Dinosaurier (DVD) Testbericht

Reise zum Leben

Der Trailer auf einer DVD (ver-)führte uns dazu, einmal den Fim „Dinosaurier“ von Walt Disney anzuschauen. Die Bilder waren ganz nett anzuschauen und die Ausschnitte waren ansprechend zusammengestellt. Konnte der Film das halten, was der Trailer versprach? So manches mal ist man ja doch im Anschluß enttäuscht...

Schauen wir also mal:

### Die Handlung ###

Die Eröffnungsequenz ist slapstickartig aufgebaut und durchaus witzig anzuschauen: eines der Eier von einer der großen pflanzenfressenden Dinosaurierarten erlebt eine Art „Weltreise“. Gestohlen aus dem Nest wechselt es des öfteren den Besitzer und geht zum Schluß sogar in die Luft. Am Ende landet es, fernab vom ursprünglichen Ausgangspunkt, auf einer kleinen Insel. Dort wird es von einer Herde Affen gefunden. Der Älteste will das Ei sofort wieder loswerden, da „die Großen“ eine Gefahr für alle darstellen würden, sobald sie erwachsen werden (wobei anzumerken ist, daß es auf der ganzen Insel keine anderen „richtigen“ Dinosaurier gibt, sondern nur „normale“ Tiere, wie eben die Affen). Die anderen Affen der Herde sind eher neugierig, nachzuschauen, was da denn gerade so aus dem Ei schlüpft, das vom Himmel fiel. Da der Älteste weiterhin auf der „Entsorgung“ besteht, bekommt er das Junge für genau diesen Zweck in die Hand gedrückt, kann es aber letztlich nicht tun. Und natürlich ist da eine Dame in der Herde, die hier ungestraft ihrem Mutterinstinkt frönen kann (ein paar vorhersehbare Handlungselemente müssen nun mal sein ;-)).

So wächst der „Kleine“ also in der Affenherde auf und fühlt sich, trotz des Größenunterschiedes, als einer der ihren.

Eines Abends nun kommt es zu einem Meteoritenschauer, der Flutwellen auslöst, die die ganze Insel unter sich begraben. Nur der Dinosaurier, der den Namen Aladar erhalten hat, und einige der Affen überleben, indem sie sich ins Meer stürzen.

Zurück an Land sehen sie nur trostloses Gebiet vor sich. Verbrannte Erde, ohne Wasser und regelmäßige Nahrung. Kleine Fleischfresser sind hinter ihnen her und treiben sie in die Enge, als ihnen eine große Herde entgegenkommt, die sich über das trostlose Gebiet in Richtung ihres Nistplatzes vorwärts bewegen. Also schließen sie sich ihnen an. Viele verschiedene Arten von Pflanzenfressern haben sich hier zusammengefunden, die dem Anführer zu den Plätzen folgen, an denen sie schon früher genistet haben. Der Anführer ist streng und lebt nach dem Grundsatz: Nur die Starken überleben. Milde und Rücksichtnahme gehört nicht zu seinem Repertoire.

Aladar, der in seiner Herde Liebe und Verständnis füreinander und den „Familienzusammenhalt“ kennengelernt hat, hat Probleme, sich mit dieser Welt des Fressen-und-Gefressen-Werdens zu arrangieren und so sind Konflikte vorprogrammiert.

So bleibt die Reise gefährlich: verdorrte Landschaften, „Kompetenzgerangel“ und das Verfolgtwerden der Herde durch Carnotauren, Fleischfresser, hier gezeigt durch den T.Rex, eines der größten Raubtiere der Erde, machen das ganze zu einer Reise auf Leben und Tod.

### persönliche Eindrücke ###

Die Bilder des Films sind fantastisch. Mit einem Zeichentrickfilm hat dieser Film nichts mehr zu tun, sondern es ist in erster Linie ein sehr gut gemachter Animationsfilm. Computeranimierte Wesen in einer überwiegend durch echte Filmaufnahmen dargestellten Landschaft überzeugen durchaus, besonders am Anfang des Films. Danach sind die Landschaften doch des öfteren trübe anzuschauen.

Der Film hat eine Handlung, die durchaus anzusprechen weiß. Moralische Botschaften gibt es einige. Diese sind aber sehr direkt verpackt und „stören“ nicht weiter. Sie sind logisch und sprechen den Zuschauer an:

- Gemeinsames Vorgehen gegen verschiedene Gefahren
- Auflehnen gegen unsinnige Befehle
- einsetzen füreinander und nicht einfach die Schwächeren zurücklassen
- Liebe, die einen über sich selbst (und seine Ängste) hinauswachsen läßt
- das Entwickeln von Hoffnung, obwohl man bisher nur „Schicksal“ gelebt hat
- und anderes mehr

Alle diese Botschaften sind unaufdringlich vorgetragen und somit „erträglich“.

Auch wenn der Film natürlich das eine oder andere Klischee bedient, hat der Film mir gut gefallen.

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Zusatzfeatures

### Die DVD ###

Folgende Features sind auf der DVD enthalten:

*** Sprachauswahl ***

Sprachen: Englisch und Deutsch
Untertitel liegen vor in: Englisch, Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte, Fanzösisch, Spanisch und Italienisch

*** Szenenauswahl ***

in komfortablen 27 Schritten anwählbar, selbst der Nachspann ist extra anzuwählen.

*** Spiel: Aladars Abenteuer ***

Suche Deine Freunde in den Höhlen (für unsere Kleinen;-))
einmal zu spielen, dann wird’s langweilig.

*** Dino-Quiz ***

Hintergrundinformationen über verschiedene Dinosauriergattungen

*** Dino-Suche ***

Puzzle

*** Blick hinter die Kulissen ***

14 Zusatzszenen und Hintergründe zur Entstehung des Films mit Kommentaren versehen incl. alternativem Ende.

*** Original-Kommentar der Regisseure ***

*** Orange Blue Musikvideo ***

*** Making Of ***

*** Kinotrailer Dinosaurier ***

*** andere Kinotrailer und Videovorschau ***

- Buzz Lightyear
- The Kid
- Susi und Strolch 2
- Schneewittchen und die 7 Zwerge
- Ein Königreich für ein Lama
- Atlantis

### Fazit ###

Die Bilder sind schön anzuschauen und der Handlung folgt man gerne, auch wenn diese über einige Strecken aufgrund der durchlebten Schwierigkeiten durchaus traurig ist. Schöne Landschaftsaufnahmen und gute Musik tragen weiterhin dazu bei, den Film genießen zu können.

Einen Kritikpunkt gibt es aber doch:

Der Film ist ab 6 Jahren freigegeben, was ich eindeutig für zu niedrig angesetzt halte. Dafür gibt es doch so einige Szenen, die ich so jungen Kindern nicht zeigen wollte.
Z.B.:

- Der Meteoritenschauer vernichtet bis auf die oben beschriebenen Überlebenden die gesamte Population der Insel
- einige „Alte“ sind kurz davor sterbend zurückgelassen zu werden
- mehrere Dinosaurier finden, teilweise recht spektakulär, den Tod

Alles Dinge, deren Hintergründe ich Kindern nicht unbedingt schon in dem Alter erklären wollte.

Berücksichtigt man dies aber, so ist der Film ohne weitere Einschränkung zu empfehlen.

29.06.2004
by Himmelssurfer