Need For Speed: Underground (PS2 Spiel) Testbericht

Die sehr erfolgreiche Need for Speed-Serie führt euch bei Need for Speed: Underground in die Tuning-Szene. Dabei haben sich die Entwickler einiges von dem Streifen „The Fast and the Furious“ abgeguckt.

SPIEL:
Das Herzstück des Spiels ist der Titelgebende Underground-Modus. Dort müsst ihr die Tuning-Szene aufmischen und euch Respekt verschaffen, um die Nr.1 der Szene zu werden. In insgesamt 111 Events müsst ihr als Sieger hervorgehen, um an die Spitze zu gelangen. Die Events bestehen dabei aus folgenden verschiedenen Rennevents: Rundkurs, Sprint, Drag-Rennen, Drift-Rennen und Runden K.O.
Rundkurs: Es werden mehrere Runden (die Runden-Anzahl steigt in den späteren Events) gefahren und der schnellste gewinnt.
Sprint: Wer am schnellsten von Punkt A nach Punkt B gelangt gewinnt.
Drag: In diesen Beschleunigungs-Rennen müsst ihr die Schaltung manuell steuern. Allerdings dürft ihr euch nicht nur stur auf das Schalten konzentrieren, sondern ihr müsst auch auf den Verkehr auf der Straße achten und euer Nitro gezielt zünden. Aber Achtung: den Motor nicht zu hoch drehen, sonst fliegt er euch um die Ohren. Wer am Besten schaltet, sich gekonnt durch den Verkehr schlängelt und im richtigen Moment den Nitro zündet, hat die Nase vorne.
Drift: Auf speziellen Drift-Strecken zählt nur eins: wer am besten durch die vielen Kurven driftet, und nach Möglichkeit mit hohem Tempo, denn somit gibt es noch mehr Punkte.
Runden-K.O.: Der Letztplazierte jeder Runde fliegt raus, bis nur noch einer übrig ist.

Am Anfang eurer Karriere wählt ihr euch eine normale Straßenkiste (z.B. Honda Civic, Peugot 206, VW Golf GTI) aus. Anfangs stehen euch lediglich 5 Autos zur Auswahl. Im Laufe des Spiel schaltet ihr aber nach und nach neue Wagen frei, bis ihr alle 20 lizensierten Autos freigespielt habt. Ihr könnt dann jederzeit auf ein anderes Auto umsteigen. Die ersten Rennen gestalten sich noch recht lahm, aber keine Sorge: Gewinnt ihr stets die Rennevents, so schaltet ihr nach und nach neue Tuning-Teile frei. Die Leistungsupgrades sorgen dann für ordentlich Power unter der Haube und es geht dann auch richtig ab im Untergrund. Zudem werden eine Vielzahl von Vinyls freigeschaltet und sontige Teile für die Karosserie. So könnt ihr eure Kiste nach euren Wünschen optisch gestalten.

Die verschiedenen Events lassen sich alle auf drei Schwierigkeitsstufen spielen: Leicht, Mittel und Schwer. Vor Rennbeginn könnt ihr stets den Schwierigkeitsgrad neu auswählen. Allerdings sind die Rennen selbst auf dem leichten Schwierigkeitsgrad im späteren Spielverlauf teils äußerst schwierig. So kommt es vor, das man sich an einigen Events fast die Zähne ausbeisst und den Controller gefrustet in die Ecke schmeissen könnte. Ein Event bin ich auf dem leichten Schwierigkeitsgrad gefahren…stundenlang, immer wieder…keine Chance. Als ich den Schwierigkeitsgrad frustriert gewechselt hatte (ich glaube es war auf Schwer), da ich dachte, schwerer kanns nu wirklich nicht mehr werden…tja, ich hab direkt beim ersten Versuch gewonnen. Seltsam!?
Störend ist auch der Gummiband-Effekt. Ihr könnt perfekt fahren und 10 sec. führen und müsst auf einmal machtlos mit anschauen, wie der Vorsprung rapide schrumpft und innerhalb kürzester zeit seid ihr eingeholt. Seid ihr allerdings mal einige Sekunden hinten dran, könnt ihr das Rennen direkt neu starten, denn es ist meistens unmöglich dann noch mal aufzuholen.
Aber der Frust kommt wirklich erst in dem letzten Spieldrittel. Bis dahin habt ihr schon etliche Stunden gezockt und berbringt sicherlich viel Spaß damit.

Die Rennen werden übrigens immer gegen 3 Gegner bestritten und zudem finden die Rennen allesamt Nachts statt (so wie es sich gehört in dieser Szene!).

Neben dem Underground-Modus könnt ihr die Rennen auf den verschiedenen Kursen auch im Quick-Race-Modus bestreiten. Es gibt insgesamt 16 Rundkurse (wo auch die Runden K.-O.´s stattfinden), 16 Sprintstrecken, 12 Dragkurse und 8 Driftstrecken. Allerdings werden die Strecken erst im Verlauf des Underground-Modus freigeschaltet. Im Splitscreen könnt ihr auch gegen einen Kumpel antreten.

STEUERUNG:
Die Fahrzeuge lassen sich präzise und direkt steuern. Die Steuerung ist sehr arcadelastig und verzeiht auch mal kleine Fahrfehler. Bremsen muss man nur gelegentlich, meist reicht auch schon, einfach nur das Gas zu lupfen. Allerdings verliert man gelegentlich auch die Kontrolle über das Fahrzeug (z.B. bei Sprüngen über eine Kuppe) und das Fahrzeug lasst sich kaum mehr abfangen, da die Kollisionsabfrage auch äußerst schlecht ist. Kolliediert ihr mit einem anderen Fahrzeug wird dies besonders deutlich. Das Fahrzeug macht in diesen Fällen was es will, zudem wiken die Unfälle somit schon fast Lächerlich, da sie zudem noch in Zeitlupe präsentiert werden. Das Ganze kommt dann auch noch ohne Schadensmodell daher. Aber dennoch ist das Spielgefühl im Gesamten klasse.

TECHNIK:
Die Grafik ist sehr gut. Die Strecken sind stellenweise vollgestopft mit Neonlichtern und Straßenlaternen, was teils wirklich fantastisch aussieht. Hier haben die Entwickler auch gut getrickst. Denn die Grafik verwischt leicht, beim Fahren. Dies sorgt, insbesondere mit den hochgetunten Autos, für ein sehr flottes Geschwindigkeitsgefühl. Hält man allerdings mal an, dann sieht man, dass die Texturen recht verwaschen sind. Aber wer hält denn auch schon einfach so an? Die Automodelle sind auch sehr schön nachempfunden und lassen sich zudem mit den verschiedenen Tuningteilen optisch individuell bearbeiten. Sicherlich eine wahre Freude für Tuning-Fans. Leider kommt das Spielgeschehen immer wieder mal ins Stocken, besonders bei den flotten Autos und wenn zugleich auch noch das Verkehrsaufkommen hoch eingestellt ist. Dies beeinflusst aber zum Glück kaum die Spielbarkeit.
Hier noch ein paar Worte zu den Strecken. Diese wirken auf Dauer zu ähnlich. Es handelt sich im Grunde um eine Stadt, durch die die verschiedenen Strecken laufen. Somit sind verschiedene Abschnitte auch in mehreren Kursen zu durchfahren. Hinzu kommt sicherlich auch noch, das alle Rennen im Dunkeln gefahren werden.
Soundtechnisch gibt es nichts zu meckern. Die Motorensounds sind fett und gefallen mir äußerst gut. Auch die restlichen Soundeffekte sind sehr gut.

FAZIT:
Ein sehr gutes, besonders für Tuning-Fans interessantes Rennspiel mit ein paar technischen Macken und einigen Frustmomenten. Wen das nicht abhält, bekommt mit Need for Speed: Underground eines der besten Rennspiele für die Playstation 2!