Kosmos Die Siedler von Catan Basisspiel Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaßfaktor:  gering
  • Spielanleitung:  sehr gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von ikaros

Dauerbrenner unter den Gesellschaftsspielen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ohne Übertreibung kann wohl "Siedler von Catan" als den bislang einzigen Dauerbrenner unter den Gesellschaftsspielen bezeichnen, den es seit der Markteinführung von Monopoly in der deutschen Brettspielelandschaft gibt. Das liegt möglicherweise an der Tatsache, daß "Siedler von Catan" einerseits ziemlich komplex werden kann bzw. durch die zahllosen Erweiterungsmöglichkeiten auf jeden Fall auch wird, zum anderen aber auch an der Vielfältigkeit, mit dem jedes Spiel sich von den vorangegangen unterscheiden kann. Als letztes wäre da noch "das gewisse Etwas" zu nennen, das sich zwar nicht so leicht in Worte fassen läßt, in meinen Augen aber mit der zeitlosen Struktur des Spieles selbst und der Einfachheit der grundlegenden Regeln zusammenhängt.

Zum Spiel selbst: in der Grundvariante geht es darum, eine Insel zu besiedeln und dabei Punkte zu sammeln. Die Insel selbst besteht aus Sechsecken, die, mit Ausnahme des Wüstensechsecks, jeweils einen bestimmten Rohstoff liefern - hier im übrigen noch ein "gewisses Etwas": der Schöpfer des Spiels hat trotz des aktuellen Trends, jeden Satz mit Anglizismen "zu würzen", gerade auf solche verzichtet, also hier auch nicht von "Ressource", sondern eben von "Rohstoff" gesprochen bzw. in der Anleitung geschrieben. Dabei gibt es den Rohstoff allerdings nur, wenn sich an dem Feld, gewissermaßen auf der Kante, eine Siedlung oder eine Stadt eines Spielers befindet und beim Wurf mit den beiden Würfeln die entsprechende Zahl, die zu Spielbeginn jedem Feld zufällig zugewiesen worden ist, erscheint. Den Rohstoff erhalten auch nur die Spieler, die eben eine Siedlung oder eine Stadt an dem Rohstoffeld haben, wobei eine Stadt zwei Rohstoffkarten einbringt.

Mit Hilfe der insgesamt fünf verschiedenen Rohstoffe, Erz, Getreide, Wolle, Holz und Lehm, können verschiedene Infrastrukturen ... pardon, Siedlungsentwicklungen ... gebaut werden: eine Straße, um weitere Siedlungen und Städte zu bauen, eine Siedlung, um weitere Rohstoffelder zu erschließen und schließlich aus dem Dorf eine Stadt, um mehr Rohstoffe aus einem Feld zu erhalten. Weiterhin können Entwicklungskarten - auch hier ist nicht von "Event-" oder "Evolution-Cards" oder ähnlichem Nonsens die Rede - gekauft werden, die verschiedene Vorteile mit sich bringen: zwei Rohstoffkarten nach eigener Wahl, zwei Straßenabschnitte ohne Baukosten, die Möglichkeit, den Räuber einzusetzen (s.u.) oder ein Siegpunkt. Apropos Siegpunkt, gewonnen hat, wer als erster 10 Siegpunkte erreicht hat, wobei Siedlungen jeweils einen Siegpunkt, Städte jeweils zwei Siegpunkte bedeuten. Die längste Straße bringt ebenfalls zwei Siegpunkte, daneben erhält der Spieler, der die meisten Räuberkarten ausgespielt hat, ebenfalls zwei Siegpunkte.

Wird eine Sieben gewürfelt, müssen alle Spieler, die mehr als sieben Rohstoffkarten auf der Hand haben, die (abgerundete) Hälfte nach ihrer Wahl abgeben; dabei kann einem, insbesondere wenn man gerade selbst die Sieben gewürfelt hat, schon mal das ein oder andere Unwort entkommen, insbesondere, wenn man seit mehreren Runden auf die entsprechenden Rohstoffe für dringende Bauvorhaben gewartet hat. Aber so ist das Leben und umgekehrt kann eine Sieben auch mal einen vorschnellen Sieg verhindern, wenn man dadurch den anderen Mitspielern direkt vor deren Nase ein Rohstoffeld "zubaut". Weiterhin darf der Räuber von dem Würfelnde versetzt werden, wobei das Feld, auf das die Figur gesetzt wird, in Zukunft keinerlei Rohstoffe mehr einbringt, bis es durch eine erneute Versetzung des Räubers wieder frei wird. Auch hier kann man zum allgemeinen Verdruß schon mal neurale Punkte wie das einzig bebaute Lehmfeld oder ähnliches blockieren und den weiteren Spielverlauf beträchtlich umknicken. Schließlich hat der den Räuber Setzende auch die Wahl, von einem an das besetzte Feld angrenzenden Spieler eine Rohstoffkarte, zwar verdeckt, aber immerhin nach eigener Wahl zu ziehen; auch hier wieder die Gefahr oder Möglichkeit, langwierige Planungen zu torpedieren.

Nach Abschluß der Tätigkeiten des Spielers, der gerade gewürfelt hat, kann dieser noch mit den übrigen Spielern Rohstoffe austauschen, wobei hierbei neben Handelsgeschick auch eine gewisse Kulanz erforderlich ist, wobei es immer wieder vorkommen kann, daß angesichts des drohenden Spielendes keiner mit dem Tauschwilligen handeln will. Daneben kann jeder Rohstoff im Verhältnis 4:1 im "freien" Handel mit der Bank eingetauscht werden. Nur wird jeder, der das Spiel schon ein- oder mehrmals gespielt hat, bestätigen können, wie schwierig es sein kann, über dieses Tauschverhältnis eine Siedlung oder gar Stadt zusammen zu bekommen; von widrigen Siebenern ganz zu schweigen.

Zu Beginn, das sei noch kurz erwähnt, findet die sogenannte Gründungsphase statt, in der reihum jeder Spieler eine Siedlung und eine Straße an einen Punkt auf dem Spielfeld setzt, wobei der Letzte gleich zwei setzen darf, bevor das Ganze wieder zum Ersten zurückläuft. Somit sind die Ausgangsmöglichkeiten zwar zu einem gewissen Grad spielbeeinflussend, doch auch hier gilt: wenn erst einmal dreimal so häufig eine "3" oder "4" gegenüber einer "6" oder "8" kommt, kann sich das Blatt schnell wenden.

Soweit der grobe Spielverlauf - es sollte sich sowieso jeder, der auch nur halbwegs etwas für Gesellschaftsspiele mit Freunden, Bekannten oder Verwandten übrig hat, zumindest das Spiel mal in einer Bibliothek oder Dritten ausleihen und spielen.

Toll an dem Spielverlauf, wie auch dem Spiel selbst, ist, daß es weder um Geld in unbestimmter Höhe geht, noch zu derart verdrießlichen Situationen wie etwa bei Monopoly oder Hotel kommen kann, wo sich der einzelne plötzlich einer ohnmächtigen Hilflosigkeit gegenüber zuschnappenden Kredithaien gegenüber sieht. Vielmehr zeichnet das Spiel trotz aller "Rivalität" eine gewisse Harmonie aus, die auch durch die freundlichen Farben, die das Ganze zumindest unbewußt unterstreichen, unterstützt wird. Im übrigen gibt es auch beinahe unbegrenzt viele Ausgangsmöglichkeiten, da weder die Lage der Rohstoffkarten noch die separaten Zahlenplättchen in irgendeiner Weise fixiert ist, so daß also jedes Spiel individuell ausgestaltet werden kann.

Ein Tipp für alle, die das Spiel besitzen und schon öfters gespielt haben: die Zahlenplättchen einfach bis zum Abschluß der Siedlungsphase umgedreht lassen, dann sind die Chancen hinsichtlich der Rohstoffverteilung fairer und es kann durchaus kuriose Situationen geben, wenn plötzlich das vermeintlich günstige Dreieck "Holz-Lehm-Getreide" mit "4-11-12" belegt ist! Einfach einmal ausprobieren!

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-02-17 13:18:37 mit dem Titel Klassiker und Bestseller in einem

Ohne Übertreibung kann wohl "Siedler von Catan" als den bislang einzigen Dauerbrenner unter den Gesellschaftsspielen bezeichnen, den es seit der Markteinführung von Monopoly in der deutschen Brettspielelandschaft gibt. Das liegt möglicherweise an der Tatsache, daß "Siedler von Catan" einerseits ziemlich komplex werden kann bzw. durch die zahllosen Erweiterungsmöglichkeiten auf jeden Fall auch wird, zum anderen aber auch an der Vielfältigkeit, mit dem jedes Spiel sich von den vorangegangen unterscheiden kann. Als letztes wäre da noch "das gewisse Etwas" zu nennen, das sich zwar nicht so leicht in Worte fassen läßt, in meinen Augen aber mit der zeitlosen Struktur des Spieles selbst und der Einfachheit der grundlegenden Regeln zusammenhängt.

Zum Spiel selbst: in der Grundvariante geht es darum, eine Insel zu besiedeln und dabei Punkte zu sammeln. Die Insel selbst besteht aus Sechsecken, die, mit Ausnahme des Wüstensechsecks, jeweils einen bestimmten Rohstoff liefern - hier im übrigen noch ein "gewisses Etwas": der Schöpfer des Spiels hat trotz des aktuellen Trends, jeden Satz mit Anglizismen "zu würzen", gerade auf solche verzichtet, also hier auch nicht von "Ressource", sondern eben von "Rohstoff" gesprochen bzw. in der Anleitung geschrieben. Dabei gibt es den Rohstoff allerdings nur, wenn sich an dem Feld, gewissermaßen auf der Kante, eine Siedlung oder eine Stadt eines Spielers befindet und beim Wurf mit den beiden Würfeln die entsprechende Zahl, die zu Spielbeginn jedem Feld zufällig zugewiesen worden ist, erscheint. Den Rohstoff erhalten auch nur die Spieler, die eben eine Siedlung oder eine Stadt an dem Rohstoffeld haben, wobei eine Stadt zwei Rohstoffkarten einbringt.

Mit Hilfe der insgesamt fünf verschiedenen Rohstoffe, Erz, Getreide, Wolle, Holz und Lehm, können verschiedene Infrastrukturen ... pardon, Siedlungsentwicklungen ... gebaut werden: eine Straße, um weitere Siedlungen und Städte zu bauen, eine Siedlung, um weitere Rohstoffelder zu erschließen und schließlich aus dem Dorf eine Stadt, um mehr Rohstoffe aus einem Feld zu erhalten. Weiterhin können Entwicklungskarten - auch hier ist nicht von "Event-" oder "Evolution-Cards" oder ähnlichem Nonsens die Rede - gekauft werden, die verschiedene Vorteile mit sich bringen: zwei Rohstoffkarten nach eigener Wahl, zwei Straßenabschnitte ohne Baukosten, die Möglichkeit, den Räuber einzusetzen (s.u.) oder ein Siegpunkt. Apropos Siegpunkt, gewonnen hat, wer als erster 10 Siegpunkte erreicht hat, wobei Siedlungen jeweils einen Siegpunkt, Städte jeweils zwei Siegpunkte bedeuten. Die längste Straße bringt ebenfalls zwei Siegpunkte, daneben erhält der Spieler, der die meisten Räuberkarten ausgespielt hat, ebenfalls zwei Siegpunkte.

Wird eine Sieben gewürfelt, müssen alle Spieler, die mehr als sieben Rohstoffkarten auf der Hand haben, die (abgerundete) Hälfte nach ihrer Wahl abgeben; dabei kann einem, insbesondere wenn man gerade selbst die Sieben gewürfelt hat, schon mal das ein oder andere Unwort entkommen, insbesondere, wenn man seit mehreren Runden auf die entsprechenden Rohstoffe für dringende Bauvorhaben gewartet hat. Aber so ist das Leben und umgekehrt kann eine Sieben auch mal einen vorschnellen Sieg verhindern, wenn man dadurch den anderen Mitspielern direkt vor deren Nase ein Rohstoffeld "zubaut". Weiterhin darf der Räuber von dem Würfelnde versetzt werden, wobei das Feld, auf das die Figur gesetzt wird, in Zukunft keinerlei Rohstoffe mehr einbringt, bis es durch eine erneute Versetzung des Räubers wieder frei wird. Auch hier kann man zum allgemeinen Verdruß schon mal neurale Punkte wie das einzig bebaute Lehmfeld oder ähnliches blockieren und den weiteren Spielverlauf beträchtlich umknicken. Schließlich hat der den Räuber Setzende auch die Wahl, von einem an das besetzte Feld angrenzenden Spieler eine Rohstoffkarte, zwar verdeckt, aber immerhin nach eigener Wahl zu ziehen; auch hier wieder die Gefahr oder Möglichkeit, langwierige Planungen zu torpedieren.

Nach Abschluß der Tätigkeiten des Spielers, der gerade gewürfelt hat, kann dieser noch mit den übrigen Spielern Rohstoffe austauschen, wobei hierbei neben Handelsgeschick auch eine gewisse Kulanz erforderlich ist, wobei es immer wieder vorkommen kann, daß angesichts des drohenden Spielendes keiner mit dem Tauschwilligen handeln will. Daneben kann jeder Rohstoff im Verhältnis 4:1 im "freien" Handel mit der Bank eingetauscht werden. Nur wird jeder, der das Spiel schon ein- oder mehrmals gespielt hat, bestätigen können, wie schwierig es sein kann, über dieses Tauschverhältnis eine Siedlung oder gar Stadt zusammen zu bekommen; von widrigen Siebenern ganz zu schweigen.

Zu Beginn, das sei noch kurz erwähnt, findet die sogenannte Gründungsphase statt, in der reihum jeder Spieler eine Siedlung und eine Straße an einen Punkt auf dem Spielfeld setzt, wobei der Letzte gleich zwei setzen darf, bevor das Ganze wieder zum Ersten zurückläuft. Somit sind die Ausgangsmöglichkeiten zwar zu einem gewissen Grad spielbeeinflussend, doch auch hier gilt: wenn erst einmal dreimal so häufig eine "3" oder "4" gegenüber einer "6" oder "8" kommt, kann sich das Blatt schnell wenden.

Soweit der grobe Spielverlauf - es sollte sich sowieso jeder, der auch nur halbwegs etwas für Gesellschaftsspiele mit Freunden, Bekannten oder Verwandten übrig hat, zumindest das Spiel mal in einer Bibliothek oder Dritten ausleihen und spielen.

Toll an dem Spielverlauf, wie auch dem Spiel selbst, ist, daß es weder um Geld in unbestimmter Höhe geht, noch zu derart verdrießlichen Situationen wie etwa bei Monopoly oder Hotel kommen kann, wo sich der einzelne plötzlich einer ohnmächtigen Hilflosigkeit gegenüber zuschnappenden Kredithaien gegenüber sieht. Vielmehr zeichnet das Spiel trotz aller "Rivalität" eine gewisse Harmonie aus, die auch durch die freundlichen Farben, die das Ganze zumindest unbewußt unterstreichen, unterstützt wird. Im übrigen gibt es auch beinahe unbegrenzt viele Ausgangsmöglichkeiten, da weder die Lage der Rohstoffkarten noch die separaten Zahlenplättchen in irgendeiner Weise fixiert ist, so daß also jedes Spiel individuell ausgestaltet werden kann.

Ein Tipp für alle, die das Spiel besitzen und schon öfters gespielt haben: die Zahlenplättchen einfach bis zum Abschluß der Siedlungsphase umgedreht lassen, dann sind die Chancen hinsichtlich der Rohstoffverteilung fairer und es kann durchaus kuriose Situationen geben, wenn plötzlich das vermeintlich günstige Dreieck "Holz-Lehm-Getreide" mit "4-11-12" belegt ist! Einfach einmal ausprobieren!

20 Bewertungen, 2 Kommentare

  • hpmaier

    21.02.2002, 08:44 Uhr von hpmaier
    Bewertung: sehr hilfreich

    Muss immer wieder für einen Spieleabend herhalten...gruesse hpmaier

  • madhead

    17.02.2002, 14:22 Uhr von madhead
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ach wie gern hätte ich ein paar Mitspieler! Bei mir findet sich da kaum jemand! Sanfte Grüße vom madhead