Die Sims (PC Simulationsspiel) Testbericht

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ab 27,23
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Erfahrungsbericht von LA-cool-J

Die Sims

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die spannendsten Alltagsdramen spielen sich ab sofort auf Ihrem PC-Monitor ab. Bevölkern Sie die Nachbarschaft mit Charakteren Ihrer Wahl, und erleben Sie mit Ihren Sims gute Zeiten, schlechte Zeiten.

Tagelang hatte ich Kochbücher gelesen und nun ein schmackhaftes Gericht am Herd gezaubert. Ein Vollbad hatte meinen Hygiene-Wert optimiert, ein doppelter Espresso jegliche Müdigkeit vertrieben. Im Kamin knisterte ein munteres Feuerchen, um den Wohlfühlwert des Wohnzimmers zu steigern. Mit Scherzen, Umarmungen und einem Geschenk vermochte ich es, das Objekt meiner Begierde in einen entspannten Gemütszustand zu lullen. Doch der einzige Funke, der an diesem Abend übersprang, kam vom offenen Kamin - als ich Tusnelda den Verlobungsring anstecken wollte, ging ein Bücherregal in Flammen auf. Ich schäumte mit dem Feuerlöscher, sie tobte hysterisch, die romantische Stimmung war abgefackelt. Am nächsten Morgen torkelte ich verschlafen und miíutig zur Arbeit - in diesem Zustand konnte ich mir die ersehnte Beförderung abschminken.

Beziehungskisten

Soweit die Erfahrungen der Spielfigur »Heini Gamestar« bei Die Sims. Das neue Werk von SimCity-Schöpfer Will Wright ist eine Mischung aus Daily Soap, Aufbau-Spiel und Echtzeit-Strategie. Simuliert wird nicht mehr und nicht weniger als der häusliche Alltag. Doch der bietet mehr taktischen Nervenkitzel als manche Weltraumeroberung oder Fantasyschlacht.



Vor dem Run auf Karriereleiter und Beziehungskisten erschaffen Sie mindestens eine Spielfigur, indem Sie 25 Punkte auf sechs Charaktereigenschaften verteilen. Ob Sie nun einen partysüchtigen Schlamper oder einen schüchternen Reinlichkeitsfimmler generieren, diese Eigenschaften bleiben auf dem Sim-Lebensweg stets gleich und definieren auch die Kompatibilität zu den lieben Mitmenschen. Eine Fülle an 3D-Körpern von sexy bis versifft steht zur Wahl, um das adäquate Äußere zu wählen. Mit etwas Geschick und einem Editor aus dem Internet dürfen Sie sogar Ihr eigenes Antlitz samt Klamotten importieren.

Meine erste Bude

Nun beginnt der Ernst des Spiellebens: Vom Startkapital erstehen Sie ein bescheidenes Häuschen, geben die letzten Kröten für Bett, Badewanne & Co aus, und schon wird die Alltagssimulation per Mausklick gestartet. Ihr Schützling besichtigt das neue Heim, rümpft die Nase ob der billigen Rattan-Sessel und beklatscht die Wahl des gehobenen Farbfernsehers. Doch die nächste Rechnung kommt bestimmt, weshalb wir uns schleunigst auf Jobsuche begeben. Durch Tageszeitung oder Internet findet sich bestimmt eine Tätigkeit, mit der Ihr Sim den Tag rumbringt und das nötige Kleingeld zur Kühlschrank-Auffüllung verdient. Das Spiel verläßt nie den häuslichen Bereich: Ist niemand daheim, wird automatisch die Turbo-Zeitbeschleunigung angeworfen.

Materielles Glück

Der Sim als solcher ist ein launisches Geschöpf. Stetig wechselnde Werte in acht Kategorien definieren sein derzeitiges Wohlbefinden. Durch die Benutzung von bestimmten Gegenständen wie Fernseher (bringt Spaßi oder Badewanne (steigert Hygiene und Komfort) wird der Sim glücklich und dadurch auf dem Heiratsmarkt attraktiver. Die über 200 Objekte in Die Sims haben fein ausgeklügelte, gut nachvollziehbare Auswirkungen. Der billige PC ist zur Jobsuche genauso nützlich wie das teurere Modell, doch letzteres bringt beim Spielen deutlich mehr SpaíPunkte.

Um ein Kommando zu geben, klicken Sie nicht Ihre Spielfigur, sondern den zu benutzenden Gegenstand an. Nun erscheint ein Menü mit allen Tätigkeiten, die Sie damit erledigen können. Ähnlich läuft der zwischenmenschliche Umgang ab: Klicken Sie einen anderen Sim an, um mit ihm zu reden, zu flirten oder ein Geschenk zu überreichen. Die Sims reden nicht auf Deutsch oder Englisch, sondern in einer Symbol- und Lautsprache, die sehr putzig wirkt. Eine ganze Reihe von Kommandos läßt sich aneinanderreihen; die Spielfigur arbeitet Ihre Anweisungen der Reihe nach ab. Sofern man es im Optionsmenü nicht verbietet, kümmern sich die Sims auch selbständig um elementare Bedürfnisse wie Gang zur Arbeit oder zum Abort.

Fit for Job

Besondere Aufmerksamkeit gebührt Gegenständen, mit denen sich Fähigkeitspunkte dauerhaft antrainieren lassen. Um Mechanik und Kochkunst zu schulen, greift man zum Bücherregal. Das Üben einer Rede vorm Spiegel sorgt für Charismapunkte, Klavierspielen oder Malen steigern die Kreativität. Schach stärkt logisches Denken und Schwimmen oder Fitneßtraining bringen den Körper in Form. Meist ist eine Talent-Mindestpunktzahl erforderlich, um für eine Beförderung in Frage zu kommen. Manchmal müssen Sie auch eine bestimmte Anzahl von Freunden haben, um im Beruf weiterzukommen. Ein großer Freundeskreis demonstriert ihr Geschick im Umgang mit Menschen. Und das ist nicht nur im Karrierepfad »Politik« ein hehres Talent.

Keine Zeit

Zeit hat man in Die Sims nie genug - wie im richtigen Leben. Wenn Sie das Haus ausbauen, einen Rosenstock kaufen oder vorhandene Möbel umrücken, wird der Spielablauf eingefroren. Sobald Sie jedoch wieder in den »Leben«-Modus schalten, tickert der Alltag in Echtzeit dahin, eine Spielstunde dauert 80 Sekunden. Bald stellt man fest, wie stressig es auch im Spiel sein kann, eine romantische Beziehung zu pflegen, dabei den weiteren Freundeskreis nicht zu vernachlässigen und sich fortzubilden. Um Zeit zu gewinnen, brauchen Sie Dienstleistungen und bessere Gegenstände. Putzfrau, Gärtner, Pizzabote und Handwerker nehmen Ihnen lästige Tätigkeiten, aber auch reichlich Geld ab. Nicht nur die schöne Einrichtung kostet, auch regelmäßig hereinschneiende Rechnungen für den Unterhalt Ihres Häuschens wollen bezahlt werden. Ansonsten schickt der Gerichtsvollzieher schnell einige freundliche Möbelpacker vorbei. Ohne Kohle auf dem Konto verhungert der Sim bald - Sozialhilfe gibt es nicht.

Selbständige Spielstände

Ein Novum in der PC-Geschichte: Ihre anderen Spielstände mischen sich in die laufende Partie ein. Alle Haushaltsmitglieder, die Sie in einem der insgesamt zehn Häuser ansiedeln, können sich gegenseitig treffen. Sie richten etwa Familie Müller ein Häuschen ein, speichern den Spielstand und fangen eine weitere WG an. Ding-dong: Kaum sind die neuen Charaktere eingezogen, machen auch schon die Müllers von vorhin ihren Antrittsbesuch. Sie können jeweils nur die Mitglieder des aktuellen Haushalts steuern, die Besucher werden gemäß ihres Persönlichkeitsprofils vom Computer kontrolliert. Solche Begegnungen sorgen für einen guten Teil des Fernsehserien-Charmes von Die Sims.

Sterne lügen nicht

Die wesentlichen Charaktermerkmale ordnet das Programm einem der zwölf Sternzeichen zu. Wenn Sie einen Nachbarn mit harmonierendem Sternzeichen entdecken, werden Sie mit diesem Sim besonders schnell warm. Jede positive Interaktion verbessert den Beziehungspunktewert der beiden. Mit 0 geht es los, ab 50 ist Freundschaft erreicht und oberhalb der 70er-Sphären kann das Icon für »Leidenschaft« angeknipst werden. Das ist wiederum die Vorstufe für Verlobung, Ehe und Kindersegen. Auch wenn Sie einen gleichgeschlechtlichen Sim als Mitbewohner gewinnen wollen (das bringt mehr Geld in die Haushaltskasse) muß vorher eine dicke Freundschaft erarbeitet werden.



Die Sims ist ein Wunder an Flexibilität: Ganze Haushalte lassen sich durch Kopieren der Save-Dateien austauschen. Die Spielfiguren können (in mühsamer Handarbeit) mit beliebigen Gesichtern und Klamotten tapeziert werden. Auch Wandbekleidungen und Bodenbeläge sind editierbar. Allerdings müssen Sie dazu entsprechende Tools downloaden. Das Programm speichert automatisch HTML-Seiten über Ihre Sim-Familien - ein Fotoalbum inklusive.

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