Dream Dreambox DM 7000 S Testbericht

Vieles über die Dream steht ja schon im ersten Bericht über diese Wunderkiste. Ich möchte aber trotzdem nicht missen, hier auch meinen Erfahrungsbericht zu schreiben.

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Design/Verarbeitung

Leider sind die wenigsten digitalen Receiver vom genialen Design geprägt. Schlicht schwarze oder silberne Briketts, womöglich mit einer LCD-Anzeige, aber das war’s dann auch schon.
Doch zu dieser Gattung gehört die Dreambox auf keinen Fall.

Edles Metallgehäuse in silber mit einer schwarzen Frontklappe mit einem wellenförmigen Schwung. Dahinter befindet sich der CAM-Einschub für verschieden CI-Module (für Pay-TV Empfang), 2 Kartenschächte, sowie ein Compact-Flash-Slot (für Softwareupdates über CF oder einfach zum Bilderschauen)

Das Display ist in Schwarz umrandet und leuchtet (bei mir) blau, die neuen Geräte haben ein bernsteinfarbenes Display, weil sich viele Käufer über die schlechte Ablesbarkeit des blauen Diplays mokiert hatten.
Ich persönlich finde das blaue viel schöner und habe keine Probleme damit.
In den Gehäusedeckel ist der Schriftzug "Dream" eingestanzt was sehr edel wirkt.

Das Anschlussfeld ist gut aufgebaut und reichlich bestückt. So da wären:

1 Ethernet/LAN Anschlu0 10/100
1 USB-Buchse 1.1 (für USB-Sticks mit Zusatzsoftware)
2 Scartbuchsen
1 Mini-Din Buchse (für Rotor-Steuerung etc.)
1 optischer Digitalausgang
2 Chninchbuchsen (audio)
1 RS 232 serielle Schnittstelle
1 Sat-Antenneneingang
1 Sat-Antennausgang (zum Durchschleifen an einen weiteren Receiver)

Das einzige was ich mir da noch wünschen würde wäre ein S-VHS (Y/C)-Ausgang, aber die Bildqualität ist auch über RGB sehr sehr gut, doch dazu später.

Gehäuse-Deckel auf:
Der Aufbau der Platine innen ist recht sauber. Auf der linken Seite befindet sich die Vorbereitung für den Festplatteneinbau. Doch Vorsicht !!! Bei Selbsteinbau erlischt die Garantie und man kann auch nicht irgendeine beliebige Platte einbauen. Da speziell bei meiner frühen Baureihe, aber auch heute noch das Netzteil etwas schwachbrüstig ist, empfiehlt es sich Festplatten zu verwenden die wenig Strom ziehen.
Ich verwende eine Samsung 80 GB Platte mit 5400 (!!!) Umdrehungen. Diese funktioniert bei mir seit über einem Jahr problemlos und ist schnell genug für das Aufnehmen.
Andere Platten habe ich noch nicht versucht, aber im Forum des Herstellers unter www.dream-multimedia-tv.de gibt es eine Liste getesteter Platten und viele User die auch bei allen anderen Themen zur Dream sehr gut helfen können. Soviel zu Gehäuse, Innenleben und Design

Qualität und Verarbeitung:

Die Klappe vorne lässt sich wie gesagt herunterklappen, doch ehrlich gesagt bekommt man beim ersten Mal Angst sie abzubrechen. Die Klappe ist nicht die stabilste, aber bisher hat sie trotzdem einwandfrei gehalten
Die Tasten vorne ( Oben, Unten und An/Aus) haben einen guten Druckpunkt und alle Stecker an der Rückseite sitzen fest und sicher.

Bedienung/ System:

Die Dreambox kommt nicht mit dem herkömmlichen Betriebsystem daher, sondern ist mit einem Linux-Kernel bestückt.
Dank dieser Open-Source Struktur lässt sich sich vieles verwirklichen, wovon andere Boxen nur träumen.
In Verbindung mit einer Ethernet-Schnittstelle lässt sich die Box in ein bestehendes Computer-Netzwerk integrieren.
Dies eröffnet natürlich vielfältige Möglichenkeiten.
Dadurch lassen sich dann einfach z.B die eigenen Urlaubsfilme auf den Bildschirm streamen. Oder auch einfach die Filme aus den Fernsehen per FTP auf den Computer bringen, um Werbung herauszuschneiden oder weiter zu bearbeiten.
Im Internet lassen sich dann noch viele Plug-Ins (Zusatz-Software) herunterladen. Seien es Spiele, detaillierte EPG´s (Programmvorschau), versch. Skins, und und und.
Die Übertragung vom/zum PC geht zügig, wenn auch nicht mit der vollen Bandbreite von 100 mbit/s.
Meine Box ist sogar per Access-Point in ein WirelessLan integriert, was die Durchsatzraten natürlich sinken lässt, bei meiner Installation aber grenzenlose Flexibilität ermöglicht.

Bedienung/Bild-/Tonqualität:

Die Kanäle lassen sich sehr einfach sortieren. Es sind unbegrenzt! Programm-Speicherplätze vorhanden und es können auch beliebig viele Favoritenlisten erstellt werden.
Der Umschaltzeiten der Kanäle werden jedes „Zapperherz" höher schlagen lassen.
Die Bildqualität ist sehr hoch, besonders über RGB (über Menü wählbar).
Die Tonqualität ist über den optischen Ausgang (digital 5.1) ausgezeichnet ,über Scart oder Chinch (Stereo) immer noch sehr gut.

Ein übersichtliches Menü (je nach gewähltem Skin) ermöglicht einfachen Zugang zu allen Funktionen.
In einem speziellen Experten-Menü lassen sich Netzwerk und ähnliches konfigurieren.
Soft-/Firmware-Updates gibt es ausschließlich über Internet bzw. seriell oder über LAN eingespielt.
Über direkte Sateliten-Verbindung wie bei anderen Geräten nicht.
Seit den neuen Firmware-Versionen ist auch ein brauchbares Multi-EPG (Vorschau über meh. Programme integriert.

Aufnahme/Festplatte:

Wie oben schon angerissen, ein gewisses Abenteuer bis die richtige Platte gefunden ist.
Aber auch dann ist alles ein bißchen anderst als bei normalen Receivern.
Bis heute erlaubt die Software kein echtes Time-Shift, d.h. zeitversetztes Aufnehmen.
Aufnahmen, speziell von Premiere brechen schon mal mittendrin ab und aus heruntergefahrenem Zustand ist gar keine Aufnahme möglich. Das sind zwar alles Softwareprobleme und kein Fehler des Gerätes, aber auf Dauer nervt das schon ein bißchen.
Speziell mit der neuesten Firmware 1.08 sind diese Probleme wieder etwas stärker geworden. Ich empfehle daher vorerst bei der Version 1.07.4 zu bleiben bis die neue Software (hoffentlich) poblemlos funktioniert.

Fazit:

So kommen wir abschließend auch zur Eingangsfrage Traum oder Albtraum !!!

Die Dreambox ist für jemanden der einfach TV schauen will und dabei möglichst einfachen störungsfreien Betrieb erwartet schlichtweg ungeeignet und wird zum Albtraum oder führt in den Wahnsinn.

Wer allerdings das Potenzial das in diesem Gerät steckt schätzt, zumindest Grundkentnisse in Linux hat, sowie bereit ist immer mal wieder Hand anzulegen findet in der Dreambox die eierlegende Wollmilchsau schlechthin !

Ich habe den Kauf zu keiner Minute bereut und bin überzeugt den BESTEN derzeit erhältlichen Sat-Receiver zu besitzen !

Also ganz klar eine Ansichtsache, aber von mir volle 5 Sterne

Ach so, bevor ich es vergesse. Sie bekommen die Dreambox ohne Festplatte für ca. 299,. - 349,- Euro.
Vergleichen lohnt sich.