Ellen Betrix Nailfinity Testbericht

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ab 6,88
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Summe aller Bewertungen
  • Trocknungsdauer:  kurz

Erfahrungsbericht von vampire-lady

Wucherlack hält aber gut

Pro:

hält gut

Kontra:

teuer

Empfehlung:

Ja

„Wenn ich bei DM bin, dann geht’s mir immer gut“, sagte meine beste Freundin letzte Woche zu mir. Mir ist es dort vorgestern dann auch so richtig gut gegangen, als ich mir zwei Pülleken vom neuen Ellen Betrix Nailfinity Nagellack gekauft habe. Eine Pulle fasst 10 Milliliter und kostet ääääääähhhhhh... so um die € 7,50. Ist ja irgendwo Wucher – aber ich habe € 10,- gewonnen (*protz*) und will mal nicht geizen.

Die Flaschen sind auch auf edel getrimmt, ziemlich schmal und nach unten breiter werdend, dabei fast lippenstiftartig – mit Goldschrift und Pseudoperlmuttkappe. Kann man sich bei ellenbetrix.com angucken, wenn man Bock auf die Ladezeiten hat.

Auf jeden Fall finde ich die Fläschkes ganz handlich, weil ich sie beim Lackieren immer zwischen die Finger klemme. Ich mache das nämlich immer sozusagen in der Luft, wenn ich die Pfoten auf eine Tischplatte lege, ist letztere mehr lackiert als alles andere – was ja eigentlich nicht sein muß.

Gekauft habe ich die Nummer 168 „midnight bronze“ und die Nummer 88 „wine red“. Unter „midnight bronze“ kann ich mir nu wirklich gar nichts vorstellen. Fakt aber ist: der Nagellack hat eine Farbe wie angelaufener Messing. Den habe ich sofort eingelagert, weil mein Alter von Chicogo bald alle ist, und es den nicht mehr zu kaufen gibt. Ich habe zwar noch einen von Margret Astor, bei dem hat man aber die Auswahl: entweder so lackieren, daß er auch richtig abdeckt, dann trocknet er nicht – oder eben anders herum. Also ab in die Tonne – ich kann aber ohne diese Farbe nicht leben. Unter „wine red“ würde ich mir jetzt ein vampirmässiges Dunkelrot vorstellen, aber auch hier hat Ellen Betrix ins Klo gegriffen. Der Lack ist zwar rot, aber für ein Weinrot viel zu warm und zu hell. Also beim Namenvergeben muß man noch kräftig üben. Auf der Homepage von Ellen Betrix kann man sich die Schattierungen zwar angucken, was aber nicht wirklich hilfreich ist. Also besser vorher in den Laden gehen – für den Fall, daß man irgendwo bestellen will oder so. Allerdings habe ich so eine Farbe noch nie gesehen (oder beachtet?) und besessen, und ich habe die reinste Apotheke an Nagellackpüllekes in meinem Leben angesammelt!

Die Farbpalette ist übrigens eher unspektakulär, von rosa und beige bis hin zu verschiedenen Rottönen, abgedrehteres wird man nicht finden. Leider gibt es Nailfinity anscheinend auch nur als Metalliclack – also mit diesem schimmernden Perlmuttzeugs darin. Eigentlich ist das nämlich nicht so ganz mein Fall (außer bei meinem Messington). Zumindest habe ich weder bei IhrPlatz, DM oder gar Karstadt einen unmetallischen Nailfinity gefunden. Vielleicht kommt das ja später noch. Tja der rote hat mir aber trotz dem Metalleffekt gefallen und war zum Test fällig.

Der Lack riecht erstaunlicherweise mehr nach Nagellackentferner als nach Nagellack – er „duftet“ also nicht ganz so stechend. Ich habe mir die Nägel nachmittags lackiert und abends festgestellt, daß meine Flossen so gut wie gar nicht nach frisch lackiert rochen. Normalerweise ärgere ich mich nämlich immer über Lösemittelschwaden, die mich umwabern, wenn ich eigentlich schon in der Falle liege und schlafen will.

Nailfinity ist leider auch kein 60-Sekundenlack. Das zieht meist auch nach sich, daß man zwei Schichten auftragen muß – ein Hinweis dazu steht auch auf der Flasche. Die erste Schicht trocknet natürlich super. Ich war allerdings erstaunt, wie dünnflüssig der Lack war – zuerst war das gewöhnungsbedürftig, später fand ich das gut. Man kann ihn prima verteilen und es kommt dem Trocknen anscheinend zu gute. Die zweite Schicht trocknet bei mir immer langsamer als die erste. Trotzdem muß ich sagen, das geht recht fix, so viel besser trocknen 60-Sekundenlacke auch nicht.

Was mir zuerst aufgefallen ist, war der schöne Glanz auf den Nägeln, als ob diese nass wären. Der Glanz hat sich auch bis jetzt relativ gut gehalten – trotz Haarwäsche, duschen, shoppen, wasserkastenschleppen und so.

Der Hersteller spricht auf seiner Webseite von Diamanthärte (oder ähnlich) – ich bin am grübeln, was ich davon halten soll. Einerseits sind meine Nägel gerade mal wieder von selbst ziemlich stabil, andererseits könnte der Lack das unterstützen – ich bin mir da nicht so ganz schlüssig. Zumindest kann aber zuviel Härte auch schneller dazu führen, daß ein Nagel abbricht, weil er ja nicht so gut nachgeben kann. Dann ist noch die Kratzfestigkeit zu betrachten. Hier besteht kein Grund zur Beschwerde, ich habe zwar am rechten Daumen einen Kratzer produziert, den kann man aber nur gerade eben im Gegenlicht sehen – beim drüberfühlen merkt man ihn aber nicht.

Dann erzählt mir Frau Betrix noch, Nailfinity würde nicht splittern. Tja – äääääääääätsch! An einer Stelle hat es bei mir gesplittert, was aber auch noch akzeptabel ist. Weil: im Normalfall, wenn es an einem Nagel anfängt zu splittern, machen es die anderen ihm gleich nach. Ich habe vorhin extra mal herumgekratzt und gefriemelt, aber es splittert sonst nichts.

Ein weiterer Pluspunkt ist, daß sich die Farbe nicht an den Nagelspitzen abnutzt. Bei manchen Lacken ist es ja so, daß man regelrecht Linien auf Papier ziehen kann (auch ohne Absicht), als wären die Nagelspitzen Buntstifte. In den Aktenordnern auf der Arbeit, kratzt mich das ja herzlich wenig, aber wenn ich das zuhause in meinen Büchern sehe, könnte ich zum Elch werden! Außerdem sieht’s natürlich auch doof aus, wenn man vorne an den Nägeln so weiße Stellen hat.

Amüsiert hat mich dann die Dehnbarkeit der Aussage „hält bis zu fünf Tagen“. Stimmt ja auf jeden Fall, aber in welchem Zustand? Werde ich wohl nicht herausfinden, weil nach drei Tagen bekomme ich erstens die Farbkrise und zweitens habe ich keine Lust auf Abblättertests. Abgeblätterter Lack sieht nämlich einfach nur doof aus (was man mal unter Talkshowgäst/innen dringend verbreiten sollte!).

Fazit: Kaufbefehl erteilt.

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