Need for Speed 4: Brennender Asphalt (PC Rennspiel) Testbericht

Need-for-speed-4-brennender-asphalt-pc-rennspiel
ab 72,35
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(4)
4 Sterne
(5)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Grossmeister

Benzin im Blut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Reifen drehen durch und die Qualmwolken werden immer größer und dichter. Schon im nächsten Moment quietschen die Reifen und das Feld der Nobelkarossen rollt los. – der klassische Start à la Need for Speed? Ja!

Mittlerweile wurde Need for Speed High Stakes vom Nachfolger Need for Speed Porsche in die Tasche gesteckt, und das in allen Belangen. Der 4. Teil der Need for Speed Saga orientierte sich stark am Vorgänger, dem 3. Teil. Dabei wurde viel Kritik laut, denn viele sahen Need for Speed High Stakes als Add-on für Need for Speed Hot Pursuit. In gewisser Weise stimmt das auch, viele Autos wurden übernommen, die Strecken sogar komplett, wobei es auch 8 neue gab.

Nun aber erst einmal zu den Spielmodi.
Der KARRIERMODUS war vielleicht die einzigste richtige Innovation von Need for Speed High Stakes. Im Karrieremodus fängt man mit einem kleinem Startkapital an, mit dem man sich „gerade noch“ einen BMW Z3 und/oder einen Mercedes SLK leisten kann. Beide unterscheiden sich nur recht wenig in Geschwindigkeit, Beschleunigung, Handling und Bremsen, sind aber richtig mies im Vergleich zu all den Wagen die später noch kommen. Auf jeden Fall muss man seine Portokasse erst mal aufbessern, und zwar in Form von Turnieren – gewonne Turniere natürlich. Vom gewonnen Geld kann man einen Wagen seiner Wahl ,den man auch besitzt, ein wenig ausbauen. Das Design des Wagens ändert sich von ungetunt zu Tuningstufe 3, proportional auch die Leistung. Derartige Tuningmöglichkeiten wie bei Need for Speed Porsche gibt es allerdings nicht ansatzweise.

Ist nun ein Turnier mit einem Wagen gewonnen wurden kommt man irgendwann an die Stelle in der es heißt: „High Stakes“ - dt: „Hoher Einsatz“. Der hohe Einsatz ist des Fahrers liebstes Stück, nämlich sein Wägelchen. Gewinnt er, bekommt er des Gegners Auto, verliert er, verhält es sich umgekehrt. Die Turniere und Touren haben alle möglichen Strecken, die erst nach erfolgreicher Bewältigung für den Einzelmodus freigeschaltet werden. Insgesamt unterteilen sich alle Autos in 4 Klassen (B, A, AA, AAA). In die Klasse B gesellen sich der BMW Z3 und der Mercedes SLK. Die Klasse A kann schon mit einer Corvette und einigen anderen teureren Sportwagen aufwarten. In der Klasse AA befinden sich die „Traumautos“ Porsche, Ferrari – Spielerherz, was willst du mehr? Irgendwie ist in diese Klasse auch ein BMW M5 mit reingerutscht, der passt eigentlich nicht wirklich darein, na ja, was solls. Zu guter letzt kommt dann noch die Königsklasse AAA. Hier sind Autos wie der MC Laren F1 GTR oder der Mercedes CLK GTR käuflich zu erwerben. Als „Schmankerl“ gibt es wie auch schon im Vorgängerspiel den La Nina (vgl. Vorgänger: El Nino), ein von EA erfundenes Auto, das es durchaus in sich hat.

Wenn man sich nun im Karrieremodus gut geschlagen hat, werden weitere Strecken freigeschaltet. Die Strecken: Hometown, Redrock Ridge, Atlantica, Aquatica, Rocky Pass, Summit, Empire City etc. wurden aus dem Vorgänger übernommen. Hinzu kamen einige neue: Celtic Ruins, Landstrasse, Snowy Ridge, Route Adonf, Durham Road etc. An sich kann man sagen, dass die Strecken aus dem Vorgängerteil immer noch sehr gut sind, und die neuen Strecken auch nicht ohne sind. An manchen Stellen steht gezielt ein Baum, der einen bei einer Vollgasfahrt stört. Abkürzungen gibt es hier und dort auch noch, an die alten nahezu obligatorischen Sprünge wurde eher nicht so sehr gedacht. Vor allem die neuen Strecken sind sehr gut designt worden, und sind wunderbar animiert. Hier und dort raucht es aus dem Schornstein, dort steigt ein Ballon auf, und auf der „Route Adonf“ ist bei einer Nachtfahrt sogar ein herrliches Feuerwerk über der alten Stadt von der alten Burgruine aus zu sehen. Ich selber habe da auch mal angehalten und einige Minuten zugeschaut. Auch Züge rumpeln über die Schienen und das Flugzeug bei Millers Farm fliegt immer noch wie damals.

Um noch einmal kurz auf die Wagen zurückzukommen. Bei der erfolgreichen Bewältigung einiger Turniere im Karrieremodus bekommt man Bonuswagen. Es sind zwar nicht viele, dennoch kann man sich über einen Bonusporsche in der privaten Edelkarossensammlung freuen. Tunen kann man die Bonuswagen und alle Wagen aus der Klasse AAA nicht. Anscheinend kann man die dann nicht mehr steuern, weil sie dann zu schnell sind.

Jeder der das hier lesen kann, verfügt folglicherweise über einen Internetzugang. Ein Internetzugang ermöglich dem Spieler bei „Need for Speed High Stakes“ nahezu alles. Man kann sich aber vor allem mit neuen Vehikeln versorgen. Was man auch sucht, das findet man sogar über google.de und nicht über irgendwelche speziellen Suchmaschinen. Jetzt wird sich der ein oder andere sicher fragen, was es denn nun so für Autos gibt. Die Creme de la creme ist ja eigentlich schon im Spiel integriert. DENKSTE! So ging es mir auch, als ich einige Onlinefuhrparks nach interessanten Autos durchstreifte. Man findet wirklich alles. Vom Schulbus über den Träkker vom Bauern Horst bis zu unserer guten alten Pappschachtel dem Trabant findet man alles. Okay, mit solchen „Autos“ fährt man wohl eher aus Spaß, aber wenn man dann die wahren Sportwagen sieht, kann man diese gar nicht schnell genug herunterladen und ausprobieren. Von den neuesten Modellen von Porsche, Lamborghini und Ferrari bis zu richtig toll designten Autos ist wirklich alles vertreten. Ich selber war aber weniger auf die Sportwagen aus, ich suchte nach einem ganz bestimmten Wagen!

Ein GMC Van von 1983. Vielleicht klingelt es jetzt schon bei dem ein oder anderen. Wer noch nicht weiß was ich meine, hier noch ein Tipp: Der Wagen ist schwarz und hat einen roten Streifen an der Seite. Immer noch nicht? Zu seiner Zeit war er mit Funktelefon und weißen 360° drehbaren Ledersitzen ausgestattet und hatte nur vorne Fenster. Jetzt müssten aber alle drauf gekommen sein. Nicht? Letzter Tipp: Es fuhren immer 4 von der Militärpolizei gesuchte Männer in diesem Van. Richtig, das A-Team! Als Nostalgiker dieser Serie musste ich diesen Van einfach für Need for Speed 4 haben. Da ich wusste, dass es viele Menschen auf der Welt gibt, die sich für das A-Team interessieren, war mir klar, dass es auch einen Wagen für Need for Speed gibt. Wer ähnliche Sorgen wie ich hat, der wird sicher fündig.

Wenn also dann der Karrieremodus vorbei ist, lockt das Spiel immer noch mit weiteren Herausforderungen. Es existiert zwar kein neuer Modus im Vergleich zum Vorgänger, aber vor allem im „Pursuit Modus“ wurde ein wenig neues hinzugefügt. Neben dem alten Classic Modus aus dem Vorgänger sind nun noch 2 andere Modi zur Verfügung. Für die die nicht wissen, was der „Pursuit-Modus“ ist, es ist eine Hetzjagd zwischen Polizei und Raser. Dabei sei es vor Beginn des Rennens freigestellt, ob man den Räuber oder den Gendarm mimt. Als Polizist hat man zahlreiche Möglichkeiten den Raser dingfest zu machen. Meine Lieblingsmethode dürften da wohl die Rempler in die Seite des Rasers sein. Krähenfüße stehen auch zur Verfügung sowie noch bis zu 5 Kollegen. Dennoch ist die Raserjagd nicht allzu einfach. Leichter hingegen fällt mir die Flucht vor der Polizei. Hierbei muss man ständiges Sirenenheulen ertragen und immer auf der Hut vor Krähenfüßen oder Straßensperren sein. Eine Straßensperre mit Hilfe von großen Betonklötzen wird aber nie mehr aufgelöst, also Vorsicht! Entsprechend der Rundenzahl+1 darf man sich so viele Strafzettel erlauben. (Beispiel: man fährt 8 Runden, also +1, das macht maximal 9 Strafzettel)

Wer das Strafzettellimit überschreitet hat versagt. Wer hingegen dieses Limit nicht überschreitet darf sich dann zurück im Menü angekommen folgenden Satz anhören:“ Herzlichen Glückwunsch, sie werden polizeilich gesucht!“ Ich finde diesen Satz irgendwie blöd, da vor allem jüngere Spieler (z.B. 12 Jahre alt) sich da eventuell ein falsches Bild vom Autofahren machen, und es vielleicht als Ziel im reellen Straßenverkehr ansehen sich mit der Polizei wilde Verfolgungsjagden liefern.

Wer einfach nur seine Nobelkarossen spazieren fahren will, kann dazu wunderbar das Einzelrennen nutzen. Die Option ohne Gegner zu fahren steht zur Wahl, und bei Bedarf kann auch der normale Straßenverkehr hinzugeschaltet werden. Dieser ist übrigens ganz gut animiert, und es kommen keine Staus oder 2 gleiche Autos hintereinander vor. Wenn noch der Bedarf besteht, kann man auch bei Wind und Wetter fahren. Meist bedeutet das aber einfach nur ein wenig Regen oder Schneefall, der sich in keinster Weise auf das Fahrverhalten auswirkt. Wer zusätzlich noch Bedarf hat, kann auch noch jede Strecke bei Nacht fahren.

Der altbekannte Turnier- und Knockoutmodus aus dem Vorgänger wurden ebenfalls eins zu eins übernommen. Der Mehrspielermodus hat bei mir am längsten gereizt, da ich mit Kumpels in Pursuit-Modus und Co. Doch erheblichen Spaß hatte. Gespielt wird an einem PC im „Splitscreen“, das heißt, dass der Bildschirm in zwei gleiche Hälften geteilt wird. Bei den meisten Spielern erfolgt die Teilung in horizontaler Weise, so auch bei Need for Speed.

Zu guter letzt gibt es noch den Modus „Zeitfahren“. Hier gibt es weder Verkehr noch andere widrige Bedingungen, die einen von der Rekordjagd auf den verschiedenen Strecken abhalten könnten.

Wie auch in vielen anderen Dingen, kann man den Vorgänger in punkto Grafik wieder zum Vergleich heranziehen. Viel wurde an der Grafikengine nicht geändert, dennoch wirkt sie um ein paar Grad besser, da die Animationen wie Rauch und Staub um einiges hochauflösender sind. Die Details der Autos sind durchaus gut gelungen und rübergebracht, das Schadensmodell wurde auch schön in szene gesetzt. An der Steuerung wurde auch nahezu nichts verändert. Die Autos steuern sich relativ direkt, und man hat den Wagen eigentlich zu jedem Zeitpunkt zu 100% unter Kontrolle, daran ändern auch die widrigen Wetterbedingungen wie Schnee und regen nichts, die Wagen brechen nicht aus, und liegen 1A auf der Straße, Überschläge kann man also auch als Anfänger nur selten machen. Die Kameras wurden ebenfalls aus dem Vorgängerteil übernommen, wobei die Cockpitgrafiken verbessert wurden. Was “Need for Speed: High Stakes” aber von “Need for Speed Hot Pursuit” stark unterscheidet, ist dei Veränderung der Autos. Kurz gesagt, sie haben jetzt ein Schadensmodell. Dieses Schadensmodell ist recht realistisch, Scheiben fliegen bei einem harten Aufprall heraus, und auch die Lampen gehen zu Bruch. Selbst das Nummernschild kann den Abflug machen.

Mein Fazit/Erfahrungen: Wenn man schon immer mal davon geträumt hat, mit den teuersten Wagen der Welt zu fahren, ist die „Need for Speed“-serie ein wahrer Segen. Dennoch war ich mit den ersten beiden Teilen nicht gerade zufrieden, das erste mal war ich von dem 3. Teil hellauf begeistert. Und wer den 3. Teil mag, wird den 4. Teil ebenso lieben. Es geht schon bei der Installation los. Keine nervigen Fragen oder sonstige Geduldsproben warten auf den hoffnungsvollen Autofreak. Vorher sollte man nur wählen, ob man im 3D oder Softwaremodus spielen will, die restlichen Einstellungen kann man dann bequem im Menü erledigen. Sucht man Bugs, kann man bei Spielen von EA länger suchen. Jedenfalls kamen bei mir noch nie Programm- oder gar Systemabstürze zustande. Hier und dort mal ein kleinerer Grafikfehler, aber das war dann auch schon alles. In einem Schaufenster kann man sich alle Wagen vorstellen lassen (mit Ausnahme der neu heruntergeladenen), dies geschieht auch wieder wie im 3. Teil mit Hilfe des berühmten Sprechers. Er gibt auch vor und nach dem Rennen seine Kommentare ab. Der Sound an sich hat mir auch sehr gut gefallen, denn es klingt nicht jeder Motor wie der andere. Auch die Stimmen des Polizeifunk variieren in guter Art und Weise. Im Karrieremodus kann aber auch schon mal Frust aufkommen, wenn man mal wieder einen teuren Wagen im Hot Pursuit verloren hat. Leider ist der Schwierigkeitsgrad im Karrieremodus gegen Ende doch schon ganz schön knackig, so dass es auch mal frustrierend wird, und man für eine Weile in das 3D Shooter Genre wechselt um seinen Unmut Luft zu machen. Aber der Ehrgeiz ist einfach zu groß, und man will diese verflixten Rennen endlich schaffen. Und wenn man es dann geschafft hat, ist man immer noch nicht vollends zufrieden. Die Spielmodi sind zwar auch nicht neu, dennoch hat man für eine gewisse Zeit seinen Spaß. Wer also den 3. Teil nicht kennt, der sollte in den 4. Teil mal reinschnuppern, denn derzeit kostet „Need for Speed: High Stakes“ nicht einmal mehr 10 €.

Wer Spaß am fahren hat, und einen Internetzugang hat, dem wird es noch mehr

1 Bewertung