Die Harald-Schmidt Show Testbericht

No-product-image
ab 21,37
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  sehr gut
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaß:  sehr viel
  • Spannung:  viel
  • Romantik:  wenig

Erfahrungsbericht von Glöckner

Ein Ramazotti geht immer noch...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wir machten uns recht früh auf den Weg, da wir ja noch gute Plätze ergattern wollten. Ab 15 Uhr war Kartenvergabe. Um nicht hungrig in der Show zu sitzen, kamen wir eine Stunde früher, und nahmen in der einige hundert Meter entfernt liegenden Kneipe unsere Henkersmahlzeit ein. Unser Auto parkten wir -natürlich kostenlos- auf dem studioeigenen Parkplatz.

So gegen halb vier mussten wir feststellen, daß man sich seinen Sitzplatz nicht aussuchen konnte, sondern daß die Karten der Reihe nach vergeben werden. Naja, wir hatten in der 5.Reihe recht gute Plätze erwischt. Allerdings galt es noch, zwei Stunden zu überbrücken, was angesichts des hauseigenen Bistros kein Problem ist.

17:25 Uhr:
\"`ören Sie genau su, isch sage es nur einmal! In wenigen Minuten beginnt die Aufseichnung der `arald Schmidt Show. Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein. Wir wissen genau, was Sie vor`aben. Sobald Sie im Studio sind, verlassen Sie es wieder, um auf die Toilette su ge`en. Vergessen Sie es, oder Sie werden den Tag verfluchen, an dem Sie geboren sind!\"
Freundlich, aber bestimmt fordert uns die Stimme mit dem aus dem Vorspann bekannten französischen Akzent auf, das Studio zu betreten.

Egal, denken wir, ein Kölsch und ein Ramazotti geht immer noch. Zehn Minuten später werden wir allerdings persönlich gebeten, doch nun endlich ins Studio zu gehen, was wir nach dem obligatorischen Toilettengang auch tun.

Das Studio, welches viel kleiner aussieht als im Fernsehen, ist erwartungsgemäss voll besetzt. Zehn Minuten sitzen wir da, und nix passiert. Wieso hab ich das Kölsch so runtergeleert?? Dann geht es aber los. Musik wird eingespielt. \"Und hier Ihr Gastgeber: Harald Schmidt!\", tönt es aus den Lautsprechern. Und da kommt er auch schon auf die Bühne: ein Mensch den ich noch nie im Leben gesehen habe!

Mit ein paar gekonnt markigen Sprüchen bringt er das Publikum zum Rasen. Mehrmals betritt er erneut unter tosendem Applaus die Bühne. Zum Höhepunkt begrüsst er einen Gast persönlich. Sein Outfit wird gelobt. Er sei mit einer Katholiken-Gruppe da, lässt der Unbekannte wissen, um sich ein (nicht ganz ernst gemeintes) Bombardement an Kritik über seine Kleidung, sein Auftreten und die Welt überhaupt anzuhören. Zum Dank erhält er eine Videocassette von dem Ganzen, und wird mit seiner Gruppe später öfters erwähnt und auch eingeblendet.

Nachdem die Band vorgestellt wurde, und auch der Meister persönlich ein paar Worte an sein Publikum gerichtet hat, geht es endlich los (ca 18 Uhr).

Unter tosendem Applaus betritt Harald Schmidt die Bühne und reisst in gewohnter Manier seine Sprüche, die an dem Tag hauptsächlich über die Olympiade (2000) gehen. Im Studio ist man von so manchem Gag begeistert, über den man zu Hause nur müde lächeln würde. Im Studio kann man übrigens immer auf mehreren Bildschirmen verfolgen, was genau aufgezeichnet wird. Nachdem er dann seine Gäste angesagt hat, gibt er ab an die Werbung. Im Studio bedeutet dies ca 30 Sekunden lang Trommelwirbel und weiter gehts!

Der zweite Teil läuft wie gewohnt ab: dumme Sprüche, kurze Flirts mit dem Publikum, und einige (sehr gelungene) Film-Einspielungen. Franzi van Almsick wird verarscht, und ein deutscher Olympia-Sieger wird anhand früherer Schulaufnahmen vorgestellt. Applaus-Schilder gibt es übrigens keine. Das Publikum entscheidet selbst, wann es klatscht. Dann wieder Nennung der Studiogäste. \"Werbung\". Trommelwirbel.

Der erste Gast betritt das Studio. Es ist irgendein Viva-Moderator südkoreanischer Abstammung. Er wirkt ehrlich gesagt leicht überheblich, und kommt beim Publikum nicht so recht an. Aber Harry rettet das mit ein paar witzigen Bemerkungen.

Die dritte Werbung wird durch eine mehrminütige musikalische Einlage von Zerlett und Co überbrückt. Dirty Harry wird frisch gepudert.

Der zweite Gast betritt das Studio. Es ist Jenny Schily, die Tochter unseres Bundesinnenministers, und zudem eine mir bisher unbekannte Schauspielerin. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger wirkt sie aber sehr sympathisch, und es entwickelt sich ein unterhaltsames Gespräch. Auch eine Einblendung ihres damals aktuellen Films darf nicht fehlen. Irgendwann deutet ein Helfer im Hintergrund an, daß die Sendezeit um sei, und Harald beendet unter Musik und Applaus die Show. Nach der Aufzeichnung wünscht er seinem Publikum natürlich noch einen guten Nach-Hause-Weg.

Leider forderten gegen Ende der Sendung meine 6 Kölsch immer lauter, die goldene Toilettenregel zu brechen, doch da ich die Jahrestage meiner Geburt lieber feiere als verfluche, bleibe ich standhaft. Zum Glück kann ich als einer der ersten das Studio verlassen, denn den meisten ging es offensichtlich genauso wie mir.

Abschliessend lässt sich sagen, daß sich die damals 15 DM Eintritt voll gelohnt haben (obwohl wir nur ein paar mal kurz, aber nie in Großaufnahme eingeblendet wurden;-)). Es ist wirklich interessant, einen Einblick in das Ganze zu bekommen. Das Personal ist durchweg freundlich, und für Verpflegung ist -bei normalen Preisen- bestens gesorgt. Wer sich mit Souvenirs eindecken will, kommt auch nicht zu kurz. Ich kann jedem, der ab und zu bei Harry einschaltet nur raten, sich auch mal Karten zu bestellen. Es lohnt sich!!

21 Bewertungen