedenfalls am Liebsten die kleine Pipsy, die sich wirklich toll lenken lässt und meiner Meinung nach auch nicht zu langsam ist.
Allein schon der Einzelspielermodus mit seinen vielen Strecken motivierte mich für viele Wochen, doch auch der Mehrspielerspaß kommt hier nicht zu kurz, denn bis zu vier Spieler gleichzeitig können sich vor dem Nintendo 64 versammeln und in DKR um die Wette rasen. Dabei spielt Ihr nach und nach im Einzelabenteuer neue Gebiete eben auch für den Mehrspielermodus frei, wobei es zusätzlich auch noch weitere Spielvarianten zu entdecken gibt.

Und wie sieht DKR aus und wie hört es sich an?

DKR sieht einfach sehr gut aus, die Figuren sind sehr gut zu erkennen, ebenso unterscheiden sich die Fortbewegungsmittel sehr deutlich auch schon von der Optik her voneinander. Die Farben sind knallig bunt, dies gilt nicht nur für das Design der Charaktere, besonders die Bossgegner sind riesig groß und toll anzuschauen, sondern besonders für die Hintergründe und Spezialeffekte, die Ihr beim Auslösen der Extras erkennen könnt. Auch die Menüs sind sehr übersichtlich angeordnet und schön bunt, durch die kräftigen Farben überall entfaltet sich auf jeden Fall eine sehr schöne Spielatmosphäre. Grafikfehler gibt es so gut wie gar keine, bis auf ganz wenige Ausnahmen läuft diese wunderbar flüssig. Fast noch besser als die Grafik ist dann die Begleitmusik, denn die Melodien sind manchmal wirklich richtige Ohrwürmer, manchmal bekam ich sie einfach nicht mehr aus dem Kopf. Jede Strecke in jeder Welt hat seine ganz eigene Musik und immer passt diese hervorragend zum Renngeschehen. Außerdem haben mich auch die Soundeffekte überzeugt, diese sind nicht zu überhören und sorgen speziell beim Zünden der Extras für ordentlich Stimmung. Nicht vergessen möchte ich auch die guten Hintergrundgeräusche, was die jeweilige Fortbewegungsart angeht, ganz gleich, ob Ihr mit dem Kart, dem Flugzeug oder dem Luftkissenboot unterwegs seid, der Sound stimmt einfach in jeder Beziehung, da finde ich einfach nichts richtig Negatives.

Kann ich Euch DKR empfehlen?

Eindeutig ja, allerdings mit einer winzig kleinen Einschränkung. Denn die sehr bunte Grafik, die tolle Musik, die sehr gute Steuerung, die überhaupt schöne Spielatmosphäre, der gut durchdachte Aufbau des Spiels und der nicht zu übersehende Suchtfaktor können nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass Euch sicherlich einige sehr frustrierende Momente erwarten werden. Denn was manche Silbermünzen-Rennen von Euch verlangen, ist ab und zu einfach nicht mehr fair, hier ist das Spiel dann doch manchmal viel zu schwer und wirklich unfair. Oft gab es Situationen, wo ich kurz davor war, die Flinte ins Korn zu werfen und einfach nicht mehr weiterspielen wollte. Manchmal schaffte ich es dann doch noch irgendwann, manchmal musste ich mir aber auch Stunden oder gar Tage später weiterhelfen lassen und das ist ja eigentlich nicht der Sinn der Sache. Denn wo die Silbermünzen manchmal versteckt sind, ist einfach nicht okay,. Nicht nur, dass Ihr ab und zu die achte Silbermünze einfach nicht entdecken könnt, nein, zusätzlich liegen mindestens zwei bis drei Münzen derart ungünstig, dass Ihr oft stark vom Gas gehen oder sogar scharf abbremsen müsst und dadurch dermaßen viel Zeit verliert, dass es ohne Glück einfach kaum noch möglich ist, den ersten Platz zu ergattern. Auch manch ein Bossgegner ist unverschämt schwer zu besiegen, auch da würde etwas übertrieben, wie ich fand. Insgesamt handelt es sich bei DKR aber trotzdem ganz sicher um einen echten Hit für das Nintendo 64, doch müsst Ihr spätestens in der zweiten Hälfte dieses Spiels schon sehr viel Talent und ein besonders dickes Fell haben, um es wirklich durchspielen zu können.

32 Bewertungen, 3 Kommentare

  • schraddel

    03.03.2005, 15:28 Uhr von schraddel
    Bewertung: sehr hilfreich

    wenn Du gelegentlich einen Absatz eingebaut hättest. Also einen mit Leerzeile dazwischen, meine ich. So ist das echt nicht vergnüglich zu lesen, obwohl mir Dein Schreibstil gefällt.

  • JustOliver

    27.02.2005, 10:28 Uhr von JustOliver
    Bewertung: sehr hilfreich

    jetzt hab ichs aber überall bewertet. :-) Gruß, O.

  • bienemaja1972

    27.02.2005, 09:57 Uhr von bienemaja1972
    Bewertung: sehr hilfreich

    noch einmal gesagt haben will das Frustration zu den meisten Spielen gehört *grins sonst macht es ja keinen Spaß :-)