Elements Pt.01 - Stratovarius Testbericht

Elements-pt-01-stratovarius
ab 24,35
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Auf yopi.de gelistet seit 10/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Erfahrungsbericht von The_Wishmaster

Friede, Freude, Eierkuchenmetal

2
  • Cover-Design:  schlecht
  • Klangqualität:  gut

Pro:

...einige Songs sind wirklich hörbar, manche Elemente wurden gut geklaut, der zweite Bonustrack ist zum Brüllen genial...

Kontra:

...kitschige und nervige Lyrics, dünne Gesangsstimme, keine Innovationen, sondern eher geklaute Elemente, grottenschlechtes Artwork...

Empfehlung:

Nein

Hallo liebe Leserinnen und Leser!



Heute geht es um das bisher letzter Album der Band Stratovarius. Zur Band selbst sei soviel gesagt: Stratovarius stammen aus Finnland und spielen melodischen Powermetal. Gitarrist Timo Tolkki produziert nebenbei gerne mal andere Kapelle und in den letzten Jahren schipperte man immer mehr in \"Frieden, Freude, Eierkuchen\"-Gefilden, vor allem was die Lyrics betraf. Schauen wir doch mal, was uns die Elemente im Jahre 2003 bieten...




| ° Gesamtübersicht
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01.) ~ Eagleheart ~ 3,5/10
02.) ~ Soul of a Vagabond ~ 7,5/10 <-- Anspieltipp
03.) ~ Find your own Voice ~ 4/10
04.) ~ Fantasia ~ 8/10 <-- Anspieltipp
05.) ~ Learning to fly ~ 3/10
06.) ~ Papillon ~ 8/10 <-- Anspieltipp
07.) ~ Stratofortress ~ 7/10
08.) ~ Elements ~ 7,5/10
09.) ~ A Drop in the Ocean ~ 5,5/10
10.) ~ Run Away (Bonus Track) ~ 3/10
11.) ~ Into Deep Blue (Bonus Track) ~ 10/10 <-- Geheimtipp




| ° Einzelbewertungen
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01.) ~ Eagleheart ~ 3:50

Mit einem flotten Melodic-Rocker steigt man also in das Album ein. Klar, der Titel soll ein wenig Druck machen und zeigen wie hart und metallisch man doch ist. Dumm nur, dass dabei die Gitten von der ersten Sekunde an leaden und Timo Kotipelto am Mikro auch nicht viel zu melden hat: Alles klingt zu glatt gebügelt, viel zu viel nach liebem, netten Tralala um wirklich überzeugen zu können. Außerdem hat man die konventionelle Melodieführung bei Band-Klassikern wie \"Kiss of Judas\" oder \"Huntin High and Low\" in ähnlicher Form schon zur Genüge gehört. Dazu dann noch der klischeebehaftete Text und der Opener gibt mir wirklich den Rest. *skip*

\"Heart of an eagle, he flies through the rainbow
into a new world and finds the sun.
Spreading his wings above all the sorrows,
the glory of Eagleheart.\"



02.) ~ Soul of a Vagabond ~ 7:20

Mit einer wesentlich tiefer riffenden Klampfe steigt der zweite Track ein und nun wird\'s auch etwas gitarrenbetonter und schleppender im Rhythmus. Hintergründig streichen Synthiestreicher ihre Butterbrote und können eine recht angenehme Atmosphäre kreieren. Haut zwar nicht bedingungslos vom Hocker, kann aber im Vergleich zum Opener gefallen. Gut, man denke sich mal den dünnen Gesang in den Strophen weg, aber spätesten zum ersten Chorus (ab Sekunde 146 übrigens) ist man geschockt: Da haben die Bollnäs-Chaoten von Lefay doch das Studio geentert und trällern ihren Refrain von \"The 7th Seal\"! Halt, die Hauptstimme ist zu dünn, es sind also doch keine Schweden, sondern unsere Weltfrieden-Finnen, die sich mehr als dreist bei ihren Kollegen bedient haben. Naja, da der Chorus samt Chor wirklich goil scheppert seh ich ihnen das mal nach, immerhin können sie besser klauen als selbst komponieren.

\"In silence I scream but no one listens to me,
absolution, salvation, my sins won\'t leave me be.
The first cry, the last breath,
we are born to die.
This madness neverending,
don\'t know the reason why.
Soul of a vagabond!\"



03.) ~ Find your own Voice ~ 5:09

Sakrales Geleier eröffnet den dritten Song, bis die Double Bass einsetzt und ordentlich losrotiert. Schneidende Gitten, ein Säbelzahntiger am Bass und seltsame Sounds aus dem Keyboard ertönen, bevor Tomi Kitipelto trällert. Etwas belanglos, aber immerhin zeigen Strato, dass sie die flotten Songs nicht verlernt haben. Nur ist klar, dass Kepitelto bei der ganzen Hektik seine Stimme ganz sicher nicht wiederfindet und wohl deswegen so dünn klingt. Fiedel, frickel, träller. *gähn* Ich skippe mal zum nächsten Song weiter, denn das hier reisst mich nicht wirklich vom Hocker.



04.) ~ Fantasia ~ 9:52

Ui, kommt nu was aus\'m gleichnamigen Disney-Film? Bei unseren \"Peace & Dolphins\"-Metallern könnte man das ja erwarten, aber es ist mitnichten so. Stattdessen gibbet etwas Klassik-Gesynthe zu riffenden Sechsaitern, was gar nicht mal so übel klingt - zumindest nicht so übel, wie der Song zuvor oder der Opener. Meine Fantasia muss ich aber dennoch ein wenig bemühen, wenn ich darin eigenständige Melodien erkennen will. Denn nachdem der Anfang von Nightwish hätte stammen können - wenngleich weniger bombastisch - driftet man ziemlich schnell in sinfonische Rhapsody-Avantasia-Gefilde ab und kann zwar von den peinlichen Lyrics her mit den Spaghetti-Metaller mithalten (Kein Wunder, denn ob nun Kipotelto, Turilli, Kipurilli oder Turritelto der Komponist ist dürfte egal sein), die Klasse der Sammet\'schen Avantasia-Werke erreicht man aber zu keiner Sekunde. Egal, für Strato-Verhältniss ist der Song gemessen an der sonstigen Melodic-Grütze der Kapelle echt gut.

\"Fantasia - resides deep in your heart,
leave your worries far behind.
Fantasia - let the freedom ring the bell,
let us all unite.\"



05.) ~ Learning to fly ~ 6:20

Ein leicht bombastischer Einstieg, bevor mit einem mehr als altbackenen Drumfill das Tempo erhöht wird. Ich frage mich nur schon die ganze Zeit, warum man das Teil nicht \"Learning to sing with a powerful voice\" oder \"Learning to write songs on your own\" genannt hat - wohl, weil\'s die Finnen nicht können. Ich weiß auch nicht, ab welchen Song mich der Track erinnert aber irgendeiner wird\'s schon sein. Jedenfalls rauscht der Titel belanglos an mir vorbei und ich geh mir mal eben was zu Trinken holen. *weggeht* *wiederkommt* Sagt mal, läuft der Track immer noch? Ich skippe mal weiter, immerhin soll das Review noch fertig werden.



06.) ~ Papillon ~ 6:58

Ein wenig Kindergeträllere, dann gesellen sich langsam Synthie und Timo hinzu. Akustische Klampfen, leise im Hintergrund, begleiten den Finnen am Mikro. Der ruhige Anfang steht der Kapelle dann auch recht gut zu Gesicht und wenn schlielich nach guten zwei Minuten der Chorus einsetzt, dann klettert Kotopilte dermaßen hoch, dass er schon fast wieder gut klingt. Dazu noch dramatisch fiedelnde Synthiestreicher und ein gelungener Song ist nahezu fertig. Fehlt noch ein wenig Onanie am Sechssaiter, ein paar Chöre und kitschige Lyrics, perfekt. Naja, nicht ganz, aber für Strato-Verhältnisse eben.

\"In my dreams, in my life, in my soul,
in my eyes, in my heart, I am real.
Ah, I am Papillon.\"



07.) ~ Stratofortress ~ 3:21

Weiter geht es wieder mal etwas flotter im Programm, diesmal mit einem Instrumental. Gut, hier werden wir einmal von Kepoteltis belangloser Stimme verschont und bekommen demonstriert, wie schnell man in Finnland Gitarre und Keyboard bedienen kann, aber das wissen wir spätestens seit dem Erfolg von Children of Bodom. Demnach bleibt \"Stratofortress\" ein nettes Flitzefinger-Werk mit klassischem Einschlag, das aber nicht unbedingt aus der Masse der Songs herausragt.



08.) ~ Elements ~ 11:56

Nun steht der Titeltrack an und wie es sich für einen echten Titeltrack gehört, besitzt er auch ordentlich Überlänge. Geschickt, dass man dabei schon den Anfang mit leichten Chören enorm in die Länge zieht, so muss man für den Rest des Songs weniger Ideen aufwenden, um ihm eine ordentliche Spielzeit zu verpassen. Geboten wird nett rockende Standardkost der etwas besseren Sorte, aber man hat dennoch alles irgendwie schon einmal gehört. Deswegen fällt es auch so leicht, hier ein simples Song-by-Song-Review zu tippeln, ohne die Scheibe genauer zu kennen. Ich hab sie seit Wochen auf dem Rechner, hatte damals einmal kurz reingehört und sie nun für das Review wieder hervorgekramt. Praktisch, dass ein einmaliges Durchhören und Herunterrattern der Songs reicht, sonst hätte ich noch viel mehr Zeit in die Scheibe investieren müssen und das ist sie mir ehrlich gesagt nicht wert. Gut, Songs wie diesen hier kann man echt gut hören, aber gibt es viele bessere Kapellen mit besseren Stücken, so einfach ist das.

\"Elements - Wind, Fire, Water, Earth - Elements.
We are star children.
Elements - Fear, Anger, Sorrow, Joy - Elements.
That\'s what we are made of.\"



09.) ~ A Drop in the Ocean ~ 5:19

Zum offiziellen Abschluss präsentiert man noch eine schmalzige Ballade, wie sie auch von den bereits erwähnten Italo-Kollegen von Rhapsody hätte stammen können. Akustisches Geplänkel, etwas Keyboard, kitschige Texte und ein dünnes Stimmchen - fertig ist die Ballade. Sorry, aber da hätte man sich für das Finale noch etwas mehr aus dem Ärmel schütteln können: Ein Kaninchen vielleicht, notfalls auch nur eine Mohrrübe. So aber gähne ich noch einmal schnell - verbitte mir hiermit ausdrücklich alle Fragen, warum ich denn hier plötzlich wieder \"Song-by-Song\" schreibe (um zu demonstrieren, dass es keine Arbeit macht und man die CD nicht unbedingt kennen muss, falls es jemand wissen will) ansonsten werde ich einen Sack Kaninchenkacke im Gästebuch des Kommentators platzieren - und widme mich mal lieber den beiden Bonustracks.



10.) ~ Run Away (Bonus Track) ~ 4:55

Dieser Titel war bereits auf der \"Eagleheart\"-Single enthalten, was ihn aber weder besser noch schlechter als andere Songs auf der Scheibe hier macht. Er rockt nett los, wird in den Strophen recht bassbetont und kann mit ganz leicht verzerrten Vocals aufwarten. Der Chorus bringt dann aber alles Übel zum Vorschein, denn dermaßen austauschbar und uninspiriert gespielt haben die Jungs schon lange nicht mehr. Oder doch? Egal, jedenfalls kann man hiermit weder einen Blumentopf noch eine Plastiktüte gewinnen. Ob das der Titel wohl als Warnung für alle potentiellen Hörer gedacht war? So nach dem Motto \"Selbst Schuld, wir haben Euch gewarnt!\"???



11.) ~ Into Deep Blue (Bonus Track) ~ 5:40

Kommen wir zum zweiten Bonustrack. Hier eröffnet ein seltsam klimperndes Keyboard den Titel, bis Kipotilte trällert: \"Sometimes I just want to lie...\" - und dann geht\'s ab der 37. Sekunde richtig ab. Es ist, als würde man eine Musikkassette einlegen und das Band zieht sich in das Abspielgerät. Schnell und verzerrt fiepelt es darauf los, rechtzeitig zu 1:22 geht\'s mit Gesinge, Keyboard und leichten Drums weiter, dann pupst Timo Tolkki dermaßen ins Mikro, dass alles nur noch verzerrt erklingt. Ab 1:50 ist die Mucke wieder da, klingt aber wie soeben das Klo hinunter gespült, seltsam glucksend. Aber es kommt noch doller, denn nun übernehmen die Schlümpfe das Kommando und quieken im Trällersound. 2:55 mittlerweile die Spielzeit, ganze 5 Sekunden lang bombasten Stratovarius, dann wird\'s leise und dumpf. Plötzlich schraddelt eine Fliege durch den Ventilator, lauscht im Vorbeisurren den musizierenden Finnen, die immer noch leiern und leiser werden. Aber der vierten Minuten wird gepfiffen, das Leiern ist immer noch vorhanden und nach einer kurzen Unterbrechung ist sie mit einem Mal ab 4:55 wieder da: Die Fliege. Diesmal pfeift sie selbst und gerät in eine Mixer. Hui, das geht ab! Danach klingt der Song mit den vom Anfang bekannten Keyboards aus. Mein Respekt! Sei es Absicht, dass der Titel so wirr ist oder weil er irgendwie beim Encoden oder beim illegalen Download (Quatsch, vor Wochen war das ja noch \'ne rechtliche Grauzone *grinz*) \'nen Knacks abbekommen hat. Aber immerhin ist das der einzige Song gewesen, denn ich für das Review hier noch einmal komplett gehört habe, das sollte den Jungs vielleicht mal zu denken geben. *g*




| ° Fazit
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Tja, was soll man dazu sagen? Stratovarius eben. Fans wird\'s gefallen weil sie seit nunmehr unzähligen Alben genau das bekommen, was sie erwarten. Alle anderen brauchen es nicht unbedingt, da Innovationen fehlen und man alles halbwegs Gute schon mal anderweitig noch besser gehört hat. Eigentlich sollte man den Finnen ja dankbar sein, da man sich ja im Prinzip statt CDs von Nightwish, Rhapsody, Avantasia und Lefay einfach nur \"Elements Part I\" kaufen muss, um alle Elemente dieser Mucke zu vereinen - nur ist\'s eben nicht so gut gemacht wie das Original. Aber um endlich mal mit dem Meckern aufzuhören: Gelegentlich rockt die Scheibe gut ab, einige wenige Songs kann man auch wirklich gut hören und wer melodischen Metal mit Kitsch-Texten liebt und bereits alles von Hammerfall und Manowar hat, kann hier ruhig mal ein Ohr riskieren.



In diesem Sinne...

Stay Dark!



PS: Alle Freunde des schnellen Klicks werden ins kitschige \"Friede, Freude, Eierkuchen\"-Universum von Stratovarius katapultiert... ;)


Shake Heads - Für den Grief!

24 Bewertungen, 1 Kommentar

  • LittleSparko

    11.01.2007, 11:59 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela