Dolmar MS-30 U Testbericht

Dolmar-ms-30-u
ab 16,66
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Erfahrungsbericht von stemhager

Rückt jedem Kraut zuleibe

Pro:

Einfache Handhabung, Autonomie

Kontra:

hoher Lärmpegel

Empfehlung:

Ja

Da um unser Häuschen größere Fächen mehr oder weniger von Rasen bzw. noch wildem Krautzeuchs bedeckt sind, mußten wir uns überlegen, wie wir gegen übermäßigen Wildwuchs vorgehen wollten. Bei einer Gesamtfläche von knapp 4000 Quadratmetern ist wohl nachvollziehbar, daß die Bearbeitung mit einer klassischen Sense hier nur Teilerfolge zuläßt, es sei denn, man hat sonst nichts zu tun.

***Möglichkeiten***
Es standen also verschiedene technische Lösungen zur Auswahl: Für die Größe der Fläche bot sich eigentlich ein Rasentraktor an. Aufgrund der (inzwischen durch Drainagen und Teiche beherrschbaren) Feuchtigkeit des Grundstückes war jedoch die Einsinkgefahr zu groß. Derzeit wäre er noch immer bedenklich, da nach dem Abzug des Wassers stellenweise noch alte Fahrspuren aus Ackerzeiten und große Steine sowohl das Mähwerk als auch das Fahrgestell stark fordern würden.
Weiterhin gab es die Möglichkeit, eine elektrische Sense zu nutzen. Da aber Anschlußlängen von bis zu 70 Metern zu überwinden wären, schied auch dies schnell aus.
Blieb also noch eine Motorsense mit Verbrennungsmotor. Diese ist zwar grundsätzlich durch das Tankvolumen reichweitenbegrenzt und muß des öfteren nachgefüllt werden, ist aber autonom von Anschlußmöglichkeiten jederzeit überall einsetzbar. Wir entschieden uns für das Modell MS-30U von DOLMAR.

***Zum Gerät***
Model: MS-30 U
Bezeichnung: Motorsense (Benzin)
Kraftstoffart: 2-Takt-Gemisch
Hubraum (cm3): 30
Leistung (kW): 1,0
Tankvolumen (Liter): 0,4
Gewicht (kg): 6,2
Standardschneidwerkzeig: 4-Zahn-Schlagmesser
Schallpegel: 104dB LWA
Reichweite mit einer Tankfüllung: ca. 1 Stunde, je nach Bewuchs 20-200 Quadratmeter

Diese Motorsense hat eine starre Hauptachse, an deren vorderen Ende der Schneidkopf mit der Aufnahme für das Schlagmesser und einer Führ- und Schutzblende aus Kunststoff zu finden ist. Am hinteren Ende befindet sich in einer rundlichen Kunststoffverschalung der Motor mit Tank, Vergaser und Startprimer. Geführt wird das gerät mittels U-förmigen Querbalken, an dessem linken Ende ein einfacher Hangriff und am rechten Ende die Bedieneinheit angeordnet sind. Letzter besteht aus einer elektrischen Zündfreigabe, welche als Sicherung gegen Selbststart und als Abschaltung dient, einer dem Gashebel mit eigener Handballensicherung und einem Feststellknopf für Halbgas (speziell für Kaltstarts erforderlich). Um die Arme vom Gewicht der Sense zu entlasten, ist ein Schultergurt vorgesehen, welcher auch sehr sinnvoll ist.

***Bedienung***
Eine Motorsense braucht für den Betrieb Kraftstoff. DOLMAR empfielt mit dem eigenen Spezial-Öl ein Gemisch von 1:50, bei anden Ölen 1:40. Da ich meist ein bequemer Mensch bin und Standard-Gemisch bevorzuge, habe ich die Wahl zwischen 1:33 und 1:50. Der Firmen-Empfehlung kann ich insofern folgen, daß die fettere Mischung (1:33) zu höherer Laufruhe und damit zu geringerem Verschleiß führt. Die Bequehmlichkeit, nicht selbst mischen zu müssen erkauft man sich hierbei aber mit erhöhter Abscheidung verbrauchten Ölsam Motor.
Der Kraftstoff wird auf der rechten Seite des Motorgehäuses eingefüllt, wobei die Sense an sich auf die linke Seite gedreht wird. Ich stütze sie dabei grundsätzlich mit einem Bein ab, um ein Abrollen über den Querbalten zu verhindern.
Bevor man startet, muß noch per Hand die Zuführung zum Motor entlüftet werden. Hierzu befindet sich ein Art Gummiblase als Handpumpe am hinteren unteren Ende des Motorgehäuses, welch solange immer wieder gedrückt wird, bis nur noch wenig Luft darin zu sehen ist. Um zu Starten, sollte die Sense abgelegt werden. Dann entsichere man die Zündfreigabe, halte mit der linken Hand das Motorgehäuse am Boden und ziehe mit der Rechten kräftig den Primer zum Oberkörper. Letzteres wiederhole man, bis der Motor zündet. Erfolgt das trotz mehreren Zündversuchen nicht, gibt es verschiedene Gründe:
1.) Es ist zu kalt. Hierfür gibt es einen Choke, dessen Handhabung der Dokumentation zu entnehmen ist.
2.) Die Grundeinstellung wurde nicht oder vor zu langer Zeit vorgenommen. Auch das Verfahren dafür entnehme man bitte dem Handbuch.
3.) Der Ansaugfilter ist verölt. In diesem Fall wird einfach die hintere untere Gehäuseblende abgeschraubt, der darin befindliche Schaumstoffilter entnommen und in Toiletten- oder Küchenpapier gewickelt kräftig ausgedrückt. ACHTUNG: Dieses ist danach Sondermüll! Bei der Gelegenheit kann dann auch der vergaser, der adhinter angeordnet ist, leicht äußerlich gesäubert entölt werden. Danach einfach wieder den Filter einstzen und das Gehäuse verschrauben und erneut versuchen zu starten.
4.) Die Kerze ist verrußt oder verbraucht. Diese befindet sich unter dem Topplätchen des Gehäuses. Um sie zu ziehen, muß erst vorsichtig der Kerzenstecker abgezogen werden und dann die Kerze selbst mit einem entsprechend langen 19mm-Steckschlüssel entfernt werden. Ein solcher ist nicht im Lieferumfang vorhanden, kann aber als Zubehör bei DOLMAR gekauft werden. Die beiden Elektroden werden mit einer Kontaktfeile gereinigt und auf einen Abstand von 0,5-0,8mm eingestellt. Ich habe bei mir die besten Ergebnisse bei 0,8mm. VORSICHT! Die bewegliche Elektrode ist nicht unbegrenzt biegsam! Empfehlenswert ist auch, das Gewinde mit einem Lappe leicht zu entölen, um eine bessere Rückleitung im Zündkreis zu erreichen.
5.) Der Motor zieht Nebenluft, sodaß die Zuführung nicht ausreichend entlüftet wird. Dies erkennt man i.d.R. daran, daß bei Betätigen der Handpumpe Kraftstoff unten aus dem Gehäuse gedrückt wird. Entweder übergibt man das Gerät dann einem Kfz-Mechaniker (der sollte sich mit Motoren auskennen) oder man entfernt zuerst den Kraftstoff aus dem Tank, entfernt wieder die Gehäuseblende und löst dann die beiden darunter sichtbaren Schrauben an dem Sichtblech. Bie dem kleinen Kasten dahinter handelt es sich um den Vergaser. Dieser wird leicht nach hinten gezogen, wobei darauf zu achten ist, daß der Bowdenzug rechts oben nicht aus der Führung rutschen sollte. Hinter dem Vergaser befindet sich eine Pappdichtung. meist genügt es, diese zu entnehmen und vosichtig in Waschbenzin zu reinigen. Selbiges sollte mit den Auflageflächen am Motorblock und am Vergaser erfolgen. Danach wird die Dichtung wieder eingesetzt, der Vergaser sauber aufgelegt und die beiden Schrauben wieder gut festgezogen. Auch hier braucht dann nur wieder das Gehäuse geschlossen werden, um erneut zu starten.

So, jetzt wißt Ihr, welche Problemchen ich mit dem Gerät bereits hatte. Alle diese Arbeiten sind allerdings nicht allzu schwer. Jetzt noch ein paar kleine
***Anmerkungen***
1.) Die Lärmentwicklung des Gerätes ist enorm; Gehörschutz ist DRINGEND!! empfohlen.
2.) Die Sense wird problemlos mit Gras und Kräutern fertig, solange es nicht zu stark verfilzt ist. Dann braucht man schonmal mehrere Anläufe. Auch Ausästen von Sträuchern ist damit möglich, erhöht aber den Verschleiß am Schlagmesser.
3.) Steine mag das Gerät auch nicht besonders, verträgt sie aber. Man spürt zwar einen Rückschlag, aufgrund der Spannweite des Querbalkens ist dieser jedoch weder für die Arme noch für die Schultern gefährlich. Lediglich das Geräusch und der wiedermal erhöhte Verschleiß sind unangenehm.
4.) Nicht vorgeschrieben, aber empfehlenswert ist ebenfalls eine Schutzbrille, da mitunter Pflanzenteile und gehäckselte Kleinsttiere (Schnecken, Käfer) weit fliegen.

Das war´s wohl für´s erste; Wenn Ihr noch Fragen habt, gibt´s die Kommentare oder mein Gästebuch dafür :-)

Euer STEM

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