EMG Zakk Wylde Pro Pickup Set Testbericht

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ab 132,24
Auf yopi.de gelistet seit 08/2004

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Erfahrungsbericht von killertomate

EMG Zakk Wylde Set - nicht nur für die Heavy-Metal Fraktion

Pro:

Sound, Verarbeitung, Komplettset, Nebengeräuschverhalten

Kontra:

- - -

Empfehlung:

Ja

Das EMG Zakk Wylde Set ist ein Signature-Set. Hergestellt für den Gitarristen von "Black Label Society" und "Ozzy Osbourne" ---> Zakk Wylde.
Der Mann mit dem Rauschebart und der Löwenmähne (naja gut sooo schlimm ist's nun auch wieder nicht) spielt also in der härteren Liga der Unterhaltungsbranche. Dafür hat er von der Firma Gibson eine Signature-Gitarre als Endorser erhalten, die nicht nur ein außergewöhnliches Design für eine Les Paul hat (man könnte sie fast Dartscheibe benutzen ... so schöne weiße und schwarze Ringe hat sie - aber das ginge wohl doch zu weit), sondern eben auch eine andere Pickup-Bestückung als Standard-Paulas: EMG81 an der Brücke und EMG85 an der Halsposition.

Da die gerade die aktiven EMG-Pickups vorwiegend (aber nicht nur nur - David Gilmour /Pink Floyd spielt ebenfalls EMGs) von der härteren Gitarrenzunft verwendet werden, ist relativ einfach zu erklären:
Die Tonabnehmer haben bereits einen Pre-Amp eingebaut - diese Vorverstärker werden durch einen 9V-Block mit Strom versorgt, damit sie überhaupt eine Wirkung zeigen können. Dadurch daß die Pre-Amps schon integriert sind, ist das Nebengeräuschverhalten der Pickups sehr gut - und sie bringen einen wesentlich höheren Output zum Verstärker. Dieses Verhalten ist selbstverständlich gerade im High-Gain Bereich der Hard'nHeavy Gitarristen erwünscht, da bei den meisten Amps und bei diesen Sounds die Nebengeräusche durch die Intensität des Zerrgrades doch sehr zunehmen.

Es gibt viele Gitarristen, denen der Sound der aktiven EMGs nicht zusagt, weil er "zu steril" und nicht "warm" genug klingt. Das kann allerdings so nicht stehen gelassen werden: Wenn Leute wie Zakk Wylde (BLS), Kirk Hammet (Metallica) und David Gilmour (Pink Floyd) diese Pickups spielen, zeigt das, wie breit die Soundpalette dieser Pickups gefächert sein kann.
Bei den meisten Gitarristen ist das einfach ein Art Glaubensfrage, so wie bei der Frage Röhren- oder Transistor-Amp. Die Einen schwören auf Röhren Amps, weil das das NonplusUltra ist (oder weil es gerade wieder "IN" ist, so ein Teil zu spielen), die Anderen lieben die Flexibilität ihres Transistor-Verstärkers mit Amp-Simulation.

So jetzt aber wieder zu dem vorgestellten Set - und zu meinem Umbaubericht mit meiner Paul Reed Smith Santana SE.

Gleich vorweg: Wer absolut keine Ahnung von Löttechnik besitzt, sollte den Umbau von einem Fachmann (dem netten Gitarrenbauer um die Ecke) machen lassen.

Das Zakk Wylde Pro Set kommt in einem, mit einem Konterfei von Zakk Wylde bedruckten, stabilen Karton. Das Ganze ist sehr gut gepolstert.

Zum Set gehört:

- ein EMG-81 mit silbernem EMG Aufdruck für die Bridge-Position
- ein EMG-85 mit goldenem EMG Aufdruck für die Neck-Position
- eine Klinkenbuchse fertig verkabelt mit Batterieanschluß für die erfoderliche 9-V-Batterie
- jeweils vier Potentiometer in langer UND kurzer Ausführung - untereinander fertig verkabelt und mit V (für Volume) und T (für Tone) beschriftet
- Kabel für die Pickups mit Steckanschluß, wie man ihn am PC vom Soundkartenanschluß der CD- oder DVD-Rom-Laufwerke kennt
- Schraubensatz mit Federn für die Pickups
- Einbauanleitung in englisch

Jetzt schnell die PRS aus dem Gitarrenständer geholt und ersteinmal alle Kappen, Abdeckungen, Schrauben und Muttern an Potis und Pickups entfernt. So. Und jetzt? Achso - Lötkolben ... äääähm wo ist der Lötkolben??? Das ist dann das Problem, wenn man so ein Teil nur alle 3 Jahre verwendet ... naja ich habe ihn dann gefunden. Also alles abgelötet und raus damit (habe ich schon gesagt, daß eine Gitarre - auch eine PRS - so roh und ohne Alles ganz schön bescheiden aussieht?).
Jetzt die EMGs schonmal in die Pickuprähmchen reingeschraubt - und wieder raus ... die mitgelieferten Federn sind zu lang, also habe ich wieder die Original-Federn genommen, die sind kürzer. Die fertigen Pickups mit den Rähmchen schonmal draufgelegt ... sieht coooool aus
Ich brauche Lötzinn ... ... ... ... - Lötzinn?? Wo ist das jetzt schon wieder?? Aaaaargh ... ich muß mal schnell in den Baumarkt .
Jetzt die Potis einbauen .... äääähm Mist - die vorgefertigten Potiverbindungen sind vermutlich für eine Paula ganz ok, aber ich habe nunmal eine PRS und die hat größere Abstände zwischen Volume und Tone. Also den Kondensator mal schnell abgelötet und mit einem Stück Draht verlängert. Der vorkonfektionierte Massedraht passt gerade so.
Jetzt aber weiter - schön nach Einbauanleitung (darin sind so ziemlich alle Schaltungen beschrieben - auch die PRS / 1 Volume / 1 Tone / 3fach-Schalter). Die Pickup-Kabel durch die Klampfe in Elektronikfach gezogen, an die EMGs angeschlossen ... das war ja einfach ...
Jetzt die mitgelieferte Klinkenbuchse mit angehängtem Batteriehalter für den 9V-Block eingebaut und entsprechend dem Anschlußschema mit dem Tone- und Volumepoti, sowie den roten Kabeln der Pickups für die Stromversorgung verlötet.
Nun sind die Pickupkabel dran - die gehen mit dem "heißen" Innendraht zum Dreifachschalter links und rechts. Da das Abschirmgeflecht mit dem Gehäuse des Volume-Poti verlötet werden soll, mußte ich das Pickupkabel weiter hinten abisolieren, was aber mit einem Cuttermesser ganz gut funktionierte, weil die Abschirmung sehr stabil ist und sich nicht so leicht durchtrennen läßt (dafür aber mein Finger ... Aua!). Jetzt das Gehäuse des Volumepotis etwas verzinnt und die Abschirmung angelötet.

So - das war's. Mal grob zusammengeschraubt, 9V-Block drangeklemmt und ein erster Test.

Mist - es geht nicht! Kein Signal!

Nochmal die Anleitung angschaut: Aha! Ich habe ein "heißes" Kabel vom Volumepoti zum Dreifachschalter für die Mittelstellung vergessen. Naja - der Lötkolben ist ja noch heiß - kein Problem. Angelötet ... Test. ... ... ... ... ... ... Aaaargh - es geht immer noch nicht! Bin ich denn bescheuert??

Nochmal überlegt ... achja, beim Originalanschluß am Dreifachschalter war ein Massekabel an der hinteren Lötöse am Schaltergehäuse angelötet. Das werde ich doch gleich mal machen und das mit dem Volumepoti verbinden (DAS steht nicht in der Einbauanleitung und auch nicht im Schema).
Angelötet ... Test. ... ... ... ... ... ... JUHUUUU! Es geht!!

Also alles schön zusammengebaut ... in das Elektronikfach ein Stück vom Verpackungsschaumstoff reingelegt, damit der 9V-Block nicht so drin umherfliegt.
Test ------> es geht immer noch

Soundmäßig: genial! Mehr Druck, als die Original-Humbucker. Mehr Transparenz im Klang. KEINE Nebengeräusche mehr.

Fazit:
Der Umbau hat sich für mich soundtechnisch auf jeden Fall gelohnt.
Wenn man nicht ganz so Chaotisch wie ich an die Sache herangeht, wird es vermutlich weniger stressig
Der Einbausatz "EMG Zakk Wylde" ist komplett für einen Gitarrenumbau vorgefertigt, bei manchen Gitarren benötigt man eben etwas mehr Abstand zwischen den vorkonfektionierten Kabel, da man aber sowieso löten muß, ist es egal - die 4 cm Kabel sind auch ziemlich schnell drangelötet.
Hätte ich nicht die glorreiche Idee mit dem Massekabel am Dreifachschalter gehabt, würde vermutlich jetzt noch grübeln, woran es liegt

Wie oben schon gesagt: Wer noch nie etwas gelötet hat, sollte die Finger davon lassen, oder einen Kumpel oder einen Gitarrenbauer fragen, ob er den Umbau machen kann.
Die Umbauzeit war bei mir (mit den ganzen Rückschlägen ...) 2 Stunden. Ein Profi macht das wahrscheinlich in weniger als einer Stunde.

11 Bewertungen, 3 Kommentare

  • NancyNoack

    06.12.2005, 11:09 Uhr von NancyNoack
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner Bericht

  • Alphanova1

    06.12.2005, 10:59 Uhr von Alphanova1
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner bericht!!! LESUNG=GEGENLESUNG (Versprochen!!!) MfG Lukas

  • glowhand

    06.12.2005, 10:58 Uhr von glowhand
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße. christian.