Elements Pt.01 - Stratovarius Testbericht

ab 24,35 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2003
Auf yopi.de gelistet seit 10/2003
Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun
Spiel mir das Lied vom To...lkki
Pro:
Ein neues Strato-Album / Manche Songs lassen sich in der Tat ganz gut hören / Kotipelto kann singen...
Kontra:
...wenn er will, doch hier scheint er entweder nicht zu wollen oder eignet sich nicht für diese Art Gesang / Die Lyrics sind gaga / Die Tracks sind meist künstlich und unnötig in die Länge gezogen
Empfehlung:
Ja
Aus dem recht kalten Land im hohen Norden kommen nicht nur begnadete Rally- und Formel 1 Piloten, sondern auch immer wieder hochtalentierte Musiker aus dem Schwermetall Bereich. Stratovarius zählt neben einigen anderen Bands mittlerweile zu den festen Größen innerhalb der skandinavischen Hartwurstkultur. Umso verwunderlicher, dass das aktuelle Album „Elements Part I“ vom Februar diesen Jahres bislang hier auf der Plattform kaum Beachtung geschenkt wurde. Vielleichts liegt\'s daran, dass die Stratovaren eine lange Auszeit genommen hatten und die potentiellen Käufer des Genres das auf der Website groß angekündigte \"Comeback\" der Truppe schlichtweg übersehen haben. Es mag auch sein, dass gerade den Hardcore-Vertretern dieser Art Mucke, die Texte und Lyrics einfach zu seicht und zu sehr auf heile Welt getrimmt sind...Stratovarius ist berühmt und berüchtigt in speziell diesem Punkt *g*...schauen wir mal rein, ob\'s für Strato nun heißt: \"Spiel mir das Lied vom Tod\" oder ab wir noch die Veröffentlichung von \"Elements Part II\" doch noch erleben werden... ;-)
[ Elemantary Wanted! | Der Steckbrief ]
Titel: „Stratovarius – Elements Part 1“
Erscheinungsdatum und Land: 27.1.2003 / Finnland
Genre: Skandinavischer Melodic Metal
Label: Nuclear Blast
Gesamtlaufzeit: etwa 62 + 17 Minuten*
Abmischung: ADD
Tracks: 9 + 3 *
Booklet: Ja – bebildert mit allen Songtexten
Preis: zwischen 14,99 und 20,99 € *
Website: www.stratovarius.com
Derzeitiges Band LineUp:
Timo Kotipelto – Vocals
Jörg Michael – Drums
Timo Tolkki – Lead / Rythm Guitars & Mastermind
Jens Johansson – Keyboard
Jari Kainulainen – Bass
*) abhängig von der Version, die teurere (Limited) Special Edition beinhaltet 3 zusätzliche Tracks auf einer Extra-Single: „Run Away“ (4.51), „Soul of a Gagabond“ (7.34), „Find your own Voice“ (6.46) – Letztere beiden sind Demoversionen von auf dem Album befindlichen Songs, „Run Away“ ist ein Exclusive. Diese Single ist zusammen mit der Standard-CD, einem Sticker und einem Zusatz Foto-Booklet in einer 3D-Cover Box erhältlich.
[ Rotations-Element | Der Tonträger]
Ich hab mir die Special-Edition gegönnt, denn an gediegenen 3D-Covers und Special-Features kann ich einfach nicht vorbeigehen, ohne sie einzusacken. Die Wahrheit schmerzt, doch auch ich bin oft ein williger Sklave des Marketings *g*. Den Promo-Krempel und die Bonus Extra-CD lassen wir mal außen vor und kümmern uns um die Haupt-CD, diese ist nämlich exakt die Gleiche, die man auch einzeln für ein paar Euro-Dinar weniger bekommt. Die Abmischung (ADD) des Tonträgers ist soweit in Ordnung, lediglich in sehr dynamischen Phasen neigt sie leider ein wenig zum Übersteuern, was man aber an den Klangreglern der Anlage / Autoradios einigermaßen kompensieren kann. Das Gesamtklangbild ist eher Mitten-lastig, was gerade den Passagen mit Chören und Stimmen entgegenkommt, dennoch sind Höhen und der Bass sauber und klar gemastert. Auf CD-Text und andere Goodies, wie PCM-Stereo (für ausgewiesene Surround-Anlagen) hat man vollständig verzichtet, die Nutzung dieser Features ist aber auch bedauerlicherweise heute immer noch recht selten, sodass es mich gewundert hätte, wäre es hier anders gewesen.
Technische Wertung:
Dynamik: **** (Gut, etwas Übersteuern)
Bass: ***** (ausgewogen)
Höhen: ***** (sauber und glasklar)
CD-Text: - Fehlanzeige –
CD - Gimmicks / Extras: - Fehlanzeige -
Kopierschutz: *** (kann mit einigen Playern Probleme bereiten)
[ Überraschungs-Element | Tracks & Kurzbewertung ]
1) EAGLEHEART (3.50) [9/10] <-- trotzdem Anspieltipp!
Pro: Eingängige und schmissige Melodie, Gefälliger Chorus
Kontra: definitiv zu kurz und zu seicht
2) SOUL OF A VAGABOND (7.22) [10/10] <-- Anspieltipp!
Pro: Schnell und doch melodiös, hoher Wiedererkennungswert
Kontra: das ist doch irgendwo geklaut?
3) FIND YOUR OWN VOICE (5.10) [8/10]
Pro: Chööön Chnell, erste Streicher-Passagen mischen mit
Kontra: Der Gesang bricht hier teilweise schon leicht ein...
4) FANTASIA (9.56) [9/10]
Pro: eingängige, rockige Melodie, Instrumentierung abwechslungsreich
Kontra: Timos Stimme steht kurz vor dem Abkippen ;-)
5) LEARNING TO FLY (6.19) [7,5/10]
Pro: Rhytmussteigerung, Bombast-DoubleBass, solider Song
Kontra: Timos unmelodische Kreischerei bringt Disharmonie...
6) PAPILLION (7.01) [8/10]
Pro: Musikalische Bandbreite, fette Riffs und orchestraler Bombast
Kontra: Timos Singstimme ist mir hier wieder \'nen Tick zu schrill
7) STRATOFORTRESS (3.26) [5/10]
Pro: Gitarren-Teppich, Bassdrum, Speed, variantenreiche Melodie
Kontra: Nach ner Zeit langweiliges Gebolze, Klingt zu lang aus
8) ELEMENTS (12.01) [8/10]
Pro: Chor, Rhythmus-Wechsel, knalliger Sound, abwechslungsreich
Kontra: Timo hat sich immer noch nicht zum Operettensänger ausbilden lassen
9) A DROP IN THE OCEAN (6.49) [9/10] <-- Anspieltipp!
Pro: sehr ruhiger und schön entspannter Closer
Kontra: 1 Minute Meeresrauschen ist vielleicht \'etwas\' übertrieben *gg*
[ Gezeitenwechsel | Gesamteindruck des Albums]
Der schmissige Titel Eagleheart leitet das Album der Finnen massenkompatibel und gefällig-rockig ein, diesen Song könnte man ohne Abstriche auch auf Jugendsender, wie Einslive loslassen. Das mag daran liegen, dass man die Melodie irgendwoher kennt. Doch auch die nächsten beiden Tracks – \'Soul Of A Vagabond‘ und \'Find Your Own Voice‘ – gehen noch als easy listening metal Kost durch, den Break mit dem Mainstream (auch dem des Metal) begeht Mastermind Tolkki ab Track 4. Ab hier entspricht die Instrumentierung nicht mehr ganz dem Genre, wenn auch Geklampfe und Frickelsoli weiterhin zum Repertoire gehören. Dummerweise sind Stratovarius nicht gerade der Garant für wahnsinnig innovative Mucke und zudem dafür bekannt ziemlich seichte Heitschi-Bumm-Beitschi-Bumm-Bumm Lyrics zu produzieren, auch das findet man auf dem gesamten Album wieder. In der Tat kommen einem viele der Stücke recht bekannt vor, sei es vom Strickmuster her oder weil teilweise ganz ordentlich woanders gemopst wurde...ach nee, das nennt man ja political correct: „Anleihen machen“ ;-)
Die Stimme des Sängers Timo Kotipelto gereicht dem Vokalisten nicht immer zu Ehre, denn für manche Tonlage ist die männliche Stimme naturgegeben nicht sonderlich geeignet (zumindest die seine nicht *g*), so schwingt er sich teilweise in opereske Höhen, die fast unweigerlich zum Abkippen und Kicksern neigt. Für eine derartige Performance hat er schlichtweg weder die nötige Bandbreite noch das Volumen als Reserve in den Stimmbändern. Dass er wesentlich besser und ausgesprochen wohlklingend singen kann, wenn die Mucke auf ihn zugeschnitten ist, beweist Kotipelto in seinem Solo-Album „Waiting for the Dawn“. Hier jedoch ist das Hochschrauben seiner Stimmbänder manchmal wirklich nervig und man fragt sich, ob er in diesen Abschnitten auch nur EINEN Ton bitteschön mal richtig treffen kann... ;-)
Auflockerung erfährt der geneigte Hörer ab der Mitte des Albums, so ist ‚Stratofortress‘ ein reines Boller-Instrumentalstück mit teilweise mächtigem Geknüppel, dass jedem Westentaschen DJ oder MC ob der BPM die Tränen der Rührung in die Augen treibt, aber auf die Dauer langweilig wirkt. Ungewöhnlich für das Senkblei-Genre ist der vermehrte Einsatz von getragenen Chören, Streichern und Keyboards. Zwar sägen auch fast permanent irgendwo E-Gitten im Klangbild herum, doch die Lastigkeit liegt bei „Elements“ eindeutig in Richtung Symphonic-Orchestra mit Metal-Einflüssen und nicht umgekehrt. Zudem gibt’s immer wieder sphärische Klänge und Meeresrauschen auf die Lauscher. Die Trackreihenfolge ist gut gewählt und nimmt den Hörer mit auf eine doch abwechslungsreiche Klangreise quer durch die Elemente, wobei man sich von ziemlich straight dargebotenen ersten drei Tracks nicht täuschen lassen sollte. Das dicke Ende eröffnet sich erst später und wie man anhand der Playlist sieht ziehen sich die Songs über mehrere Minuten quer durch den musikalischen Garten, allerdings – wie schon erwähnt – nicht besonders bahnbrechend und oft zu sehr in die Länge gezogen.
[ Elementar, mein lieber Watson... | Fazit ]
Sicher kein Album, dass man ganz platt irgendeiner bestimmten Gruppe – seien sie Metaller oder nicht – einfach so ans Herz legen und empfehlen kann. Man muss schon einen Hang zu Klangwelten haben, die eher im Bereich der orchestralen Filmmusik, Oper oder Musical liegen, um Gefallen an „Elements Part I“ zu finden. Nightwish-Jünger sind quasi prädestiniert, doch so richtig vergleichen kann man die Musik trotz der gleichen, finnischen Herkunft und den starken „Anleihen“ nicht. Freunde des reinen, gepflegten Headbangings hingegen gefriert wahrscheinlich das diabolische Lächeln ab Track 4. Tröstet Euch: Auch ich kann mir die Scheibe nicht immer geben, manche Songs hat man irgendwie schon vorher mal gehört, sei es bei anderen Bands oder von Strato selbst. Leider verwehrt Kotipeltos Stimme an einigen Stellen dem Werk den 5. Stern, er singt zwar überwiegend gut und melodiös doch streckenweise haperts mit dem Treffen des Tons oder er ist schlichtweg zu schrill. Er eignet sich halt nicht für eine High-Pitch Darbietung, das hätte Mastermind Tolkki aber vielleicht im Vorfeld mit seinem Sänger abkaspern können. Der 4. Stern geht flöten, da ein gepriesenes „Comeback-Album“ schon etwas mehr Innovation hätte bringen dürfen, satt der lauen Weichspül-Lyrics und den geklauten Passagen. Schade, das ansonsten immerhin hörenswerte Album erleidet hierdurch seinen beiden elementaren Dämpfer.
Shake Heads!
Der Elementar-Pharao
Hinweis:
Für Schnellklicker der dringende Hinweis, dass hier weder die Bandgeschichte noch langatmig Song-By-Song durchgekaut wurde – DIE ultimative Gelegenheit dem ollen Pharao endlich mal eine miese Bewertung rein zu drücken...*Hipp Hipp Hurra!* ;-)
[ Elemantary Wanted! | Der Steckbrief ]
Titel: „Stratovarius – Elements Part 1“
Erscheinungsdatum und Land: 27.1.2003 / Finnland
Genre: Skandinavischer Melodic Metal
Label: Nuclear Blast
Gesamtlaufzeit: etwa 62 + 17 Minuten*
Abmischung: ADD
Tracks: 9 + 3 *
Booklet: Ja – bebildert mit allen Songtexten
Preis: zwischen 14,99 und 20,99 € *
Website: www.stratovarius.com
Derzeitiges Band LineUp:
Timo Kotipelto – Vocals
Jörg Michael – Drums
Timo Tolkki – Lead / Rythm Guitars & Mastermind
Jens Johansson – Keyboard
Jari Kainulainen – Bass
*) abhängig von der Version, die teurere (Limited) Special Edition beinhaltet 3 zusätzliche Tracks auf einer Extra-Single: „Run Away“ (4.51), „Soul of a Gagabond“ (7.34), „Find your own Voice“ (6.46) – Letztere beiden sind Demoversionen von auf dem Album befindlichen Songs, „Run Away“ ist ein Exclusive. Diese Single ist zusammen mit der Standard-CD, einem Sticker und einem Zusatz Foto-Booklet in einer 3D-Cover Box erhältlich.
[ Rotations-Element | Der Tonträger]
Ich hab mir die Special-Edition gegönnt, denn an gediegenen 3D-Covers und Special-Features kann ich einfach nicht vorbeigehen, ohne sie einzusacken. Die Wahrheit schmerzt, doch auch ich bin oft ein williger Sklave des Marketings *g*. Den Promo-Krempel und die Bonus Extra-CD lassen wir mal außen vor und kümmern uns um die Haupt-CD, diese ist nämlich exakt die Gleiche, die man auch einzeln für ein paar Euro-Dinar weniger bekommt. Die Abmischung (ADD) des Tonträgers ist soweit in Ordnung, lediglich in sehr dynamischen Phasen neigt sie leider ein wenig zum Übersteuern, was man aber an den Klangreglern der Anlage / Autoradios einigermaßen kompensieren kann. Das Gesamtklangbild ist eher Mitten-lastig, was gerade den Passagen mit Chören und Stimmen entgegenkommt, dennoch sind Höhen und der Bass sauber und klar gemastert. Auf CD-Text und andere Goodies, wie PCM-Stereo (für ausgewiesene Surround-Anlagen) hat man vollständig verzichtet, die Nutzung dieser Features ist aber auch bedauerlicherweise heute immer noch recht selten, sodass es mich gewundert hätte, wäre es hier anders gewesen.
Technische Wertung:
Dynamik: **** (Gut, etwas Übersteuern)
Bass: ***** (ausgewogen)
Höhen: ***** (sauber und glasklar)
CD-Text: - Fehlanzeige –
CD - Gimmicks / Extras: - Fehlanzeige -
Kopierschutz: *** (kann mit einigen Playern Probleme bereiten)
[ Überraschungs-Element | Tracks & Kurzbewertung ]
1) EAGLEHEART (3.50) [9/10] <-- trotzdem Anspieltipp!
Pro: Eingängige und schmissige Melodie, Gefälliger Chorus
Kontra: definitiv zu kurz und zu seicht
2) SOUL OF A VAGABOND (7.22) [10/10] <-- Anspieltipp!
Pro: Schnell und doch melodiös, hoher Wiedererkennungswert
Kontra: das ist doch irgendwo geklaut?
3) FIND YOUR OWN VOICE (5.10) [8/10]
Pro: Chööön Chnell, erste Streicher-Passagen mischen mit
Kontra: Der Gesang bricht hier teilweise schon leicht ein...
4) FANTASIA (9.56) [9/10]
Pro: eingängige, rockige Melodie, Instrumentierung abwechslungsreich
Kontra: Timos Stimme steht kurz vor dem Abkippen ;-)
5) LEARNING TO FLY (6.19) [7,5/10]
Pro: Rhytmussteigerung, Bombast-DoubleBass, solider Song
Kontra: Timos unmelodische Kreischerei bringt Disharmonie...
6) PAPILLION (7.01) [8/10]
Pro: Musikalische Bandbreite, fette Riffs und orchestraler Bombast
Kontra: Timos Singstimme ist mir hier wieder \'nen Tick zu schrill
7) STRATOFORTRESS (3.26) [5/10]
Pro: Gitarren-Teppich, Bassdrum, Speed, variantenreiche Melodie
Kontra: Nach ner Zeit langweiliges Gebolze, Klingt zu lang aus
8) ELEMENTS (12.01) [8/10]
Pro: Chor, Rhythmus-Wechsel, knalliger Sound, abwechslungsreich
Kontra: Timo hat sich immer noch nicht zum Operettensänger ausbilden lassen
9) A DROP IN THE OCEAN (6.49) [9/10] <-- Anspieltipp!
Pro: sehr ruhiger und schön entspannter Closer
Kontra: 1 Minute Meeresrauschen ist vielleicht \'etwas\' übertrieben *gg*
[ Gezeitenwechsel | Gesamteindruck des Albums]
Der schmissige Titel Eagleheart leitet das Album der Finnen massenkompatibel und gefällig-rockig ein, diesen Song könnte man ohne Abstriche auch auf Jugendsender, wie Einslive loslassen. Das mag daran liegen, dass man die Melodie irgendwoher kennt. Doch auch die nächsten beiden Tracks – \'Soul Of A Vagabond‘ und \'Find Your Own Voice‘ – gehen noch als easy listening metal Kost durch, den Break mit dem Mainstream (auch dem des Metal) begeht Mastermind Tolkki ab Track 4. Ab hier entspricht die Instrumentierung nicht mehr ganz dem Genre, wenn auch Geklampfe und Frickelsoli weiterhin zum Repertoire gehören. Dummerweise sind Stratovarius nicht gerade der Garant für wahnsinnig innovative Mucke und zudem dafür bekannt ziemlich seichte Heitschi-Bumm-Beitschi-Bumm-Bumm Lyrics zu produzieren, auch das findet man auf dem gesamten Album wieder. In der Tat kommen einem viele der Stücke recht bekannt vor, sei es vom Strickmuster her oder weil teilweise ganz ordentlich woanders gemopst wurde...ach nee, das nennt man ja political correct: „Anleihen machen“ ;-)
Die Stimme des Sängers Timo Kotipelto gereicht dem Vokalisten nicht immer zu Ehre, denn für manche Tonlage ist die männliche Stimme naturgegeben nicht sonderlich geeignet (zumindest die seine nicht *g*), so schwingt er sich teilweise in opereske Höhen, die fast unweigerlich zum Abkippen und Kicksern neigt. Für eine derartige Performance hat er schlichtweg weder die nötige Bandbreite noch das Volumen als Reserve in den Stimmbändern. Dass er wesentlich besser und ausgesprochen wohlklingend singen kann, wenn die Mucke auf ihn zugeschnitten ist, beweist Kotipelto in seinem Solo-Album „Waiting for the Dawn“. Hier jedoch ist das Hochschrauben seiner Stimmbänder manchmal wirklich nervig und man fragt sich, ob er in diesen Abschnitten auch nur EINEN Ton bitteschön mal richtig treffen kann... ;-)
Auflockerung erfährt der geneigte Hörer ab der Mitte des Albums, so ist ‚Stratofortress‘ ein reines Boller-Instrumentalstück mit teilweise mächtigem Geknüppel, dass jedem Westentaschen DJ oder MC ob der BPM die Tränen der Rührung in die Augen treibt, aber auf die Dauer langweilig wirkt. Ungewöhnlich für das Senkblei-Genre ist der vermehrte Einsatz von getragenen Chören, Streichern und Keyboards. Zwar sägen auch fast permanent irgendwo E-Gitten im Klangbild herum, doch die Lastigkeit liegt bei „Elements“ eindeutig in Richtung Symphonic-Orchestra mit Metal-Einflüssen und nicht umgekehrt. Zudem gibt’s immer wieder sphärische Klänge und Meeresrauschen auf die Lauscher. Die Trackreihenfolge ist gut gewählt und nimmt den Hörer mit auf eine doch abwechslungsreiche Klangreise quer durch die Elemente, wobei man sich von ziemlich straight dargebotenen ersten drei Tracks nicht täuschen lassen sollte. Das dicke Ende eröffnet sich erst später und wie man anhand der Playlist sieht ziehen sich die Songs über mehrere Minuten quer durch den musikalischen Garten, allerdings – wie schon erwähnt – nicht besonders bahnbrechend und oft zu sehr in die Länge gezogen.
[ Elementar, mein lieber Watson... | Fazit ]
Sicher kein Album, dass man ganz platt irgendeiner bestimmten Gruppe – seien sie Metaller oder nicht – einfach so ans Herz legen und empfehlen kann. Man muss schon einen Hang zu Klangwelten haben, die eher im Bereich der orchestralen Filmmusik, Oper oder Musical liegen, um Gefallen an „Elements Part I“ zu finden. Nightwish-Jünger sind quasi prädestiniert, doch so richtig vergleichen kann man die Musik trotz der gleichen, finnischen Herkunft und den starken „Anleihen“ nicht. Freunde des reinen, gepflegten Headbangings hingegen gefriert wahrscheinlich das diabolische Lächeln ab Track 4. Tröstet Euch: Auch ich kann mir die Scheibe nicht immer geben, manche Songs hat man irgendwie schon vorher mal gehört, sei es bei anderen Bands oder von Strato selbst. Leider verwehrt Kotipeltos Stimme an einigen Stellen dem Werk den 5. Stern, er singt zwar überwiegend gut und melodiös doch streckenweise haperts mit dem Treffen des Tons oder er ist schlichtweg zu schrill. Er eignet sich halt nicht für eine High-Pitch Darbietung, das hätte Mastermind Tolkki aber vielleicht im Vorfeld mit seinem Sänger abkaspern können. Der 4. Stern geht flöten, da ein gepriesenes „Comeback-Album“ schon etwas mehr Innovation hätte bringen dürfen, satt der lauen Weichspül-Lyrics und den geklauten Passagen. Schade, das ansonsten immerhin hörenswerte Album erleidet hierdurch seinen beiden elementaren Dämpfer.
Shake Heads!
Der Elementar-Pharao
Hinweis:
Für Schnellklicker der dringende Hinweis, dass hier weder die Bandgeschichte noch langatmig Song-By-Song durchgekaut wurde – DIE ultimative Gelegenheit dem ollen Pharao endlich mal eine miese Bewertung rein zu drücken...*Hipp Hipp Hurra!* ;-)
Bewerten / Kommentar schreiben