Need for Speed: Hot Pursuit 2 (PC Rennspiel) Testbericht

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ab 23,68
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Erfahrungsbericht von hirni

Und davon gibt es noch 5 andere Teile?!

Pro:

Gute Grafik, gute Boliden, guter Sound

Kontra:

Keine Langzeitmotivation, kein Speedfeeling (schlechte Programmierung), kein Tuning für Wagen möglich, kaum Details

Empfehlung:

Nein

Einleitung:
Need for Speed: Hot Pursuit 2 war für mich Neuland. Bisher besaß ich lediglich Need for Speed II Special Edition und sonst wagte ich mich noch nie an ein Rennspiel ran, von daher ist dieses Genre nicht ganz so meine Spezialität.


Spieldesign/Gameplay/Steuerung:
Erst mal die Spielbarkeit vom bisher sechsten Teil der erfolgreichsten Rennspiel-Serie für den PC.

Ein richtiges Rennspiel ohne Simulations-Teil mit realen Wagen und detaillierten Rennstrecken, mehr Adrenalin und eine verbesserte Grafik hat man uns versprochen als das Spiel von EA vorgestellt wurde. Alles wurde sogar gehalten, mehr allerdings auch nicht.
Für den Spielspaß sollen zwei Kampagnen, je 33 Missionen, mit 5 verschiedenen Spielmodi, die man natürlich auch alle einzeln spielen kann, sorgen. Leider unterscheiden sich die beiden Kampagnen kaum, da in der einen einfach mit und in der andren ohne Polizei gespielt wird, die Missionen sind fast dieselben. Diese hängen inhaltlich auch nicht zusammen, so spielt man im Grunde nur ein paar der Spielmodi hintereinander.
Zu empfehlen ist nur der „neuartige“ Hot Pursuit Modus, also der mit der Polizei, da ohne diese die Missionen noch schneller langweilig werden und nur dank der Cops, die auf einigen Strecken wie eine Klette hängen, kann einen manchmal noch der erste Platz strittig gemacht werden, da diese mit der Zeit einen zweiten Polizeiwagen als Verstärkung, Straßensperren mit Nadelstreifen und Helikopter mit abwerfenden „Benzinbomben“ holen.
Je nach Erfolg des Beendens (Bronze, Silber und Gold Medaille) und Schwierigkeit der Missionen bekommt man mehr oder weniger viele NFS-Punkte. Diese bekommt man auch für Getaways, also erfolgreiche Fluchten vor der Polizei und Rundenführungen. Da die Missionen relativ einfach sind, hat man so schnell einen großen Haufen an NFS-Punkten angesammelt, allerdings kann man mit diesen recht wenig anfangen, nur weitere Strecken in verschiedenen Richtungen (vorwärts, rückwärts, gespiegelt, beides zusammen) und neue Wagen, auftunen ist nicht möglich. Noch dazu kann man alles während der Kampagne völlig umsonst machen, so dass die Motivation noch weiter sinkt.

Nach Details sucht man ebenfalls vergeblich. Neben dem Auftunen, fehlen Kleinigkeiten, wie Wetter, eigene Nummernschilder, ein richtiger Karrieremodus (DTM Race Driver). So geht der Spielspaß ziemlich schnell vorbei.

Natürlich gibt es auch einen Multiplayer-Modus, aber leider nicht mehr zu zweit an einem PC, was ich nicht verstehen kann, ist technisch auf jeden Fall realisierbar und die Spielbarkeit leidet in der Regel auch nicht drunter. Ausprobiert habe ich ihn noch nicht, ist bestimmt ganz spaßig und sicherlich herausfordernder als gegen den Computer, aber so viel würde ich mir nicht drunter versprechen.

Bei der Steuerung kann man nicht groß meckern, die Tastaturbefehle sind gut ausgewählt, man kann sie aber auch immer noch manuell ändern. Manchmal lassen sich die Wagen etwas schwer lenken, aber mit ein bisschen Übung entwickelt man ein Gefühl dafür und alles geht problemlos.


Grafik/Sound/Atmosphäre:
An der Grafik kann man nun wirklich nicht meckern. Alle Strecken sind sehr detailliert, so gibt es viele Strecken die nur fürs Auge existieren und abgesperrt sind, keine aufpoppende Bäume, sehr schöne Spiegelungen an den Wagen und eine schöne Umgebung. Die fordert natürlich auch Tribut, so sollten schon über 1500Hz im Computer takten.
Allerdings läuft selbst auf High-End-Rechnern das Game nicht 100%ig flüssig. Das liegt aber an der schlechten Programmierung, so kommt einfach nie das richtige Speed-Gefühl auf, liegt aber vielleicht auch an dem Arcade-Lastigen, so kann man mit 200 Sachen ohne zu Bremsen in Kurven gehen. So hat man den Wagen jederzeit unter Kontrolle und ist selbst bei sehr hoher Geschwindigkeit nie beim eigenen Limit. Als ich letztens die Demo von DTM Race Driver gespielt habe, hab ich gesehen, wie so was auszusehen hat.

Der Sound allerdings ist rundum perfekt. Einige gute mitgelieferten Lieder machen schon vor Rennbeginn Lust auf mehr und wenn dann die Motoren ihre PS zeigen beim Countdown, fühlt mich schon fast zu einem Rennen versetzt.

Allerdings nur fast, denn Atmosphärisch ist es ganz bestimmt kein Meisterstück. Einerseits macht das Game ein auf Illegale Straßenrennen, aber so sieht es ganz und gar nicht aus, da fand ich sogar 2 Fast 2 Furious besser. Dafür sind auch einfach die falschen Wagen da, wer macht bitte schön mit seinem Mercedes CLK ein illegales Straßenrennen? Und das ganze noch ohne Zuschauer?


Strecken und Fahrzeuge:
Es gibt insgesamt 48 verschiedene Strecken, hört sich nach viel an, allerdings gibt es nur 12 verschiedene Strecken, die es jeweils in vier verschiedenen Varianten gibt, so kann man jede Strecke rückwärts, gespiegelt und beides zusammen. So ergeben manche Abkürzungen mehr Sinn als vorher, manche Kurven sind viel gefährlicher als vorher und man muss sich doch bei jeder Variante umgewöhnen. Allerdings unterscheiden sich diese 12 Grundstrecken nur in 4 Landschaftstypen: Alpin (viele Serpentinen und Bäume), Mediterran (felsig, lange Geraden und Kurven), Parkland (ähnelt Australien oder Florida, Stadt mit Park gemischt) und Tropisch (ähnelt französische Mittelmeer-Strecken). Zu jeder dieser Landschaftstypen gibt es 3 Strecken, die sich spielerisch unterscheiden, aber nicht nur grafisch ähneln. Die meisten haben Teile aus anderen Karten der gleichen Landschaft. So entstehen 48 Strecken, von denen sich immer nur 4 wirklich unterscheiden.

Diese kann man mit 24 Fahrzeugen unsicher machen, die sich Gott-sei-dank nicht ähneln. Alles sind real existierende Wagen, vom einfachen Opel Speedster über die legendäre Dodge Viper bis hin zum futuristischten McLaren F1. Alle sind in mehrer Klassen aufgeteilt, so bekommt man immer nur Wagen derselben Klasse als Gegner zugelost und fahrerisch unterscheiden sie sich nicht groß.


Systemanforderungen:
(mindestens)

Windows 98/200/ME/XP
CPU mit 450 MHz
128 MB RAM
1.2 GB Installationsgröße
3D-Grafikkarte mit 16MB


Fazit:
Ne, Need For Speed: Hot Pursui 2 ist kein Kracher. Besonders das fehlende Speedfeeling fehlt mir und einige fehlende Kleinigkeiten verkürzen den Spielspaß unnötig, Kleinvieh macht eben auch Mist, hier es eher umgekehrt ;-).
Zum Glück ist schon der siebte Teil in Planung: Need For Speed Underground. Hier will man wohl eindeutig noch mehr auf die Schiene von Illegalen Wettrennen gehen, natürlich mit passenden Wagen. Ich hoffe EA macht einiges bei den PClern wieder gut.

Übrigens: Das Spiel für die PC-Version ist von EA Seattle gemacht worden, für die Konsolen-Version von einer anderen Gruppe, so kann man nicht davon ausgehen, dass die Games für PS2 und Co genauso schlecht seien. Ich habe sogar gehört, dass EA Seattle aufgelöst wurde; mich würde es nicht wundern.
Bewertung: 79%


© by Hirni 2003

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