Kosmos Die Siedler von Catan - Historische Szenarien Testbericht

Für den Siedlerfan gibt immer mehr unterschiedliche Spielemöglichkeiten. So gibt es seit einiger Zeit auch "Historische Szenen" zum Nachspielen. Eine davon ist "Troja und die große Mauer" Es handelt sich dabei nicht um ein Ergänzungsset zum Grundspiel, sondern kann eigenständig gespielt werden. Am besten spielt man es mit 4 oder 6 Spielern. Spieldauer ist etwa 2 Stunden.

Nun zu den beiden Spieleszenarien:

Troja:

Troja spielt vor dem Hintergrund des trojanischen Krieges.
Jeder Spieler ist entweder Grieche oder Trojaner. Jedoch weiß nur er selbst, welcher Gruppe er angehört. Jede Kriegspartei benötigt bestimmte Rohstoffe (Troja : Erz & Wolle; Mykene: Holz & Getreide). Während dem Spiel kann man (verdeckt) Rohstoffe für die Kriegsparteien spenden und dafür Handelspunkte erhalten. Zu gewissen Zeitpunkten werden die gespendeten Rohstoffe gezählt und dann bekommt die Kriegspartei, für die die meisten richtigen Rohstoffe gespendet wurden einen Siegpunkt.
Außerdem kann man noch Schiffe bauen und es gibt auch einen Piraten, der dem Siedler das Leben schwer macht. Ansonsten wird natürlich auch hier gesiedelt, gebaut und vor allem verzweifelt Rohstoffe gesammelt!


Leider wollte sich bei uns 6en der rechte Spielspaß nicht einstellen. Das Rohstoffesammeln ging extrem zäh vor sich und teilweise fehlten uns allen über viele Runden immer die selben Rohstoffe. Ich kenne natürlich ähnliche Probleme vom Grundspiel und anderen Varianten, aber bei Troja empfanden wir es alle als sehr extrem und störend.
Außerdem fanden wir, dass die Neuerungen gegenüber dem Grundspiel (vor allem das Rohstoffspenden), dem Spiel keinen neuen Reiz verliehen.


Die Große Mauer:

Bei der Großen Mauer ist der Spieler ein chinesischer Fürst, der sich gegen angreifende Mongolenhorden verteidigen muss. Dabei ist jeder Spieler für die Verteidigung eines Abschnittes der großen Mauer zuständig. Er muss versuchen die Mauer immer hoch genug zu bauen, dass die Mongolen auf seinem Abschnitt nicht einfallen können. Wobei man Mauerstücke wie immer mit Rohstoffen kaufen kann. Außderdem kann man Ritter einsetzen um die Mauer zu verteidigen.
Vernachlässigt ein Mitspieler seinen Mauerabschnitt und die Mongolen fallen ein, so trifft das nicht nur ihn selbst, sondern auch andere Mitspieler. Das bedeutet, dass bei dieser Variante bis zu einem gewissen Grad auch Kooperation gefragt ist.

Für mich ist die Große Mauer definitiv die schönere der beiden Varianten.
Der Aspekt der gemeinsamen Verteidigung des Landes schafft ein völlig neues \"Siedlergefühl\".
Das mir diese Variante nun auch nicht so zugesagt hat, lag daran, dass zwei Mitspieler am Anfang des Spieles \"ungünstig\" gesiedlt hatten und von Anfang an eigentlich kaum eine Chance hatten und ihre Spielzeit (2 Stunden) nur \"absaßen\".
Da ich das Spiel aber nur einmal gespielt habe, hoffe ich einfach mal, dass das eine Ausnahme war und bei den nächsten Spielen nicht wieder auftritt!


Schade, dass man die beiden Spiele nur zusammen kaufen kann, denn ich für meinen Teil könnte auf Troja verzichten. Allerdings ist es die Große Mauer wert sich trotzdem das Set zu kaufen.

Viel Spaß beim Spielen!