Die Dolmetscherin (DVD) Testbericht

***Zum Film***

Zur Geheimhaltung ist jeder verpflichtet, der für die Vereinten Nationen arbeitet. Dies ist natürlich auch der UN-Dolmetscherin Sylvia Broome bekannt, doch als sie zufällig Ohrenzeuge eines Mordkomplotts wird, ist sie zum handeln gezwungen. Sie hat gehört, dass skrupellose Poliker einen hohen afrikanischen Regierungsvertreter ermorden lassen wollen, um einen Putsch herbezuführen.
Schnell gerät Sylvia selbst in akute Lebensgefahr, denn sie kann ihr Wissen nicht vor den Attentätern geheim halten. Geschockt vertraut sich die junge Frau dem FBI an. Agent Tobin Keller wird mit dem brisanten Fall beauftragt. Tobin beleuchtet die Hintergründe seines brisanten Falls und bekommt schnell Zweifel, ob Sylvia nun Opfer oder womöglich selbst in die Verschwörung verstrickt ist.
Zwischen Tobin und Sylvia entwickelt sich ein packendes Spiel zwischen gegensätzlicher Weltanschauung und persönlichen Geheimnissen. Doch die Zeit bis zum Attentat verstreicht immer mehr und eine internationale Krise droht der Welt.

***Darsteller***

Nicole Kidman - Sylvia Broome
Sean Penn - Tobin Keller
Catherine Keener - Dot Woods
Jesper Christensen - Nils Lud
Yvan Attal – Philippe
Sydney Pollack – Pettigrew
Earl Cameron - Edmund Zuwanie
George Harris - Kuman-Kuman

***Filmstab***

Regie: Sydney Pollack
Produktion: Tim Bevan, Eric Fellner, Kevin Misher
Drehbuch: Charles Randolph, Scott Frank, Steven Zaillian
Vorlage: Martin Stellman, Brian Ward
Filmmusik: James Newton Howard

***weitere Infos***

US-Titel: The Interpreter
Genre: Thriller
Land: USA
Jahr: 2005
Länge: 128 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Studios: Universal Pictres / Working Titel

***Meine Meinung***

Die Botschaft dieses Films wird sehr schnell klar: Wir den Vereinten Nationen um internationale Krise zu bewältigen. In diesem Film treten gleich einige von Hollywoods größten Bush Kritikern an. Sean Penn, Sydney Pollack und Tim Robbins sind da an erster Stelle zu nenne.
Die Dolmetscherin ist ein sich langsam entwickelndes, komplexes Puzzlespiel. In ihm bringen vor allem die vielschichtigen Charaktere viel Farbe. Da gibt es zum Beispiel einen zynischen FBI-Agenten, der mit dem Verlust seiner Frau trotz einer unglücklichen Ehe nicht hinweg kommt. Die Dolmetscherin hingegen ist kämpferisch und zugleich verletzlich und desillusioniert. Diese beiden Personen werden von Sean Penn und Nicole Kidman gespielt. Die beiden Oscargewinner sind nicht nur die richtigen Zugpferde für diesen Film, sondern kommen auch noch sehr gut zusammen zurecht.
Das Drehbuch hat etwas ganz besonderes auf Lager. Die Geschichte wird anfangs aus der Sicht von Sylvia gezeigt. Nach etwa einem Drittel des Films geht die Sichtweise auf Agent Keller über. Dies ist ein ganz genialer Schachzug, denn so bekommt man den Charakter von Sylvia sehr viel kritischer mit und erlebt ihrer Schwächen noch sehr viel besser. Ebenso geschickt wird mit sehr viel Tempo durch die Geschichte geführt. Es wird sich nicht lange mit einer Vorgeschichte eingegangen, sondern man steigt sofort in die Handlung ein. Es zählt allein der zentrale Konflikt. Alles drum herum wird einfach darin eingefügt. Dies alles läuft auf ein ethische Frage hinaus: Wen würde es eigentlich stören, wenn ein Diktator vor laufender Kamera ermordet werden würde.
Besonders zu erwähnen ist sicher auch noch, dass die Vereinten Nationen dem Filmteam erlaubt haben am Wochenende dort zu drehen. Die Dolmetscherin ist ein nervenaufreibender Politthriller vom Feinsten. 2 Stunden bietet dieser Film Hochspannung mit Nägelkaufaktor!