Eight - New Model Army Testbericht

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Erfahrungsbericht von Finron

Wake me in a Thousand Years!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Es gibt Bands, die machen Gute-Laune-Musik. Es gibt Bands, die erzählen gerne Geschichten. Und es gibt Bands, die haben eine Botschaft. Zu letzterer in den vergangenen Jahren unpopulär gewordenen Gattung zählt New Model Army.

In den 80ern nicht nur wegewn „51st State” noch in der U2-Liga spielend, blieben Justin Sullivan und Co. – anders als Bonos Mannen – ihren Tugenden treu und verabschiedeten sich zusammen mit ihren Fans von der ersten Liga in die Alternative-Klasse.

Und das ist wirklich schade, denn mit „Eight” haben New Model Army eine mehr als hörenswerte Scheibe hingelegt. Klar, der Song muss sich der Botschaft unterordnen. Doch anders als bei Liedermachern und Protestsong-Schreibern räumen sie der Musik doch einen wichtigen Platz ein.

I saw you walking away from the battlefield
Through the clearing smoke to the other side
Lay down your weary head
And gazing up two ocean birds are wheeling, turning
(Paekakariki Beach)

Die Songs
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Was da auf der Scheibe zusammengetragen wurde (und man sich unbedingt einmal anhören sollte) erinnert mal etwas an Ethno („Flying through the Smoke”), mal an Neil Young („You weren’t there”), die Talking Heads („R&R”) oder New Wave („Orange Tree Road”). Nick Cave-Assoziationen werden mit „Someone like Jesus” geweckt.

Aber auch richtig rockige Nummern sind drauf auf der Scheibe. Wie zum Beispiel „Strangers”. Folk-Fans können sich an „Snelsmore Wood” erfreuen, das schon Jahre zuvor zum Live-Programm von Sullivan & Co. zählte. Herrlich balladesk schließlich kommt „Paekakariki Beach” daher.

Und gebannt lauscht der Hörer auf die Botschaft, die Sullivan wie ein Mantra ständig wiederholt. Das ist magisch, das ist vor allem mal eine Abwechslung im Fun and Dance-Einerlei. Ich will nicht zu viel vorneweg nehmen, deshalb steige ich nicht noch tiefer in die Songs ein. Lauscht selbst - und Ihr werdet dahinschmelzen.

Sorry little island, you look better in the rain
You looked more honest in blue or something we can\'t see through
and out across the world I see four billion claims
and all of them have faces and all of them have names
Enough. Wake me in a thousand years
(R&R)

Die Tracklist im Schnelldurchlauf
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1.Flying through the Smoke
2.You weren\'t There
3.Orange Tree Roads
4.Someone like Jesus
5.Stranger
6.R&R
7.Snelsmore Wood
8.Paekakariki Beach
9.Leeds Road
10.Mixam
11.Wipeout

Tell me what was it you were trying to say
(Flying Through the Smoke)

Das Booklet
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Das Cover stimmt schon wohltuend auf die Platte ein: Linol- (oder Holz?)Schnitte, die ein bißchen wie Höhlenmalerei wirken. Altruistisch, mystisch, stimmungsvoll. Auch die Farbgebung (knallorange/schwarz) dürfte im Plattenregal ins Auge stechen. Das Booklet ist prall gefüllt mit den kongenialen Songtexten, von denen ich zur Einstimmung ein paar Auszüge hier auf die Seite gestellt habe. Denn bei NMA ist die Musik nur zweitrangig - aber dennoch immer hörenswert. Ein schönes Booklet ohne überflüssigen Schnickschnack, das sich aufs Wesentliche konzentriert: Content!

Fazit
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„Eight” bietet NMA at its Best. Die Jungs sind mit der personellen Umbesetzung an den Drums und Keyboard sichtlich gereift, ja, ruhiger geworden - und haben so Songjuwelen fabriziert, die man auch nach Jahren (schließlich erschien „Eight”, das achte und bislang letzte Studioalbum von NMA, ja schon Anfang 2000 erschienen) immer und immer und immer wieder hören könnte. Da gilt nicht nur für ältere Semester: unbedingt reinhören! Da ist jeder Song ein Anspieltipp! Ich hab die CD immer griffbereit für die ruhigen, entspannten Abende auf dem Balkon.

so you think you know what\'s going on - but you don\'t
because you weren\'t in Belfast, no you weren\'t there
and no you weren\'t in Waco, no you weren\'t there
and you weren\'t in Kosovo, you weren\'t there
and you weren\'t in my head so you don\'t know how it felt
walking arm in arm with crowds to the square
and the banners waving and the sun glinting
(You weren’t there)

P.S.: Für Statistiker und Zahlenfreaks
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Obwohl weder Back-Cover noch Booklet keine Informationen über die Länge der CD geben und sich auch Amazon bedeckt hält, ist es mir doch gelungen, diesen eminent wichtigen Wert zu ermitteln. Also: Die Scheibe hat eine Spielzeit von 46.40 Minuten, also mehr als 4 Minuten pro Song! Das liegt über dem subjektiv ermittelten Radiomittelwert von 3.21 Minuten und sollte reichen für eine Kaufempfehlung ;-) Spaß beiseite: \"Eight\" hat die amtliche LP-Länge, das sollte doch als Info reichen.

Und noch was für Statistiker: Die Leute, die diese Scheibe Gottseidank verbrochen haben: Justin Sullivan, Michael Dean, Nelson und Dave Blomberg haben gespielt, Mark Feltham hat an der Harmonika ausgehlofen, produziert haben das Ganze Justin und die Dean Twins, gemastert wurde die Scheibe von Arun Chakraverty. Das Artwork stammt von Joolz, Layout von Mike Brunt. Mehr Info gibt\'s übrigens auf der NMA-Homepage unter www.newmodelarmy.org.

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