Dubai Testbericht

No-product-image
ab 71,23
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(8)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von catmother

Für mich höchstens zwei Tage Aufenthalt wert

Pro:

moderne Stadt, Shoppingparadies, durchaus mal sehenswert

Kontra:

wenig Sehenswürdigkeiten, deshalb nur für begrenzten Aufenthalt ausreichend

Empfehlung:

Ja

Nun muß ich doch endlich mal noch meinen Bericht über die Stadt der Superlative nachreichen, in der wir voriges Jahr im Herbst einen Aufenthalt hatten, nachdem wir im Oman zum Tauchen waren. Hätte ich ja beinahe vergessen.
Eigentlich war ursprünglich nur eine Übernachtung vorgesehen, aber wir dachten, wenn wir schon einmal da sind, wollen wir uns doch wenigstens noch etwas ansehen und buchten zwei Nächte Aufenthalt.
Bereits im Vorfeld hatten wir mit Freunden gesprochen, die vor drei Jahren da waren, und uns einige Anregungen geholt.

Ich will mich an dieser Stelle aber nur auf Eindrücke und Erlebnisse beschränken, die wir tatsächlich hatten. Deshalb enthält der Text kaum oder nur wenige Informationen, die man jederzeit und problemlos im Reiseführer oder Internet bekommen kann.


** Lage **
Dubai liegt an der Nordküste der arabischen Halbinsel, die wie ein halb umgekehrtes Viereck zwischen drei Meeren eingeklemmt ist und nach rechts oben einen Knick macht, so dass es aussieht wie ein Wanderstiefel. Diese rechte Ecke teilen sich die VAE und das Sultanat von Oman, wobei letzteres noch eine kleine Enklave ganz oben an der Spitze hat, die Halbinsel Musandam, an der wir tauchen waren. (siehe separater Bericht)


** Anreise **
Ein Flug ist wohl der üblichste Weg, in die Vereinigten Arabischen Emirate zu kommen. Von Deutschland fliegt immerhin täglich mindestens eine Airline von drei verschiedenen Flughäfen dahin.
Wir sind jedenfalls am 3. September mit der Emirates Airline von Düsseldorf nach Dubai geflogen. Es war ein angenehmer und einigermaßen kurzweiliger Flug, weil ich mir „The day after tomorrow“ noch mal ansehen konnte. Die Flugzeit beträgt ca. 6,5 Stunden.

Ein Flug ist schon, je nach Airline, Abflughafen, Saison und Klasse, ab 350 € zu bekommen. Da muß man sich im Internet einfach mal schlau machen.

Allerdings blieben wir zunächst nicht in Dubai, sondern kehrten erst nach unserer Tauchsafari dahin zurück, und zwar ins Hotel Sofitel City Center Dubai. (siehe separater Bericht)


** Politisch-Kulturelles *
Im Vorfeld der Reise haben wir uns auf der Seite des Auswärtigen Amtes über die politische Lage in den VAE schlau gemacht. Ausgesprochene Gefahr besteht zur Zeit trotz der explosiven Situation im Irak nicht. Allerdings wird explizit darauf hingewiesen, die religiösen Gegebenheiten zu respektieren, die Kleiderordnung einzuhalten und auch die Vorschriften im Zusammenhang mit religiösen Feiertagen (Alkohol, Essen in der Öffentlichkeit u.ä.).

Während unseres Aufenthaltes ist uns aber auch kein einziges Mal etwas aufgefallen, was auf eine höhere Sicherheitsstufe schließen ließ, wie z. B. bewaffnete Kräfte oder Sicherheitskontrollen. Nicht mal auf der Fahrt in den Oman und zurück gab es Kontrollen.


** Übernachtungen **
Übernachtungen, von einfach bis Luxus, gibt es bereits ab ca. 50 Euro für ein 3*-Hotel. Bei meiner kurzen Recherche im Internet hab ich sogar gefunden, dass man im 5* Sofitel ein Zimmer ab 45 € bekommt, was ich aber für recht seltsam halte. Das kann ja dann nur die Besenkammer sein.
Wie dem auch sei, wer in Dubai übernachten will und dafür kein Pauschalangebot zur Verfügung hat, schaut sich einfach in einer der vielen Reisesuchmaschinen um.

Je nachdem, was man während seines Aufenthaltes machen will – Badeurlaub oder Shopping – sollte man sich dann auch die Lage eher in der Stadt oder am Jumeira Beach aussuchen. Doch überall wird mächtig gebaut, das muß man in Kauf nehmen.

Das Sofitel, in dem wir zwei Nächte blieben, kann ich nur eingeschränkt empfehlen. Die Lage – direkt neben Dubais größtem und beliebtesten Einkaufszentrum Deira City Center und nur 5 Minuten vom Flughafen entfernt – ist zwar unbestritten günstig, aber der Service ist schon etwas nachlässig. Dazu gibt es auch einen eigenen Bericht.


** Ein perfekter Tag in Dubai **
Am besten beginnt man den perfekten Tag recht früh, denn dann ist es noch einigermaßen erträglich mit den Temperaturen. Ein Bad im Pool bietet zwar keine ausgesprochene Erfrischung, bringt aber vielleicht noch etwas Schwung für den Kreislauf.
Frühstück kann man durchaus im Hotel nehmen, auch wenn die Araber es nicht so haben mit einem üppigen bzw. sehr vielseitigen Frühstück. Aber ich bezweifle, daß es Restaurants gibt, die sich auf sowas spezialisiert haben und wo man einen richtigen Brunch genießen könnte.

Nun werden wir uns etwas der Geschichte und der Kultur dieser Stadt widmen. Vorgenommen haben wir uns einen Besuch der Souks in zwei alten Stadtviertel rechts und links des Creek, einer Art Kanal mit Sackgasse, der sich von Norden in die Stadt hinein zieht.
Dafür haben wir den Stadtplan bemüht, den es kostenlos beim Concierge gibt.
Ein Taxi soll uns vom Sofitel City Center Hotel zu unserem Ausgangspunkt bringen, der sogenannten „Großen Moschee“. Doch der fährt irgendwie in die falsche Richtung, denn Moscheen gibt es viele und vermutlich nennen sie sich alle „Groß“. Am Ende ändern wir unser Ziel in „Dubai Museum“, denn das liegt auch dort in der Ecke und ist nicht so leicht zu duplizieren - Verwechslungen sind also nicht möglich.
Tatsächlich, mit 27 Dirham sind wir dabei und werden am Platz am Museum abgesetzt.

Von dort zu den Souks ist es nur ein Katzensprung, d. h. bis zum Textil-Souk. Die Souks sind aneinandergereihte kleine Läden, in denen die einheimischen ihre Waren anbieten. Der Textil-Souk zeichnet sich noch dadurch aus, daß die Häuser teilweise schön restauriert sind und sogar diesen traditionellen Windturm haben, der in den Häusern ein angenehmes Klima schaffen soll. Außerdem sind die kleinen Straßen mit schönen, teilweise kunstvoll geschnitzten Holzbauten überdacht.

Für den Besuch der anderen Souks muß man den Creek überqueren. Doch dazu ist just in der Nähe eine Anlegestelle für die Boote und Fähren, die auch ganz schnell bei der Hand sind mit Angeboten. Eine Überfahrt kostet 15 Dirham (bei drei Personen), vermutlich also 5 D pro Person. Von der gegenüberliegenden Anlegestelle sind es ebenfalls nur wenige Schritte zu den Souks, sowohl der Krämer-Souk (ich würde es mal als Tinnef bezeichnen) als auch zum Gold Souk. Dort habe ich sogar mal Polizeipräsenz bemerkt.
Ansonsten ist das viele Gold natürlich sehenswert, auch wenn man nichts kaufen will. Aber immerhin sind die Läden wunderbar klimatisiert. *grins* Doch wenn man einmal drin ist, kommt man so leicht nicht wieder raus, ohne was gekauft zu haben.

Den Gewürz-Souk haben wir trotz mehrmaliger Nachfrage nicht gefunden. Scheinbar kennen die Dubai-is ihre Stadt auch nicht so genau, oder die kennen das englische Wort für Gewürze nicht.
Positiv ist uns aufgefallen, daß man hier bei weitem nicht so aggressiv angebaggert wird wie in Ägypten oder Tunesien. Die Händler sprechen einen zwar an, aber sie gehen einem nicht auf die Nerven.

An den Fluß zurückgekehrt, nahmen wir uns für 80 Dirham eines dieser Holzboote für eine Fahrt auf dem Creek. Die Fahrt von ca. 1 Stunde ist ziemlich angenehm, denn meist geht ein wenig Wind. Vom Fluß aus hat man einen guten Blick auf die moderne Stadt mit ihrer ungewöhnlichen Architektur in Glas und Beton, auf Yachten und traditionelle Boote und auf einige Brücken. Der Creek ist erstaunlich sauber, das fiel mir auf.

Einigermaßen erfrischt schlenderten wir durch ein gerade in der Restauration befindliches kleines Viertel zurück zum Dubai Museum. Und das war eindeutig die beste Entscheidung des Tages.
Der Eintritt kostet 5 Dirham pro Person und ich sage euch, es lohnt sich wirklich. Das Museum ist das beste, das ich je in meinem Leben gesehen habe und ich war schon in einigen drin. Auf sehr anschauliche und vor allem lebendige Art wird hier das Leben in und die Entwicklung von Dubai gezeigt. Und das beste ist, der Hauptbau ist wunderbar klimatisiert. Im Ernst, dieses Museum sollte man sich wirklich ansehen.

Nun wollten wir uns logischerweise das Burj al Arab ansehen. Dafür hatten wir zur Tea Time einen Tisch reserviert. Denn man kommt nicht mehr als normaler Besucher in das Hotel hinein. Früher, so weiß ich von Freunden, mußte man eine Art Eintritt bezahlen, konnte diesen Betrag aber auch konsumieren. Heute muß man tatsächlich eine Reservierung für die Bar oder das Restaurant haben, oder zur Tea Time. Die findet von 15 bis 17 oder von 17 bis 19 Uhr statt und ist wohl die preisgünstigste Variante.
Als wir uns im Sofitel umziehen wollten, fragte ich zur Sicherheit nochmal, ob ich mit meinen offenen Schuhen in das berühmt Nobelhotel überhaupt hineinkomme. Da kam der Hammer: zwar sind offene Schuhe bei Frauen kein Problem, aber Männer kommen ins Burj al Arab nur in langärmliger Kleidung hinein, d. h. langes Hemd oder Jacket. Und das hatten wir nun zum Tauchen überhaupt nicht mitgenommen.
Netterweise hielt es der Concierge nicht für nötig, uns mal bei der Buchung darauf hinzuweisen.

Also mußten wir dieses Event canceln und buchten statt dessen ein Diner auf dem Creek. Um 20 Uhr sollten wir dazu von einem Wagen abgeholt werden und uns zu einem Schiff bringen, auf dem man ein Abendessen bekommt bei einer nächtlichen Fahrt auf dem Kanal. Das kostet pro Person 200 Dirham, Getränke aber nicht inklusive. Leider kann ich auch von diesem Ereignis nichts berichten, denn das Auto, das uns abholen solle, wegen eines Verkehrschaos eine halbe Stunde zu spät kam und wir dann doch davon absahen, für das viele Geld herumzuhetzen.

Also nahmen wir das gesparte Geld und leisteten uns im Restaurantteil des City Center ein tolles Abendessen.


** Sonstige Tips **
Beste Reisezeit: November bis April, wenn bei uns Winter ist.
Dann lohnt sich auch das Tauchen, weil es mehr Großfische gibt. Doch natürlich ist dann auch das Wasser kälter und ein Halbtrocken-Anzug ist angebracht.
Die Temperatur während unseres Aufenthaltes betrug mittags ca. 40 C im Schatten.


- Taxi fahren -
Kaum ein Araber kann eine Straßenkarte oder einen Stadtplan lesen. Deshalb sollte man sich vom Hotel immer einen Zettel geben lassen, auf dem das Ziel geschrieben steht. So kann man sicher sein, daß man auf dem kürzesten Weg ans Ziel kommt.
Taxifahren ist reicht preiswert. Vom Sofitel bis zum Museum haben wir mit Umweg 27, auf dem kürzesten Weg 10 Dirham bezahlt.
Zum Burj al Arab muß man ca. 150 D einplanen, denn das liegt etwa 20 km von der Stadt entfernt.


- Shopping –
Dubai ist ein Paradies für Shopping-Freaks. Nicht nur Gold und Gewürze sind günstig zu haben, auch Technik, Kleidung, Schuhe und andere Luxusartikel sind hier preiswerter als in Deutschland.
Während die Preise schon in den Einkaufszentren verlocken, auf dem Flughafen sollen sie noch niedriger sein. Sagte uns ein Däne, der mit uns zum Tauchen war und schon einige Jahre da unten lebt.
Das Deira City Center ist das größte und beliebteste Einkaufszentrum von Dubai. Hier findet man Markenläden für Sport, Kleidung und Schuhe, für Schmuck und Uhren, Technik, einen riesigen Supermarkt, Restaurants und Souvenirs.
Was lohnt sich sonst noch? Ich hab mir Arzneimittel mitgebracht; die Pille ist hier einige Euro billiger als zu Hause und es gibt sie rezeptfrei.
Allerdings waren Digitalkameras, zumindest die großen (Olympus 5060 oder 8080) hier um einiges teurer als in Deutschland.


- Essen -
Essen ist ziemlich günstig und in jeglicher Geschmacksrichtung zu haben. Vor allem Fisch und Lobster sollte man sich mal gönnen. Wir waren mehrmals in der Restaurantmeile des City Center, das von italienisch und kreolisch, über asiatisch bis einheimisch für jeden Gaumen was zu bieten hat.

Der Dirham stand im September 1 Euro = 4,5 Dirham.


** Mein Fazit **
Dubai ist eine sehr saubere und moderne Stadt mit nur wenigen Sehenswürdigkeiten, aber guten Möglichkeiten, seiner Einkaufslust zu frönen. Aber wie sagte mein Bruder, es ist eine Seifenblase in der Wüste. Recht hat er.
Zwei Tage sind für diese Metropole genug, wenn man nicht exzessiv shoppen will.

Dennoch, die Stadt ist schon einen Besuch wert.

21 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Bryan

    07.03.2005, 21:44 Uhr von Bryan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht, aber bei der fahrt in den Oman wurden wir 3h an der grenze festgehalten (bewaffnete wachen gabs auch). Sie hatten also eventuell Glück oder wir Pech...

  • Tris.

    17.02.2005, 11:50 Uhr von Tris.
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr gut geschriebener Beridht.