Die Siedler 4 (PC Strategiespiel) Testbericht

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ab 22,48
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Erfahrungsbericht von letsthommes

Das Siedeln geht weiter!!!!

Pro:

Knuddelgrafik; unverwüstliches Spielprinzip; macht süchtig; ein paar Neuerungen;

Kontra:

nix;

Empfehlung:

Ja

Nach zwei Jahren des Wartens war es letzten Frühling wieder so weit. Siedler 4 ist da. Mit zwei neuen Völkern (Wikinger statt Asiaten und Mayas statt Ägyptern) und einigen kleineren Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger geht’s mit einem der drei Völker, Römer, Wikinger oder Mayas gegen den bösen Zauberer Morbus. Auch Besitzer des dritten Teils sollten sich den vierten mal ansehen.

Zur Story:
Morbus, ein böser Magier, hat IHN, den obersten aller Götter getötet und wird zur Strafe zu den Siedlern verbannt. Da er schöne Landschaften nicht ausstehen kann, vernichtet er nach und nach mit seinem schwarzen Gärtnern das idyllische Siedlerland und macht sich die Siedler zu Sklaven, welche für ihn Mana besorgen. Das können ihre Kollegen nicht zulassen und beginnen einen Kampf gegen Morbus um ihn am Ende des Spiels aus dem Siedlerland zu verbannen.

Zum Spiel:
Im Startbildschirm wählen sie zwischen den Kampagnen, einem Einzelspiel oder dem Tutorial für Neulinge. Zusätzlich können sie über Internet und Netzwerk gegen menschliche Konkurrenten antreten. Die einzelnen Modi können sie in zwei verschiedenen Schwierigkeitsstufen spielen. Leicht für Neulinge, obwohl die Missionen auch dann schon ziemlich happig sind, und schwer für absolute Profis.

Das Tutorial:
Hier bekommen sie alles erklärt. Die Steuerung der einzelnen Arbeiter, die Warenkreisläufe und die einzelnen Produktionsstädten und ihre Bedeutung. Das alles ist eingebunden in eine kleine Mission. Die einzelnen Warenkreisläufe sind schnell verstanden und die verbesserte Steuerung macht alles für Anfänger etwas leichter.

Das Einzelspiel:
Hier haben die Programmierer absichtlich gespart. Ein paar kleine Einzelspielerkarten sind vorhanden. Die machen zwar ne Weile Spaß, aber ärgerlicherweise wurde absichtlich der Zufallskarteneditor weggelassen, sodass sie sich erst das Add-On kaufen müssen um diesen und den Karteneditor bedienen zu können. Vor jedem Spiel wählen sie eins der drei Völker. Je nach Volk hat die Mission einen bestimmten Schwierigkeitsgrad. Die Römer sind am leichtesten zu spielen, die Wikinger schon schwerer und die Mayas nur was für Profis.
Dann geht’s auf in den Kampf gegen ein ausgewähltes Volk.

Die Kampagnen:
Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es jetzt vier Kampagnen. Ein Römer-, eine Wikinger-, eine Maya- und eine Dunkles Volk-Kampagne. Die ersten drei sind recht kurz und haben jeweils nur drei Missionen. Die haben es aber in sich und dauern bei Anfängern gut drei bis vier Stunden. Die Kampagne des dunklen Volkes durchlaufen sie nicht als dieses selbst sondern spielen die Mission abwechselnd als Römer, Wikinger oder Maya.

Jede Mission beginnen sie mit nur wenigen Soldaten, Rohstoffen und Siedlern. Dann weiten sie ihr Reich aus, bringen die Wirtschaft in Schwung, verteidigen sich gegen Angriffe und plätten dann den Gegner. In der Kampagne des dunklen Volkes müssen sie immer dessen Pilzfarmen zerstören, bevor sie das Hauptlager zerstören. Diese Kampagne besteht im Gegensatz zu den anderen drei aus zwölf Missionen.
Jede der Missionen beginnt mit einem Briefing, welches sie über den Aufenthaltspunkt des Gegners, die Hauptaufgabe der Mission und eventuelle Nebenaufgaben informiert. Die Aufgaben variieren aber äußerst selten.

Die einzelnen Völker:

1.Die Römer:
Die Römer sind das ausgeglichenste Volk. Sie bauen ihre Häuser zu fünfzig Prozent aus Stein und zu fünfzig Prozent aus Holz. So haben sie nur selten Probleme mit der Baustoffversorgung. Deshalb sind die Römer auch am leichtesten zu spielen. Ihre Schiffe können bis zu drei Warenstapel transportieren. Ihre Spezialeinheit ist der Sanitäter, welcher auf dem Schlachtfeld verwundete Soldaten verarztet. Ihr Mana für die Zaubersprüche gewinnen die Römer aus angebauten Weintrauben, welche zu Wein verarbeitet werden. Ihre Kriegsmaschine ist wie die der anderen zwei Völker auch das Katapult. Ihre Häuser sind rustikale Steinbauten mit Holzdach.

2.Die Wikinger:
Ihre Häuser bestehen zum größten Teil aus Holz (Das erinnert sehr an die Asiaten aus Siedler 3). Sie benötigen selbst beim großen Gebäuden nur wenige Steine. Also müsste man meinen es gibt für sie kaum Baustoffprobleme. Da aber die Mayas per Waldbrand größere Wälder in kurzer Zeit niederbrennen, geht den Wikingern beim falschen Feind schnell der Hauptbaustoff aus. Nur durch viele Förster, welche neue Bäume pflanzen ist dieser Nachteil wieder auszugleichen. Somit sind sie nicht ganz so leicht zu handhaben, da ihre Schiffe auch nur bis zu zwei Warenstapel auf einmal transportieren. Ihr Mana gewinnen die Wikinger aus Honig, welchen sie zu Met herstellen. Ihre Häuser bestehen grafisch fast nur aus Holz. Die Spezialeinheit der Wikinger ist der Berserker, welcher mit seiner Riesenaxt auch Zivilhäuser plattmacht.

3.Die Mayas:
Ihre Häuser bauen sie zu einem Großteil aus Stein. (Erinnert sehr an die Ägypter aus Siedler 3) Sie benötigen nur wenig Holz. Und da liegt schon der Nachteil. Da Holz von Förstern immer wieder neu anpflanzen können, ist davon genügend vorhanden. Nur Steine wachsen wie man ja weis nicht nach. Nur in der Steinmine können die Mayas im Notfall noch Steine abbauen. Und den Zauberspruch für das Erschaffen von Steinfeldern kennen nur die Wikinger. Ihr Mana gewinnen sie aus Tequila. Ihre Handelsschiffe können bis zu vier Warenstapel transportieren. Die Spezialeinheit der Mayas ist der Blasrohrschütze. Welcher per abgeschossenem Giftpfeil den Gegner für kurze Zeit lähmt.

4.Das Dunkle Volk:
Leider ist das dunkle Volk nicht steuerbar sondern agiert nur als böser Gegner. Die Untertanen Morbus können nur auf verseuchtem Boden leben, den dunkle Gärtner per Ranke zu Ödland machen. Ihr Mana gewinnt das dunkle Volk aus den Pilzfarmen, wo versklavte Siedler arbeiten. Auf ihrem Terrain können Siedlersoldaten nicht lange überleben. Daher haben die Siedler Gärtner, welche das Ödland wieder begrünen und begehbar machen.

So sieht eine typische Siedlung aus:
Sie starten mit ein paar Trägern, Soldaten, Rohstoffen und einem Turm in der Mitte ihres noch kleinen Reiches. Zuerst bauen sie die Baustoffwirtschaft auf. Sie errichten Steinabbauhütte, ein Holzfällerhaus und ein Sägewerk, in welchem die gefällten Baumstämme zu Brettern für den Hausbau verarbeitet werden. Sie können solange Produktionsstädten bauen bis, die benötigten Werkzeuge alle sind oder sie keine Träger mehr haben. Letzteres verhindern sie durch den Bau von Wohnhäusern in drei verschiedenen Größen. Nun erweitern sie ihr Reich durch den Bau von Wachtürmen, welche von Soldaten besetzt werden oder durch Pioniere, welche Stück für Stück die Grenze ausweiten.

Nun geht’s an die Nahrungsmittelproduktion. Dazu errichten sie eine Fischerhütte, eine Farm, einen Schweinezüchter, einen Metzger, eine Mühle, eine Bäckerei und ein Wasserwerk. Der Fischer fischt am Meer oder an großen Seen nach Fischen für die Versorgung der Arbeiter in der Goldmiene, auf der Farm wird Getreide geerntet, welches in der Mühle zu Mehl wird und vom Bäcker mit Wasser vermischt zu Brot für den Arbeiter in der Kohlemine oder Steinmine wird. Alternativ geht das Getreide noch zum Schweinezüchter, welches Schweine für den Metzger heranzüchtet, welcher aus diesen Fleisch für die Eisenerzmine macht. Rohstoffe müssen aber zuerst durch Geologen im Gebirge ausfindig gemacht werden.
Aus dem Eisenerzmine und der Kohle der Kohlemine wird in der Eisenschmiede Eisen hergestellt, aus welchem in der Werkzeugschmiede Werkzeug für alle Berufe wird und in der Waffenschmiede Waffen für Soldaten werden. In der Goldschmiede werden aus Gold und Eisen Goldbarren hergestellt.

Da sie nicht immer genügend Soldaten haben, werden in der Kaserne aus normalen Siedlern bei genügend Waffennachschub Krieger. Die können sie mit genügend Goldbarren zu Profis ausbilden. Die jeweiligen Spezialkämpfer werden auch dort ausgebildet. Mit einer Goldrüstung aus der Schmiede wird ein normaler Kämpfer zum Hauptmann, um den sich alle Soldaten einer Gruppe versammeln. Kriegsmaschinen werden in einer extra Werkstadt hergestellt und dort auch beladen.

Um andere Inseln zu erobern müssen sie zuerst in der Werft Schiffe bauen und diese dann mit den benötigten Rohstoffen beladen. Dann schiffen sie ein paar Pioniere mit rüber, die ihr Reich sogleich vergrößern. Natürlich können sie auch Krieg zur See führen. Dazu müssen sie Schiffe mit Kriegsschiffe mit Katapulten bauen, welche dann in langwierigen Seekämpfen gegen andere Schiffe kämpfen.

Mana gewinnen sie wie gesagt aus den fürs Volk typischen Pflanzen. Die werden in einer speziellen Produktionsstädte zu alkoholischen Getränken verarbeitet, welche am Tempel geopfert Mana bringen. An großen Tempeln können zusätzlich Priester rekrutiert werden.

Beim Kampf gegen das dunkle Volk benötigen sie zusätzlich noch Gärtner, die mit einer Schaufel ausgerüstet den öden Boden wieder schön machen.
Handeln können sie nur im Mehrspielermodus.

Neuheiten:
-Spezialeinheiten
-Gärtner
-dunkles Volk
-Wikinger (Asiaten fallen weg)
-Mayas (Ägypter fallen weg)
-aufpolierte Grafik
-oft benutzte Wege werden gepflastert (kostet keine Steine)
-Träger endlich steuerbar
-Steinmine
-Zoomfaktor
-Zierobjekte zu Motivation der Soldaten
-Bogenschützen schmeißen mit Steinen von Türmen auf nahe Gegner
-viel lebendigere Landschaft
-gerenderte Zwischensequenzen
an den Dächern der Häuser ist zu erkennen was produziert wird
-übersichtlicheres Menü
-muss weniger oft gepatcht werden
-Jäger sorgt für Fleisch

Zur Grafik:
Der größte Unterschied zum Vorgänger sind die nun gerenderten Zwischensequenzen. Die Spielgrafik wurde etwas aufpoliert und mehr Tiere laufen in der Gegend rum. Man kann endlich herauszoomen und seine ganze Siedlung auch in niedrigen Auflösungen ganz betrachten. Die Knuddelgrafik ist wie immer sehr detailliert.
Nur das dunkle Volk sieht nicht gerade schön aus, soll’s ja auch.

Zum Sound:
Wie immer dudelt während des Spiels die schöne und passende Hintergrundmusik. Nur die Hintergrundgeräusche sind nicht gerade sehr gut. Wenn man über ein Gebäude hinwegscrollt fängt der Sound ganz plötzlich an und hört abrupt wieder auf. Die Zwischensequenzen sind sehr gut synchronisiert.

Zur Steuerung:
Die wurde im Gegensatz zum Vorgänger stark verbessert, hat aber auch seinen Nachteil. Da es jetzt viel mehr Menüs gibt kommt man leicht durcheinander und alles artet in ein langes rumgeklicke Aus; bis man fertig ist. Verschiedene Einheiten lassen sich nicht in eine Gruppe zusammenfassen. Zum Glück kann man endlich die Träger steuern.

Zum Multiplayer:
Sie können sowohl im Internet als auch im Netzwerk mit bis zu acht Leuten gegeneinander antreten. Entweder sie spielen jeder für sich oder in Allianzen. Leider braucht jeder Spieler eine eigene CD. Nur im Multiplayer kann gehandelt werden.

Hardwareanforderungen:
Minimum: CPU mit 233 Mhz und 64 MB RAM.
Empfohlen: CPU mit 400 Mhz und 128 MB RAM.
Optimal: CPU mit 600 Mhz und 256 MB RAM.

Fazit:
Auch für Besitzer des dritten Teils ist Siedler 4, obwohl nur wenige Änderungen vorhanden sind, spielenswert. Auch Aufbauspielneulinge sollten sich Siedler 4 auf jeden Fall mal ansehen.

LETSTHOMMES

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