Die Kinder des Monsieur Mathieu (DVD) Testbericht

Ein Erziehungsheim für mißratene Jungen. Dunkles Gemäuer, harter Steinfußboden, schäbige Wände und abgeschabte Türen. Militärischer Drill unter den Augen eines cholerischen Schulleiters, der überall seine Augen hat.

Und dann kommt dieser Monsieur Mathieu. Allein schon der Name: Clement Mathieu, wie eine Kombination aus Clementi und Mireille Mathieu. Grenzenlose Sanftheit trifft auf schroffe Kälte. Und dann geschieht das unfaßbare. Aus widerspenstigen kratzbürstigen Zöglingen werden Chorsänger (Originaltitel: Les Choristes). So unwahrscheinlich es ist, dass zufällig eine ganze Klasse halbwüchsiger Jungen bis auf einen, der aber immerhin noch als Notenpult wertvolle Dienste tun kann, mit schönsten Stimmen ausgestattet ist, so noch unwahrscheinlicher es ist, dass sie allesamt von ihrem Fehlverhalten ablassen, um so schöner ist doch dieses Märchen.

Dies ist ein zutiefst menschlicher Film, nicht zuletzt durch die eindringliche Darstellung. Es ist ein sehr französischer Film, ganz nah an den Personen und ohne sich auf bestimmte Gefühlsklischees festzulegen. Aber auch ein Film, der glaubwürdig deutlich macht, wie schmal der Grat ist zwischen schwer erziehbar und Liebe suchender Verletzlichkeit.