Onimusha 2 - Samurai's Destiny (PS2 Spiel) Testbericht

Onimusha-2-ps2-spiel
ab 13,63
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Erfahrungsbericht von trimmi21

Onimusha 2 - Der Kampf geht weiter

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nun ist es also geschehen: Nach mehreren Jahren Frieden erscheint der noch aus dem ersten Teil bekannte Kriegsherr Nobunaga Oda mal wieder auf der Bildfläche. Sein Ziel lautet auch diesmal, die Macht im Land an sich zu reißen und alle Menschen zu vernichten. Um dieses Vorhaben umzusetzen, streift er mit seiner Dämonen-Armee im Jahre 1573 durch Japan und plättet ein friedliches Dorf nach dem anderen. Genauso ergeht es auch dem Dorf des Yagyu-Clans. Besondere Ausnahme hierbei: Das junge Clan-Oberhaupt Jubei Yagyu war zum Zeitpunkt des Massakers nicht anwesend und ist doch ziemlich angefressen, als er bei seiner Rückkehr die Verwüstung sieht. Und was machen junge Clan-Oberhäupter, wenn ihre Dörfer vernichtet und ihre Verwandten getötet wurden? Richtig, sie schwören Rache! Capcom wäre nicht Capcom, würde es diese kurze Hintergrundgeschichte nicht in einen bombastischen Introfilm der Spitzenklasse verpacken und den Spieler damit von Anfang an in den Bann der Geschichte ziehen.

Spielprinzip wie gehabt

Haben Sie erst einmal die Kontrolle über die Spielfigur Jubei erlangt, merken Sie schnell, dass sich am eigentlichen Spielprinzip im Vergleich zum ersten Teil nichts geändert hat. Sie steuern Ihren Helden per Digital-Steuerkreuz durch die Bildschirmausschnitte und treffen dabei auf die verschiedensten Dämonen. Diese werden dann per mehrmaligen Drücken der \"Angriffstaste\" regelrecht niedergemetzelt und lassen freundlicherweise bei ihrem Ableben verschiedene Seelenfragmente zurück. Die anschließend von Ihnen aufgesaugten Seelen unterscheiden sich in der Farbe und besitzen unterschiedliche Merkmale: Gelbe Seelen spenden Energie, blaue frischen den Magievorrat auf und rote bringen Erfahrungspunkte, die anschließend in die Verbesserung der Waffen oder Kleidung investiert werden. Zu Beginn des Spiels können Sie beim Angreifen dabei nur auf Ihr Schwert zurückgreifen, später reihen sich aber noch ein Speer, ein Stab, ein Hammer und ein extravagantes \"Feuerschwert\" in Ihre Sammlung ein. Besonderes Merkmal: Jede Waffe besitzt zwei Spezialattacken. Zum einen wäre da eine Angriffskombo, die über eine Tastenkombination gestartet wird; zum anderen gibt es pro Waffe einen mächtigen Zauberangriff, der zwar einen Teil des Magievorrats verbraucht, dafür aber auch auf dem Bildschirm für richtig Action sorgt und den Gegnern ordentlich einheizt.

Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, die Gegnerattacken nicht nur per L1-Taste zu blocken, sondern auch zu kontern. Der Konter-Move ist dabei außerordentlich stark ausgefallen und alle Gegnerarten, mit Ausnahme der Bosse, werden mit einem einzigen Schlag ausgeschaltet. Allerdings ist für einen solchen Schlag perfektes Timing gefragt und nur erfahrene Spieler werden diese Technik regelmäßig anwenden können.
Damit das Spiel nicht zu einem dumpfem Hack & Slay verkommt, haben die Entwickler wieder tief in die Rätseltrickkiste gegriffen. Natürlich ist der bei Capcom sehr beliebte Aufgabentyp \"Finde Gegenstand X und benutze ihn an Ort Y\" vertreten und begleitet Sie durchs ganze Spiel. Bei den restlichen Rätseln, egal ob es sich um das Benutzen von bestimmten Maschinen oder um das Öffnen von Schatztruhen handelt, sind dagegen wieder Ihre kombinatorischen Fähigkeiten gefragt. Im Vergleich zum Vorgänger wurde dem Rätselteil deutlich mehr Beachtung geschenkt, was dem Spiel wirklich gut bekommt. Die teilweise kniffligen und dennoch nie unfairen Aufgaben lockern das Gameplay ungemein auf und nach manch gelöstem Rätsel stellt sich eine Art Genugtuung ein, die einen zum Weitermachen geradezu beflügelt

Fünf Freunde sollt ihr sein

Ebenfalls mehr Augenmerk man auf die Interaktion mit den anderen Menschen gerichtet. Schon nach kurzer Spielzeit kehren Sie in ein kleines Dorf ein, welches für den Storyverlauf von ganz besonderer Bedeutung ist. Einerseits werden die zahlreichen Smalltalks mit den Menschen dazu genutzt, die Geschichte weiterzuerzählen, andererseits treffen Sie dort erstmals auf die vier Personen, die im weiteren Spiel eine ganz wichtige Rolle einnehmen: den humorvollen Ekei, den stillen Magoichi, den wissbegierigen Kotaro und die geheimnisvolle Oyu.

Wichtig werden diese Figuren deswegen, weil sie Ihnen im weiteren Verlauf des Spiels tatkräftig unter die Arme greifen. Zum Beispiel erscheint ab und zu einer der Charaktere bei Ihren Kämpfen gegen eine Überzahl von Gegnern oder Sie bekommen bei manchen Boss-Fights die bitter benötigte Unterstützung. Wer von den vier letztendlich zu Hilfe eilt, hängt maßgeblich davon ab, mit wem Sie sich am besten verstehen. Um das Verhältnis zu den einzelnen Personen positiv zu gestalten, reicht Smalltalk nicht aus: Geschenke müssen her. Diese befinden sich entweder in den zahlreichen Schatztruhen oder werden einfach kurzerhand beim ortsansässigen Händler eingekauft. Das benötigte Gold hierfür finden Sie entweder in der nahe gelegenen Goldmine oder nehmen es getöteten Dämonen ab. Des Weiteren steuern Sie bei gegebener Zeit auch die verschiedenen Figuren, um Jubei beim Erreichen seines Ziels zu helfen.

Technisch up to date

Technisch ist Onimusha 2 ein wahres Fest für die Sinne. Die immer noch vorgerenderten Hintergründe wurden im Vergleich zum Vorgänger noch mal deutlich detaillierter gestaltet und glänzen mit einigen Spezialeffekten, z. B. dem animierten Wasser, die ihresgleichen suchen. Sowohl die erstklassige Darstellung der Personen als auch die unheimlich echt wirkenden Animationen und die perfekt in Szene gesetzten Specialmoves runden das Grafikfest ab. Wie bereits schon im ersten Teil glänzt auch beim Nachfolger die meist durch ein Orchester eingespielte Musik und trägt zu der perfekten Stimmung ihren Teil bei.
Am Umfang des Spiels gibt es diesmal auch nichts auszusetzen. Selbst Onimusha 1-erfahrene Spieler sollten mindestens zehn Stunden einplanen, um in den Genuss des Abspanns zu kommen. Ist das Spiel geschafft, laden ein neuer Schwierigkeitsgrad und mehrere Bonus-Features zu weiteren Aufenthalten im Japan des späten 16. Jahrhunderts ein.

7 Bewertungen