Need 4 Speed: Underground (PC Rennspiel) Testbericht

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Erfahrungsbericht von hirni

Besser als Kino - Adrenalien pur!

Pro:

adrenalien pur, hammer optik, klasse atmosphäre, hoher suchtfakter

Kontra:

schnell langweilig, nicht sehr abwechslungsreich

Empfehlung:

Ja

Noch etwas längerer Abweseneheit melde ich mich hiermit bei Yopi zurück und hoffe, dass ich in der nächsten Zeit wieder ein bisschen mehr Zeit zum schreiben finde. (Ich bin also schon etwas aus der Übung ;) )


Einleitung:
The Fast And The Furious und der zweite Teil haben sie populär gemacht, Midnight Club 2 hat sich ihnen gewidmet, konnte aber nicht überzeugen, gemeint sind die illegalen Straßenrennen mit aufgetunten Proll-Karren, von Mitsubishi, Toyota, Mazda oder auch der gute alte VW Golf. Wer auch einmal diesen Adrenalin-Kick erleben möchte, aber keine Lust hat deswegen den Führerschein zu verlieren (oder noch gar keinen hat o_O) und ein guten Batzen Geld für seinen Wagen ausgeben will, der ist mit Need For Speed Underground (NFS Underground / NFSU) an der richtigen Adresse. Aber kann das Spiel auch in allen Punkten überzeugen und auch Nicht-Tuner ansprechen?


Story:
Ja, man glaubt es kaum, aber obwohl es ein Spiel aus der Need For Speed (NFS) -Reihe ist, kann es eine Story vorweisen. Diese ist zwar nun wirklich nicht für den weiteren Spielverlauf wichtig und auch alles andere als Filmreif (obwohl, wenn man sich die Story aus 2 Fast 2 Furious anschaut?), aber bringt doch einige Punkte zum Spielspaß und zur Atmosphäre bei. Außerdem sehen die Videos, in denen diese erzählt wird und die leider nicht gerade oft auftauchen, sehr schick aus. Die dort auftauchenden Personen sind zwar mit dem Computer gemacht worden, sehen aber schon fast 100%ig realistisch aus, hier haben die Entwickler von EA wirklich gute Arbeit geleistet. Außerdem sind sie oft leicht verwackelt und nicht immer in perfekter Schärfe, das sieht mehr nach Amateur-Film aus, was natürlich einen kleinen aber nicht unbedeutenden Atmosphäre-Punkt bringt.
Die Story selber ist wie gesagt nicht gerade berauschend und 08/15 vom feinsten. Man selber fängt im Spiel als blutiger Anfänger an, wird von einer hübschen Dame herumgeführt, die einem alles zeigt und die wichtigsten Personen vorführt, man selber gewinnt mit jedem erfolgreichen Rennen ein bisschen mehr Respekt und arbeitet sich in der Ansehens-Tabelle nach vorne.
Außerdem erfährt man die einzige Regel der Rennen: Entweder du gewinnst oder du bist draußen. Wenn man nicht Erster wird, hat man nicht gewonnen, egal ob man eine hundertstel Sekunde nach dem Ersten ins Ziel kommt, oder weit abgeschlagen auf dem letzten, also vierten Platz landet.

Grafik/Spieldesign/Gameplay:
In den Videos sieht also die Grafik schon mal nicht schlecht aus, aber auch die Ingame-Grafik in den Rennen sieht so gut aus, dass einem das Wasser im Munde zerläuft. Die real nachgebauten Automodelle (mit richtigen Namen dank Lizenz) Spiegeln auf der glatten Karosserie die Landschaft und die Stadt ist nur so geschmückt mit Lichtern und übermäßig vielen Details wie Bäume, Seitenstraßen, Laternen etc. Diese gute Grafik trägt auch einen großen Teil zum irrsinnigen Speed-Gefühl bei, welches - im Gegensatz zu Need For Speed Hot Pursuit 2 - vorhanden ist, überall rasen Lichter und andere herausragende Punkte und Gegenstände, wie Bäume in einer Alle, Gegenverkehr oder Einfahrten zu Seitenstraßen an einem vorbei und dabei verwischen die Spiegelungen mit zunehmender Geschwindigkeit immer mehr. Und ab etwa 200km/h tritt dann dieser Blur-Effekt ein. Dabei verwischen nicht nur die Spiegelungen nach hinten, sondern die ganze Umgebung, hinzu kommt Trance-artige Musik, die ruhig und wiederholend, aber trotzdem nicht einschläfernd wirkt und die Kamera fängt immer mehr an zu Wackeln, wenn man sich in dieser Zeit etwa mit einer halben Sekunde Vorsprung vor der letzten Kurve des Rennens auf dem ersten Platz befindet, ist Adrenalin versprochen, mit Geld-Zurück-Garantie. Eine Steigerung davon, gibt es dann während des NOS Anschubs, hier ist das Verwischen und das Ruckeln der Kamera noch ein Stück extremer. Das sieht unglaublich ?wicked? aus, aber wer es einmal ?erlebt? hat, möchte es nie wieder missen.
Dies setzt allerdings auch eine gute Grafikkarte vorraus. Selbst auf der Geforce 4 Ti 4200 (glaub ich), die im vor einem guten Jahr erschienenen Aldi-PC verbaut wurde, lassen sich nicht alle Spiegelungen aktivieren und auch der Blur-Effekt beim NOS (Nitro-Antrieb, auch bekannt aus diversen Filmen ;) ) ist nicht verfügbar. Auf meinen PC allerdings (siehe unten) konnte ich alles mit vollsten Details spielen, lediglich Anti Alias und Anisotroper Filter konnten nicht aktiviert werden, aber das liegt am Spiel und fällt hier auch wirklich nicht weiters schlimm auf.
Durch diese gute Grafik schließt sich auch gleich ein Freier Fahrt Modus aus, in dem man die ganze Stadt zur freien Verfügung hat, wie zum Beispiel in GTA Vice City oder Driver, da sonst die Qualität darunter leiden würde und selbst High-End Systeme mit Luxus-Ausstattung ins Schwitzen kommen würden.
EA hat aber für diese Grafik noch mehr als ein gutes System vorausgesetzt, sie haben auch am Realismus geschraubt. So sind Spiegelungen selbst auf dreckigen Beton-Straßen, als wären diese nass wie nach einem Jahrhundertregen (wovon man aber von der Steuerung nichts merkt, also sie sind definitiv nicht nass) und so viele Lichter wären vielleicht für Manhatten realistisch, aber bestimmt nicht für die Szenerie (Großstadt teilweise mit Hinterhöfen, Baustellen u.ä.). Es sieht also zwar sehr schön fürs Auge aus, wenn auf den Bildschirm alles blitzt und blinkt und sich das ganze dann noch spiegelt, aber realistisch ist das sicherlich nicht.
Aber wer von Realismus redet, redet eh sicherlich nicht von NFS Underground, denn nicht nur die Optik schließt Realismus aus, sondern auch das Gameplay. Seinen Wagen kann man nur in den Drag-Rennen (dazu später mehr) zu Schrott fahren und selbst mit 200 Sachen sind Kurven in der Innenstadt kein Problem, auch wenn dabei 2 Autos direkt nebeneinander sind. Nur mit Absicht bringt man in der Regel seinen Wagen zum Schlittern und so was heißt dann ?Powerslide? und gibt je nach Länge des Schlitterns mehr oder weniger viele Style-Points.
Style-Points, das sind Punkte, die man bekommt, wenn man besonders cool fährt. Wer also wie schon angesprochen, lässig mit 300 Sachen um die Kurve schlittert, kriegt mehr von diesen. Das gilt auch, wenn man haarscharf am Gegenverkehr vorbeilenkt oder auf dem ersten Platz eine Runde beendet. Rammt man hingegen den Gegenverkehr, gibt es Abzüge, weil das eben nicht cool ist, außer man rammt die Gegner, das ist egal. Hat man einen schicken Wagen gebastelt, steigt der Multiplikator der Style-Points bis auf den Faktor 5, was dann 5-mal so viele Style-Points zu Folge hat. Hier stellt sich natürlich langsam die Frage, für was man Style-Points braucht, ganz einfach: Man schaltet damit neue Vinyls oder Aufkleber für sein Auto frei und man hat mehr Möglichkeiten die reine Optik seines Wagens zu verbessern, die haben allerdings keinen Einfluss aufs Spiel.
Und hier wären wir bei einem sehr großen Teil des Spiels, das Auftunen. Man hat bei NFSU äußerst viele Möglichkeiten seinen Wagen zu tunen, sowohl das ?Innere? als auch das Aussehen. Man hat also eine große Auswahl an Front-Spoilern, Heck-Spoilern, Heck-Stoßstangen, Seitenschürzen, Motorhauben, Front- und Heck-Lichter, Endrohre, Neon-Röhren und vieles mehr, ja sogar die Farben der Bremsblöcke lassen sich festlegen, aber kann seinen Wagen auch Tieferlegen, Gewichtsreduzierung machen, Chip-Tuning und auch NOS (Nitro Oxid System) steht zur Verfügung, auf deutsch: Lachgas-Einspritzung. Was in Deutschland als kaum möglich zu bezeichnen ist, weil es gegen mindestens 3 Gesetze verstößt (Gefahrengut etc.), ist hier möglich. Alle Tuning-Teile gibt es in verschiedenen Level, die man mit der Zeit freispielt. So stehen einem am Anfang nur eine kleine handvoll Stoßstangen und Spoiler zur Verfügung, die alle recht günstig sind aber dafür auch optisch nicht sehr viel hergeben. Erst mit der Zeit bekommt man immer mehr Teile, die immer protziger und teurer werden, zur Verfügung, von manchen gibt es sogar gar keine Level 1 oder gar Level 2 Modelle, wie zum Beispiel andere Lichter, die man dann erst im weit fortgeschrittenen Status an oder in seinem Wagen verbauen kann. Das zählt übrigens auch für Motor-Tuning und neue Autos, wie den Mazda RX-7 oder Nissan Skyliner. Je mehr und je bessere äußere Teile man verbaut, desto höher wird dann auch der Multiplikator, der schon weiter oben näher erklärt wurde. Das ist auf jeden Fall die größere Motivation, als die Story oder einfach das Weiterkommen an sich, weil man immer gespannt ist, wann man endlich neue Endrohre bekommt. Die Entwickler haben zwar auch eine Rangliste ins Spiel gebaut, die man nach einer Zeit auch langsam aber sicher hochsteigt, aber Ansporn ist das in keiner Weise, weil es einfach kein Nutzen hat und ein Erfolgsgefühl bekommt man auch nicht, dafür ist alles zu linear.


Sound:
Die Motorengeräusche hören sich größtenteils recht realistisch an und EA hat auch ein paar passende Titel hinzugefügt, bei der für fast jeden Geschmack etwas dabei ist, von HipHop (Get Low, auch als Single erhältlich) über Techno bis hin zu Rock-Musik. Leider sind hier eindeutig zu wenige Titel dabei, das ?Get Low? ist zwar die ersten Male richtig gut, aber nach einer Zeit wird es einfach nur noch nervig und hängt einem zum Hals heraus, ich persönlich hasse dieses Stück sogar schon und da bin ich nicht der einzige ;). Bei Fifa 2004 wurde zumindest besser gelöst, da sind viele gute Titel dabei. Dazu kommt, dass einige Titel nur im Spiel auftauchen und andere nur im Menü, das kann man zwar ändern, aber leider besteht ohne ein bestimmtes Tool nicht die Möglichkeit eigene Stück ins Spiel zu importieren.


Sonstiges:
Auf jeden Fall zu erwähnen ist der Gegenverkehr, der hier fast schon die Rolle der Polizei übernimmt, er verfolgt einen zwar nicht, kann aber ebenfalls mindestens genauso stark Nerven, wenn nicht sogar noch mehr, vor allem weil hier die KI nicht besonders gut ist, nicht nur dass anderen Autos wirklich nie ausweichen, eher sogar manchmal die Spur auf die ?eigene? wechseln, obwohl sie eigentlich sehen müssten, dass da schon ein Verrückter fährt, sonder auch, weil die Computer-Gegner wissen wo der Gegenverkehr ist, auch wenn sie ihn eigentlich noch gar nicht sehen könnten, also zum Beispiel bei Kurven oder kleinen ?Hügeln?. Und dann steht der Gegenverkehr in der letzten und wichtigen Kurve immer genau da, wo man ihn nicht sieht, aber am meisten Schaden anrichten kann. Das ist zwar übertrieben, aber so oder so ähnlich wird jeder NFSU-Spieler mehr als einmal denken, denn hier ist der Frust wirklich groß, dennoch wäre das Spiel ohne den Gegenverkehr um einiges weniger spannend.

Die Modi sind wirklich gut und zahlreich und damit auch nicht langweilig. Es gibt normale Rennen mit bis zu 6 Runden, Lap Knockout, in dem nach jeder Runde der letzte fliegt und der, der am Ende übrig bleibt gewinnt (auch aus vorigen Teilen bekannt), Zeitrennen, ein Rennen ohne Gegner, einfach nur gegen die Zeit, Sprint-Rennen, auf nicht zusammenhängenden Strecken einfach eine Runde, Drift-Rennen, hier muss man auf einer speziellen Strecke, möglichst mit hoher Geschwindigkeit durch Kurven schlittern ? driften eben ? ohne gegen die Banden zu kommen, für was man dann Punkte bekommt und der mit den meisten Punkten gewinnt am Ende, also der, der am riskantesten und am besten fährt. Hier gibt es logischerweise am meisten Style-Points zu gewinnen und zu guter letzt noch Drag-Rennen, für viele der beste Modus. Hier fährt man einfach auf einer ziemlich geraden Strecke gegen 3 Gegner (wie fast immer) und der erste gewinnt, es geht dabei darum, möglichst perfekt zu schalten (wird durch einen grünen Punkt im HUD ? auf dem Bildschirm - angezeigt) und die richtige Verwendung von NOS (wenn vorhanden). Hier kommen immer die größten Geschwindigkeiten vor, aber hier kann der Wagen auch einen Totalschaden bekommen wenn irgendwo gegen fährt oder der Motor gibt einfach den Geist auf, wenn man nicht schnell genug schaltet oder schlicht und einfach zu schnell für den momentanen Motor fährt.
Von allen Modi gibt es noch Wettbewerbe, bei denen 3 oder 4 von denen statt finden und derjenige, der am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.


Fazit:
Im Vergleich zu NFS: Hot Pursuit 2, dem nicht direkten Vorgänger des Spieles, ist NFS: Underground auf jeden Fall schon mal um einiges besser. Es fesselt besonders zu Spielbeginn, ich hab es z.B. um 3 Uhr nachts angezockt und gleich 3 Stunden gespielt, hier schafft EA einen wirklich guten Start, weil man schnell neue Sachen spielt und die Optik einfach überzeugen kann. Allerdings wird das Spiel auch irgendwann ganz plötzlich ziemlich langweilig. Eine große Ursache ist sicher darin zu finden, dass es zu wenige Strecken gibt. Alles spielt nur in einer Stadt, nur verschieden abgesteckte Runden, so wiederholen sich alle Teile relativ schnell. Auch die schnell nervige Musik ist nicht unbedingt ein Dauerbrenner und irgendwann macht auch das Tunen nicht mehr so viel Spaß, spätestens dann ist die Luft raus und man spielt das Spiel höchstens noch, um es durchzuspielen, wenn man es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht hat, aber in dieser Zeit hatte man sicherlich einige fetzige Stunden an einem Spiel, welches neue Maßstäbe in seinem Genre setzt, die aber auch von einigen Frust-Momenten geprägt sind. Leider sind auch hier einige kleine Details nicht vorhanden, das Nummernschild kann man leider immer noch nicht ändern, dass man nur Nachts und ohne Wetter fahren kann, fällt nicht weiter ins Gewicht, da illegale Autorennen eh nur Nachts und nicht bei Regen statt finden. Auch das Fehlen der Polizei ist kein Weltuntergang, dafür nerven erstens die zivilen Wagen zu sehr und zweitens gehören die zwar irgendwie dazu, aber nur in den Filmen, bei den Rennen selber hat die Polizei nichts zu suchen, denn wenn sie auftauchen, ist es in der Regel zu Ende.
Insgesamt gehört also NFSU zu den 10 besten Spielen des letzten Jahres und setzt auch neue Maßstäbe für Rennspiele, aber einige Schönheitsfehler sind dann leider doch dabei.


Bewertung:
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Grafik
Für ein Rennspiel wirklich bombastisch. Überall blitz, blinkt und spiegelt es sich, einfach ein Augenschmauß. Perfekt!
93%
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Sound
Alles passt zwar, aber herausragend sind weder die Effekte, noch die Musik, die sogar mit der Zeit nervend ist.
81%
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Gameplay:
Einfache, aber unrealistische Fahrphysik, Menü- und Spiel-Steuerung ist gut.
87%
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Atmosphäre
Top Underground-Stil, klasse illegale Autorenn-Flair, sehr gut gemacht.
89%
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Spieldesign:
Passende Wagen mit unterschiedlichen Fahrverhalten, aber zu wenige Einstellungsmöglichkeiten und Mängel bei der KI
82%
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GESAMTBEWERTUNG
Lange spannend und fesselend, aber nach einer Zeit ziemlich schnell langweilig und nervend.
88%
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19 Bewertungen, 1 Kommentar

  • DOMMEL

    26.04.2008, 22:10 Uhr von DOMMEL
    Bewertung: besonders wertvoll

    klasse BEricht ein bw wert