Die Sims 2 (Mac Software) Testbericht

ab 74,00
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

5 Sterne
(63)
4 Sterne
(22)
3 Sterne
(2)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von KleineKrabbe1

Ob Gott ebenfalls Alpträume hat?

Pro:

Unendliche Möglichkeiten, unendliche Vielfalt

Kontra:

für Neulinge anfangs sehr schwierig, keine ausreichenden Hilfe-Optionen

Empfehlung:

Ja

Ich besaß vorher noch nie ein PC-Spiel und bin auch sonst kein leidenschaftlicher Spieler am PC. Okay, mal eine Runde Solitär oder Majhong. Aber dann hörte ich von den SIMS... für eingefleischte Spiele-Fans natürlich ein alter Hut, aber ich kannte es nur dem Namen nach. Ich wurde neugierig und erfuhr, dass gerade die SIMS2 kurz vor dem Erscheinen war – ich bestellte mir das Spiel vor und bekam es zwei Tage vor der regulären Auslieferung per Post. So hatte ich vorab noch genug Zeit, meinen PC aufzurüsten, um das Spiel überhaupt lauffähig zu machen – war ohnehin überfällig.


PC-Mindestanforderungen

Grafikkarte mit mindestens 32 MB Ram, MS Windows 98/2000/ME/XP, Prozessor mit mindestens 2,0 GHz (sofern man keine T&L-fähige Grafikkarte besitzt) oder einen Prozessor mit mindestens 800 MHz (wenn man eine T&L-fähige Grafikkarte besitzt), 256 MB RAM, 8-fach CD-ROM Laufwerk ( ! mein Laufwerk ist allerdings langsamer und es funktioniert trotzdem einwandfrei ! ), mindestens 3,5 GB freier Festplattenspeicher.


ERSTE BEGEGNUNG und INSTALLATION

Voller Vorfreude und bereits im Spielfieber packte ich das Spiel aus und begann das dicke, kleine Büchlein mit der Bedienungsanleitung zu lesen... als „nicht-SIMS-Kenner“ merkte ich aber bald, dass ich nur Bahnhof verstehe und entschied mich, einfach zu beginnen und „lerning by doing“ zu betreiben. Ich legte die erste der 4 Installations-CDs ein... und damit begann die Odyssee – lach. EA-Games (Hersteller) wollte mir die Zeit mit einem kleinen Quiz vertreiben, während die Installation geschieht. Ich spielte das Quiz... einmal, zweimal, dreimal... und die erste CD war noch nicht mal ansatzweise durch mit der Installation. Irgendwann hab ich Fernsehen geguckt. Die ganze Installation hat mindestens eine ¾ Stunde benötigt. Danach war mir zunächst etwas die Lust vergangen.
Aber dann begann ich...


WILLKOMMEN BEI DEN SIMS!

Mit dem Bedienungshandbuch vor mir auf dem Tisch begann ich als totaler Neuling erstmal den „Lernmodus“ durch zu spielen. Man wurde mit den Funktionen und den Bedienungen vertraut gemacht. Man bekam einen SIM (so nennen sich die Figuren/Bewohner) zur Verfügung gestellt, der einem geduldig die Funktionen erklärte. Als SIMS-Neuling allerdings war ich völlig überfordert von so viel Vielfalt und mein Köpfchen hatte einen totalen „Overload“. Ich widmete mich den 3 Lern-Levels sehr ausführlich, denn gerade der Lernlevel für das Häuser-Bauen machte wirklich Spaß. Nach etwa 3 Stunden wollte ich mich dann ans richtige Spiel wagen. Allerdings verschob ich das wegen der späten Stunde auf den nächsten Tag.


LASSE DAS SPIEL BEGINNEN oder FÜHL DICH WIE GOTT

Ich startete das Spiel und entschied mich, meine eigene SIMS-Familie zu kreieren und keine Fertige Familie zu übernehmen. Familie-Erstellen! Ich fand den Gedanken lustig, mich und meinen Freund zu kreieren! Ich war sprachlos, welche Vielfalt geboten wurde. Man kann nicht nur Geschlecht, Frisur und Figur festlegen... NEEEIINN! Man kann das Gesicht gestalten: Kopfform, Kinn, Augen, Augenbrauen, Wangenknochen, Nase, Stirnpartie... alles kann man in Form, Größe, Standort und Gestalt einzeln definieren... wie bei einem Phantom-Zeichnungsprogramm... es ist wirklich irre. Stück für Stück entstand vor meinen Augen mein Freund in unglaublicher Ähnlichkeit.
Auch hat man ein umfangreiches Angebot an Klamotten, so dass man den SIM auch im realistischen Stil der Person kleiden kann. Danach versuchte ich mich selbst zu kreieren... das war bedeutend schwieriger – ich hätte einen Spiegel zu Rate ziehen sollen. Als ich mit viel Spaß endlich fertig war (dauerte sicher eine Stunde), machte ich mich daran, ein Haus zu bauen für mich und meinen Freund... ich erschuf mit viel Arbeit und Zeit unser Traumhaus... setzte Wände, designte Bodenbeläge, Holzvertäfelungen, Tapeten, Terrasse, hübsche Lämpchen, einen wunderschönen Garten, richtete alles traumhaft schön ein... wollte „uns“ nun einziehen lassen... und stellte fest, dass „wir“ uns dieses Haus gar nicht mehr leisten konnten! Toll! Nun steht „unser“ Haus verwaist in SIM-City. Ich ließ uns in ein kleines, fertiges Haus einziehen.


GOTT SEIN – STRESS PUR!

Das Spiel begann... ich hatte mir das zu einfach vorgestellt. Ich kämpfte mit all den verschiedenen Funktionen, die ich (trotz Lernmodus vorher) erstmal kennenlernen/beherrschen mußte... Ich war völlig überfordert, allein die Grundbedürfnisse meiner SIMS zu befriedigen: Hunger, Körperhygiene, Haus- und Garten-Hygiene, Spaß, Komfort, Harndrang, Freunde... um alles muß man sich kümmern. Und zwar ständig – das ist ein Fulltime-Job. Ich verzweifelte fast, weil ich „Freude und Komfort“ nicht zu befriedigen wußte... der „Wohlfühl-Icon“ über dem Kopf meines jeweiligen SIMS war statt grün (ideal) immer nur gelb (mittel) und egal was ich tat: Meine SIMS schimpften, fluchten oder heulten ständig... ich war wirklich schweißgebadet und total überfordert.
Ich versuchte herauszufinden, was sie wollten oder was falsch lief. Für mich als „Newbie“ wirklich der Horror! Panisch blätterte ich die Bedienungsanleitung von vorne nach hinten. Teilweise fielen meine armen SIMS sogar in Ohnmacht, weil ihre Energie-Reserven aufgebraucht waren. Ich duschte sie, ließ sie essen und trinken, ließ sie Fernsehen gucken, ließ sie einen Job suchen, kaufte ihnen Einrichtungsgegenstände zum Wohlfühlen, lud Freunde ein, ließ sie schlafen oder relaxen, ließ sie das Haus und den Garten putzen... ich war fix und fertig... denn trotzdem fühlten sie sich nicht wohl. Nach 4 gespielten Sunden speicherte ich das Spiel und ging völlig frustriert ins Bett.
Und mich quälten allen ernstes Alpträume... die ganz Nacht. Ich träumte von meinem Freund und mir... als Spiel und wie ich stetig versuchte unseren Bedürfnissen gerecht zu werden und immer und ständig scheiterte. Jede Person in meinem Traum hatte einen \"Wohlfühl-Diamanten\" über dem Kopf schweben... Oh Gott! Als ich morgens real aufwachte, war ich schweißgebadet und ich dachte, dass es keine gute Idee war, die SIMS nach unserem Abbild erschaffen zu haben.


GEWÖHNUNG und ROUTINE

Doch ich gab nicht auf. Nach ein paar Tagen Erholung startete ich das Spiel erneut am gespeicherten Punkt. Und je mehr ich spielte, desto mehr fand ich heraus... und es begann Spaß zu machen. Ich begriff, dass ich unter der unendlichen Vielfalt von zu kaufenden Einrichtungsgegenständen immer eine Angabe fand, welche Bedürfnisse meines SIMS damit befriedigt werden und in welcher Form es seine Bedürfnis-Balken in die Höhe bringt. So kaufte ich ihnen z.B. eine Staffelei zum Malen ... und schon hatten sie mehr Spaß und eigneten sich gleichzeitig Lern-Punkte an. Diese Wiederum machten sie erfolgreicher im Leben und Job. Anstatt Fertiggerichte zu essen, ließ ich sie kochen und erweiterte so ihre Fähigkeiten und Palette der zur Verfügung stehenden Gerichte. Ich begann den Haushalt zu organisieren und begriff schnell, dass liegen gelassene Teller oder Müll schnell Ungeziefer anzog... und davor ekeln sich die SIMS. Es war trotzdem Streß pur... aber ich bekam es recht gut in den Griff und lernte Stück für Stück.
Was mich allerdings ratlos machte: „Ich und mein Freund“ wohnten nur als Art Wohngemeinschaft zusammen... aber sie sollten sich doch verlieben, heiraten und Kinder bekommen.... MANNO!


DIE ENTSTEHUNG UNSERER KINDER

Irgendwann kam (real) mein Freund ins Arbeitszimmer und schaute mir beim Spielen über die Schulter und sagte etwas wie: „Können die auch Sex machen?“
Ääähhh – keine Ahnung! Momentan beachten die sich kaum... also fing ich an zu probieren... Ich klickt beide SIMS an und ließ sie sich unterhalten... oh... das gefiel ihnen... ich ließ sie sich umarmen... oh... das gefiel ihnen auch gut! Alles das wurde mit kleinen „Wohlfühlpunkten“ und „Sozial-Punkten“ belohnt, die über den Köpfen auftauchten. Es sah aus, als würden sie sich verlieben. Sie lachten und redeten... und wurden manchmal verlegen... was sie sich wohl erzählten? ... grins.
Dann sollten sie sich küssen... ups... aber was war das? Ablehnung? Sah aus, wie Ekel! Ich mußte anhand des „Körperhygiene-Balkens“ festellen, dass sie müffelten – lach. Also: Ab unter die Dusche! Und siehe da... danach wollten sie sich auch küssen! Zunächst nur verhaltend, dann leidenschaftlicher... Ich dachte: Zeit für´s Bett! Ich ließ beide SIMS ins Bett gehen und ließ sie sich beide wieder küssen, kuscheln und knutschen. Und plötzlich wurde es wild... sie verschwanden unter die Bettdecke und es wurde wild darunter... bis irgendwann ein Feuerwerk über dem Bett dargestellt wurde – lautlach. Das war der Punkt, wo ich das Spiel speicherte und mich entschied, real ins Schlafzimmer rüber zu gehen und lieber nächsten Tag weiterspielen wollte... grins.
Nächsten Tag spielte ich weiter und durch das Küssen, und „Feuerwerk im Bett“ wurde dann geheiratet. Irgendwann gab das Spiel dann auch die Funktion „Baby machen“ frei, wenn meine SIMS im Bett lagen. Gesagt getan. Wilde Sachen unter der Bettdecke und kurz darauf bekam meine SIMsin einen dicken Bauch. Der Bauch wurde von Tag zu Tag dicker, bis ihr irgendwann zwei Babys in den Arm fielen (quasi vom Himmel). Ein neues Tool von SIMS2 soll sein, dass sich die Gene vererben und die Kinder den Eltern ähnlich werden. Meine Kinder sind jetzt Teenys – aber davon sieht man noch nicht viel.


TOOLS und SPIELEREIEN und ALLGEMEINES

Es ist wirklich erstaunlich. Die SIMS sind erstaunlich realistisch von ihren Verhaltensweisen und Bedürfnissen. Die Tools, um Häuser zu bauen, Häuser einzurichten, Gärten zu gestalten, den SIMS Individualität zu geben, sie zu bilden, ihnen Wünsche zu erfüllen, Ängste zu nehmen ... sind so umfangreich, dass man vermutlich niemals alles ergründen wird. So bleibt das Spiel aber sicher auch langfristig interessant und man wird bei jedem neuen Spiel wieder Neues entdecken oder eigene Fehler in der Strategie zukünftig nicht mehr wiederholen. Man lernt selber bei jedem Weiterspielen oder neuem Spiel dazu und durchschaut all die Zusammenhänge der vielen Abläufe immer besser.
Lachen mußte ich z.B., als ich feststellte, dass die SIMS auch „pupsen“ (furzen) können. Manchmal nach dem Essen tun sie das und eine kleine grüne Wolke erscheint hinter ihnen und der SIM rümpft die Nase und wedelt mit der Hand. Auch realistische Darstellungen, dass z.B. sich Fliegen oder Ungeziefer bilden, wenn man einen Teller zu lange stehen läßt und nicht abwäscht.
Alle Abläufe hängen miteinander zusammen. Man muß seinem SIM Spaß, Abwechslung und Komfort verschaffen, damit er aufgelegt ist auch etwas zu lernen – sonst lehnt er es ab zu lernen (er hat keine Lust). Verbessert er seine Fähigkeiten durch lernen, verbessern sich u.a. seine Leistungen im Job oder er kann sich einen besser bezahlten Job suchen. Dadurch hat er mehr Geld zur Verfügung und kann sich wiederum Dinge für sein Wohlbefinden leisten oder aber in ein größeres Haus umziehen (allerdings hab ich noch nicht herausgefunden, wie das geht... kann mir das jemand sagen?). Fühlen sich die SIMS rundum wohl, sind sie auch aufgelegt, mehr mit anderen zu kommunizieren oder mögen mehr mit dem Partner machen, was sich positiv auf die Familienstruktur auswirkt.
Man kann wirklich sagen, dass man eine realistisch wirkende, kleine Welt erschafft und nach eine Weile des Spiels könnte man fast der Illusion erliegen, es handelte sich um realistische Lebewesen, für die man verantwortlich ist... man muß sich an dem Punkt immer wieder etwas in die Realität zurück versetzen und „klar im Kopf werden“.


FAZIT

Ein sehr, sehr umfangreiches Spiel mit fast unendlichen Möglichkeiten. Obwohl ich das Spiel nun schon seit 3 Wochen besitze und sehr viel gespielt habe (Suchtfaktor), habe ich sicherlich noch nicht einmal annähernd die Hälfte der Möglichkeiten entdeckt.
Negativ finde ich mitunter, dass das Spiel streckenweise etwas langatmig ist und man manchmal (gerade zu Beginn des Spiels) frustriert gegen Windmühlen kämpft und es wirklich streßt. Aber als zwei Nächte mit Alpträumen und Versagensängsten überstanden waren, war alles gut ;-)
Ich empfehle das Spiel (es kostet ca. 45,- Euro) auf jeden Fall weiter, ziehe aber einen Stern ab, weil es mitunter keine ausreichenden Hilfe-Funktionen gibt. Gerade für Neulinge wäre es hilfreich, wenn es eine Funktion gäbe, die einem auf Anfrage Spielvorschläge macht, wie man bei Problemen mit seinen SIMS nun reagieren sollte. Außerdem sind die vorhanden Hilfefunktionen für Neulinge teilweise unverständlich und nicht hilfebringend.

27 Bewertungen, 4 Kommentare

  • colibri

    21.10.2004, 16:39 Uhr von colibri
    Bewertung: sehr hilfreich

    da hat wohl wer einen narren an den sims gefressen. was ein herziger bericht :)

  • anonym

    13.10.2004, 20:33 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich muss sagen für mich ist das spiel nix obwohl mein schatz ganz verrückt da nach ist(also nach mir lach)ich spiele lieber ruhige spiele aber dein bericht ist toll.

  • fuerstklaas

    06.10.2004, 14:44 Uhr von fuerstklaas
    Bewertung: sehr hilfreich

    Meine Süße hat sich das Spiel auch geholt, seitdem sehe ich sie eher selten... ;-) Grüße, Klaas

  • Sandybeaches

    05.10.2004, 22:56 Uhr von Sandybeaches
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...Na das nenne ich mal nen gelungenen Bericht!