Diverses Testbericht




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Erfahrungsbericht von mg1970
Meine Erinnerungen an eine alte orangefarbene AGFA-Kassette
Pro:
die Titelauswahl und die Zusammenstellung der beiden Sampler an sich, die damalige hohe Musikqualität, Kultfaktor
Kontra:
Sampler in dieser Güte erscheinen heute kaum noch, viele der Lieder nicht mehr erhältlich
Empfehlung:
Ja
Was ist ein Sampler? Viele jüngere Leser, die heute wohl zur Haupt-Käuferschicht der Tonträger gehören, denken wohl nur an maßlos überteuerte (meist inzwischen Doppel-) CDs à la „Bravo Hits“ oder „Just The Best“, mit Liedern gemischter Interpreten, mit etwa 2 bis 5 wirklichen derzeitigen Hits und etwa 35 bis 38 Titeln mehr oder weniger für die Tonne. Und oft sind auch die 2 bis 5 wirklichen Hits in spätestens einem halben Jahr „out“. Wer weiß, wie viele Sampler-CDs inzwischen als Kaffee-Untersetzer verwendet werden oder als Auktion ohne ein einziges Gebot bei eBay auslaufen…
Aber das war nicht immer so. Viele Besitzer „solcher“ Sampler können sich vielleicht nicht vorstellen, dass es auch Sampler gibt, die nach fast 30 Jahren genau so gern gehört werden wie am ersten Tag. Nur damals hieß das ganze noch nicht „Sampler“, hatte auch noch nicht so viele Titel (dementsprechend weniger Schrott) und war zwar auch schon eine Scheibe, aber schwarz und wesentlich größer als heute.
Man schrieb das Jahr 1976, das bald zu Ende ging. Ich war bei meiner Tante zu Besuch. Sie hatte eine Stereoanlage, die Anlage ist so alt wie ich, sie war das für mich als kleinen Musik- und Technik-Freak damals interessanteste Objekt in ihrer Wohnung. Meine Tante legte eine neue Langspielplatte auf den Dual-Plattenspieler, schaltete das längliche Radiogerät (zugleich Verstärker) ein, und schon hörte ich einige tolle Lieder, die ich bis dahin nur aus dem Fernsehen kannte: aus „Disco“ mit Ilja Richter, einer meiner damaligen Lieblingssendungen.
Die LP hatte ein gelbes Plattenetikett. Einige ältere Leser kennen dieses vielleicht noch – und auch die zugehörige Werbung dafür: „Nur von Arrrrrrrrrrcade!“.
Arcade war in den 70ern neben Ariola, Polystar und K-tel ein beliebtes Plattenlabel für qualitativ hochwertige Sampler.
Dieser hier vorgestellte Sampler hieß „Hit Power“.
Diese Lieder hätte ich gern auch zu Hause gehört. Aber bald bekam ich auch schon meinen ersten Kassettenrecorder. Von Telefunken. Nichts Besonderes, was die Ausstattung angeht. Für Februar 1977 planten meine Eltern eine Karnevalsfeier zu Hause, und dafür brauchten wir auch Musik. So liehen wir uns diese Schallplatte und überspielten sie auf eine Leerkassette, zusammen mit einem anderen Sampler, auf den ich gleich noch komme.
Gekauft wurde im Januar 1977 eine „AGFA Low Noise C90“ im poppigen 70er-Jahre-Orange. Diese Kassette war von der Qualität her höchstens Mittelmaß, aber hat (später mehrmals neu bespielt) dennoch bis zu meiner Sammlungsauflösung im Jahr 2003 gehalten – obwohl nachher kaum noch ein deutlicher Ton herauskam.
Der neue Kassettenrecorder von Telefunken wurde ans Grundig-Röhrenradio angeschlossen, welches neben einem damals schon altmodischen Plattenspieler (ca. 1960) in unsere Musiktruhe eingebaut war. Und so konnte die Aufnahme losgehen. Natürlich in Mono, da unsere Technik nicht dem neuesten Standard entsprach.
Übrigens dachte sich damals noch niemand etwas dabei, dass man unter Umständen eine illegale Kopie besitzen würde, wenn man sich Tonträger von Bekannten leiht und zum Eigengebrauch kopiert. Waren das noch Zeiten!
Auf der Karnevalsfete wurde die Kassette natürlich gespielt. Und diese Aufnahme behielt ich viele Jahre und hörte sie immer wieder gern. In mehreren kleinen Recordern, die ich im Laufe der Jahre verschliss, lief sie. Sogar noch mit meiner ersten eigenen Stereoanlage Anfang der 80er hörte ich sie gern.
Nun will ich auch beschreiben, was auf dieser unscheinbaren orangefarbenen Kassette alles so drauf war!
SEITE A: HIT POWER, Sampler von Arcade, Ende 1976
1. BONEY M. – DADDY COOL
Das war der erste große Erfolg für Boney M., die von 1976 bis 1982 meine Lieblingsgruppe waren. Dieses Lied wird heute auf unseren Studentenpartys (wer mich noch nicht kennt: ich habe nach einigen Berufsjahren nun im „höheren“ Alter noch mal ein Studium begonnen) noch oft gespielt, und nach den ersten Takten betreten massenweise hübsche Kommilitoninnen die Tanzfläche – von denen war noch keine einzige überhaupt „in Planung“, als ich diese Kassette bespielte. Und am Ende dieses Tanzes in der Disco, also wenn die Sängerin das letzte Mal „Daddy Cool“ ausruft, höre ich immer in Gedanken den Anfang von „Silver Bird“. Aber „Silver Bird“ kommt auf den Feten garantiert nicht danach!
Aber so war es damals! Man kannte seine Kassetten dermaßen auswendig, so dass man genau wusste, wie das nächste Lied anfängt, wenn das aktuelle Lied zu Ende ist. Heute unvorstellbar, im Zeitalter der MP3s mit Zufallswiedergabe!
9/10
2. TINA RAINFORD – SILVER BIRD
Den Anfang des Liedes erwähnte ich gerade schon. Ein Lied, das damals als Kind bei mir auch besonders hoch im Kurs stand. Wäre es nicht in englischer Sprache gesungen, so hätte es vom Stil her durchaus als Schlager durchgehen können. Aber auch heute höre ich das Lied noch gern – es ist halt Kult. Und tatsächlich lief es mal auf einer Studentenparty im letzten Jahr, allerdings nur als Hintergrundberieselung vom MP3-Rechner (das Stück stammte nicht von mir, wer hat das denn ausgegraben?). Ich denke, damit können aber die wenigsten Jüngeren was anfangen, da es nicht mehr auf neuen Oldie-Samplern erscheint und es auch bald danach ruhig wurde um die Sängerin (One-Hit-Wonder der 70er).
9,5/10
3. PENNY McLEAN – DEVIL EYES
Diese (deutsche) Sängerin kennen die Jüngeren heute auch nicht mehr, aber sie hatte in den 70ern eine Reihe von Hits, das bekannteste Lied war „Lady Bump“. Ich persönlich finde aber „Devil Eyes“ noch besser, und vom Stil her passt es optimal zum Vorgänger auf diesem Sampler.
8,5/10
4. SMOKIE – I’LL MEET YOU AT MIDNIGHT
Zu meinen Lieblingsgruppen in der zweiten Hälfte der 70er gehörten neben Boney M. auch ABBA und Smokie. Letztere hatten damals schöne Lieder und viele Erfolge. Vor einigen Jahren wurde einer ihrer größten Hits, „Living Next Door To Alice“, durch diverse Neuauflagen erneut zum Kulthit. „I’ll Meet You At Midnight“ gehört zu den nach meinem Geschmack besten Songs der Gruppe.
8,5/10
5. DONNA SUMMER – COULD IT BE MAGIC
Als die Kassette neu war, mochte ich dieses Lied überhaupt nicht. Ich mit meinen 6 ½ Jahren fragte mich damals, warum stöhnt die Frau so im Mittelteil des Liedes? Hat sie etwa Schmerzen? Tut man ihr weh? Den Vorgänger „Love To Love You Baby“ kannte ich damals noch nicht, außerdem war ich natürlich zu jung, um zu verstehen, was das Stöhnen eigentlich soll. Im Laufe der Jahre mochte ich das Lied immer mehr, und nachdem ich es ca. 10 Jahre nicht mehr hörte, wurde ich daran wieder erinnert: „Take That“ coverten dieses Lied in einem ihrer ersten Hits. Aber sie erreichten nie die Qualität des „Originals“, was ja auch eigentlich keins ist, denn vor Donna Summer nahm Barry Manilow es bereits auf.
8/10
6. HANK MIZELL – JUNGLE ROCK
Sicher das vom Stil her ungewöhnlichste Stück auf der Platte, aber ich mochte es von Anfang an. Eine Mischung aus Rockabilly und Country. Zugleich wahrscheinlich das kürzeste Lied auf der Platte „Hit Power“. Vor kurzem habe ich in einem Musik-Forum erfahren, dass das Lied bereits aus dem Jahr 1957 stammt, aber bei Erstveröffentlichung floppte. Das erklärt die Tatsache, dass die Aufnahme nicht nur auf meiner Kassette in Mono war, sondern auch auf der Platte (und der Original-Single).
10/10
7. SWEET – ROCK’N’ROLL LOVE LETTER
Auch eine in der zweiten Hälfte der 70er von mir gern gehörte Gruppe, und auch eine in den 70ern sehr erfolgreiche! Kaum gab es damals Sampler, auf denen diese Gruppe nicht mit einem Lied vertreten war. Dieses Lied gehört auch zu den nach meinem Geschmack besseren dieser Band.
8,5/10
8. HELLO – LOVE STEALER
Eine heute auch längst vergessene Gruppe. Bekanntestes Stück ist sicher „New York Groove“, das mit etwas Glück auch noch auf einigen CD-Samplern zu finden ist. „Love Stealer“ gefiel mir auf Anhieb, und ich kannte es schon, bevor ich die LP das erste Mal hörte – durch das Fernsehen! Ich glaube „Disco“ war es. Ich erinnere mich noch gut, dass bei dem Sprechgesang vor jedem Refrain der Sänger einen Telefonhörer in der Hand hatte und darin seinen Sprechgesang sprach.
10/10
9. 5000 VOLTS – DOCTOR KISS KISS
Als die Kassette neu war, zählte dieses Lied auch zu den schwächeren nach meinem Geschmack. Auch so ein typisches One-Hit-Wonder der 70er, allerdings mit dem viel bekannteren „I’m On Fire“. Dieses Lied hier war nicht so der große Hit. Ein einziges Mal hörte ich es 1991 noch mal im Radio, als die Tage des alten „Radio Luxemburg“ gezählt waren. Dadurch kam die Existenz des Liedes erst wieder zurück in mein Gedächtnis. Heute finde ich es gar nicht mal so übel.
7,5/10
10. HOT CHOCOLATE – HEAVEN’S IN THE BACK SEAT OF MY CADILLAC
Neben Smokie und Sweet auch auf vielen 70er-Samplern vertreten: Hot Chocolate! Auch eine Gruppe, die einen Single-Hit nach dem anderen hatte, bis in die 80er hinein. Und als es ruhiger wurde um sie, ließ Ben Liebrand die Band mit ein paar Remixen alter Hits Ende der 80er noch mal aufleben.
8/10
Hier ist die erste Seite der LP zu Ende, aber auf der ersten Seite der 90er-Kassette sind noch ein paar Meter Band frei – es geht also weiter:
11. JOHNNY WAKELIN – IN ZAIRE
Auch ein absoluter Lieblingssong von mir damals, den ich schon kannte, bevor dieser Sampler erschien. Das Lied lief nämlich damals oft im Radio. In den 80ern wurde das Lied noch mal von „Round One“ gecovert und war auch ein ziemlicher Erfolg. Ich erinnere mich noch, als ich 1990 mit zwei uralten Tapedecks ausgestattet DJ war auf einer Party, wollte ich dieses Lied gekonnt mit „Cult Of Snap“ von Snap mixen, und gerade auf der Party ging dieser Versuch absolut daneben.
10/10
12. SILVER CONVENTION – FLY ROBIN FLY
Ein Vorgänger der No Angels! In der Tat waren „Silver Convention“ wohl eine der allerersten Girlgroups made in Germany! Deutsche Mädels mit englischen Songs. Eine der drei Sängerinnen war Penny McLean, die ja auch „solo“ auf der Platte vertreten ist. Ich erinnere mich noch an meine Englischlehrerin, als ich 18 war. Damals durften wir englische Songtexte interpretieren, die Musik durfte man sich selbst aussuchen. Die Lehrerin: „Kommt mir ja nicht mit einem Lied, dessen Text nur aus ´Fly robin fly, up up to the sky´ besteht“. Das ist tatsächlich der gesamte Text dieses Liedes.
8/10
13. BELLAMY BROTHERS – LET YOUR LOVE FLOW
Ich lernte die deutsche Coverversion eher kennen – nichts anderes als der Ohrwurm „Ein Bett im Kornfeld“ von Jürgen „Mr. Mallorca“ Drews. Obwohl ich damals die Qualität des deutschen Textes noch nicht als so schlecht befand wie jetzt (bin derzeit Single, und wenn das doch so einfach wäre, eine fremde Frau anzusprechen, die dann gleich mit einem ins Kornfeld geht…), fand ich das Original auch damals schon besser als die deutsche Version. Nicht nur vom Text her (den Drews finde ich als Sänger allgemein nicht so gut).
10/10
14. SUTHERLAND BROTHERS & QUIVER – ARMS OF MARY
Eine schöne Ballade, die mir damals auch schon gut gefiel. Auch einer der kürzeren Songs auf diesem Sampler. Auf meiner Kassette besonders kurz, denn die letzten Takte passten nicht mehr auf die erste Seite der Kassette, und das Lied hörte mittendrin auf.
10/10
Wir drehen nun die Kassette um. Der Sampler „Hit Power“ hat zwar noch im Original einige Lieder mehr, wurde hier aber nicht weiter fortgesetzt. Stattdessen wurde auf die zweite Seite ein Sampler mit Oldies der 60er und 70er Jahre aufgenommen. Dieser war 1974 exklusiv nur in Sparkassen erhältlich, hieß auch „Sparkassen-Hits“ und war zusammengestellt von Mal Sondock, einem in den 70er und 80er Jahren sehr beliebten Radiomoderator im WDR. Seine „Hitparade“ mittwochs abends (bis 1984) ist noch heute für mich unvergessen. Diese Doppel-LP war auch im Besitz meiner Tante – und auch schon vor 2 Jahren auf unserem alten Spulen-Tonband. Wir haben sie uns noch mal erneut geliehen für die anstehende Party, allerdings diesmal unter Auslassung vieler Titel. Es geht los:
SEITE B: MAL SONDOCK PRÄSENTIERT: SPARKASSEN-HITS, ROCK-OLDIES, 1974
15. LES HUMPHRIES SINGERS – ROCK MY SOUL
Einige Lieder dieser Gruppe mag ich gern, darunter auch „Mexico“. Das ist so richtige Gute-Laune-Musik! Die ersten beiden Lieder, die ich jemals aber von denen hörte, waren „New Orleans“ und besagtes „Rock My Soul“. Übrigens ein sehr kurzes Lied!
10/10
16. CHRIS ANDREWS – YESTERDAY MAN
Auch ein Dauerbrenner, der wahrscheinlich mit etwas Glück auch heute noch relativ leicht zu bekommen ist. Gehört zu vielen Oldie-Partys einfach dazu, war u.a. auch in einer „Oldie-Night“ mit Thomas Gottschalk Anfang der 90er im TV zu hören. Mir hat der Titel immer schon recht gut gefallen, auch schon 1974, als wir diesen Sampler erstmals auf Tonband hatten.
9/10
17. ZAGER & EVANS – IN THE YEAR 2525
Was wird in vielen tausend Jahren sein? Braucht die Menschheit dann wirklich nicht mehr zu arbeiten, weil alles von Maschinen übernommen wird? Das ist das Thema dieses Liedes. Ich selbst fand dieses Lied von Anfang an eigentlich nie mehr als durchschnittlich. Nach meinem Geschmack zwar gut hörbar, aber dennoch eins der schwächsten Stücke auf der Kassette.
5/10
18. MUNGO JERRY – IN THE SUMMERTIME
Damals als Kind störte mich der kurze Laut „öh“ oder so ähnlich, der immer im Instrumentalpart auftritt, ein wenig. So besonders berauschend fand ich das Lied damals auch nicht, aber heute ist es nun ein Stimmungs-Dauerbrenner und war auch in dieser Gottschalk-Show zusammen mit Chris Andrews zu hören. Übrigens war das im Jahr 1970 der Sommerhit, genau in dem Sommer, in dem ich geboren wurde…
7/10
19. ADRIANO CELENTANO – UNA FESTA SUI PRATI
Zur Abwechslung mal was Italienisches! Vor allem meine Eltern mochten diesen Song damals, mit der rauchigen Stimme von Herrn Celentano. Ich höre den Song auch gern, auch wenn ich ihn im Anfang nur durchschnittlich fand.
8,5/10
20. PEGGY MARCH – COSTA BRAVA
Nanu, wer hat sich denn da verirrt? Das Lied ist auf der Platte doch gar nicht drauf! Aber damals, 1976/77, war das ein gefragter deutscher Schlager, und da die Kassette für die Party gedacht war, wurde dieser damalige Ohrwurm einfach dazwischen geschoben. So etwas sorgte vor knapp drei Jahrzehnten für Stimmung auf Partys.
6,5/10
21. SPENCER DAVIS GROUP – KEEP ON RUNNING
Eins der Lieder, das mich auch teilweise in den folgenden Jahren begleitete, als diese Kassettenaufnahme schon gar nicht mehr existierte. Ein zeitloser Rocksong, und Sänger dieser Gruppe war niemand anders als Steve Winwood, der in den 80er Jahren zahlreiche Solo-Erfolge hatte (z.B. „Higher Love“).
8,5/10
22. OLA & THE JANGLERS – LET’S DANCE
Im Original von Chris Montez, hier gecovert, beides aber aus den 60er Jahren, und beide Versionen gefallen mir auch heute noch gut. Diese Version hier habe ich eher kennen gelernt als das Original. Die Version von Montez dürfte wesentlich leichter zu bekommen sein.
10/10
23. WANDA JACKSON – LET’S HAVE A PARTY
Bei diesem Lied begeben sich auch wieder alle (heutigen) StudentInnen auf die Tanzfläche, obwohl selbst ICH noch nicht „in Planung“ war, als das Lied aktuell war. Aber vor einigen Jahren wurde es ja noch mal neu aufgelegt, da es ein Werbesong für ein Bier war. Vielleicht kennen es die Jüngeren daher. Bei uns singen die Jüngeren es auch auf den aktuellen Partys mit – und anscheinend bin ich nicht der einzige, der bei der Liedstelle „…to the store, buy some more“ immer „Max und Moritz“ verstanden hat (zuerst als Kind verstand ich statt „more“ immer „Molli“, was auch gern mal als Bezeichnung für eine etwas molligere Person verwendet wird). Wenn man die ganze Kassette betrachtet, ist dies mit 1:59 der kürzeste Song darauf.
10/10
24. THE MAMAS & THE PAPAS – MONDAY MONDAY
Es wird nun entscheidend langsamer. So besonders mochte ich das Lied als Ende dieser Zusammenstellung auch nicht, waren die anderen Lieder doch viel „flotter“. Mehr als Durchschnitt fand ich das Lied nie, aber heute geht es eigentlich.
6/10
Viele Lieder wurden ausgelassen, wie z.B. ein weiterer Studentenparty-Kracher, „Barbara-Ann“ von den Beach Boys, normalerweise zwischen Lied 16 und 17, oder auch das legendäre „Lady In Black“ von Uriah Heep. Hier endet die Zusammenstellung der Kassette mit den beiden Samplern. Es war noch ein ganzes Stück Band frei auf der zweiten Seite, das von mir später immer mal wieder anders „gefüllt“ wurde. Unter anderem hatte ich später mal „Fly Away Pretty Flamingo“ von Peggy March hier aufgenommen.
Irgendwann schrieb man das Jahr 1982, das bald zu Ende ging. Ich war schon etwas älter, hatte meine erste Stereoanlage, war längst der „eingefleischte“ Musik-Freak. Ich nahm viel Musik aus dem Radio auf, so wie auch meine Schulkollegen damals. Natürlich konnte ich nicht immer neue Kassetten kaufen. Außerdem war es eine Zeit lang „out“, ältere Lieder zu hören, nur die Charts waren angesagt.
So musste eines Tages die orangefarbene AGFA-Kassette dran glauben. Diese tolle Zusammenstellung wurde von mir gelöscht – und in den ersten Monaten und Jahren vermisste ich sie auch noch nicht, da immer noch jede Menge Charts angesagt waren.
Immerhin hatte es bis dahin noch keine andere Aufnahme auf meinen Kassetten geschafft, so lange bestehen zu bleiben.
Ich wurde aber dann immer älter und versuchte, ab Anfang der 90er meine alten Musikbestände wiederherzustellen, denn nicht nur die AGFA wurde Opfer meiner Löschaktionen im jugendlichen Leichtsinn, sondern viele andere auch. Manchmal dachte ich schon mal an diese beiden Sampler und hätte gern mal wieder „Silver Bird“ direkt hinter „Daddy Cool“ gehört…
20 JAHRE SPÄTER…
Mittlerweile noch älter geworden, die Technik hat sich auch weiterentwickelt, und nachdem ich einige für mich persönlich weniger erfreuliche Jahre (beruflich und privat) hinter mir ließ, begann ich mit meinen Tagesausflügen, die ich heute an freien Tagen gern schon mal mache. Eins meiner Ziele ist ein Laden für gebrauchte Platten, und die werden dort schon mal zu Tiefstpreisen angeboten. Innerhalb eines Jahres fand ich (2002) zuerst die „Hit Power“ und dann auch die „Sparkassen-Hits“. Natürlich in einem alles anderen als optimalen Zustand, wie bei solch alten Platten häufig der Fall. Aber noch abspielbar ohne Sprünge oder Hänger. Das mit den (oberflächlichen) Kratzern machte mir nichts aus, denn nun wurden die beiden Platten von mir auf CDs gebrannt. Und zwar mit feinster Nachbearbeitung, heute in optimaler Qualität. Jetzt habe ich endlich meine alte „Lieblingskassette“ wieder, nur in modernerer Form und in wesentlich besserer Qualität als damals. Nach „Arms Of Mary“ geht nun bei mir die „Hit Power“ weiter, und der Sondock-Sampler ist diesmal mit „Barbara-Ann“ und ohne „Costa Brava“. Heute ist eine dieser beiden CDs ziemlich häufig in einem meiner Player, auch im Auto habe ich sie schon mal gehört – auf dem Weg zur Fachhochschule oder in die Disco. Und die beiden CDs gebe ich nicht wieder her!
Meine Bewertung: natürlich ein „empfehlenswert“ und alle 5 Sterne, was auch sonst? Das einzige, was ich sehr schade finde ist, dass es heute nicht mehr so gut zusammenstellte Sampler gibt, und auch dass viele der hier aufgelisteten Titel heute nicht mehr im Handel erhältlich sind.
Nun bin ich mal auf Eure Kommentare gespannt – kennt vielleicht einer der „älteren“ Leser noch diese beiden Scheiben oder zumindest eine davon?
Erstveröffentlichung von mir unter gleichem Benutzernamen auch bei ciao.de in 01/2004
34 Bewertungen, 2 Kommentare
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28.07.2005, 01:50 Uhr von mami_online
Bewertung: sehr hilfreichsehr schöner Bericht über die "guten, alten Zeiten". Deinem Yopi-namen glaube ich zu entnehmen, dass du Baujahr 1970 bist??? Ich jedenfalls bin von 1972 und habe diese Titel auch sehr gerne gehört (auch heute noch, wenn ich alte Ka
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28.07.2005, 00:58 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreichkenne ich nicht, aber die meisten der von Dir vorgestellten Titel und natürlich sagt mir auch der Name Arcade noch was (bin ja schließlich alt genug)! Ich habe auch noch einige uralt LP's in meinem Besitz, unter anderem von den Stones und d
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