Kosmos Die Siedler von Catan - Das Kartenspiel Testbericht

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ab 15,35
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaßfaktor:  gering
  • Spielanleitung:  sehr gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von stephan_1

Wir sind nur zu zweit ...

5
  • Präsentation:  sehr gut
  • Schwierigkeitsgrad:  leicht
  • Spaßfaktor:  sehr gering
  • Spielanleitung:  gut
  • Wird langweilig:  nie
  • Spieldauer:  lang, 1 bis 2 Stunden
  • Das Spiel für:  Freaks
  • Spielerzahl:  ab 2

Pro:

Ideales Spiel für 2; wird nicht schnell langweilig, da sehr abwechslungsreich!

Kontra:

doch höherer Schwierigkeitsgrad; lange Dauer!

Empfehlung:

Ja

.... und spielen trotzdem gerne Siedler. Was also machen? Endlich mal die Karten-Version für 2 Spieler kaufen!
Und ich glaubte es kaum: Das Gute, das ich bisher darüber gehört habe, hat sich als wahr erwiesen:


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Beschreibung:
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Optik:
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Die Verpackung ist im typischen Sieder-Rot-Gelb-Schwarz gehalten, aber gleich als Kartenversion für 2 Spieler gekennzeichnet. (Und natürlich kleiner und vor allem dünner! - Aber ich finde es sehr gut, dass die Kennzeichnung sehr eindeutig und nicht irreführend ist; gerade da es schon so viele Erweiterungssets und anderes mehr gibt!!)
Das ganze Spiel wird mit 110 quadratischen Karten zu 7x7 cm gespielt.



Spielziel:
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Das grundlegende Spielziel ist - wie bei der Brett-Spiel-Vorlage - das Erreichen einer festgesetzten Zahl an Siegpunkten. (Hier im Normalfall 12!)
Dies wird erreicht durch das Errichten von Siedlungen, deren Erweiterung zu Städten und das legen von Sonderkarten.
'Finanziert' wird diese Bau- und Kauf-Tätigkeit mittels Rohstoffen, die man im Laufe des Spiels durch Würfeln erhält.

Da denkt vielleicht mancher: 'Das klingt genau wie Siedler am Brett!?!' - Aber mit dem Obigen endet die Ähnlichkeit auch schon wieder!
In den Möglichkeiten zu Erreichung des Zieles und vor allem in den Startvorgaben liegen die großen Unterschiede:


Startvorgabe:
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Gestartet wird mit 9 vorgegebenen Karten, die auch nach einem vorgegebenen Muster aufgelegt werden. - So startet jeder Spieler mit 2 gleichwertigen Städten (die allerdings außer einem Siegpunkt einmal kurzfristig nichts bringen) und 6 verschiedenen Rohstofffeldern, mit unterschiedlichen Zahlenfeldern von 1-6 darauf, die durch Würfeln den Rohstoffnachschub sichern.
(Die Felder beinhalten Holz, Getreide, Wolle, Erz und Lehm, die zum Bauen benötigt werden, und Gold, das allerdings hier eine reine Tauschwährung bildet!)

Zwischen den Spielern werden die übrigen Karten aufgelegt : 11 Rohstofffelder, 7 Strassen, 5 Siedlungen, 7 Städte und 10 Ereigniskarten je als eiegner Stapel; 9 Ritter und 53 weitere Aktionskarten gut gemischt in 5 ungefähr gleich grossen Stapeln.

Zu Beginn darf jeder Spieler noch je einen der 5 Stapel mit Aktionskarten durchsuchen, um sich 3 für ihn geeignet erscheinende zu entnehmen.


Spielablauf:
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Gespielt wird nun mit 2 Würfeln: Einem normalen Zahlen-Würfel und einem Symbol-Würfel mit den Symbolen 'Sonne', 'Ritter', 'Räuber', 'Handel', und zwei identen Ereignis-Felder.

Der Zahlen-Würfel bestimmt jeweils den erhaltenen Rohstoff, der Symbol-Würfel bestimmt ob eine Ereigniskarte gezogen wird oder ein anderes Ereignis durchgeführt.

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Viel näher will ich nicht auf die konkreten Spielregeln eingehen, sondern lieber ein paar Besonderheiten - besonders im Vergleich zum Brettspiel - beschreiben:
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Siegpunkte kann man also durch das Errichten von Siedlungen (1P), deren Erweiterung zu Städten (2P), die Erreichung der Rittermehrheit durch das Auslegen von Ritterkarten (1P), die Erreichung einer Handelsmehrheit durch das Auslegen entsprechender Karten (1P) oder auch das Auslegen von Karten mit direkten Siegpunkten (1-2P).

Wie aber Karten auslegen?
Karten müssen ebenso wie Strassen-, Siedlungs- und Städte-Karten beim Ausspielen mit Rohstoffen bezahlt werden. Angelegt dürfen sie nur nach einem bestimmten Muster werden: Pro Siedlung darf man bis zu 2 Karten anlegen; wird sie zu einer Stadt ausgebaut, dann sogar bis zu 4 Karten, wobei manche Karten überhaupt nur an Städte angelegt werden können.
(Strassen dienen nur als - kostenpflichtige - Abstandhalter zwischen Siedlungen; beim Bau einer neuen Siedlung erhält man automatisch auch 2 neue Rohstofffelder, die man direkt anlegen darf - so kann trotz ausgeglichener Startsituation auch eine spannende 'Ralley' um die Rohstoffe erfolgen, da ja nur 5 wieter Sieldungs-Karten (und dmait eine ungerade Zahl!!) vorhanden sind!)

Man muss also gut mit seinen Rohstoffen haushalten, um zwischendurch auch immer genug neuen Platz zu schaffen, damit man seine besten Karten überhaupt anlegen kann!!

Nur wie funktioniert überhaupt das Rohstoff-System ohne eigene Karten dafür oder sonstige Zähleineinheiten?
Das wurde wirklich kreativ und platzsparend gelöst. Auf jeder Rohstoff-Karte befinden sich an 3 Rändern kleine Symbole der Rohstoffe, die die vorhandene Menge anzeigen, indem man die Karte einfach mit der entsprechenden Seite zum Spieler selbst gedreht hinlegt.
D.h. die Kante die zu einem Spieler hingerichtet liegt, zeigt an das er 0/1/2/3 Rohstoffe dieser Art besitzt (mehr kann man pro Karte nicht erhalten!). Wird die Zahl dieses Rohstoff-Feldes gewürfelt, so dreht man die Karte in die entsprechende Richtung, um die Zahl zu erhöhen; beim Kauf von Karten dreht man sie dann natürlich in die andere Richtung.

Ist zu Beginn leider wirklich so kompliziert, wie es kling, aber trotzdem eine geniale Lösung; denn sobald man das System heraußen hat, ist es wirklich einfach zu handhaben - zumindest sicher deutlich leichter als würde man nochmals extra Karten in der Hand halten müssen!!

Im allgemeinen ist noch zu bemerken, dass es schwerer ist, den Überblick zu behalten, als beim Brettspiel und muss so das ganze Spiel voll konzentriert sein. - Also nichts einfach so für zwischendurch!
Der große Vorteil liegt für mich allerdings in den deutlich faireren Startbedingungen und der ausgeglichenen Rohstoffversorgung (auch für Neulinge)!


Die Anleitung:
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Die Anleitung ist gründlich und vollständig. - Allerdings muss man geduldig sein, da es keinerlei Zusammenfassung oder 'Schnell-Einstiegs-Regeln' gibt, wie bei vielen neuen Spielen.
Da muss man schon eine Runde Probespielen und ein paar mal nachschlagen, bis die Regeln wirklich sitzen. (Und so dauert das erste Spiel sicher fast 2 Stunden!! - Wer dies durchhält hat aber dann auch wirklich viel Freude am Spiel!)
Wenn die Regeln aber einmal verstanden sind, kann nichts mehr die Spielfreude trüben, da bei jedem Auslegen alles gründlich geprüft werden muss und man so den Ablauf bald heraußen hat. Und nach ein paar Partien wird dann wirklich die angegebene Spielzeit von 75 Minuten erreicht! (Außer man spielt gegen 'Tüftler' - dann dauert es sowieso immer länger *g*!!)


Spielerzahl:
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Nur für 2 Spieler geeignet, dafür aber auch exakt dafür ausgelegt und nicht nur eine mögliche Variante von vielen - wie bei anderen Spielen - und deshalb auch keine Kompromiss, sondern ungetrübter Spielspaß.
Mit Erweiterungs-Sets kann man dann auch 'Turniere' spielen, wenn man doch nicht nur zu zweit spielen will. - Durch die doch recht hohe Spielzeit von weit über 1 Stunde allerdings wahrscheinlich eher eine langwierige Sache!


Platzbedarf:
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Bei diesem Spiel auf jeden Fall eine Frage - braucht man doch mehr Platz als beim Siedler-Brettspiele!
Man spielt zwar nur mit Karten, allerdings erfolgt das Anlegen ja auch sehr stark in seitlicher Richtung! Da man grundsätzlich wohl nur gegenübersitzend spielen sollte, ist also ein nicht zu breiter, aber dafür längerer Tisch am besten geeignet.
Unser Couch-Tisch eignet sich dafür sehr gut, muss allerdings dafür vollkommen leer sein (was bei uns normalerweise nicht üblich ist :-) !!)



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Gesamturteil:
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Ein tolles Spiel für 2. - Wenn man 'Siedler' im Original kennt, schadet es sicher nicht, allerdings ist es auch überhaupt nicht nötig, da ja nur die Idee übernommen wurde!
Das Spiel selbst ist komplexer und auch etwas schwerer zu erlernen; durch die räumliche Trennung ist allerdings der Zufallsfaktor um die entscheidende Spur höher, wodurch auch größere Rückstände aufholbar sind (was ja beim Brettspiel gegen erfahrenen Gegner ein Ding der Unmöglichkeit ist und 'den' Negativpunkt dieses Spieles ausmacht: der schnelle Frustfaktor für Neu-Einsteiger!!!)
Es empfiehlt sich natürlich trotzdem gegen 'gleich starke' Gegner zu spielen, d.h. ein Anfänger oder in solchen Spielen weniger Geübter hat wenig Chance gegen einen 'Profi'!

Offiziell ab 10 Jahren, halte ich es für Kinder eher für ungeeignet!

Unter Einhaltung aller Empfehlungen ist es aber ein wirklich süchtig machendes Spiel. - Vielleicht etwas zu lang um es exzessiv zu spielen, aber immer wieder eine Partie zwischendurch ist immer drinnen und immer wieder so neu, dass das Spiel auch nicht rasch langweilig wird.

Von mir also 5 Sterne für eines der besten 2-Personen-Spiele für 'erfahrenen Oft-Spieler' von mir!



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Ich schreibe unter dem selben Namen bei ciao.com und als "s.t.e.p.h.a.n" bei dooyoo.de!

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