Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (PS2 Spiel) Testbericht

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ab 11,44
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008
5 Sterne
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4 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Suchtfaktor:  sehr hoch
  • Spielanleitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von sinfortuna

Wunderschönes aber anspruchsloses Schlachtfest

4
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Wochen
  • Suchtfaktor:  durchschnittlich
  • Spielanleitung:  gut
  • Altersbeschränkung:  ab 12 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Fortgeschrittene

Pro:

Fantastische Soundkulisse mit toller Sprachausgabe sorgen für kinoreife Spielatmosphäre, Metzel-Action satt, tonnenweise Feinde, unterschiedliche anwählbare Hauptcharaktere, Bonusmaterial

Kontra:

Sehr geringer Anspruch durch stupides Joypad-Tastengehämmer, kein Multiplayermodus, streng linearer Spielverlauf, unverschämt kurze Spieldauer

Empfehlung:

Ja

Diesmal nehme ich erneut eine (aufgrund schlechter Erfahrung in der Vergangenheit nicht immer heißgeliebte) Umsetzung eines Kinofilms auf eine Spielkonsole zu tun. Über die Verfilmungen der Teile von „Herr der Ringe“ werde ich keine weiteren Worte verlieren, konzentrieren möchte ich mich hingegen auf eine im Jahr 2002 erschienene Fassung für die Sony Playstation 2. Es gibt ein paar Dinge, die ich bei „Der Herr der Ringe – die zwei Türme“ ganz hervorragend finde, dann wiederum gibt es auch ein paar nicht ganz unwesentliche Elemente, die mir auf den Magen schlugen. Doch nun erst einmal der Reihe nach. Um einen Reinfall handelt es sich jedenfalls hier beileibe nicht – wie ansonsten fast schon üblich bei Filmumsetzungen auf Konsole – und das ist doch immerhin etwas. Zum Hit hat es allerdings auch nicht ganz gereicht und dies aus Gründen, die ich hoffentlich auf nachvollziehbare Weise darlegen kann.


„Der Herr der Ringe – die zwei Türme“ stellt den zweiten Teil der berühmten Film-Trilogie dar. Im Mittelpunkt steht der Kampf gegen die unzähligen Armeen des erbarmungslosen Sauron. Um uns den Einstieg in die Materie zu erleichtern, machen wir in einer Art Prolog die Bekanntschaft des blaublütigen Isildur, mit dem wir uns unseren Weg auf blutige Art und Weise durch Unmengen an Orks und ähnlichem finsteren Gesocks bahnen. Auf ziemlich elegante Weise werdet wir so mit den Eigenheiten der Steuerung und des Kampfsystems gemacht, welches im Hinblick auf die größtenteils doch ziemlich junge Zielgruppe relativ einsteigerfreundlich gestaltet wurde. Zudem sollten bislang unerfahrene Videospieler durch den großen Namen angelockt werden und da sind frühzeitige Frusterlebnisse im Abenteuer doch eher tödlich. Schon nach kurzer Zeit gehen uns daher die wichtigsten Manöver leicht und locker von der Hand, ganz gleich ob Angriff, Abwehr oder Ausweichmanöver. Begleitet wird diese Einführung durch imposante Kamerafahrten, die dynamischer kaum sein könnten und sofort Lust auf mehr machen. Schnell fühlen wir uns fit, sowohl im Nah- als auch Fernkampf, mit Schwert oder auch Bogen machen wir uns frisch ans Werk. Ist die Vorgeschichte vorbei bzw. habt Ihr den Einführungsteil mit halbwegs heiler Haut überstanden, so trefft Ihr eine wichtige Entscheidung: startet das eigentliche Abenteuer nun mit dem smarten Aragorn, wuchtigen Kampfzwerg Gimli oder Elben Legolas. Klar ist, dass durch die individuellen Stärken und Schwächend er jeweiligen Spielfiguren in der Folgezeit sehr unterschiedlich gekämpft werden muss. Auch wenn der Handlungsstrang dann größtenteils identisch ist, so wird zumindest dem Herr-der-Ringe-Fan ein mehrmaliges Durchzocken somit schmackhaft gemacht.


Im leider nicht gerade umfangreichen Abenteuer – dies ist mit der größte Schwachpunkt dieses Spiels und lässt auf üble Abzockerei der Fangemeinde schließen! – metzeln wir uns unaufhörlich unter anderem durch die Mine Morias, das Waldgebiet Fangorn oder die weiten Steppen Rohans. Geisterwesen, Trolle, Uruk-Hais und weitere Untergebene des Zauberers Saruman machen uns das Leben ordentlich schwer, schließlich erwartet uns auch eine große Verteidigungsschlacht auf der Hornburg. Ist in der Schlacht die taktische Komponente eher unwichtig, so ist es doch erfreulich, dass jene Überlegungen in anderen Sequenzen nicht ganz so unwichtig sind. Blindes Drauflosstürmen bringt es demzufolge nicht immer weiter. Manchmal schon, aber eben nicht immer. Beispielsweise müssen wir des Öfteren auf den geeigneten Moment warten, um dann blitzartig zuschlagen zu können, so unter anderem, wenn wir unter dem unaufhörlichen Pfeilhagel Deckung suchen, um dann in einer kurzen Pause nach vorne preschen zu können. Des Weiteren sollte man die kräftigen Uruk-Hais nie zu nahe an sich herankommen lassen, die Auswirkungen wären ansonsten fatal. Diese schleppen nämlich regelmäßig derbe Sprengsätze mit sich herum, so dass es quasi Pflicht ist, sie mit Distanzschüssen aus sicherer Entfernung zu erlegen. Und das fällt angesichts der Masse an heranstürmenden Feinden wahrlich nicht leicht. A pro pos „leicht“, der Schwierigkeitsgrad ist zwar einstellbar, doch tendenziell geht dieses Herr-der-Ringe-Abenteuer eher in Richtung „schwer“ bzw. manchmal leider auch „unfair“. So simpel das Spielkonzept größtenteils daherkommt, umso weniger Möglichkeiten haben wir manchmal, die Angriffe der uns zahlenmäßig chronisch überlegenen Feinde adäquat zu erwidern.


Oft verlaufen die Auseinandersetzungen chaotisch, nicht selten ist es arg unübersichtlich und wir wissen uns lediglich mit stupidem Dauer-Tastengehämmer zu helfen. Der ansatzweise aufgekommene (und eben erwähnte) Anspruch geht somit in den meisten Fällen schnell wieder flöten. Und das ist Mist. Immerhin motivieren die zu gewinnenden Erfahrungspunkte, am Ball bzw. bei der Stange zu bleiben, diese lasen sich aber erst am Ende eines Spielabschnitts gegen wertvolle neue Spezialmanöver oder wichtige Ausrüstungsgegenstände tauschen. Das Aufleveln ist allerdings das A und O in diesem Schlachtfest, nur wenn Ihr die Spielfigur konsequent und kontinuierlich aufbaut, habt Ihr später eine Chance gegen den Feind. Nehmt daher jede Gelegenheit war, im – leider streng linearen – Spielverlauf jeden auftauchenden Feind zu erlegen, wetzt nicht vorschnell weiter in eine neues Gebiet, Ihr würdet ansonsten für die Euch entgangenen Erfahrungspunkte früher oder später bestraft werden. Dies könnte sogar damit enden, dass Ihr zu einem gewissen Zeitpunkt weder vor noch zurück könnt, Ihr einen neuen Level begonnen habt, von dem aus es nicht mehr zurückgeht und Ihr zu schlapp für die Euch bevorstehenden Aufgaben seid. Und dies wäre ja äußerst ärgerlich und frustrierend zugleich, versteht sich.


Grafik und Soundkulisse sind die glasklare Stärke dieses PS2-Games, da führt überhaupt kein Weg dran vorbei. In beiden Punkten wird uns nicht nur Gutes, sondern Sehr Gutes geboten, welches zur absoluten Playstation-2-Spitzenklasse gehört. Riesige Gegner, geschmeidige Animationen, tonnenweise Spezialeffekte, nett anzuschauende Hintergrundlandschaften und eine angesichts der Masse an Individuen sensationell flüssige Grafik wissen zu begeistern. Das Spektakel wird vorzüglich durch Surround-Klänge abgerundet, so dass eine kinoreife Atmosphäre quasi perfekt ist. Zugeben muss ich, dass auch ich mich habe fesseln lassen von dieser brillanten Spielatmosphäre, ganz überdeckt werden können die erwähnten Mängel jedoch nicht. Trotzdem sind sowohl Spielgrafik, Zwischensequenzen, Melodien und Soundeffekte herausragend gut. Die schwarzen Pal-Balken sind lediglich bei den Filmsequenzen sichtbar, im Spiel an sich so gut wie gar nicht. Das Spieltempo ist flott, doch trotzdem ruckelt es so gut wie nie. Die Kameraführung ist brillant – ausnahmsweise ist an dieser Stelle das Wort „genial“ wirklich angebracht – und sowohl deutsche Bildschirmtexte als auch Sprachausgabe machen einen fantastischen Eindruck. Die Präsentation von „Der Herr der Ringe – die zwei Türme“ ist einfach spitze, alles andere wäre eine Untertreibung.


Ein weiterer positiver Aspekt sind schließlich die zahlreichen interessanten Extras, welche uns hier bei „Die zwei Türme“ spendiert werden. Zumindest dem Herr-der-Ringe-Fan dürfte in diesem Spiel sicherlich das Herz aufgehen, denn Original-Interviews, bis dato unbekannte Zeichnungen, weitere Filmsequenzen und Reportagen zum „Making Of“ sind mit von der Partie. Bezogen auf die Kinofilme, versteht sich. Ganz vergessen wurde aber auch das Spiel an sich nicht, denn tatsächlich können wir durch entsprechende Leistungen Bonusabschnitte und einen weiteren Charakter freischalten. Extras in Hülle und Fülle, auch in diesem Punkt geht das Lob an Electronic Arts, den Entwicklern dieses Actionspiels.


Trotzdem muss ich fair bleiben, denn so leicht lasse ich mich wiederum auch nicht blenden: „Der Herr der Ringe – die zwei Türme“ ist ein gutes Actiongame für die PS2, aber kein Hit. Eine grandiose Optik, tolle Soundkulisse, Unmengen an Zwischensequenzen und nette Extras machen ein Top-Videospiel allein noch nicht aus. Der zu geringe Anspruch durch das eigentlich fast durchweg dominierende Tastengehämmer auf das Joypad und der unverschämt kurze Spielumfang – auch wenn der eingefleischte Fan dieses Game wahrscheinlich mit allen Charakteren durchspielen mag – sorgen dafür, dass diese Metzelorgie (auch Hack and Slay genannt) sich lediglich einen Platz im oberen Mittelfeld ergattern kann, zudem ein Multiplayermodus sträflich vernachlässigt wurde. Meine Spielspaßwertung beträgt daher „nur“ gute 78%.

30 Bewertungen, 7 Kommentare

  • Baby1

    28.11.2006, 22:45 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~ * ~ LG Anita ~ * ~

  • lara03

    25.11.2006, 14:50 Uhr von lara03
    Bewertung: sehr hilfreich

    entgegen aller öffentlicher Meinung, fand ich den Film selbst schon laaaaangweilig.

  • LittleSparko

    10.11.2006, 19:25 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • anonym

    10.11.2006, 17:01 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • morla

    10.11.2006, 17:00 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • indie_hh

    10.11.2006, 15:30 Uhr von indie_hh
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfeich! Liebe Grüsse

  • Düsseldorf

    10.11.2006, 14:58 Uhr von Düsseldorf
    Bewertung: sehr hilfreich

    hallo...das war ein wirklich sehr guter bericht von dir und ich lese sowas gerne und bewerte es dann auch sehr gerne so gut ! LG Düssi