Dr. Oetker Ristorante Tonno Testbericht

Dr-oetker-ristorante-tonno
ab 12,70
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  gut
  • Geruch:  sehr gut
  • Zubereitung:  sehr schwierig

Erfahrungsbericht von jozeil

*** Und der Thunfisch, der hat ... ***

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

... sich wohl noch rechtzeitig aus dem Staub gemacht.

Gerade bin ich auf nem Pizzatripp, aber wenn mir schon die Reise ins Pizzaland versagt bleibt, dann will ich mir doch so wenigstens etwas Urlaubsfeeling ins Hause holen. Meine Eltern waren ja wieder mal bei mir zu Besuch, was wir auch gleich mit einem Einkauf per Auto kuppelten. Netterweise wurde dieser dann zusätzlich noch von ihnen bezahlt, weshalb ich meinen leeren Kühlschrank mal wieder etwas füllen konnte und so eben gleich mal mehrere Pizzen im Wagen landeten.

Wie es der zufall so will, sind bei Merkur zurzeit die Dr. Oetker Ristorante Ausführungen für Euro 1,49 im Angebot, weshalb ich mich auch, den schlecht sind sie ja nicht, für diese belegten Teigfladen in verschiedenen Geschmacksrichtungen entschieden habe.

Thunfisch sollte es heute sein, obwohl gar nicht Freitag, hatte ich einfach Lust auf Getier aus dem Meer.

Eine Hülle aus Karton, geschmückt durch nen Teller, der belegt mit der Pizza den Magen zum Knurren zu bringen vermag. Restorante, so der Titel mit Pizza Tonno unterstrichen, wird dieser entfernt, wodurch das gute, zusätzlich in Plastikfolie eingeschweißte Stück zum Vorschein kommt.

Davon befreit liegt ein Ebenbild des Verpackungsdruckes vor mir. Thunfisch, kleine Fuzel davon in nicht gerade überzeugendem Ausmaß, gut auf dem dünnen Boden verteilt und kleine Häufchen von mit Kräutern verrührtem Sauerrahm hie und da, machen sich auf Tomatenmark bestreut mit etwas Käse breit.

Mit der Lupe in der Hand würde ich vielleicht auch noch einige Zwiebelstückchen finden, da ich aber keine habe, muss ich hier mal auf die Angaben des Herstellers vertrauen, der da sagt, dass nebst Weizenmehl, zerkleinerten Tomaten (22%), 12% Käsemischung aus Edamer, Mozzarella und Parmesan, Wasser im Teig, 7,8 % Thunfisch und damit mal etwas wenig, pflanzliche Öle, Margarine, jodiertes Speisesalz, Hefe, Zucker, modifizierte Stärke, Kapern in Salzlake, Würzmittel, Oregano, Knoblauch, Petersilie, Schnittlauch, Pfeffer und Säuerungsmittel eben auch diese in frittierter Weise vorhanden sein sollen.

Wie immer bei ner Pizza gilt auch hier, diese für 12 – 15 Minuten in den vorgeheizten Ofen bei ca. 220 ° C zu platzieren. Da ich so ein Rohr nicht habe, landet sie auch diesmal wieder in der Mikrowelle, wobei ich mit diesem Grill grade mal 8 Minuten drauf zu warten habe.

Schon während des Backens durchströmt würziger, wenn auch wenig nach Thunfisch riechender Duft durch die Wohnung, der sich nach der Befreiung aus der Hitze noch merklich verstärkt. Eindeutig überwiegt hier ein Oreganoarome, das leider die Meeresfrucht etwas ins Abseits gleiten lässt.

Optisch hat sie sich aber kaum verändert. Wie in gefrorenem Zustand zuvor sieht sie so gar nicht aus, wie ihr Abbild auf der Schachtel sondern so, als wäre einfach ein undefinierbarer Brei auf dünnem Teig verstrichen, womit die Pizza hier eindeutig einen Minuspunkt einfahren muss.

Knuspriger Teig wird durch mein Messer entzweit, zumindest am Rand, der ohnehin kaum vorhanden, da der Belag bis fast ganz außen reicht, denn je weiter es Richtung Mitte geht, desto lascher und matschiger wird es auf dem Teller. Jetzt war sie ja aber nicht zu kurz im Ofen und länger rein damit is wohl auch nicht zu empfehlen, da sonst der Rand wohl steinhart zu werden droht.

Nach diesem Anblick eine gewagte Gabel voll zum Mund geführt und, naja. Der Teig is gut, gewürzt und überraschend knusprig, aber der Belag! Zu definieren wohl am besten als Thunfisch-Sugo ohne wirklichen Fischgeschmack, durchzogen mit wenig aber doch vorhandenem Käse, nicht zu schmeckender Zwiebel, zwar angenehm mit Würze versehen aber eher zu wenig gesalzen.

Mit einer Pizza, wie beim Italiener um die Ecke, hat dieser Fladen allerdings reichlich wenig zu tun. Viel zu fettig und wässrig ist die Masse zudem noch nicht einmal gleichmäßig auf der Unterlage verteilt, sodass es nicht ausbleibt, was aber das Aussehen nicht beeinträchtigt, diese mit der Gabel überall hin zu verstreichen.

So saß ich also da, mehr als 970 kcal Pizza Pizza auf dem Teller, gegen die sich mein Geschmackssinn wehrte, einen knurrenden Magen, der gefüllt werden wollte und keine Lust mehr zu kochen.

Fast schon überlegt, einen Brief an Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG aus 33457 Bielefeld zu schreiben hab ich’s dann aber doch gelassen und werde diesen Zustand einfach mal vergessen und boykottieren.


Fazit:

Nein danke, kann ich hier nur sagen. So gern ich die Dr. Oetker normalerweise habe, so gut diese auch meist schmecken, bei Thunfisch haben sie einen schlechten Geschmack bewiesen und einen totalen Reinfall geliefert. Der Teig alleine macht noch lange keine gute Pizza, weshalb ich nächstes Mal wohl wieder zu ner Aldi-Pizza greife, die mit wesentlich weniger meine Brieftasche belastet und dabei auch noch schmeckt.

Ad rem

Euer knurrender Jörg

© by Jozeil 2/2003

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