Easy Rider (DVD) Testbericht

Ich hatte das Glück durch meine große Schwester ein wenig von der Hippie-Zeit mit zu bekommen. Besonders beeindruckend fand ich es damals, dass sie so anders dachten, anders leben wollten und Kriegsgegner waren. Geliebt habe ich ihre Kleidung, ihre Filme und ihre Musik. Noch heute höre ich gern Musik aus dieser Zeit.

Vielleicht sehe ich mir deshalb auch immer wieder gern den Film Easy Rider an.

DVD_Daten

Veröffentlichung: 05.02.2007 [Kauf-DVD]
Bildformat: 16:9 anamorph
Ländercode: 2
Tonformat: Englisch 5.1 Dolby Digital, Deutsch 2.0 Stereo
Produktsprache: Englisch, Deutsch (Untertitel: Deutsch)
Spieldauer:1:31:00
Untertitel:92 Min.
Genre:Abenteuer/Kriminalfilm/Drama
Bonusmaterial: - Filmografien: Besetzung, Regisseur, Produzent. Regie-Kommentar, Filmdokumentation mit Produzenten


Filmdaten:
Regie: Dennis Hopper
Drehbuch: Peter Fonda
Produzent: Peter Fonda
Kamera: Laszlo Kovacs

Schauspieler:
Peter Fonda: Wyatt
Dennis Hopper: Billy
Luke Askew: Fremder auf dem Highway
Jack Nicholson: George Hanson
Antonio Mendoza: Jesus
Mac Mashourian: Bodyguard
Phil Spector: Connection
Luana Anders: Lisa
Karen Black: Prostituierte in New Orleans

Originaltitel: Easy Rider (USA 1969)


Die Filmgeschichte:
Billy und Wyatt sind zwei junge Männer in Amerika in den späten 60zigern. Nachdem sie eine Ladung Kokain in die USA geschmuggelt haben, verkaufen sie dieses an einen großen Händler. Für die beiden heißt es nun Amerika zu entdecken und erleben. In ihren umgebauten Motorräder verstecken sie in den Tanks das große Geld.

Mit ihren Motorrädern und den „langen Haaren“ stoßen sie aber auf Misstrauen und Ablehnung bei der Bevölkerung. So werden sie schon am ersten Abend in einem Motel abgewiesen und verbringen die Nacht draußen Bei einem Lagerfeuer genießen sie ihre neue Freiheit.

Ihre Fahrt führt sie weiter nach Osten. Hier erleben sie den Mardi-Dras-Karneval in New Orleans. Sie durchqueren ein Wüstengebiet, finden bei einer netten Farmer-Familie kurz eine Unterkunft. Etwas später nimmt Wyatt einen Anhalter mit. Gemeinsam lassen sie sich für eine Weile in einer Hippie-Kommune nieder.

Als sich Billy und Wyatt einer nicht erlaubten Parade anschließen, werden sie verhaftet. In der Zelle freunden sie sich mit George Hanson an. Er ist Alkoholiker und war Anwalt. Irgendwie holt er sie aber da raus. Nun fahren sie gemeinsam. Am Abend am offenen Feuer rauchen sie einen Joint und träumen von einer tollen Zukunft..

Aber je südlicher sie fahren umso intoleranter wird die Bevölkerung. Sie will solche Herumtreiber nicht. Als die drei es wagen, in einer Gaststätte zu flirten , werden sie beschimpft und bedroht. In der Nacht werden sie überfallen und in ihren Schlafsäcken verprügelt. Hanson wird dabei getötet.

Nach einem LSD-Trip begeben sie sich auf das Ende ihrer Reise.


Meine Meinung
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Dieser Film bewegt mich immer wieder. Im Vergleich zu damals sehe ich ihn zwar mit andern Augen, aber trotzdem spüre auch ich noch immer das Unverständnis für diese Zeit. Das Motto „Ein Mann suchte Amerika, doch er konnte es nirgends mehr finden“ passte damals eigentlich überall. Es war ja die Zeit des Umbruchs. Ideale verschwanden, Kriege wurden abgelehnt, die Baby-Pille kam, Hasch wurde geraucht, die alten Zwänge abgelegt und die Hoffnung auf Freiheit und Gleichheit wurde geboren.

Besonders reizvoll ist der Film durch seine Musik. Es wurde keine Musik für diesen Film komponiert. Peter Fonda wählte sie aus seinen Lieblingssong passend zu den Szenen aus. Durch Woodstook und des „Beat-Clubs“ waren die Songs auch damals schon manchen Jugendlichen bekannt. Dadurch konnten wir uns damals mit dem Film auch identifizieren.

Zu Erinnerung die Titel in der Filmfolge
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The Pusher (Steppenwolf)
Born to be wild (Steppenwolf)
The Weight (Smith)
Wasn't born to follow (The Byrds)
If you wanna be a Bird (If you want to be a bird, wild blue yonder) (Holy Modal Rounders)
Don't bogart me bzw. Don't bogart that Joint (Fraternity of Men)
If 6 was 9 (The Jimi Hendrix Experience)
Kyrie Eleison/Mardi Gras (When the Saints) (The Electric Prunes)
It's allright, ma (I'm only bleeding) (Roger McGuinn)
Ballad of Easy Rider (Roger McGuinn)


Sehr beeindruckend ist hier auch die Leistung von Peter Fonda. Er schrieb das Drehbuch, produzierte den Film und spielte eine Hauptrolle. Jack Nicolson hatte mit diesem Film seinen Durchbruch.

Für mich ist der Film überwiegend ein Drama. Er hat der Jugend damals klargemacht, dass es nie eine freie Gesellschaft geben wird. Aber gerade das war es, was wir ja nicht zulassen wollten. Und so war der Easy Rider wiederum ein Film, der den Glauben an Freiheit und Abenteuer aufrecht erhält.

Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, war ich wirklich erschüttert. Richtig wüten war ich auf die verlogene, steife Gesellschaft. Aber das änderte sich bald, denn man konnte und kann ja dazu beitragen, dass sich etwas ändert.

Auch heute sehe und höre ihn gern. Eigentlich wiederholt sich das Thema ja mit jeder Generation. Auch diese möchte ihre Freiheit, Frieden und eine gesunde Erde. Der Film lässt dieses nicht vergessen.


Die Ton und Bildqualität sind zufrieden stellend, aber nicht berauschend. Ich finde es fehlen in einigen Szenen die Kontraste. Bei den Songs ist teilweise ein leichtes Nebengeräusch (summend) wahrzunehmen.