Engelskrieger - Subway to Sally Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von DarkBeauty
...in deinen Augen spiegelt sich die Ewigkeit...
Pro:
Musik, die rockt, Eingängigkeit, Stimme
Kontra:
\"Narben\" (wegen des Textes), \"Knochenschiff\" (ebenfalls wegen des Textes)
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leser/-innen!
Zwar habe ich im Badezimmer noch jede Menge Stoff für Berichte, aber da immer nur über Beautyartikel zu schreiben auf Dauer langweilig wird, habe ich mich heute mal wieder in meinem CD Regal umgeschaut, was ich alles so habe. Da fielen mir einige gute Alben in die Hand. Aber dennoch habe ich mich für
>> Engelskrieger - Subway to Sally <<
entschieden. Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass dieses Album nicht gut ist. : )
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Die Band
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Nachdem unsere inzwischen im Spendensumpf versunkene Kanzlerbirne mit dem Fall der Mauer in die Geschichte einging, merkte der Durchschnittsrocker erst, dass es in Neufünfland auch Bands gibt, denen man sein Gehör leihen könnte. Letztendlich muss man sich aber wohl auch bei den Inchtabokatables bedanken, denn die haben dafür gesorgt, dass Subway To Sally 1994 die gleichlautende CD veröffentlichen können und somit der Öffentlichkeit zum ersten Mal ihre Mischung aus kernigem Rock und folkigem Sound präsentieren. Mit Frau Schmitt (eigentlich Silke Volland ) ist eine reizende Geigerin Mitglied des Septetts, so kommen hier durchaus tanzbare Rock/Folk Rhythmen zum Einsatz. Doch Subway gehen noch einen Schritt weiter und lassen immer wieder Instrumente wie Flöten, Dudelsack und Mandoline erklingen, die von den Bandmitgliedern wirkungsvoll in Szene gesetzt werden.
Trotz ausgiebiger Touren dauert es nur ein Jahr, bis Sänger Eric Fish, der unter anderem für\'s Tröten von Dudelsack, Schalmai, Oboe und diverser Flöten zuständig ist, die Gitarristen Bodenski (eigentlich Michael Boden: Drehleier, Gesang), Ingo Hampf (Gitarre, Laute), Simon (eigentlich Michael Simon: Gitarre, Gesang), Bassist Sugar Ray Runge( eigentlich Silvio Runge), Drummer David Pätsch und Violinistin Frau Schmitt mit \"MCMXCV\" (selber rechnen macht schlau) auf einem Sublabel von Vielklang ihr Zweitwerk veröffentlichen. Dieses hat eine deutlich Metal-lastigere Schlagseite als \"1994\". Auffallend sind wieder die intelligenten deutschen Lyrics, die bar jeder Klischees sind und elegant die Prinzipien der Minne mit zeitgemäßer Lyrik verbinden.
Obwohl es den Anschein hat, als wären die Dame und Herren ständig auf Tour und als würden sie eigentlich immer und überall spielen, steht ein weiteres Jahr später schon \"Foppt den Dämon\" in den Regalen und kann den Folk Metal weiter ausbauen und etablieren. Diese ungewöhnliche Kombination aus verschiedenen Musikrichtungen bringt Subway To Sally nicht nur auf die Cover der unterschiedlichsten Musikzeitschriften, sondern beinahe auch auf jede Bühne dieses Landes.
Auch das \'97er Werk \"Bannkreis\" kann den Popularitätsgrad der Band wieder steigern, jedoch wird vereinzelt die Kritik laut, dass sich dieses und das Vorgängeralbum bis auf die bessere Produktion doch recht deutlich ähneln. Daran kann man schon ersehen, wie anspruchsvoll die Fans des Septetts von jeher sind. Natürlich gelingt es Fish, Bodenski und Co., live alle Nörgler wieder verstummen zu lassen, und als dann \'99 \"Hochzeit\" erscheint, gehen die meisten Meinungen dahin, dass eben jene (Hoch-Zeit) auch mit dem Album erreicht wurde.
Quelle: www.laut.de
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Das Album ~Engelskrieger~
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Das Cover seht ihr ja bereits oben auf dem Bild.
Öffnet man die Hülle findet man, bevor man das Booklet heraus nehmen kann, eine quadratische weiße Karte. Auf dieser befindet sich die Geschichte über das Schicksal eines Mannes namens Werner B.
Ich möchte auf diese nicht näher eingehen. Nur soviel: Sie hat mit unserer ach so tollen Regierung und deren Folgen in punkto Arbeitslosigkeit zutun. Bei Interesse, könnt ihr euch aber dennoch in meinem Gästebuch melden.
Öffnet man nun das Booklet, sieht man einen glatzköpfigen Mann, der eine weiße Fahne in den Händen hält. Würde man es nicht besser wissen, könnte man fast vermuten, ein faschistisches Album in der Hand zu halten. Blättert man weiter, gibt es auf schwarzem Grund die Songtexte in blutroten Buchstaben zu lesen.
Nochmal weiter geblättert, sieht man zwei der Bandmitglieder und im Hintergrund eine Stadt mit vielen Hochhäusern und Kränen. Weiterhin findet man noch weitere Bilder einiger Bandmitglieder sowie eine Seite, auf der man sich Merchandise Artikel der Band bestellen kann.
Das Booklet ist nicht wirklich dick und aus diesem Grunde ist es nun auch schon zu Ende.
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Die Trackliste
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1. Geist des Kriegers
2. Falscher Heiland
3. Unsterblich
4. Kleine Schwester
5. Abendlied
6. Narben
7. 2000 Meilen unter dem Meer
8. Knochenschiff
9. Wolfstraum
10. Verloren
11. Abendland
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Die Trackliste in eigenen Worten
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1. Geist des Kriegers
In den ersten paar Sekunden ist erst einmal nur Stille zu vernehmen, die aber jäh von schweren und harten Gitarren abgelöst wird. Die Stimme des Sängers setzt bald darauf ein. Sie ist sehr düster und tief. Die Musik an sich erinnert mich sehr an Rammstein. Sehr positiv also schon mal. Der Refrain ist etwas melodischer und absolut mitreißend. Der Song ist sehr gut gewählt für den Anfang dieses Albums. Man kann hier auf jeden Fall schon erkennen, was man von der CD zu erwarten hat. Zum Ende hin werden die Gitarren schleppender und man kann eine leise und verzerrte Frauenstimme vernehmen. Angenehm ist es, dass danach einige wenige Geigen zu hören sind. Das Lied an sich ist ein absoluter Ohrwurm und gefällt mir auf Anhieb.
Schön finde ich auch, dass man den Text auf vielerlei Weise interpretieren kann.
\"... gebenedeite Dunkelheit,
die Nacht ist klar und heilig,
ich spür so sehr, es ist jetzt Zeit,
nun fügt sich alles eilig...\"
2. Falscher Heiland
Diesen Song kannte ich schon vor Kauf des Albums, denn er befand sich vor einiger Zeit mal auf einer Zillo CD, die dem Magazin beigelegt wurde. Der Text bzw. die Aussage erinnert mich ein wenig an den Song \"Kirche\" von den Böhsen Onkelz.
Das Lied geht nicht ganz so brachial los, wie der Vorgänger. Dennoch rockt es hier schon in den ersten paar Sekunden gewaltig. Die Stimme des Sängers ist nicht ganz so tief, aber dennoch klingt sie ein wenig aggressiv. Kein Wunder, bei dem Text. Stellenweise geht das relativ ruhige Singen in ein etwas höheres Schreien über. Der Refrain ist wie schon bei \"Geist des Kriegers\" sehr mitreißend und man möchte sofort mitsingen bzw. -tanzen. Nachdem ich das Lied das erste Mal gehört habe, hatte ich es sofort im Ohr und fand es ebenfalls sofort total klasse.
\"... du hast uns verraten, verkauft und verlacht,
hast niemals ein Wunder für uns vollbracht.
Es gibt nur noch Rache für deinen Betrug...\"
3. Unsterblich
Im Gegensatz zu den ersten beiden Liedern klingen die schweren Gitarren am Anfang hier sehr ruhig und fast sogar melancholisch. Der düstere Gesang, den wir bereits kennen kann hier noch mal getoppt werden. Im Refrain wird dann allerdings wieder gehörig kraftvoll gesungen. Auf dieses Lied hat mir sofort gefallen, da es sehr eingängig ist und vollkommen tanzbar. Besonders gut gefällt mir hier das Schlagzeug da es so schön monoton klingt. Das treibt den Rhythmus auf jeden Fall voran. Zum Ende hin gibt es wieder eine Geigeneinlage zusammen mit einem kraftvollen weiblichen Schreien. Einfach nur geil!
\"... in meinem Blut, da schwimmt der Tod,
er frisst an mir seit Jahr und Tag.
Mir bleibt nur noch so wenig Zeit in meinem Leben...\"
4. Kleine Schwester
Auch dieses Lied kannte ich vorher schon. Diesmal allerdings von einer Orkus CD, die dem gleichnamigen Magazin beigelegt war. Der Anfang ist fast ein wenig futuristisch bis die bis hierhin schon fast obligatorischen Gitarren einsetzen. Diesmal ist das Spiel allerdings nicht so schnell wie bisher sondern langsam, was die Schwere noch gehörig unterstützt. Hier haben wir am Anfang übrigens schon die hübschen Geigenklänge. Die Stimme des Sängers ist sehr gedämpft während der Strophen, was sich natürlich im Refrain aber wieder ändert. Auch dieses Lied gefällt mir sehr gut. Wenn das auch nicht auf Anhieb der Fall war.
\"... was verbirgst du, kleine Schwester?
Welches Werkzeug riss die Wunden?...\"
5. Abendlied
Der Anfang erinnert mich hier an das Lied \"Böser Wolf\" von den Toten Hosen.
Es sind die typischen Klänge eines Wiegenliedes zu hören. Die Stimme des Sängers ist sehr hoch und ruhig. Man kann sich richtig vorstellen, wie er an der Wiege eines Kindes sitzt und das Lied singt. Ach ja, nicht nur das Lied musikalisch gesehen erinnert mich an \"Böser Wolf\" - auch textlich gesehen finden sich hier viele Parallelen. Wer das Lied kennt, weiß auf was ich hinaus will - es geht hier eindeutig um Kindesmissbrauch. Dieses schwierige Thema ist sehr einfühlsam und mit einem sehr tiefgründigen Text verarbeitet.
\"... ob am Abend,
ob am Morgen,
sei es spät auch sei es früh,
wird er immer wieder kommen,
seine Liebe schlummert nie...\"
6. Narben
Am Anfang sind hier keine Gitarren zu hören, sondern die etwas irre klingende Stimme des Sängers. Doch die schwere, gitarrenlastige Musik lässt nicht lange auf sich warten.
Der Text ist einfach zu deuten. Es geht darum, wie man sich selbst Schmerzen zufügt, um die seelischen Schmerzen vergessen zu können. Es ist die Rede davon, dass der Anblick des eigenen Blutes wunderschön ist und dass es tröstet. Ich persönlich mag das Lied musikalisch zwar aber textlich nicht. Denn ich denke, dass der Text leicht falsch verstanden werden könnte.
\"... das Blut so rot,
das Blut so rein,
die Zeit heilt meine Wunden nicht...\"
7. 2000 Meilen unter dem Meer
Hier geht es wieder, wie bereits gewohnt, ziemlich brachial los. Allerdings sind die im Hintergrund spielenden Geigen ein schöner Kontrast zu den schweren Gitarren. Der Refrain gefällt mir hier besonders gut, denn er ist zwar absolut rockig aber dennoch melancholisch - irgendwie. ; ) Ihr wisst sicherlich, was ich meine.
Was mir allerdings schon vor zwei Jahren, als ich die CD gekauft habe schleierhaft war und immer noch ist, ist der Text. So richtig klar ist mir das nicht. Allerdings kann man hier einige Vermutungen anstellen, auf die ich nicht weiter eingehen möchte. Ich denke, es ist so gewollt, dass jeder das ganze selbst zu interpretieren verstehen sollte.
\"... ein weißes Licht verschlingt die Segel und die Haie,
verschlingt die See und in mir wird es still, so still...\"
8. Knochenschiff
Dieser Anfang erinnert mich minimal an die Ärzte. : )
Als allerdings die Gitarren wieder einsetzen ist der Eindruck auch schon vergessen. Das ist auch gut so, denn passen würde es hier definitiv nicht.
Die Stimme des Sängers klingt hier sehr aggressiv aber dennoch passt sie sehr gut zu der schweren Musik.
Das Lied selbst gefällt mir absolut nicht. Zum einen mag ich die Melodie nicht und zum anderen finde ich den Text vollkommen bescheuert. Das liegt vielleicht daran, dass mir auch hier der Sinn verborgen bleibt...
Noch anzumerken ist hier, dass zum Ende hin einige Dudelsäcke zu hören sind. Das ist übrigens das erste Mal auf diesem Album. Von früheren Alben war man so was ja eigentlich permanent gewohnt.
\"... ein Boot aus Fleisch treibt auf dem Meer,
aus blanken Knochen ist der Mast gemacht...\"
9. Wolfstraum
Der Anfang ist hier erst mal ruhig und unheilverkündend, was ja auch zum Titel passt. Der Rhythmus ist hier wieder mitreißen und dennoch aber wieder ruhiger als bisher gewohnt.
Besonders gut gefällt mir hier der Bass. Auch zu erwähnen sind die schönen Klavierklänge, die zum Ende hier zu hören sind. Sie passen gut zu den nach wie vor harten Gitarren.
Aber auch wie bei dem vorhergehenden Stück gefällt mir mal wieder der Text nicht. Es könnte sich hier auch um den Soundtrack zu einem Horrorfilm handeln. Hier ist es also ebenfalls so, dass die Musik an sich sehr schön anzuhören ist, aber der Text wieder mal aussen vor bleibt.
\"... wovon die Wölfe träumen,
will ich heute Nacht erfahren.
Will zwischen ihren Leibern vergessen, wer ich war...\"
10. Verloren
Ist das eine Mandoline, die man hier am Anfang hört?
Der Beginn ist fast schon a capella und die Stimme allein ohne Begleitung klingt richtig klasse. Allerdings bleibt es nicht so ruhig, wie schon erwartet. Die Mandolinenklänge harmonieren sehr schön mit den später noch hinzukommenden Geigenklängen. Das Lied selbst ist an sich eigentlich eher eine ruhige Nummer. Dennoch ist der Gitarrensound sehr schwer. Der Song ist okay. Aber ich merke schon, dass das Album zum Ende hin nachlässt. Schade...
\"... seit ich den Schierlingsbecher von dir nahm und trank,
seit ich den letzten Tropfen ausgeleckt,
seit ich zuletzt noch zitternd deinen Namen rief und mich die kalte Erde zugedeckt...\"
11. Abendland
Düstere Streicher sind zu Beginn zu hören unter die sich jedoch schon bald schwere und harte Gitarren und Bässe mischen. Das ganze wirkt ein bisschen chaotisch, wie ich finde. Die Stimme vom Sänger klingt hier wieder ein wenig höher als sonst. Der Refrain ist fast ruhig mit den Geigen und den Gitarren.
Mir gefällt der Song eigentlich sehr gut. Es ist ein schöner Ausklang für ein tolles Album.
Es scheint, als hätten die Jungs und Mädels von Subway to Sally hier noch mal richtig rangeklotzt.
\"... Vater unser, dort im Himmel,
für wenig Silbergeld,
wird erneut dein Sohn verraten,
elend schwängert deine Welt...\"
----------------------------------------
Lyrics ~Narben~
----------------------------------------
Mit der Klinge fahr ich langsam
meinen Unterarm hinauf.
Dann ein Schnitt, klein und flach, Subway
und die Welt um mich blüht auf.
Schmerz schärft alle meine Sinne,
jede Faser ist gestimmt.
Und ich hör den Körper singen,
wenn der Schmerz die Last mir nimmt.
Tiefer noch ein bisschen tiefer
schneid ich in den weißen Arm.
Aus der Wunde sickert lautlos
dunkles Blut und mir wird warm.
Das Blut so rot, das Blut so rein.
Die Zeit heilt meine Wunden nicht.
Mein Blut zu sehn, ist wunderschön,
mein Blut zu sehen, tröstet mich.
Glück durchströmt den ganzen Körper.
Schmerz treibt jeden Schmerz heraus.
Um auf diese Art zu fühlen,
nehm ich all das Leid in Kauf.
Das Blut so rot, das Blut so rein ...
Ich verletze nur die Hülle.
Alles was darunter liegt,
hab ich so tief eingeschlossen,
dass es sich mir selbst entzieht.
Das Blut so rot, das Blut so rein ...
----------------------------------
Mein Fazit
----------------------------------
Bevor ich dieses Album gekauft habe, kannte ich nur zwei Lieder und ich glaube, es war sogar ein Blindkauf.
Ich wusste auch nicht, dass StS eher zur Dudelsackfraktion gehören á la In Extremo und Tanzwut. Denn solche Musik mag ich eigentlich nicht. Hier auf \"Engelskrieger\" sind keine solchen mittelalterlichen Instrumente zu hören, was ich auch gut finde. Würde man das Album mit nur einem Wort beschreiben wollen, wäre diese wohl: Rockig. Und das ist auch in der Tat so. Die Musik ist brachial und rockt. Die Elemente die mit den Geigen und dem Klavier eingebaut wurden, bieten eine schöne Abwechslung.
Wie ich bereits weiß, gefiel dieses Album vielen StS Fans ja eher nicht so.
Aus diesem Grund würde ich es auch bei allen jenen auch nur unter Vorbehalt weiter empfehlen. Leute wie ich, die auf Musik stehen, die einfach nur rockt ohne irgendwelche Schnörkel, sind mit \"Engelskrieger\" sehr gut bedient. Ich vergebe also vier Sterne und eine eingeschränkte Empfehlung.
Danke, für\'s Lesen und Bewerten
-blessed be-
Zwar habe ich im Badezimmer noch jede Menge Stoff für Berichte, aber da immer nur über Beautyartikel zu schreiben auf Dauer langweilig wird, habe ich mich heute mal wieder in meinem CD Regal umgeschaut, was ich alles so habe. Da fielen mir einige gute Alben in die Hand. Aber dennoch habe ich mich für
>> Engelskrieger - Subway to Sally <<
entschieden. Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass dieses Album nicht gut ist. : )
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Die Band
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Nachdem unsere inzwischen im Spendensumpf versunkene Kanzlerbirne mit dem Fall der Mauer in die Geschichte einging, merkte der Durchschnittsrocker erst, dass es in Neufünfland auch Bands gibt, denen man sein Gehör leihen könnte. Letztendlich muss man sich aber wohl auch bei den Inchtabokatables bedanken, denn die haben dafür gesorgt, dass Subway To Sally 1994 die gleichlautende CD veröffentlichen können und somit der Öffentlichkeit zum ersten Mal ihre Mischung aus kernigem Rock und folkigem Sound präsentieren. Mit Frau Schmitt (eigentlich Silke Volland ) ist eine reizende Geigerin Mitglied des Septetts, so kommen hier durchaus tanzbare Rock/Folk Rhythmen zum Einsatz. Doch Subway gehen noch einen Schritt weiter und lassen immer wieder Instrumente wie Flöten, Dudelsack und Mandoline erklingen, die von den Bandmitgliedern wirkungsvoll in Szene gesetzt werden.
Trotz ausgiebiger Touren dauert es nur ein Jahr, bis Sänger Eric Fish, der unter anderem für\'s Tröten von Dudelsack, Schalmai, Oboe und diverser Flöten zuständig ist, die Gitarristen Bodenski (eigentlich Michael Boden: Drehleier, Gesang), Ingo Hampf (Gitarre, Laute), Simon (eigentlich Michael Simon: Gitarre, Gesang), Bassist Sugar Ray Runge( eigentlich Silvio Runge), Drummer David Pätsch und Violinistin Frau Schmitt mit \"MCMXCV\" (selber rechnen macht schlau) auf einem Sublabel von Vielklang ihr Zweitwerk veröffentlichen. Dieses hat eine deutlich Metal-lastigere Schlagseite als \"1994\". Auffallend sind wieder die intelligenten deutschen Lyrics, die bar jeder Klischees sind und elegant die Prinzipien der Minne mit zeitgemäßer Lyrik verbinden.
Obwohl es den Anschein hat, als wären die Dame und Herren ständig auf Tour und als würden sie eigentlich immer und überall spielen, steht ein weiteres Jahr später schon \"Foppt den Dämon\" in den Regalen und kann den Folk Metal weiter ausbauen und etablieren. Diese ungewöhnliche Kombination aus verschiedenen Musikrichtungen bringt Subway To Sally nicht nur auf die Cover der unterschiedlichsten Musikzeitschriften, sondern beinahe auch auf jede Bühne dieses Landes.
Auch das \'97er Werk \"Bannkreis\" kann den Popularitätsgrad der Band wieder steigern, jedoch wird vereinzelt die Kritik laut, dass sich dieses und das Vorgängeralbum bis auf die bessere Produktion doch recht deutlich ähneln. Daran kann man schon ersehen, wie anspruchsvoll die Fans des Septetts von jeher sind. Natürlich gelingt es Fish, Bodenski und Co., live alle Nörgler wieder verstummen zu lassen, und als dann \'99 \"Hochzeit\" erscheint, gehen die meisten Meinungen dahin, dass eben jene (Hoch-Zeit) auch mit dem Album erreicht wurde.
Quelle: www.laut.de
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Das Album ~Engelskrieger~
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Das Cover seht ihr ja bereits oben auf dem Bild.
Öffnet man die Hülle findet man, bevor man das Booklet heraus nehmen kann, eine quadratische weiße Karte. Auf dieser befindet sich die Geschichte über das Schicksal eines Mannes namens Werner B.
Ich möchte auf diese nicht näher eingehen. Nur soviel: Sie hat mit unserer ach so tollen Regierung und deren Folgen in punkto Arbeitslosigkeit zutun. Bei Interesse, könnt ihr euch aber dennoch in meinem Gästebuch melden.
Öffnet man nun das Booklet, sieht man einen glatzköpfigen Mann, der eine weiße Fahne in den Händen hält. Würde man es nicht besser wissen, könnte man fast vermuten, ein faschistisches Album in der Hand zu halten. Blättert man weiter, gibt es auf schwarzem Grund die Songtexte in blutroten Buchstaben zu lesen.
Nochmal weiter geblättert, sieht man zwei der Bandmitglieder und im Hintergrund eine Stadt mit vielen Hochhäusern und Kränen. Weiterhin findet man noch weitere Bilder einiger Bandmitglieder sowie eine Seite, auf der man sich Merchandise Artikel der Band bestellen kann.
Das Booklet ist nicht wirklich dick und aus diesem Grunde ist es nun auch schon zu Ende.
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Die Trackliste
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1. Geist des Kriegers
2. Falscher Heiland
3. Unsterblich
4. Kleine Schwester
5. Abendlied
6. Narben
7. 2000 Meilen unter dem Meer
8. Knochenschiff
9. Wolfstraum
10. Verloren
11. Abendland
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Die Trackliste in eigenen Worten
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1. Geist des Kriegers
In den ersten paar Sekunden ist erst einmal nur Stille zu vernehmen, die aber jäh von schweren und harten Gitarren abgelöst wird. Die Stimme des Sängers setzt bald darauf ein. Sie ist sehr düster und tief. Die Musik an sich erinnert mich sehr an Rammstein. Sehr positiv also schon mal. Der Refrain ist etwas melodischer und absolut mitreißend. Der Song ist sehr gut gewählt für den Anfang dieses Albums. Man kann hier auf jeden Fall schon erkennen, was man von der CD zu erwarten hat. Zum Ende hin werden die Gitarren schleppender und man kann eine leise und verzerrte Frauenstimme vernehmen. Angenehm ist es, dass danach einige wenige Geigen zu hören sind. Das Lied an sich ist ein absoluter Ohrwurm und gefällt mir auf Anhieb.
Schön finde ich auch, dass man den Text auf vielerlei Weise interpretieren kann.
\"... gebenedeite Dunkelheit,
die Nacht ist klar und heilig,
ich spür so sehr, es ist jetzt Zeit,
nun fügt sich alles eilig...\"
2. Falscher Heiland
Diesen Song kannte ich schon vor Kauf des Albums, denn er befand sich vor einiger Zeit mal auf einer Zillo CD, die dem Magazin beigelegt wurde. Der Text bzw. die Aussage erinnert mich ein wenig an den Song \"Kirche\" von den Böhsen Onkelz.
Das Lied geht nicht ganz so brachial los, wie der Vorgänger. Dennoch rockt es hier schon in den ersten paar Sekunden gewaltig. Die Stimme des Sängers ist nicht ganz so tief, aber dennoch klingt sie ein wenig aggressiv. Kein Wunder, bei dem Text. Stellenweise geht das relativ ruhige Singen in ein etwas höheres Schreien über. Der Refrain ist wie schon bei \"Geist des Kriegers\" sehr mitreißend und man möchte sofort mitsingen bzw. -tanzen. Nachdem ich das Lied das erste Mal gehört habe, hatte ich es sofort im Ohr und fand es ebenfalls sofort total klasse.
\"... du hast uns verraten, verkauft und verlacht,
hast niemals ein Wunder für uns vollbracht.
Es gibt nur noch Rache für deinen Betrug...\"
3. Unsterblich
Im Gegensatz zu den ersten beiden Liedern klingen die schweren Gitarren am Anfang hier sehr ruhig und fast sogar melancholisch. Der düstere Gesang, den wir bereits kennen kann hier noch mal getoppt werden. Im Refrain wird dann allerdings wieder gehörig kraftvoll gesungen. Auf dieses Lied hat mir sofort gefallen, da es sehr eingängig ist und vollkommen tanzbar. Besonders gut gefällt mir hier das Schlagzeug da es so schön monoton klingt. Das treibt den Rhythmus auf jeden Fall voran. Zum Ende hin gibt es wieder eine Geigeneinlage zusammen mit einem kraftvollen weiblichen Schreien. Einfach nur geil!
\"... in meinem Blut, da schwimmt der Tod,
er frisst an mir seit Jahr und Tag.
Mir bleibt nur noch so wenig Zeit in meinem Leben...\"
4. Kleine Schwester
Auch dieses Lied kannte ich vorher schon. Diesmal allerdings von einer Orkus CD, die dem gleichnamigen Magazin beigelegt war. Der Anfang ist fast ein wenig futuristisch bis die bis hierhin schon fast obligatorischen Gitarren einsetzen. Diesmal ist das Spiel allerdings nicht so schnell wie bisher sondern langsam, was die Schwere noch gehörig unterstützt. Hier haben wir am Anfang übrigens schon die hübschen Geigenklänge. Die Stimme des Sängers ist sehr gedämpft während der Strophen, was sich natürlich im Refrain aber wieder ändert. Auch dieses Lied gefällt mir sehr gut. Wenn das auch nicht auf Anhieb der Fall war.
\"... was verbirgst du, kleine Schwester?
Welches Werkzeug riss die Wunden?...\"
5. Abendlied
Der Anfang erinnert mich hier an das Lied \"Böser Wolf\" von den Toten Hosen.
Es sind die typischen Klänge eines Wiegenliedes zu hören. Die Stimme des Sängers ist sehr hoch und ruhig. Man kann sich richtig vorstellen, wie er an der Wiege eines Kindes sitzt und das Lied singt. Ach ja, nicht nur das Lied musikalisch gesehen erinnert mich an \"Böser Wolf\" - auch textlich gesehen finden sich hier viele Parallelen. Wer das Lied kennt, weiß auf was ich hinaus will - es geht hier eindeutig um Kindesmissbrauch. Dieses schwierige Thema ist sehr einfühlsam und mit einem sehr tiefgründigen Text verarbeitet.
\"... ob am Abend,
ob am Morgen,
sei es spät auch sei es früh,
wird er immer wieder kommen,
seine Liebe schlummert nie...\"
6. Narben
Am Anfang sind hier keine Gitarren zu hören, sondern die etwas irre klingende Stimme des Sängers. Doch die schwere, gitarrenlastige Musik lässt nicht lange auf sich warten.
Der Text ist einfach zu deuten. Es geht darum, wie man sich selbst Schmerzen zufügt, um die seelischen Schmerzen vergessen zu können. Es ist die Rede davon, dass der Anblick des eigenen Blutes wunderschön ist und dass es tröstet. Ich persönlich mag das Lied musikalisch zwar aber textlich nicht. Denn ich denke, dass der Text leicht falsch verstanden werden könnte.
\"... das Blut so rot,
das Blut so rein,
die Zeit heilt meine Wunden nicht...\"
7. 2000 Meilen unter dem Meer
Hier geht es wieder, wie bereits gewohnt, ziemlich brachial los. Allerdings sind die im Hintergrund spielenden Geigen ein schöner Kontrast zu den schweren Gitarren. Der Refrain gefällt mir hier besonders gut, denn er ist zwar absolut rockig aber dennoch melancholisch - irgendwie. ; ) Ihr wisst sicherlich, was ich meine.
Was mir allerdings schon vor zwei Jahren, als ich die CD gekauft habe schleierhaft war und immer noch ist, ist der Text. So richtig klar ist mir das nicht. Allerdings kann man hier einige Vermutungen anstellen, auf die ich nicht weiter eingehen möchte. Ich denke, es ist so gewollt, dass jeder das ganze selbst zu interpretieren verstehen sollte.
\"... ein weißes Licht verschlingt die Segel und die Haie,
verschlingt die See und in mir wird es still, so still...\"
8. Knochenschiff
Dieser Anfang erinnert mich minimal an die Ärzte. : )
Als allerdings die Gitarren wieder einsetzen ist der Eindruck auch schon vergessen. Das ist auch gut so, denn passen würde es hier definitiv nicht.
Die Stimme des Sängers klingt hier sehr aggressiv aber dennoch passt sie sehr gut zu der schweren Musik.
Das Lied selbst gefällt mir absolut nicht. Zum einen mag ich die Melodie nicht und zum anderen finde ich den Text vollkommen bescheuert. Das liegt vielleicht daran, dass mir auch hier der Sinn verborgen bleibt...
Noch anzumerken ist hier, dass zum Ende hin einige Dudelsäcke zu hören sind. Das ist übrigens das erste Mal auf diesem Album. Von früheren Alben war man so was ja eigentlich permanent gewohnt.
\"... ein Boot aus Fleisch treibt auf dem Meer,
aus blanken Knochen ist der Mast gemacht...\"
9. Wolfstraum
Der Anfang ist hier erst mal ruhig und unheilverkündend, was ja auch zum Titel passt. Der Rhythmus ist hier wieder mitreißen und dennoch aber wieder ruhiger als bisher gewohnt.
Besonders gut gefällt mir hier der Bass. Auch zu erwähnen sind die schönen Klavierklänge, die zum Ende hier zu hören sind. Sie passen gut zu den nach wie vor harten Gitarren.
Aber auch wie bei dem vorhergehenden Stück gefällt mir mal wieder der Text nicht. Es könnte sich hier auch um den Soundtrack zu einem Horrorfilm handeln. Hier ist es also ebenfalls so, dass die Musik an sich sehr schön anzuhören ist, aber der Text wieder mal aussen vor bleibt.
\"... wovon die Wölfe träumen,
will ich heute Nacht erfahren.
Will zwischen ihren Leibern vergessen, wer ich war...\"
10. Verloren
Ist das eine Mandoline, die man hier am Anfang hört?
Der Beginn ist fast schon a capella und die Stimme allein ohne Begleitung klingt richtig klasse. Allerdings bleibt es nicht so ruhig, wie schon erwartet. Die Mandolinenklänge harmonieren sehr schön mit den später noch hinzukommenden Geigenklängen. Das Lied selbst ist an sich eigentlich eher eine ruhige Nummer. Dennoch ist der Gitarrensound sehr schwer. Der Song ist okay. Aber ich merke schon, dass das Album zum Ende hin nachlässt. Schade...
\"... seit ich den Schierlingsbecher von dir nahm und trank,
seit ich den letzten Tropfen ausgeleckt,
seit ich zuletzt noch zitternd deinen Namen rief und mich die kalte Erde zugedeckt...\"
11. Abendland
Düstere Streicher sind zu Beginn zu hören unter die sich jedoch schon bald schwere und harte Gitarren und Bässe mischen. Das ganze wirkt ein bisschen chaotisch, wie ich finde. Die Stimme vom Sänger klingt hier wieder ein wenig höher als sonst. Der Refrain ist fast ruhig mit den Geigen und den Gitarren.
Mir gefällt der Song eigentlich sehr gut. Es ist ein schöner Ausklang für ein tolles Album.
Es scheint, als hätten die Jungs und Mädels von Subway to Sally hier noch mal richtig rangeklotzt.
\"... Vater unser, dort im Himmel,
für wenig Silbergeld,
wird erneut dein Sohn verraten,
elend schwängert deine Welt...\"
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Lyrics ~Narben~
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Mit der Klinge fahr ich langsam
meinen Unterarm hinauf.
Dann ein Schnitt, klein und flach, Subway
und die Welt um mich blüht auf.
Schmerz schärft alle meine Sinne,
jede Faser ist gestimmt.
Und ich hör den Körper singen,
wenn der Schmerz die Last mir nimmt.
Tiefer noch ein bisschen tiefer
schneid ich in den weißen Arm.
Aus der Wunde sickert lautlos
dunkles Blut und mir wird warm.
Das Blut so rot, das Blut so rein.
Die Zeit heilt meine Wunden nicht.
Mein Blut zu sehn, ist wunderschön,
mein Blut zu sehen, tröstet mich.
Glück durchströmt den ganzen Körper.
Schmerz treibt jeden Schmerz heraus.
Um auf diese Art zu fühlen,
nehm ich all das Leid in Kauf.
Das Blut so rot, das Blut so rein ...
Ich verletze nur die Hülle.
Alles was darunter liegt,
hab ich so tief eingeschlossen,
dass es sich mir selbst entzieht.
Das Blut so rot, das Blut so rein ...
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Mein Fazit
----------------------------------
Bevor ich dieses Album gekauft habe, kannte ich nur zwei Lieder und ich glaube, es war sogar ein Blindkauf.
Ich wusste auch nicht, dass StS eher zur Dudelsackfraktion gehören á la In Extremo und Tanzwut. Denn solche Musik mag ich eigentlich nicht. Hier auf \"Engelskrieger\" sind keine solchen mittelalterlichen Instrumente zu hören, was ich auch gut finde. Würde man das Album mit nur einem Wort beschreiben wollen, wäre diese wohl: Rockig. Und das ist auch in der Tat so. Die Musik ist brachial und rockt. Die Elemente die mit den Geigen und dem Klavier eingebaut wurden, bieten eine schöne Abwechslung.
Wie ich bereits weiß, gefiel dieses Album vielen StS Fans ja eher nicht so.
Aus diesem Grund würde ich es auch bei allen jenen auch nur unter Vorbehalt weiter empfehlen. Leute wie ich, die auf Musik stehen, die einfach nur rockt ohne irgendwelche Schnörkel, sind mit \"Engelskrieger\" sehr gut bedient. Ich vergebe also vier Sterne und eine eingeschränkte Empfehlung.
Danke, für\'s Lesen und Bewerten
-blessed be-
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