Ein böses Märchen aus 1000 - Böhse Onkelz Testbericht

Der Name vom ersten Song sagt schon wo es lang geht. Onkelz 2000. Keine neuen Onkelz sondern einfach nur weiter entwickelte Onkelz die nicht auf der Stelle treten sondern immer wieder neue Wege beschreiten.
Anders als noch bei "Viva los Tioz" werden hier nicht nur die typischen Themen geliefert, sondern dunkle Text geboten die über das Leben handeln oder einfach nur sehr tief gehen.
Einzige Ausnahmen sind die Lieder "Onkelz 2000", welches eines dieser typischen Songs ist auf denen sich die Onkelz selbst feiern und die Ignoranz anderer und der Medien an prangern. Dann das Lied "Danke", wo sie sich bei ihren Fans für die Treue und Unterstützung bedanken. Und zuletzt das Lied "Gesichter des Todes". Dort wird überdie negativen Medien berichtet. Die Medien, die mit dummen und gestellten Talkshows für Quoten sorgen und das mit "gespielten Gefühlen" und mit "Futter für Voyeure". Ein sehr gutes Lied, welches den Nagel auf den Kopf trifft, was das deutsche Fernsehen betrifft.
Die anderen Lieder handeln von gescheiterten Beziehungen ("Zuviel"), über Strassenkids ("C´est la vie"), über "Lügen", den "Knast", über "dunkle Orte" der menschliche Seele, Alkoholprobleme ("Es ist wie es ist") und innere Zerissenheit ("Exitus", "Schutzgeist der Scheisse"). Der Abschluss des Albums ist dann das Instrumentalstück "Panamericana". Textlich gehen die Onkelz schon leicht in die philosophische Ecke, was aber überhaupt kein negativer Punkt ist, eher das Gegenteil davon.
Einige Fans konnten mit den nicht mehr ganz so zugänglichen Texten nicht soviel anfangen, was zu einiger Kritik von Seiten der Fans führte. Doch das ist der Weg den die Onkelz gehen. Der hat sich schon bei E.I.N.S. angekündigt und wird nur weitergegangen.
Klar ist das "Ein böses Märchen..." nicht so leicht zugänglich ist wie es die frühern Alben waren, somit ist es nötig das Album mehrmals zu hören, bevor es sich einem ganz erschliesst. Doch das lohnt sich, denn musikalisch und textlich sind die Böhsen Onkelz eine Klasse für sich geworden. Und das unterstreicht dieses Album eindrucksvoll.