Dunkler Ort (Maxi CD, 2000) - Böhse Onkelz Testbericht

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ab 18,92
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von helden_gesucht

Schwarze Zukunft

5
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

3 super Songs, die B-Seiten, die Boni

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Vorwort
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Langsam merke ich, dass ich nichts Neues bei meinem Plattenladen (Media Markt) zum Thema „Böhse Onkelz“ finden kann. Rein plattentechnisch ist schon alles ausgeschöpft, was es gibt. Doch auch bei meinem letzten Besuch wollte ich nicht mit leeren Händen wieder Heim gehen. Also fasste ich die Singles ins Auge. „Dunkler Ort“ vom Album „Ein böses Märchen“ aus dem Jahr 2000 war noch als letzter Rest übrig.

Die Band
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Um die gesamte Geschichte der Onkelz aufzuführen dazu müsste hier wohl eine eigene Rubrik eingerichtet werden. Kaum eine andere Band hat so viele Höhen und Tiefen durchlebt wie die Deutschrocker. Deshalb nur einpaar kurze Facts.
In ihren Anfangsjahren kamen die Onkelz vor allem in der rechtsextremen Szene zu Ruhm. Aus diesen Jahren stammen Lieder wie „Judenstaat“ oder „Skinhead“, welche eine eindeutige Sprache sprechen. So wurde ihr erstes Studioalbum „Der Nette Mann“ (1984) verboten und es hagelte Auftrittsverbote, wegen gewaltverherrlichenden Texten und der Idealisierung des Nationalsozialismus. Jedoch meine Meinung ist die, es ist Auslegungssache. Man kann, wenn man will, in jeden Text das reininterpretieren, was man gern lesen würde und was man durch Vorurteile bereits über eine Band zu wissen meint. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass manche Menschen schon beim bloßen Namen „Böhse Onkelz“ an Rechtsextremismus denken und einen schon verurteilen. Dabei kann sich ein Außenstehender kaum ein Urteil über die Band machen. Die Texte klingen recht hart. Das gebe ich zu, jedoch das liegt am sozialen Umfeld aus denen sie stammen. Kevins Familie zerbrach an der Alkoholsucht und Stephan arbeitete in einer Kneipe, die an den Puff seines Vaters gekoppelt war. Außerdem hatte er mit 17 schon Schulverbot für alle Schulen in Hessen. Und schon bald hatten sie ihren schlechten Ruf weg. Als sie ´85 „Böse Menschen – Böse Lieder“ auf den Markt, bekommen sie für dieses Kracheralbum und das nächste keinen einzigen Pfennig. Kevin driftet langsam aber sicher in die Drogensucht ab. Dieser Fakt wird von der Presse immer wieder ausgeschlachtet, jedoch stopfen die Fans der Presse den Mund mit einem fünften Platz in den Albumcharts. Ab nun sollte es bergaufwärts gehen. Einladungen zu diversen „Gegen Rechts“ – Konzerten kamen und auch der kommerzielle Erfolg mit dem Album „E.I.N.S.“...
Soviel zur Band

Kevin Russell (Leadgitarre/Vocals)
Matthias Röhr (Gitarre)
Stefan Weidner (Bass/Vocals/Keyboards)
Peter Schorowsky (Schlagzeug)

Die Single
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Das Cover ist das schon vom Album „Ein böses Märchen“ bekannte Inlay. Es ist schwer zu beschreiben. Es ist eine Bilderflut von sich überlappenden Fotos aus verschiedensten Bereichen. Doch irgendwie hat alles mit den Onkelz zu tun. Dieses Coverthema zieht sich durch die gesamte Papphüllen-Single. Alles ist in Gelb- und Brauntönen gehalten und somit auch eintönig und dennoch stimmungsvoll.
Im Innenbereich oder auf der Rückseite findet man dann die Tracklist der Single.

Tracklist
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#1 Dunkler ort
#2 Schutzgeist der Scheiße
#3 Signum des Verrats

+ Multimediatrack

...und die Tracks im Einzelnen
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> Dunkler Ort < - Der eigentliche Singletrack der Platte beginnt mit computeranimierten Klängen. Dann stößt das Schlagzeug mit den Percusions hinzu und kurz darauf schnarrt Gonzos Gitarre durch das Gesamtbild. Stefan am Bass ist natürlich auch mit von der Partie. Langsam nimmt der Song fahrt auf und Kevin brüllt am Mikrophon seine ersten Vocals: „Jeden Tag treten Menschen in mein Leben und wieder aus. Ich habe aufgehört zu zählen.“
Der Refrain ist einfach nur genial. Mitreißend, schnell, laut und vor allem brutal. Eben typisch Onkelz. Stefan legt mit seiner Stimme eine kleine Vocalline unter die Stimme von Kevin und dieser Mix ist erst recht genial.
Gonzos Solo besticht hingegen mit etwas Schlichtheit. Klar, geil ist es und es passt auch, dennoch ist es eben sehr einfach gehalten. Und so wie der Track begann, endet er auch wieder.
(5/5) -> (4:14)

> Schutzgeist der Scheiße < - Die erste B-Seite ist hörbar sanfter und ruhiger. Leicht melankolisch beginnt der Track mit sanften Chords und einem schwachen Schlagzeugbeat, doch dann auf einmal ein Schlaganstieg im Schlagzeug und alle ziehen mit. Dann wieder zurücksinken und das gleiche Spiel von vorn. Der Refrain ist passend zum Song rhythmisiert und der Sound harmonisiert super mit Kevins rauer Stimme. Dieser Song ist auch auf dem Album „Ein böses Märchen“ zu hören.
Gonzos Soloeinfall ist hier schon wesentlich genialer.
(5/5) -> (4:47)

> Signum des Verrat < - Die zweite B-Seite ist ein Remake eines Klassikers. „Signum des Verrates“ – ein Gassenhauer aus alten Tagen. Das Facelifting hat ihm nicht schlecht getan. Heulende Gitarren beginnen hier den Track, dann der typische Schlagzeugrhythmus und die bekannte Rifffolge. „Das Signum des Verrats steht dir im Gesicht!“ Mit neuem, klarerem Sound macht der Track gleich noch mal so viel Spaß.
(5/5) –> (4:28)

Multimediatrack
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Nur die zwei B-Seiten wären schon echt schwach gewesen, doch so sind die Onkelz ja nicht. Nein, auf die Single haben sie noch einen Multimediatrack draufgepackt, welcher das Video zu „Dunkler Ort“ beinhaltet (sehr geil), einige Fotos von den Dreharbeiten und sonstigen Dingen, und noch einen exklusiven Preview auf 4 Tracks vom Album „Ein böses Märchen“, darunter „Knast“ und „C’est la vie“. Allein das Video, welches ich persönlich noch nie im Fernsehen gesehen hab, auch wenn ich mir die Gründe leicht ausrechnen kann, ist schon den Kauf wert gewesen.
Wen die Systemvoraussetzungen interessieren, der findet sie auf der Innenseite des Frontcovers.

Fazit
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Ich muss bei meinem Fazit den Preis von 6,58€ voraussetzen, welcher ja schon etwas teurer ist als die normalen Singles. Trotzdem hat sich der Kauf auf jeden Fall und in vollem Umfang für mich gelohnt, da nicht nur langweilige und sinnlose B-Seiten drauf sind, sonder richtig geniale Stücke und eine Neuauflage, dazu gibt es noch das Video zur Single und einen Preview aufs Album. Wenn das nichts ist, dann weiß ich auch nicht.
Der Kauf hat sich für mich gelohnt und wird es sicher auch für jeden Onkelz-Fan oder auch Nicht-Fan.

26 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Baby1

    03.01.2009, 16:07 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • frankensteins

    07.10.2008, 00:31 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    super beschrieben lg Werner