Dortmunder Hansa Pils Testbericht

Dortmunder-hansa-pils
ab 11,66
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  durchschnittlich
  • Wirkungsgrad:  hoch

Erfahrungsbericht von MattenRocker

Billigpilstest 4: "Hauptsache Hansa.

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Alles andere ist Euer Bier.“ Das verkündet ein gewisser HANS A. auf jeder Dose Hansa Pils und böse Zungen behaupten, dass HANS A. ein guter Freund von HANS I. dem Stadtpenner am Extra-Markt war (womit er immer direkt an der Quelle saß). Wie dem auch sei, dieser eigentlich saublöde Spruch und die restliche Aufmachung der Dose lassen vermuten, die Dortmunder Hansa-Brauerei lege mit Absicht wert auf ein möglichst billiges Äußeres mit dem gewissen Kult-Faktor.

Tatsächlich liegen die Meinungen über Hansa weit auseinander – als „Spülwasser“ bzw. „Kultbier“ polarisiert Hansa die deutschen Pilstrinker. Nach einem weiteren Extrem-Biertest werde ich mich nun zur einen oder anderen Gruppe bekennen müssen...


Test Nummer 1

Nachdem ich mir eine Lette Hansa für 9,60 € vom extra geholt habe geht’s sofort zum Ort des Geschehens, wo das lustige Trinkspiel Flunkyball praktiziert werden sollte. Hier ist neben Geschicklichkeit vor allem Schnellsaufvermögen gefragt und ich muss sagen: Trotz 0,5-Handicap (die meisten spielten mit 0,33-Flaschen) ging die Plörre runter wie nix, ohne dass ich mich großartig wegen der viel zu hohen Trinktemperatur ekeln musste.
Dabei hatte ich mich kurz vorher noch mächtig geärgert, das Bier nicht mehr kühlen zu können und den ersten Probeschluck mit den schlechtesten Erwartungen genommen – und war überrascht, dass es durchaus ungekühlt trinkbar ist, allerdings natürlich keinen überwältigenden Geschmack aufweist – kein Bier zum genießen (wie wohl die meisten Nur-in-Dosen-Billigbiere) aber zum schnellen Besäufnis durchaus geeignet: Nach dem Kauf eben sofort und in großen Schlücken trinkbar...


Test Nummer 2

Beim Flunkyballtest blieb noch nicht viel Zeit, weiter auf den Geschmack und andere innere Werte einzugehen, also musste ich den Test am nächsten Tag fortführen – was zum Glück nicht durch einen dicken Kopf verhindert werden konnte, den hat der reichliche Konsum des flüssigen Brots nämlich gar nicht verursacht :-) Leider vergaß ich schon wieder, das Bier rechtzeitig kaltzustellen, doch mittlerweile wusste ich ja dass ich vor lauwarmem Hansa keine Angst zu haben brauche und trank es beim Videogucken so vor mich hin – der Geschmack beeindruckte mich zwar immer noch nicht, er blieb im milden und wenig würzigen Bereich, schlecht war er allerdings nicht.

Diesmal achtete ich auch wieder auf Nach- und Nebenwirkungen und hier konnte Hansa Pils Pluspunkte sammeln – Einerseits ist der Schulzfaktor nicht zu verachten, satte laute Rülpser stellen mit Hansa kein Problem dar. Andererseits verläuft der „Tag danach“ recht angenehm – wie schon erwähnt gab es keinen erwähnenswerten Kater und außerdem hielt der berüchtigte Bierschiss sich sehr in Grenzen: Nachdem ich einen ins Klo gesetzt habe (Splattergefahr: gering) gab es keine weiteren üblen Gerüche :-)


Test Nummer 3

Eine Frage brennt uns allen wahrscheinlich noch auf der Zunge: Wie sieht es denn bei einem gut gekühltem Hansa aus? Bleibt es beim schwachen Geschmack mit Schnelltrinkervorteil oder entfaltet sich der wahre Effekt bei ~5°C ? Um den Bericht zu komplettieren und meine Neugierde zu befriedigen schlummert gerade jetzt zufällig eine Dose in meinem Kühlschrank... TADAAA!

Und tatsächlich schmeckt es würziger als bisher, ich stelle aber fest, dass Hansa kein geeignetes Bier zum Abendessen ist, der Geschmack ist einfach zu billig, um an das Niveau von richtigen Genussbieren zu kommen. Testweise gieße ich mir auch mal ein Glas ein – nach kurzem Aufschäumen ist es allerdings optisch weniger einladend. Man sollte also lieber dabei bleiben, Hansa aus der Dose zu trinken wie die Natur es schuf :-)
Der obligatorische Cliptest lief übrigens zur vollsten Zufriedenheit – der Öffner flog sauber abgetrennt in einer schönen Parabel davon.

Quintessenz

Mit 40 Cent für eine Halbliterdose bewegt sich Hansa schon im oberen Preissegment der Billigbiere (wer hätte das gedacht!), man könnte direkt von einem Markenbilligbier sprechen! Somit ordne ich mich schon fast zur Hansa-ist-Kult-Fraktion – dass Hansa zu „meiner Marke“ wird, ist allerdings unwahrscheinlich, schon weil ich nicht dafür ständig zum extra fahren würde und deshalb entweder das Billigpils des jeweiligen Supermarktes oder die „guten“ Marken bevorzuge, je nach vorhandener Geldmenge. Ab und zu darf es allerdings gerne Hansa sein, „Spülwasser“ ist es ganz und gar nicht (außer man versteht darunter Bier, das sich schnell die Kehle runterspülen lässt).

Es bleibt aber dabei: Hansa ist ein gutes Pils zum Umlähmen in der gehobeneren Billigbierklasse, mehr darf man aber auch nicht erwarten!

Der 1. Biertestmonat:

  • Karlsquell Edelpils
  • Wicküler
  • Adelskronen Export
  • Hansa Pils
  • Felskrone

  • Gesamtauswertung!



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(© MattenRocker im Mai 2oo2 für Ciao und jetzt auch hier)

33 Bewertungen, 1 Kommentar

  • LiFo

    21.03.2009, 14:17 Uhr von LiFo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich. Liebe Grüße, Lifo