Die Geschichte vom weinenden Kamel (DVD) Testbericht

Die-geschichte-vom-weinenden-kamel-dvd
ab 4,70
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 04/2011

5 Sterne
(2)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von hotandspicy1975@hotmail.com

Seit diesem Film bin ich Vegetarierin.

Pro:

öffnet die Augen über das Gefühlsleben von Tieren

Kontra:

berührt und macht ein schlechtes Gewissen über den Umgang von Menschen mit Tieren

Empfehlung:

Ja

Ich habe selten einen Film gesehen, der mich so sehr berührt hat wie dieser. In diesem Dokumentarfilm, den meines Wissens die Abschlussarbeit eines Studenten der Filmhochschule München darstellt, geht es um eine Nomadenfamilie, die mehrere Kamele besitzt. Nach einer besonders schweren Geburt verstößt die Kamelmutter ihr Junges, woraufhin ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, da die Familie das Kamel dazu bringen will, ihr Junges anzunehmen, bevor dieses verdursten muss. Sie beschließt daraufhin, einen Musiker eines anderen Volkes zu holen, der die Kamelmutter durch seine Musik dazu bringen soll, ihr Junges anzunehmen.
Besonders berührt hatte mich bei diesem Film die schlagartige Erkenntnis, wie ähnlich Tiere doch uns Menschen sein können. So war deutlich zu erkennen, dass das Kameljunge nicht nur ums überleben kämpfte, sondern auch verzweifelt um die Gunst seiner Mutter. Auch andere Kamele wurden mit ihren Jungen gezeigt, wobei klar wurde, dass der Umgang der Muttertiere mit ihren Jungen nicht nur durch die Nahrungsaufnahme bestimmt wurde, sondern auch durch liebevolles Miteinanderkuscheln. Die Emotionen der Tiere wie beispielsweise Tränen bei der Ablehnung haben mich wirklich schockiert und mich auch sehr beschämt, weil mir in diesem Moment schlagartig klar wurde, wie ignorant doch unsere menschliche Sicht oft ist. So war mir nicht klar, wie menschlich Tiere Emotionen wie beispielsweise Angst oder Trauer äußern können. An einer anderen Filmstelle haben die Menschen einem Kameljungen sein erstes Halfter geknüpft und wollten es ihm anlegen. Die Augen des Jungen, die die blanke Angst widerspiegelten, da es die Situation nicht einschätzen konnte, habe ich immer noch bildlich vor mir.

Meines Erachtens berührt und bewegt dieser Film mehr als es bislang andere Filme vermochten. Ich habe ihn vor etwa 4 Wochen gesehen und habe seitdem kein Fleisch mehr essen können. Ob ich das auf Dauer durchhalte, weiß ich nicht. Für eine \"Vollblut-Vegetarierin\" esse ich Fleisch einfach zu gerne. Ich sehe es seitdem allerdings vielmehr als Luxus, den man sich nicht täglich sondern nur in besonderen Situationen gönnen sollte. Allen, die ebenfalls beim Fleischverzehr mit ihrem Gewissen hadern, vielleicht nur noch einen letzten Anstoß brauchen, Tiere ebenfalls nicht mehr als alltägliche Nahrungszufuhr zu sehen sondern als Lebewesen, die Freunde, Angst und Trauer ebenso empfinden und ausdrücken wie wir, kann ich diesen Film nur wärmstens empfehlen.

8 Bewertungen