Dresdner Striezelmarkt Testbericht

und das schon seit 568 Jahren! Nein, im Ernst: Einer der traditionsreichsten und beliebtesten Weihnachtsmärkte Deutschlands befindet sich in Dresden. Jahr für Jahr reisen zur Weihnachtszeit mehr als 250 Schausteller und Händler an, um ihre Waren und Künste feilzubieten. Und mehr oder weniger werden alle dem Ruf des Striezelmarktes als Paradebeispiel traditioneller Volkskunst gerecht. Ob klein oder groß - schnell lassen sich die Marktbesucher vom weihnachtlichen Zauber und der gemütlichen Atmosphäre des Dresdner Striezelmarktes einfangen.

Kein Wunder - ist doch dieses imense Treiben immer wieder faszinierend. Jeder Meter der Marktgassen lockt mit verschiedensten Düften, Gerüchen und Geräuschen. Unverzichtbar und ein wichtiges Marktsymbol - der Pflaumentoffel. Die kleine Figur aus Backpflaumen grinst von fast jeder Bude hinab. (Wer nicht weiß, was die Pflaumentoffel eigentlich darstellen: Der Dresdner Pflaumentoffel ist den kleinen, meist erst sieben Jahre alten Schlotfegerjungen mit Umhang und Leiter nachgebildet, die mit ihren Kehrbesen in die Kamine klettern mussten, um sie von innen zu reinigen.)

Der Duft von Glühwein, Kräppelchen, Maiskolben, Lebkuchen, Bratwurst oder Backpflaumen erzeugt beim Marktbesucher mit Sicherheit in nur wenigen Minuten ein Hunger- oder Appetitgefühl. Weihrauch, Tannenzweige, Kiefernholz, Parfums - die Geruchsnerven haben unaufhörlich zu tun. Nun, von den Geschmacksnerven ganz zu schweigen.

Mit viel Liebe hat so gut wie jeder Schausteller seine Striezelbude weihnachtlich und anheimelnd geschmückt und verziert. Überall tönen Weihnachtslieder, Weihnachtsglocken oder laut lachende Weihnachtsmänner. Neben einer schönen großen Lichtertanne und den Weihnachtsmännern gibt es eine megagroße Weihnachtspyramide, einen großen Pflauemtoffel und natürlich einen riesigen Adventskalender. Gemeinsam mit beliebten Märchenfiguren wird täglich ein Fenster am Adventskalender geöffnet und ein buntes Programm geboten.

Ein Höhepunkt im bunten vorweihnachtlichen Treiben ist das Stollenfest. Jedes Jahr backen hunderte von zertifizierten Bäckern des Dresdner Stollen e.V. am Sonnabend vor dem zweiten Advent einen übergroßen schweren Riesenstollen. Vorletztes Jahr hat man es sogar geschafft, ins Guinessbuch der Rekorde zu gelangen. Denn es wurde der weltweit größte Stollen mit ca. 4200 kg gebacken und nach einem malerischen Umzug auf dem Striezelmarkt mit einem 1, 60 langen und 12 kg schweren Stollenmesser angeschnitten. Der Erlös betrug immerhin knapp 35.000 DM. Die wurden an die José-Carreras-Stiftung für krebskranke Kinder gespendet.

Obgleich der Striezelmarkt in den vielen vielen Jahren so manchen Veränderungen unterworfen und auf verschiedenen Plätzen in Dresden zu Hause war, bewahrte er jedoch stets sein unverwechselbares Gesicht. Nun hat er hoffentlich Ruhe gefunden. Denn seit Jahrzehnten hat der Striezelmarkt nun im Dresdner Stadtzentrum auf dem Altmarkt seinen festen Platz.

Wer in Dresden oder Umgebung ist, sollte sich das herrliche Weihnachts-Spektakel also nicht entgehen lassen. Der Striezelmarkt beginnt am 25. November und endet am 23. Dezember. Geöffnet ist er Sonntag bis Donnerstag von 10.00 - 20:00 Uhr
und Freitag bis Samstag von 10:00 - 21:00 Uhr. Also etwas Zeit ist ja noch.

Doch auf eines sollte man sich einstellen: Möglichst mit Bus oder Bahn fahren, da zur Striezelmarkt-Zeit ein katastrophale Parkplatzsituation mit Such- und Wartezeiten bis zu 1 ½ Stunde herrscht. Und festes bzw. robustes Schuhwerk anziehen. Denn bei den Massen an Besuchern kann man ganz schnell einen Plattfuss bekommen. Von Platzangst ganz zu schweigen.

Merry X´Mas demnächst!!