Drama Testbericht

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Erfahrungsbericht von Bjoern.Becher

Hail to Democracy - Teil 1

Pro:

selbst geschrieben, bringt vielleicht jemanden zum Nachdenken

Kontra:

nach Ansicht einiger Leser Propaganda für Diktaturen, im Nachhinein würde ich manches anders schreiben

Empfehlung:

Nein

PROLOG
°°°°°°°°°°
Dieses Drehbuch habe ich für das Online-Spiel www.cinegame.de geschrieben (Berichte über dieses Online Spiel gibt es auf dieser Plattform, darunter auch einer von mir). Bei diesem Spiel geht es um das Schreiben von Drehbüchern und das virtuelle Verfilmen von diesen. Die offizielle Seite von cinegame.de zu diesem „Film“ gibt es hier:

http://www.cinepbem.com/php_datenbank/datenbank_filme/n_filmdaten.php?film_id=499

Dort findet sich auch ein Filmplakat und die Besetzungsliste für diesen Streifen!

Viel Spaß nun beim Lesen!
°°°°°°°°°°

Hail to Democracy

von Björn Becher

[Das Bild ist schwarz. Ein weißer Text läuft langsam über den Bildschirm:] „Der nachfolgende Film schildert keine Tatsachen und soll auch keine Assoziationen zu Tatsachen wecken. Die in diesem Film beteiligten Länder existieren nicht. Parallelen zu wirklich existierenden Ländern sind unbeabsichtigt und nicht gewollt. Ähnlichkeiten von Filmfiguren mit lebenden Personen sind ebenfalls unbeabsichtigt und purer Zufall!“

[Das Bild wird wieder ganz kurz schwarz, die Schrift verschwindet und dann wird das Bild wieder hell]:

Man sieht eine arabisch aussehende Stadt. Es ist nacht, nur eine spärliche Beleuchtung erhellt das Bild! Plötzlich sieht man eine Rakete in ein Gebäude einschlagen, es gibt eine Explosion, danach sieht man Feuer und Menschen schreien! Dann blenden die Schreie aus. Man hört eine Reporterstimme: Seit 2 Stunden fliegen unsere Truppen die ersten Angriffe! Der Krieg hat begonnen!

[Die Leinwand wird schwarz. Der Titels des Films wird eingeblendet und die Akteure. Langsam (noch während der Einblendung der Akteure) wird das Bild wieder heller!]

Man sieht einen Militärstützpunkt! Es ist gegen Abend, aber noch hell! Im Hintergrund stehen Kampfjets, im Vordergrund laufen 2 Soldaten nebeneinander und erzählen. Der erstere meint: „Ich habe gehört, das wir heute nacht, unseren ersten Einsatz fliegen!“ - „Woher weißt Du das, Oliver?“, fragt der andere! - „Tja, Tom, man muss seine Ohren halt überall haben“, entgegnet Oliver! - „Wir werden es ja gleich erfahren!“, meint Tom und die beiden setzen ihren Weg fort. Sie gehen in ein Gebäude. Dort sitzen schon zahlreiche Soldaten, vorne ist eine Leinwand zu sehen. Die beiden begrüßen ein paar Kameraden, man scherzt etwas. Einige Mienen sind allerdings auch sehr ernst. Dann wird der Raum verdunkelt. Die noch stehenden Soldaten nehmen Platz.

Ein Offizier betritt den Raum: „Seit gestern Abend, befindet sich unser Land im Krieg! Diese Nacht wird es auch für uns ernst! Einige von euch, werden heute Einsätze fliegen und wichtige militärische Ziele angreifen müssen. Hier sind erst einmal die Gruppen:“ Der Offizier fängt an Namen vorzulesen, die genannten Soldaten stehen immer auf. Nach einiger Zeit kommen auch folgende Namen: „Tom Kershaw, Pilot und Oliver Wood, Kommandant und Taktischer Führer/Co-Pilot!“
Nach ein paar weiteren Namen stehen schließlich 24 Leute, rund die Hälfte der im Raum anwesenden. „Der Rest kann wegtreten“ befielt der Offizier.

Nachdem die Hälfte der Soldaten den Raum verlassen hat, setzen die anderen sich wieder. Ein weiterer Soldat, der durch einen Seiteneingang kommt, verteilt Clipshots mit einigen Papieren darauf, an die sitzenden Soldaten.

„Sie haben eben ihre genauen Einsatzbefehle für diese Nacht ausgehändigt bekommen“, sagt der leitende Offizier! „Lesen sie sich diese nachher genau durch!“ Ein Satellitenfoto erscheint auf der Leinwand! „Das sind unsere zwei Ziele für diese Nacht!“ Der Offizier deutet mit einem Zeigestock auf 2 Gebäude. „Bei dem einen handelt es sich um ein Versorgungslager, mit welchem der Feind eine Versorgung seiner Truppen gewährleistet, bei dem anderen handelt es sich um ein Truppenlager. Wir gehen davon aus, dass das Truppenlanger sehr gut geschützt ist. Also agieren sie schnell, vermeiden sie jegliche Entdeckung, feuern sie, und verschwinden sie bevor der Feind sie lokalisieren kann! So jetzt lesen sie ihre Briefings durch und gehen sie dann noch ein paar Stunden schlafen, bis der Einsatz beginnt! Wegtreten!“

Die Soldaten stehen auf. Oliver und Tom laufen nebeneinander nach draußen und unterhalten sich: „War ja klar, dass wir das gut bewachte Truppenlager bekommen“, meint Tom! - „Na, und Du bist ein verdammt guter Pilot, Mann, Du fliegst uns dahin, ich drücke zweimal den roten Knopf und zum Frühstück sind wir wieder hier.“ - „Na wollen wir es mal hoffen! Also schlaf gut, bis gleich“, meint Tom noch und dann gehen die beiden getrennte Wege.

Schnitt

Es ist nachts. Man sieht aufgeregtes Treiben auf dem Stützpunkt. Soldaten laufen zu den Jets, unter ihnen auch Tom und Oliver! Tom steigt vorne in einen Jet ein, Oliver hinten! Die Jets starten!

Schnitt

Tom und Oliver fliegen in ihrem Jet mit hoher Geschwindigkeit durch die Nacht! Oliver spricht in sein Headset: „Wir nähern uns dem Ziel! Flieg weiter tief. Bisher ist alles ruhig.“ Tom fliegt weiter, dann wieder die Stimme von Oliver: „Lenkwaffen sind nun bereit, Selbstschutzwaffen auch bereit gemacht. Noch wenige Minuten bis zum Ziel. Kurs halten. Weiter tief fliegen!“ Der Jet fliegt weiter durch die Nacht. Plötzlich geht an den Instrumenten von Oliver ein rotes Lichtchen an. Oliver ruft: „Scheiße. Man hat uns entdeckt. Wir sind vom Radar entdeckt worden.“ Dann meint er weiter: „Weiter fliegen. Noch sind keine Feinde zu bemerken. Wir zerstören das Ziel und fliegen dann wieder weg! Halt Dich aber bereit für einen eventuellen Einsatz der Luft-Luft-Flugkörper!“
„O.K.“ antwortet Tom, „das erste Ziel ist gleich erreicht! - Oliver ruft: „Bin bereit zum Feuern! - Feure in 3 - 2 - 1 Sekunden-Feuer!“ Oliver drückt einen roten Knopf. Eine Rakete klinkt aus und entfernt sich vom Jet. Nach wenigen Sekunden sieht man am Boden eine Explosion ist. „Erstes Ziel zerstört“, sagt Oliver, „bin bereit zum Feuern auf das zweite Ziel. Feuer in 3 - 2 - 1 Sekunden-Feuer!“ Oliver drückt wieder den roten Knopf, eine 2. Rakete klingt aus. Fast direkt nach dem Ausklingen der Rakete, hört man Beschuss. Oliver brüllt: „Scheiße wir werden beschossen. Sofort abdrehen!“ Währenddessen sieht man auf dem Boden wieder eine Explosion! Tom fliegt mit dem Jet eine Kurve nach links und ist dabei zurück zu fliegen. Auf dem Boden sieht man weitere Explosionen, die von den Raketen der anderen Jets herrühren. Oliver spricht in sein Mikro: „2 feindliche Jets ausgemacht. Sind gerade aufgestiegen und verfolgen uns. ECCM und Selbstschutz aktiviert. Damit alle Gegen- und Schutzmaßnahmen ergriffen.“ Dann grinst er und meint: „So Tom, ich habe meinen Auftrag erledigt, jetzt bist Du dran. Bring uns verdammt noch mal nach Hause und vielleicht nimmst Du ja noch einen von diesen Schweinen mit!“ - „Ja, Sir“, sagt Tom und lacht.
Plötzlich kommt der Jet aber ins Schwanken. Man sieht das ein Schuss die Außenhülle getroffen hat. „Sieh zu das Du uns hier rausbringst, aber schnell. Ich habe morgen noch was vor!“, meint Oliver.
Plötzlich nähert sich ein Jet von rechts. Man sieht wie Tom einen Abdeckung über seinem Steuerknüppel hochklappt, darunter ein roter Knopf. Ein anderer Jet ist gerade voraus in noch einiger Entfernung zu sehen! Der andere Jet schießt eine Rakete auf den Jet von Tom und Oliver ab. Mit einem waghalsigen Manövern weicht Tom der Rakete aus und kann einen Treffer verhindern! Oliver brüllt von hinten: Willst Du das Feuer nicht erwidern, oder weißt Du nicht mehr das der Pilot für den Luft-Luft-Kampf zuständig ist!“ Tom drückt auf den roten Knopf, eine Rakete verlässt den Raketenschacht am Jet, und trifft den feindlichen Jet, der explodiert. Mit weiteren waghalsigen Manövern weicht Tom den Trümmern aus. „Nur ruhig Blut, Co“, meint Tom, „ich schieße schon rechtzeitig“!
Plötzlich kommt der Jet wieder ins Trudeln. Weiterer Beschuss von Boden aus, verfehlt zum großen Teil den Jet, einige treffen aber auch und kleine Löcher sind am Jet zu sehen! „Scheiße“, brüllt Oliver wieder, „langsam wird es knapp!“ „Es kann sein, dass wir aussteigen müssen“, meint Tom, „ich weiß nicht, ob ich es schaffe den Jet nach Hause zu bringen, bei dem Beschuss“. Das Flugzeug trudelt mittlerweile sehr unruhig in der Luft

Man sieht wie Tom mit immer weiteren, teils sehr gewagten, Manövern versucht dem Beschuss von Boden aus, auszuweichen und den Jet wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch immer wieder, schlagen einzelne Kugeln ein. Schließlich fängt der Jet am Heck sogar an zu qualmen und wird immer unruhiger. „Ich kann den Jet kaum mehr kontrollieren“ ruft Tom, „wir müssen gleich raus“ „Scheiße, scheiße, scheiße,“ brüllt Oliver, ich gebe das Kommando für den Schleudersitz!“ - Kurze Pause, dann wieder Oliver: „Drei - Zwei - Eins - Jetzt“, Tom drückt auf einen Knopf und wird nach oben aus dem Jet geschleudert, wenige Sekunden später, drückt auch Oliver auf einen Knopf und wird aus dem Jet geschleudert.

Schnitt

Dunkelheit! Man hört kurz nacheinander zweimal ein Geräusch, wie ein sanftes Aufschlagen, heftiges Atmen und das rascheln von Fallschirmen, plötzlich sieht man Lichtkegeln von Lampen, man hört Stimmen von Männern, die Lichtkegel erreichen plötzlich Oliver, der schnell mit seinem Messer eine Leine, und damit die Verbindung zu seinem Fallschirm durchtrennt, und dann hinter einen verdörrten Strauch kriecht. Man sieht gerade noch, wie er beim Weghuschen eine Pistole zieht.
Die Kamera schwenkt und man sieht im Schatten unter einem weiteren Strauch Tom liegen. Er hat eine Pistole in der Hand und beobachtet, wie sich von vorne rund 10 bewaffnete arabisch aussehende Männer sehr vorsichtig nähern. Mit seiner Pistole legt er auf die Männer an, doch er schießt nicht. Plötzlich hört man aber einen Schuss und einer der Männer bricht getroffen zusammen. Die anderen schmeißen sich auf den Boden. Tom will gerade auch losfeuern, da trifft ihn ein dumpfer Schlag mit einem Gewehrkolben auf den Hinterkopf. Man sieht einen dünnen, jungen Araber über Tom stehen, das Gewehr falsch herum gehalten. Er hat Tom k.o. geschlagen. Er flüstert ein paar Anweisungen und zwei andere Araber kommen und schleppen den bewusstlosen Tom weg.

Der junge Araber legt sich nieder, an der Stelle wo eben noch Tom lag, vor sich in der Dunkelheit sieht er schemenhaft in einiger Entfernung seine 10 Landsleute, darunter ein Verwundeter, flach auf dem Boden liegen. Von Oliver Wood ist keine Spur zu sehen. Der junge Araber bleibt ruhig liegen und beobachtet die Situation. Einer seiner Landsleute steht vorne auf, und will sich vorsichtig vorbewegen. Genau in dem Moment, sieht man aus einem trockenen Busch rechter Hand vom jungen Araber in einiger Entfernung, ein Mündungsfeuer aufblitzen. Es fällt wieder ein Schuss, der Araber kann sich gerade noch so zu Boden schmeißen, bevor er getroffen wird.
Der junge Araber zieht sein Gewehr nach vorne und legt an. Er schießt. [Das Geschehen läuft von nun an in Zeitlupe weiter. Die Kamera gibt nun die Perspektive der Kugel wieder, und begleitet die Kugel durch die nur schwach vom Mond beleuchtete Nacht in Richtung des Busches, aus welchem eben das Feuer kam. Plötzlich sieht man etwas großes in verschiedenen braun-sand-Tönen geflecktes vor der Kamera, dann begleitet von einem lauten Schreien wird das Bild komplett rot.]

Schnitt

Ein karger Raum ist zu sehen, in dem sich fast gar nichts befindet. Einzig und allen Tom Kershaw sitzt bewusstlos auf einem Stuhl in der Mitte des Raums. Er hat nur noch seine Hose an und ein Army-Unterhemd. Sein Flecktarn-Hemd und seine Stiefel, sowie die Socken fehlen (er ist also Barfuss). Man sieht das er mit den Händen an den Stuhl gefesselt ist, auch seine Beine sind an die Stuhlbeine gefesselt.
Plötzlich öffnet sich die verriegelte Tür. Der junge Araber, welcher Tom niedergeschlagen hat, betritt den Raum, mustert Tom kurz, und ruft dann ein Kommando nach draußen. Ein weiterer Araber kommt mit einem Eimer Wasser herein, nach einem weiteren Kommando des jungen Arabers schüttet er den Eimer Tom übers Gesicht und verlässt danach den Raum.
Man sieht das Tom langsam aufwacht und sich verstört umschaut.

Der junge Araber tritt langsam zu ihm heran und fängt ohne jeden Anflug eines Akzents an zu fragen: „Wie heißen sie?“ Nach kurzem Zögern und noch weiter Wachwerden antwortet Tom: „Tom Kershaw, Leutnant, 1. Flugstaffel 210!“ - „Und was machen sie hier?“, fragt der Araber, doch Tom wiederholt auf diese Frage nur seine erste Antwort. „Ach ich verstehe, nichts weiter sagen, als Name, Dienstgrad und Einheit, das bringt man euch ja bei, wenn ihr in Gefangenschaft geratet.“
Der junge Araber steht auf und verlässt den Raum, lässt dabei aber die Tür offen stehen. Kurze Zeit später kommt er wieder, mit einem Stuhl in der Hand, stellt diesen gegenüber von Tom hin, nur eine geringe Distanz entfernt und setzt sich hin und fängt an zu reden:

„Wissen sie, Tom, ich darf sie doch Tom nennen?“ - Tom antwortet nichts, sondern schaut nur scheinbar desinteressiert mit dem Kopf zu Boden. Der Araber fährt fort: „Sie, Tom, und ihre Freunde kommen in unser Land, bombardieren uns und wollen uns die Demokratie aufzwingen. Ihr denkt ganz selbstherrlich, dass eure Demokratie das beste ist für unser Land, dass wir dann keine Barbaren mehr sind, ein glückliches Leben führen und vielleicht am besten auch noch Christen werden sollen. Woher wollt ihr wissen, dass dies das beste für uns ist?“ Er schaut Tom herausfordernd an, doch Tom antwortet erst einmal nichts, und der junge Araber fängt an weiterzureden: „Ihr wisst es doch gar nicht..“, da unterbricht ihn Tom: „Woher sprechen sie so gut englisch?“ - „Oh sie können ja frei reden, ein Wunder“, antwortet der Araber etwas hämisch und erklärt Tom dann, dass er einen großen Teil seiner Jugend auf einem Internat in der Schweiz war, dann noch in Deutschland und England studiert hat. Er erklärt ihm, dass er daher ihre ach so tollen Demokratien kennt, steht dann auf, zieht sein Hemd nach oben und zeigt Tom eine große Wunde an seinem Bauch und brüllt Tom dann an: „Das wurde mir ihn eurer ach so tollen und toleranten demokratischen Welt zugefügt!“ Dann geht er hinaus, man hört ihn draußen etwas brüllen und drei bewaffnete Männer kommen herein. Während zwei sich vor Tom drohend hinstellen, befreit der dritte ihn von seinen Fesseln und schubst ihn dann auf den Boden und nimmt den Stuhl und die abgemachten Seile. Einer der anderen beiden nimmt den zweiten Stuhl und die drei verlassen den Raum und verriegeln die Tür. Tom rappelt sich langsam vom Boden auf.

Schnitt

Zwei von den drei Arabern, die Tom von den Fesseln befreit haben kommen in den Raum und stellen Tom eine Schüssel mit Essen hin.

Schnitt

Man sieht Tom essen.

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Der junge Araber kommt wieder herein, Tom sitzt auf dem Boden, die leere Essenschale steht an seiner Seite. „Hat es ihnen geschmeckt?“, fragt der Araber. Tom antwortet nicht, sondern schaut ins Leere. Der Araber schaut sich in dem (bis auf Tom und die Schüssel) leeren Raum um, geht dann kurz an die Tür und ruft etwas. Ein paar Araber kommen herein und bereiten in einer Ecke mit geflochtenen Strohmatten und einer Decke eine Art Bett. Währendessen bringt ein weiterer Araber einen großes Gefäß mit Wasser herein und einen kleinen Tonbecher. Nachdem sie fertig und gegangen sind, schaut sich der junge Araber noch kurz im Raum um, verweilt dabei ein paar Minuten mit dem Blick auf Tom und geht dann. „Danke“, sagt Tom kurz nachdem der junge Araber gegangen ist.

Schnitt

Man sieht Tom, wie er etwas Wasser trinkt.

Schnitt

Der junge Araber kommt wieder in Tom’s „Gefängnis“. „Lesen sie gerne?“, fragt er schon beim Eintreten. Tom schaut etwas verwirrt von dem „Bett“ auf, auf welchem er gerade liegt. Dann sagt er: „Wie geht es meinem Kamerad?“ - „Ach, ihr Kamerad, dem geht es ganz gut. Hat einen Beinschuss, wird es aber überleben“, meint der junge Araber leicht grinsend. „Sie sind Salif“ sagt Tom daraufhin. - „Aha, ein bisschen mehr über unser Land als die militärischen Ziele wissen sie also schon.“ - „Sie sind ein militärisches Ziel“, mein Tom, „ich weiß“, sagt der Araber und verlässt den Raum.

Schnitt

[Man sieht eine Nachrichtensprecherin, hinter ihr auf der Wand sind die Gesichter von Tom und Oliver zu sehen. Es kommt eine Stimme aus dem Off: „Es ist 18.00 Uhr, neues von der Front jetzt wieder mit unserer Nachrichtensprecherin Julia McKinnon!“] Dann fängt die Dame an zu reden: „Auch am vierten Tag des Krieges und drei Tage nach dem Absturz des Jets gibt es keine Spur von den beiden vermissten Soldaten Tom Kershaw und Oliver Wood. Der Verteidigungsminister hat auf der heutigen Pressekonferenz verlautbaren lassen, dass man vom schlimmsten ausgehen müsste: Dem Tod oder eine Gegangennahme und Folterung der beiden tapferen Männer.
Währenddessen laufen die Angriffe größtenteils sehr erfolgreich weiter. [Die Bilder der beiden Soldaten müssen während diesen Worten dem Bild eines Palastes weichen] Wichtige Verteidigungsanlagen wurden getroffen. Auch der Präsidentenpalast war das Ziel eines Angriffes, ob Dikator Hadschet oder sein Sohn Salif dabei verletzt oder getötet wurden, ist unbekannt.
Es mehren sich aber auch die ersten kritischen Stimmen [während dieser Worte muss das Bild des Palastes, dem Bild einer Frau weichen. Unter dem Bild der Frau steht „Singer“], welche die Ansicht äußern, dass der Präsident endlich Beweise dafür vorlegen soll, dass Dikator Hadschet einen Angriff auf einen unserer Verbündeten vorbereitet hat, und es deswegen nötig und erlaubt war, einen Präventivschlag zu verüben. Die Juraprofessorin, Martha Singer, Spezialistin für Völkerrecht, sagte in einem Interview gegenüber unserem Sender, dass der Präsident mit seiner Machtgier sich über alle Regeln des Völkerrechts hinwegsetze und widderrechtlich in die Ordnung eines autonomen Staates eingreife. Dies sei eine einmaliger Vorfall in der Geschichte unserer Demokratie und eine Schande für diese Demokratie. Das vollständige Interview mit Professor Martha Singer sehen sie heute Abend auf unserem Sender.

[Der Ton wird nun leiser und das Bild langsam dunkler, dann grieselig. Schnitt]

Tom liegt auf seinem „Bett“ und schläft. Von draußen hört man eine Art Gerangel. Die Stimme von Oliver ist zu hören: „Lasst mich in Ruhe, ihr blöden Araber, ich kann alleine gehen“. Eine Tür geht zu und es wird wieder still. Tom hat von all dem nichts mitbekommen. Er liegt immer noch auf dem Bett und schläft.

Schnitt

Tom sitzt auf seinem Bett, draußen hört man das Knarren einer Tür, dann einen kurzen Wutschrei und ein Scheppern. Tom horcht nur kurz auf und sitzt dann wieder ruhig da. Kurze Zeit später öffnet sich die Tür und Salif kommt herein. Auf seiner Uniform befinden sich einige Essensreste, in der einen Hand hält er eine Schüssel mit Essen, in der anderen Hand drei Taschenbücher. Er stellt beides Tom hin und meint: „Ich hoffe, das Essen schmeckt ihnen besser als ihrem Freund.“ Dabei deutet er auf seiner mit Essensresten besudelte Uniform. Beim Hinausgehen sagt er noch: „Sie haben mir meine Frage das letzte Mal zwar nicht beantwortet, aber ich hoffe einfach mal sie lesen gerne.“

Schnitt

Tom sitzt da, isst und liest dabei eins der drei Bücher.

Schnitt

Salif kommt herein, mit Essen in der Hand. „Guten Morgen Tom“, meint er. Tom, der gerade auf dem Bett lag und noch halb geschlafen hat, blinzelt auf und fragt Salif, wie viel Tage er nun schon hier sei. „Heute beginnt ihr siebter Tag“, antwortet Salif. Dann fragt er Tom, ob er zum Essen bleiben kann. Tom schaut verwundert und bejaht dann die Frage. Salif geht kurz an die Tür und bekommt dort nach einem kurzen Kommando eine Schüssel überreicht, mit dem gleichen Essen, wie Tom es in seiner hat. Er setzt sich gegenüber von Tom hin und fängt an zu essen. Tom schaut kurz verwundert zu und fängt dann auch an zu essen.

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Fortsetzung folgt!!! Da das Drehbuch zu lange ist, musste ich auf zwei Berichte verteilt posten!


© Björn Becher 2003

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-14 07:21:07 mit dem Titel Hail to Democracy - Teil 2

Dies ist der zweite Teil eines selbstgeschriebenen Drehbuchs von mir. Das ganze ist nur verständlich, wenn man den ersten Teil gelesen hat, da es nahtlos an diesen anknüpft!

PROLOG
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Dieses Drehbuch habe ich für das Online-Spiel www.cinegame.de geschrieben (Berichte über dieses Online Spiel gibt es auf dieser Plattform, darunter auch einer von mir). Bei diesem Spiel geht es um das Schreiben von Drehbüchern und das virtuelle Verfilmen von diesen. Die offizielle Seite von cinegame.de zu diesem „Film“ gibt es hier:

http://www.cinepbem.com/php_datenbank/datenbank_filme/n_filmdaten.php?film_id=499

Dort findet sich auch ein Filmplakat und die Besetzungsliste für diesen Streifen!

Viel Spaß nun beim Lesen!
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Schnitt

Salif und Tom sitzen sich gegenüber. Sie essen gerade die letzten Löffel ihres Essens. Als sie beide fertig sind, fängt Tom an zu reden: „Das mit ihrer Wunde tut mir leid und das Benehmen meines Kameraden auch.“ Salif geht auf diese Worte gar nicht ein, sondern sagt nur: „Warum?“, doch als Tom, der die Frage wohl auf seine Aussagen bezogen hat (zumindest kann man das aus seiner Mimik schließen) gerade antworten will, spricht er weiter: „Warum greift ihr unser Land an? Warum?“ - „Um unseren Partnern zu helfen, die von euren Armeen bedroht werden und eurem Volk Demokratie und Frieden zu bringen“, antwortet Tom. Salif schüttelt den Kopf und lacht kurz auf. „Dummer Soldat, Befehlsempfänger, mach Dir mal selbst Gedanken“, antwortet er und macht sich dann auf den Weg zur Tür. Vor der Tür dreht er sich noch einmal um: „Kannst Du kleiner Soldat Dir vorstellen, dass eine Anarchie für eine Bevölkerung besser sein kann als eure ach so tolle Demokratie? Mach Dir darüber mal Gedanken!“. Dann geht er.

Schnitt

Tom sitzt auf seinem „Bett“ und denkt scheinbar nach!

Schnitt

[Man sieht wieder die Nachrichtensprecherin Julia McKinnon in ihrem Studio. Es kommt wieder eine Einleitung, welche die Nachrichten ankündigt, dann fängt McKinnon an zu reden:] „Nach mittlerweile 12 Tagen Krieg, mehren sich die Stimmen gegen den Krieg. Protestkundgebungen in der ganzen Welt, sorgen anscheinend für ein Umdenken bei unserer Regierung. Der Pressesprecher des Präsidenten sprach zum ersten Mal von möglichen Verhandlungen mit dem Regime von Diktator Hadschet, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Im Gespräch ist eine Abrüstung des feindlichen Regimes, damit Hadschet keine Gefahr mehr für die umliegenden Länder darstellt. Im Gegenzug akzeptiert die westliche Welt die Autonomie des arabischen Staates und die Regierung um Diktator Hadschet. Über den Fortschritt solcher Gespräche ist, allerdings noch nichts bekannt.

Schnitt

Salif kommt in die Zelle von Tom. „Na, haben sie über meine Worte nachgedacht, Tom?“, fragt er, „oder bist Du ein dummer Soldat?“ Tom schaut etwas verwirrt: „Warum duzen und siezen sie mich im Wechsel?“, fragt er dann. [Anmerkung des Autors: Hier beziehe ich mich auf die deutsche Synchro: Mir ist der „Spruch“ \"You can say you to me\" wohl bekannt] Salif erklärt ihm, dass das „Sie“ ein Zeichen von Respekt ist, dass „Du“ ein Zeichen von Missachtung und fragt ihn dann erneut, ob er über seine Worte nachgedacht hat. „Anarchie ist Chaos, wie kann diese besser sein als eine Demokratie?“, stellt Tom eine Gegenfrage. - „Stellen sie sich doch eine Anarchie vor, in der jeder Mensch auf den anderen Rücksicht nimmt, Gesetze sind dann unnötig und auch Regierungen und Politiker, welche bestochen von Wirtschaftsbossen eure ach so tolle Demokratie umsetzen.“ - „Das ist doch unsinnig und unrealistisch und falscher Idealismus“, meint Tom, „es werden nie alle Menschen aufeinander Rücksicht nehmen!“ - „Und deswegen kann eine Diktatur besser sein als eure Demokratie, wenn es einen weisen und gerechten Diktator gibt, welcher diese Menschen aussortiert!“ - „Und ihr Vater ist ein solcher Dikator?“, fragt Tom mit leicht sarkastischem Unterton. „Sicher kein perfekter, aber er ist keine Bedrohung für die Welt, wie es euer Präsident dieser glauben machen will. Unserer Bevölkerung geht es gut, wir planen keine Angriffe auf Nachbarn, die Armee sollte uns nur verteidigen, was wohl auch nötig ist, wenn man eure Angriffe sieht. Wir wollen nur in Frieden leben....“

[Von nun an zoomt die Kamera ein Stück raus, so dass man die beiden komplett direkt im Bild sieht, Salif, wie er vor dem Bett steht und mit wilder Gestik sich artikuliert und Tom, wie er auf dem Bett sitzt und Salif zu schaut. Unterlegt vom Score sieht man von nun an die beiden diskutieren und miteinander reden. Dabei gibt es immer wieder Schnitte und Schnellläufe des Bildes. Am Anfang dieser Szenen steht Salif und Tom sitzt (s.o.), dann stehen sie mal beide und diskutieren heftig, dann sitzen sie beide und reden etwas ruhiger. Einer springt mal auf und diskutiert etwas heftiger, dann sitzen sie wieder da und ein Araber kommt herein und bringt Wein und Tonbecher. Die beiden sitzen nebeneinander, lachen, Salif hält eins der Bücher hoch, welches er Tom gebracht hat, deutet auf das Buch und sagt etwas. Die beiden wirken während des ganzen Gesprächs immer vertrauter. Für den Zuschauer ist aber nie etwas vom Gespräch zu hören, nur die Bewegungen der Männer sind zu sehen, unterlegt vom Score.]

[Dann wird der Score wieder leise, und man hört wieder die ersten Gesprächsfetzen. Die beiden sitzen nun wieder nebeneinander auf dem „Bett“. Die Gespräche drehen sich um Privatleben und Familien der beiden.]

Unvermittelt wechselt Salif das Thema: „Wissen sie, das serbische Kriegsopfer aktuell die deutsche Regierung verklagen, und es so aussieht, als würden sie einen hohen Schadenersatz bekommen? Auch afghanische und irakische Zivilisten planen eine solche Klage gegen die USA? Vielleicht werden die Angehörigen der Opfer und die Verwundeten eurer Bomben auch in ferner Zukunft mal ihr Land verklagen? Es sind schon einige, die seit Kriegsausbruch gestorben sind, viel mehr als Sie sich denken können, Tom, viel mehr!“ Tom senkt nur den Kopf und schaut betroffen zu Boden, von der eben noch im Raum liegenden Fröhlichkeit ist nichts mehr zu spüren. Salif meint noch: „Die Gerichte sind das beste in eurer Demokratie. Sie sind unabhängig, sie entscheiden gerecht, in eurer Demokratie hat auch ein Kriegsopfer noch eine Chance gegen den mächtigen Staat. Davon können wir lernen.“ Dann steht Salif auf: „Ich muss jetzt weg, ich habe morgen die Chance für Frieden zu sorgen. Drücken sie mir die Daumen, Tom, dann sind auch sie bald wieder zu Hause bei ihrer Familie.“ - „Mache ich, aber noch eine Frage, Salif: Was ist mit meinem Freund, Oliver?“ - „Er ist ein Problemfall, er hat schon mehrmals Wächter angegriffen. Langsam mehren sich die Stimmen unter meinen Männern und Beratern, ihn umzubringen oder zu foltern. Wenn der Krieg nicht bald vorbei ist, werden sich diese Stimmen auch durchsetzen.“ - „Können sie uns zusammenlegen? Wenn er bei mir ist, kann ich dafür sorgen, dass er sich beruhigt.“

Schnitt

Tom sitzt alleine in seiner Zelle. Er liest ein Buch. Vom Gang hört man lautere Geräusche, ein kleines Handgemenge. Dann öffnet sich die Tür. Man sieht Oliver, der an Händen und Füßen gefesselt ist, und von drei Mann gehalten wird. Trotz seiner Fesseln versucht er mit den Schultern und dem Körper „um sich zu schlagen“. Als es den Wächtern scheinbar zu bunt wird, schlägt ihm einer der Wächter mit einem Gewehrkolben auf den Kopf. Oliver wird bewusstlos und die Wächter schubsen ihn in die Zelle von Tom. Als er auf dem Boden liegt, macht ihm einer der Wächter die Fesseln ab.

Schnitt

Oliver liegt auf dem „Bett“, Tom sitzt neben ihm und spritzt ihm etwas Wasser ins Gesicht.

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Oliver ist wieder wach und regt sich über die „Scheiß Araber“ auf und freut sich schon auf seine Rache. Tom redet beruhigend auf ihn ein.

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Man sieht wieder Nachrichtensprecherin Julia McKinnon. Sie redet gerade: „...treffen dort mit Salif Hadschet, dem Sohn des Diktators zusammen. Man ist sehr optimistisch, dass ein Frieden erzielt wird. Allerdings soll Diktator Hadschet im Gegenzug für die Einstellung der Angriffe seine Truppen erheblich verringern und innerhalb eines Jahres demokratische Wahlen zulassen. Auch dürfe es seiner Bevölkerung nicht mehr verboten werden, andere Religionen als die muslimische auszuüben. Bekannte Kriegskritiker, wie die Professorin Martha Singer [ein Bild der Dame wird wieder eingeblendet] teilen den Optimismus der Regierung nicht. Es sei sehr arrogant, von der Regierung zu denken, dass ein souveräner Staat und ein schon so langer sich an der Macht befindender und machtgieriger Diktator wie Hadschet, alle Forderungen uneingeschränkt akzeptiere, nur weil sie von unserer Regierung kommen, so Singer.
Währenddessen ist der Verbleib der beiden gefangenen....

[Ausblendung und Schnitt]

Tom und Oliver sitzen in ihrer Zelle nebeneinander und unterhalten sich, als man von oben Gewehrfeuer vernimmt. Beide horchen auf.

Schnitt

Nachrichtensprecherin Julia McKinnon ist wieder zu sehen: „Wie erst heute bekannt wurde, scheiterten die Friedensgespräche nach drei Tagen Verhandlungsdauer. Der Präsident kündigte an, dass man nun seine Intentionen noch weiter verstärken werde. Außerdem ist er davon überzeugt, dass man innerhalb kürzester Zeit den Krieg erfolgreich zum Ende bringen werde und damit einen großen Unsicherheitsfaktor für die ganze Region entfernen werde.

Schnitt

Tom und Oliver stehen in ihrer Zelle. Es ist weiter Gewehrfeuer zu hören, das immer näher kommt. Oliver humpelt an die Tür, doch kann durch den schmalen Spalt nichts erkennen. Kurz nachdem er wieder zurückgetreten ist, öffnet sich die Tür und zwei bewaffnete Araber kommen herein und bedeuten den beiden ihnen zu folgen. Oliver weigert sich und die beiden Araber kommen in die Zelle herein, um Oliver zu zwingen. Plötzlich knallt es zweimal, die Araber fallen getroffen nieder. Freundliche Soldaten stehen in der Tür, sie bedeuten Tom und Oliver zu folgen. An der Tür gibt einer von ihnen sowohl Tom als auch Oliver eine Pistole.

Schnitt

[Die Kamera zeigt von oben ein Lager mitten in der Wüste Die Sonne brennt herunter. Es toben Kampfhandlungen zwischen den Araber und ihren Feinden, die sehr zahlreich sind und auch einige Panzer dabei haben. Mehrere Explosionen und Brände sind zu sehen. Im Hintergrund landet im noch arabisch kontrollierten Teil des Lagers ein Helikopter. Die Kamera zoomt nach unten. Man sieht Tom und Oliver und mehrere Soldaten aus einem Gebäude kommen:]

„Gehen sie dort rüber, wir bringen sie dann hier raus“, weist einer der Soldaten Tom und Oliver an und deutet dabei nach links, woher die befreundeten Truppen immer stärker vorstoßen.

Schnitt

Der eben gelandete Helikopter ist zu sehen. Salif steigt mit zwei weiteren Arabern aus, überblickt kurz das Geschehen und macht sich dann eiligen Schrittes auf den Weg

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Tom und Oliver sowie vier Soldaten bewegen sich langsam im Schatten von einigen Gebäuden vorwärts. Oliver ist etwas langsamer, da er aufgrund seines Beinverletzung nur humpelt. Sie stoßen dabei fast überhaupt nicht auf Feinde. Die wenigen erschießen sie, dabei nimmt Oliver einem ein Maschinengewehr ab.
Mit der Zeit wird Oliver unbemerkt von den anderen noch langsamer und bleibt zurück. Er legt sich in den Sand und das Gewehr an.

Schnitt

Tom schaut sich etwas suchend nach Oliver um. Er muss gerade sein Verschwinden bemerkt haben. Nach einiger Zeit erblickt er Oliver mit angelegtem Gewehr im Sand liegen. Toms Augen folgen dem Gewehrlauf, der auf einen Mann zielt, der in einem weiter entfernten Gebäude steht. Tom erkennt Salif. „Nein“, schreit Tom und rennt in Richtung Oliver.

[Von nun an zeigt die Kamera die folgenden Geschehnisse in einer Slow-Motion-Einstellung und wechselt dabei immer zwischen Tom und Oliver hin und her]

In dem Moment, in welchem Tom „Nein“ schreit und losläuft, fängt Oliver schon an zu schießen. Unzählige Kugeln verlassen den Lauf der MG. Man sieht wie Tom seine Pistole während des Laufens zieht. Weitere Kugeln verlassen den MG-Lauf. Tom schießt aus seiner Pistole, zweimal, läuft weiter und bricht zusammen. Eine Kugel hat ihn im Bein getroffen, abgefeuert aus der Waffe eines der vier die beiden begleitenden Soldaten.

Schnitt

Die Nachrichtensprecherin Julia McKinnon ist wieder zu sehen. Ihre Stimme erklingt: Seit heute ist der Krieg beendet. Diktator Hadschet kam bei Bombenangriffen ums Leben. Dies gilt mittlerweile als Tatsache. Auch sein Sohn Salif Hadschet wurde getötet. [Ein Bild von Oliver Wood wird eingeblendet] Der Soldat Oliver Wood, der Hadschet persönlich tötete, wurde vom Präsidenten posthum mit der höchsten Ehrenmedaille des Landes ausgezeichnet. Soldaten wie Wood braucht unser Land und unsere Demokratie, meinte der Präsident.
Der Präsident sicherte außerdem zu, dass man sich nun schnellstmöglich an den Wiederaufbau des größtenteils zerstören Landes machen wird und die Bürger innerhalb von einem Jahr ihre ersten freien Wahl erleben dürfen.
Ungeklärt ist weiterhin der Verbleib des zweiten Gefangenen Soldaten Tom Kershaw. Das Verteidigungsministerium dementiere aufkommende Meldungen, wonach Kershaw in Gefangenschaft sitzt und angeblich auf eine Anklage wartet, da er am Tod von Oliver Wood beteiligt gewesen sein soll. Diese Meldungen wurden vom Verteidigungsminister persönlich als absurd bezeichnet. Nicht dementiert wurden dagegen Meldungen, wonach Tom Kershaw bei der Befreiungsaktion ums Leben gekommen sein soll.

Schnitt

Man sieht einen Mann in Uniform, er steht hinter einem Pult und hat einen Zettel in der Hand. Er liest gerade vor: „... der Soldat Tom Kershaw hat sich deswegen des Hochverrates und des Mordes an einem Kameraden schuldig gemacht. Im nun folgenden Prozess wird die Staatsanwaltschaft dies beweisen und dem Gericht aufzeigen, dass nur die Todesstrafe eine gerechte Strafe sein kann.“

[Die Kamera blendet von dem Mann weg und zoomt in den Raum heraus. Der Raum ist sehr karg eingerichtet. Neben dem Pult hinter dem der Staatsanwalt gerade steht befinden sich nur zwei weitere Tische mit Stühlen sowie ein Podium im Raum. Hinter dem Podium sitzen drei Richter in Militäruniform, einer der Tische samt Stuhl ist leer, hinter dem anderen Tisch sitzt Tom Kershaw auf einem Stuhl. Er trägt Handschellen und ist alleine, alleine bis auf zwei bewaffnete Soldaten, die hinter ihm stehen]

[Das Bild wird schwarz. Man hört Salifs Stimme und den Text aus einer der Unterhaltungen mit Tom: „Die Gerichte sind das beste in eurer Demokratie. Sie sind unabhängig, sie entscheiden gerecht, in eurer Demokratie hat auch ein Kriegsopfer noch eine Chance gegen den mächtigen Staat. Davon können wir lernen.“ Dann läuft der Abspann mit den Credits begleitet vom Titelsong]

© Björn Becher 2003

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