Edel & Starck Testbericht

No-product-image
ab 195,65
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(5)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  gut
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaß:  sehr viel
  • Spannung:  viel
  • Romantik:  sehr viel

Erfahrungsbericht von vampire-lady

nachgemacht ist nicht immer schlechter

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die mutigste Serie im deutschen Fernsehen, muß ich sagen – denn sowas von rotzfrech abgekupfert habe ich noch nicht gesehen? Wo geklaut? Na eindeutig bei Ally McBeal! Und wenn man sich traut in einer derart offensichtlichen Art und Weise, ganze Serienelemente zu klauen (zumal sich auch Ally McBeal trotz Kultstatus eher auf dem absteigenden Ast befindet), so muß man doch sehr von sich und seinem Konzept überzeugt sein. Zumindest dies hat für’s Erste einen gewissen Respekt verdient!

Edel & Starck beehrt uns nun als neue deutsche Anwaltsserie allmontäglich um 21:15 Uhr auf SAT 1. Ärgert sich die Kirchgruppe da etwa, daß die Konkurrenz um RTL herum, eine Serie wie Ally McBeal auf Randgruppensender VOX verheizt? Oder will man ein eingedeutschtes Format für eine andere Zielgruppe einführen?

Was haben wir nun?

Felix Edel (Christoph M. Ort) ist selbständiger Anwalt. Kein Yuppie, mehr ein Chaot und Weiberheld – Möchtegernangeber und Cabriofahrer. Repräsentiert uns einen Hauch von Richard Fish, ist aber ähnlich liebenswürdig wie Rechtsanwalt Liebling – und prinzipiell weich wie Butter.

Sandra Starck (Rebecca Immanuel) annektiert kurzerhand das freie Büro in Edels Kanzlei. Sandra hat einen Dickschädel und eine Zunge wie eine Rasierklinge, wogegen eigentlich keiner ankommt. Zudem bietet sei Edel auch als Frau einen netten Anblick, er schwebt zunächst auf Wolke sechseinhalb. Einziger Haken, daß sie ihm eben gern die Butter vom Brot nimmt. Die deutsche Verkörperung der Ally McBeal ist sie daher aber eher nicht (schon allein weil die Schauspielerin anscheinend regelmässig etwas zu essen bekommt) – sehen wir uns bei Cage & Fish um, kommt Sandra der Nell eher nahe.


Was wurde bei Ally geklaut?

Die Musik: Die Serie ist mit recht bekannten eingänglichen Scheiben unterlegt. Im ersten Teil dröhnte uns im Hintergrund sogar Ally’s Barmieze Vonda Shepherd entgegen. Unüberhörbar der Titelsong der Serie: hierbei handelt es sich doch tatsächlich um die „Hymne“ die John Cage immer in männliche Stimmung versetzen soll.

Die Geschichte: Sandra war gerade dabei sich einen Bombenjob in einer Megakanzlei an Land zu ziehen, leider wurde ihr Chef mehr als nur anhänglich, weshalb er sich in Unterhosen vor der versammelten Kanzlei wiederfand. Die Abfindung für Sandra wanderte in ihre neue Kanzlei. Die erste Folge von Ally begann ziemlich ähnlich.

Ally: man findet sie irgendwie bei Edel wieder. Statt des tanzenden Babys spricht ein impotenter Zuchtbulle zu ihm. Teilweise werden dem Zuschauer seine Gedanken mitgeteilt und Sandra schwebt schon mal als nahezu engelsgleiches Wesen vor ihm die Treppen hinauf, bis sich sein Blick verklärt und er gar nichts mehr peilt.


Was habe ich nun davon?

Abzüglich der Werbung etwa 40-45 Minuten lang überraschend gute Unterhaltung. Zwar nervt es etwas, wie bei Ally abgekupfert wurde – auf der anderen Seite bleibt die Serie dadurch irgendwie spritzig, hat man zwar viele Anregungen übernommen – aber trotzdem nicht nachgemacht, sondern den Ally-Effekt mit altbewährtem Serienstoff neu durchmixt. Absolut witzig sind die Wortgefechte der beiden Hauptfiguren, die zu dem beide zwar nicht mit grenzenloser Schönheit aber mit Ausstrahlung satt gesegnet sind. Wie üblich stellt sich die Frage, ob sie sich kriegen oder nicht. Besonders weil typisch männliche bzw. typisch weibliche Verhaltensweisen recht gern auf das gegenteilige Geschlecht übertragen werden. Wenn die Fetzen fliegen, gibt es auf jeden Fall so richtig was zu Grinsen!

13 Bewertungen