Engelskrieger - Subway to Sally Testbericht

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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von opaque_enigma
Engelskrieger mit kraftvoller Botschaft
Pro:
Sinn, Energie,
Kontra:
Themen wie: Leid, Schmerz, Selbstmord
Empfehlung:
Ja
Svbway to Sally – eine der erfolgreichsten Live-Bands.
Heute möchte ich euch ihr Album „Engelskrieger“ etwas genau vorstellen …
**** Inhaltsverzeichnis: ****
------------------------------------
- Bandmitglieder
- Wie alles begann
- „Engelskrieger“ - Das Album
- Eigene Meinung
**** Bandmitglieder ****
--------------------------------
Eric Fish - Gesang, Bagpipes, Flöten, Schalmei, Oboe, Windcontroller
Bodenski - Gesang, akustische Gitarre, Drehleier
Simon - Gesang, akustische Gitarre, Trumscheid
Frau Schmitt - Violine
Ingo Hampf - elektrische Gitarre, Laute, Ud, Mandola, Mandoline
Sugar Ray - Bass
David Pätsch - Schlagzeug, Percussion
**** Wie alles begann ****
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Wie begann eigentlich die Geschichte von Svbway to Sally?
So einfach war es gar nicht und es hat seine Zeit gedauert bis sie sich endlich in der heutigen Konstellation zusammengefunden hatten.
Schon bevor überhaupt über StS nachgedacht wurde versuchten sich Simon und Bodenski mit ihrer Band „Zweieck“ und Sugar, Ingo und Guido mit „Katzengold“ in Potsdam in der Musikbranche.
Besonders weit kamen beide Gruppen nicht und beschlossen nach langem Hin und Her (es war zur Zeit der NVA – Nationale Volksarmee und immer wieder mussten Bandmitglieder kurzzeitig aussteigen und somit ersetzt werden) sich zusammen zu schließen, jedoch ohne Ingo.
So entstand die Band „Bodenski Beat“.
Da auch mit dieser Zusammenstellung keine Erfolge nahten, beschlossen die vier Männer 1990 dem deutschen Rock ’n’ Roll den Rücken zu kehren und mit ein oder zwei FolksängerInnen die Band Svbway to Sally zu gründen. Der Gedanke stand fest, obwohl niemand wusste welche Musik sie eigentlich spielen wollten.
Auf die Stellenanzeige meldete sich Frau Schmitt und das erste Konzert fand am 15.09.1990 statt.
Damals spielten sie zusammen mit einer Trompeterin (Coni) eine Mischung aus irischem und schottischem Folk, coverten Depeche Mode, Cure, Beatles, Prinz, indem sie davon Folkrockversionen produzierten So entstand auch „Elvis lives“.
Schon 1991 brach die Band auseinander. Nach 3 Konzerten stiegen Coni, die schwanger war und die Karriere als Orchestermusikerin und als Mitglied von Svbway to Sally nicht unter einen Hut bringen konnte und Guido, der lieber in die Finanzwirtschaft wollte, aus.
Im Mai 1991 das erste Demoband mit 4 Titeln. Und zwei neue Gesichter: Eric, der Flöte spielte und etwas im Background sang, von Frau Schmitt angeschleppt und Jörg B. am Schlagzeug, der früher schon einmal bei Zweieck gespielt hatte.
Das Schicksal meinte es nicht gut: 3 Tage vor dem ersten Konzert in neuer Besetzung stieg Jörg aus.
Wieder begannen sie bei Null. Diesmal mit T.W, ein alter Schulfreund von Ingo und Sugar Ray, der zuvor als Fotograph angeheuert war.
Die Geburtsstunde von Svbway to Sally: 1992!
Das erste Konzert in Potsdamm in der „Stube“. Nachdem sie die ganze Stadt mit Plakaten eingekleistert hatten, erschienen 200 Leute. Die Erlöse von 700 DM gingen für Die Plakate und die Miete für die Anlage schon wieder drauf.
Nach einem zweiten Konzert Veränderungen innerhalb der Band: Eric wird zum Frontmann.
Nach vielen Konzerten, der ersten Demoband-Aufnahme im August 1992 und Problemen mit verschiedenen Managern, fuhren StS nach Berlin und gaben ein Konzert. Doro (dürfte in der Szene bekannt sein) hatte sie eingeladen und ihnen außerdem zu einem Besprechungsgespräch bei dem Indie-Label Vielklang (entdeckte „die Ärzte“ und nahm „Poems of Leila“ unter Vertrag) verholfen, zu dem sie sehr gute Kontakte hatte.
Der Vertrag kommt unter Dach und Fach und die erste CD wird produziert, wenn auch anders als erwartet und geplant: „Album 94“ statt „Cromdale“ und auch die Kuh auf dem Cover hat ein etwas ungeplantes Auge.
Trotz dieser kleinen Mängel wurden die nächsten Auftritte zum Erfolg.
In den folgenden Jahren zogen Svbway to Sally mit ihren Konzerten in Amerika (Musikmesse in Austin/Texas im Ritz Theatre) und schließlich auch im „Westen“ Deutschlands ein (Sachsen, POP-KOMM in Köln) und machte mit Doro als Managerin ihre ersten Tourerfahrungen, die mit der Zeit immer besser wurden und sie durch ihren Mittelalter-Rock voller ungewöhnlicher Instrumente (E-Gitarren, Drehleier, Schalmei, Flöten, Violine und Dudelsack) und tiefsinnigen Lyrics immer mehr fans gewonnen.
Der Durchbruch zu den fans gelang ihnen jedoch 1994 mit dem Album „Bannkreis“.
Der Erfolg wuchs mit den darauf folgenden Alben „Hochzeit“ und „Herzblut“ so weit an, dass StS heute als eine der besten Live-Bands gelten.
1997 kam die Trennung von T.W. – zu große Differenzen innerhalb der Band. David wird neuer Schlagzeuger und schon befinden wir uns bei dem heutigen Stand der Dinge was die Bandzusammensetzung angeht.
Doch nicht nur die Band an sich hat sich verändert, sondern auch ihre Musik. Mit der Zeit ließen sie immer weiter ab von den ursprünglichen außergewöhnlichen Melodien und Instrumenten und folgten einer härteren Spur von Musik, blieben ihren anspruchsvollen Texten treu.
**** „Engelskrieger“ – Das Album“ ****
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Veröffentlichung: 10.03.2003
Das Cover ist recht schlicht und ich würde fast sagen einfallslos gehalten:
Ein Mann mit roter Haut, der einem den Rücken zukehrt und von dem man nur den Kopf sieht. Auf seinem Nacken steht in ebenfalls roter Schrift der Albumname „Engelskrieger“.
Im schwarzen Hintergrund sieht man ein paar silbrige Balken (wirklich kann ich nicht sagen was es ist).
Preislich liegt die CD wie alle typischen Alben mit 16,99€ noch im Rahmen des erträglichen. Allerdings gibt es sie bei amazon auch schon ab7,97€
Titelaufstellung
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1. Geist des Kriegers
2. Falscher Heiland
3. Unsterblich
4. Kleine Schwester
5. Abendlied
6. Narben
7. 2000 Meilen unter dem Meer
8. Knochenschiff
9. Wolfstraum
10. Verloren
11. Abendland
Ich hab lang überlegt, ob ich die Liedtexte posten soll, aber eigentlich bringt es nicht viel. Ich werde euch nichts wichtiges vorenthalten, aber auch nicht eure Zeit unnötig in Anspruch nehmen und entscheide mich für das Mittelding: Die für mich aussagekräftigsten und wichtigsten Zeilen.
Auch wenn ich in der Schule noch nie besonders gut darin war Gedichte oder ähnliches zu analysieren und zu interpretieren, möchte ich versuchen die Lieder nicht nur melodisch zu beschreiben, sondern auch meine Gedanken und Gefühle klar zu machen.
♪ 1. Geist des Kriegers 3:41
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Schlagzeug und E-Gitarre beginnen mit harten und durchdringenden beats das erste Lied und werden von der dunklen, fast bebenden, dunklen Stimme von Eric abgelöst. Sie verstummen geradezu, es wird still um ihn, damit man seinen Worten genau lauschen kann.
Erst im Chorus setzen die Instrumente wieder ein und verleihen dem Text und Erics Stimme somit noch mehr Kraft und Eindruck, so dass sie einen mitreißen.
\"Ich leugne nicht mehr, was ich bin.
Ich diene meiner Sache.
Mein Leben hatte nur den Sinn,
dass ich heut Nacht erwache …
Ich spür so eine wilde Lust.
Ich zittre vor Verlangen,
mit starkem Arm und breiter Brust
mein Schicksal einzufangen ...
Ich unterwerf mich meiner Pflicht,
ich muss dies Werk vollenden;
so hell erstrahlt mein Strafgericht,
es soll euch alle blenden!\"
Die dunkel erscheinenden Klänge und der gewaltreiche Text machen zusammen den Hass und die Wut sehr deutlich, die hier zum Ausdruck gebracht werden will.
Ich denke es handelt sich um das Verlangen nach Rache an einem Menschen, da es sich hierbei um ein „Strafgericht“ und die Pflicht zu diesen kriegerischen Gewalttaten handelt.
♪ 2. Falscher Heiland 4:03
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Ein sanfterer Einstieg als im ersten Track erwartet uns dieses Mal.
Doch so bleibt es nicht lang, schon setzt das Schlagzeug mit kräftigen Drums ein und gibt den Takt deutlich erkennbar an.
Zuerst ertönt der Gesang in ruhiger Melodik, geht aber sehr schnell in laute Wut über, die man sehr stark nachempfinden kann. Besonders das „Halleluja“ wird besonders lautstark deutlich gemacht und musikalisch untermalt.
Verachtend und erbarmungslos klingt der Refrain. Sowohl die E-Gitarren, als auch Frau Schmitts Violine tragen zur akustischen Geballtheit bei.
„Wir haben die Tage mit Beten verbracht,
wir flehten zu dir in jeder Nacht,
dein Wort vor den Augen, dein Bild an der Wand,
gedruckt und verbreitet im ganzen Land.
Du hast uns verraten, verkauft und verlacht,
hast niemals ein Wunder für uns vollbracht.
Es gibt nur noch Rache für deinen Betrug.
Es gibt kein Erbarmen - genug ist genug.
Du bist der falsche Heiland.
Dein ist der jüngste Tag.
Wir singen und wir tanzen
und pinkeln auf dein Grab.
Halleluja falscher Heiland!
Du hast uns gepredigt und Lehren erteilt,
hast niemals die Lahmen und Blinden geheilt,
hast Reichtum versprochen, hast Lügen erzählt
und hast uns mit heiligen Liedern gequält.
Im Glauben an dich zogen wir in den Krieg,
dort sind wir gefallen, es gab keinen Sieg.
Es gibt nur noch Rache, für deinen Betrug
es gibt kein Erbarmen, genug ist genug.
Du bist der falsche Heiland.
Dein ist der jüngste Tag ...
Halleluja falscher Heiland!
Wir werden dich suchen mit Engelsgeduld.
Wir werden dich finden. Du zahlst die Schuld.
Es gibt nur noch Rache für deinen Betrug.
Es gibt kein Erbarmen - genug ist genug.
Halleluja falscher Heiland!“
Dieses Mal habe ich den gesamten Text abgebildet, damit selbst durch das lesen, ohne die Unterstützung der geballten Musik die Wut und die Lust nach Verfolgung und Rache spüren kann.
Auf dem Cover der Single waren Sadam Hussein und Georg W. Bush abgebildet, was deutlich macht um welche Art von Heiland es zu gehen scheint. Ein zu dieser Zeit sehr aktuelles politisches Thema wurde hier verarbeitet, zu dem ich wohl nicht viel schreiben muss, um die Aussage dieses Liedes klar zu machen.
♪ 3. Unsterblich 3:41
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Ungewohnte Geräusche dringen an mein Ohr, die ich nicht zuordnen kann, die mich aber neugierig machen, was mich hier erwarten mag.
Dann, harte E-Gitarrenschläge. Plötzlich … fast Stille, eine gedeckte Stimme beginnt das Lied. Ab und zu hört man eine akustische Gitarre.
Dann, der Chorus, lauter, lauter, kraftvoll, so dass man die Unsterblichkeit, die unendliche Energie spüren kann.
Gänsehautfeeling ist hier schon fast garantiert. Nicht nur durch die E-Gitarren, sondern auch durch die raue Stimme und die ruhige Violine, die man immer wieder hinaushören kann.
„In meinem Blut, da schwimmt der Tod.
Er frisst an mir seit Jahr und Tag.
Mir bleibt nur noch so wenig Zeit
in meinem Leben.
Ich bin so hungrig nach dem Glück.
So hungrig war ich nie vorher.
Das Fieber in mir steigt und steigt,
streife ich nachts umher …
In deinen Augen spiegelt sich die Ewigkeit.
Diese Nacht macht mich unsterblich.
In deinen Schoß leg ich die Hoffnung, die mir bleibt.
Diese Nacht macht mich unsterblich
durch mein Blut.
Einst gab ein andrer mir sein Blut.
Es lebt nun in mir fort und fort.
Er fragte mich nicht ,ob ich will,
er sprach kein Sterbenswort.
Wenn ich nun untergehen muss,
halt ich mich einfach an dir fest.
Ich bin kein Rächer der zerstört.
Ich bin heut Nacht ein Schöpfer.“
Wenn ich ganz ehrlich bin habe ich bei diesem Text an ein paar Horrorfilme gedacht, die ich gesehen habe.
Blut, das Leben schenkt und doch gleichzeitig den Tod bedeutet, das Ewigkeit beschert. Einst haben ihm andere dieses ewige Leben geschenkt.
Woran mag man da denken? An Vampire? Natürlich. Jene Kreaturen, die die Menschen beißen, das Blut nehmen und die Macht haben jene zu neuem Leben zu erwecken, wenn ihr Körper gestorben ist. Ein ewiges Leben zu schenken, schöpferisch wirken …
♪ 4. Kleine Schwester 4:00
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Meiner Meinung nach beginnt das Stück mit einem verzerrten Klang des Dudelsackes, aber ich kann mich irren, also verzeiht mir. E-Gitarren setzen ein.
Eine lockende Stimme spricht ruhig zu uns während sie weiterhin von den Gitarren und dem Schlagzeug begleitet wird.
Erst der Refrain gewinnt an ausdrucksstarker Kraft und Lautstärke.
Besonders die Worte „ins Licht“ werden durch die mehrstimmigen Sprechgesänge untermalt.
Sanft und fast mitfühlend und ruhig geht es in die weiteren Strophen über, leise Gitarren und die Violine klingen neben der recht stillen Stimme besonders schön.
„Komm zu mir ins Licht kleine Schwester.
Ich bringe dich ins Licht kleine Schwester.
Komm her zu mir ins Licht. Es verbrennt dich nicht.
Was verbirgst du, kleine Schwester?
Niemand hört die stummen Schreie.
Niemand sieht dich leise weinen.
Du hast keine Tränen mehr.
Was verbirgst du, kleine Schwester?
Welches Werkzeug riss die Wunden?
Was ist in dich eingedrungen?
Du bist so hilflos, still und leer? …
Wohin gehst du, kleine Schwester?
Wonach hungert deine Seele?
Nach Vergessen oder Rache?
Nach Vergeltung ohne Plan?“
Diese Textauszüge zeigen deutlich die anscheinenden Leiden der „kleinen Schwester“. Was auch immer sie durchgemacht hat, es scheint sie sehr mitgenommen zu haben, sie ist schwach, hat kaum noch Kraft. Die Wunden sind zu tief.
Für mich klingt die lockende Einladung fast, als wollte er sie davon überzeugen dem Leiden ein Ende zu bereiten und sich das Leben zu nehmen, um dadurch „ins Licht“ zu kommen und zu vergessen.
♪ 5. Abendlied 3:13
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Man hört nur eine leise, sanfte Spieluhr die nur sehr langsam ein wenig schneller spielt, aber weiterhin ruhig bleibt. So wie wir sie kennen, wenn sie über dem Kinderbettchen hängen und dazu dienen sollen, dass Kind zu beruhigen und zum Einschlafen zu bringen.
Das ganze Lied über hört man als Begleitung nur diese Spieluhr und ab und zu einen dumpfen Schlag.
Eric singt behutsam und leise, er spricht fast. Es ist jedoch nicht wirklich beruhigend oder zum Träumen gedacht, es ist eher so, dass man beim Zuhören Angst bekommt.
„Seine Hand, die große schwere,
quetscht die deine dir entzwei
und sein Mund, der große dunkle,
summt ein schönes Lied dabei.
Kindlein, laß dich küssen, Kindlein, gute Nacht!
Wirst nun schlafen müssen, hast genug gewacht.
Schließ zu die goldnen Äuglein,
schlaf ein, schlaf ein, schlaf ein,
mein liebes Kindelein! …
Ob am Abend, ob am Morgen,
sei es spät auch, sei es früh,
wird er immer wieder kommen,
seine Liebe schlummert nie.“
In diesem Lied geht es um leidvolle und traurige Thema der Kindesmisshandlung. Dies ist sehr deutlich an den Eingangsworten zu erkennen, in denen deutlich gemacht wird, dass der Vater seine Tochter verletzt, indem er ihre Hand zerdrückt.
„Seine Liebe schlummert nie“ …
Ich denke es ist besser nicht mehr darüber zu schreiben, sondern euch euren eigenen Gedanken zu überlassen.
♪ 6. Narben 4:28
------------------
Wieder diese Gänsehaut, ein komisch Geräusch, langsam gesprochene Verse und mit den Worten „und die Welt“ die E-Gitarren, die schwungvoll einsetzen.
Die tiefe, uns bekannte Stimme wird bedeutungsvoll durch die Drums des Schlagzeugs und der Gitarren-beats unterstützt und gewinnt wieder einmal an Ausdrucksstärke.
Im Refrain kann man nahezu die Verzweiflung heraus hören, aber auch die scheinbare Erlösung.
Nach einem Herzschlag ziehen sich die Worte lang hinaus, sind ruhig, werde aber im Chorus wieder lautstark und energiereich.
„Mit der Klinge fahr ich langsam
meinen Unterarm hinauf.
Dann ein Schnitt, klein und flach,
und die Welt um mich blüht auf.
Schmerz schärft alle meine Sinne,
jede Faser ist gestimmt.
Und ich hör den Körper singen,
wenn der Schmerz die Last mir nimmt.
Tiefer noch ein bisschen tiefer
schneid ich in den weißen Arm.
Aus der Wunde sickert lautlos
dunkles Blut und mir wird warm.
Das Blut so rot, das Blut so rein.
Die Zeit heilt meine Wunden nicht.
Mein Blut zu sehn, ist wunderschön,
mein Blut zu sehen, tröstet mich.
Glück durchströmt den ganzen Körper.
Schmerz treibt jeden Schmerz heraus.
Um auf diese Art zu fühlen,
nehm ich all das Leid in Kauf.
Das Blut so rot, das Blut so rein ...
Ich verletze nur die Hülle.
Alles was darunter liegt,
hab ich so tief eingeschlossen,
dass es sich mir selbst entzieht.
Das Blut so rot, das Blut so rein ...“
Auch hier habe ich den gesamten Text gepostet, weil ich einfach der Meinung war es würde das Gefühl verfälschen, wenn ich auseinander reiße.
Es ist deutlich, dass es sich hier um einen in der Tat verzweifelten Menschen handelt, der den Schmerz braucht, um sich selbst zu fühlen, um zu erkennen, dass er noch am Leben ist.
Die Einsamkeit und die Angst treiben ihn innerlich dazu sich immer wieder und wieder selbst mit dem Messer zu verletzten und erst, wenn er sein Blut sieht erfüllt ihn ein Gefühl von Erleichterung und Wärme.
Es gibt immer wieder Menschen, die sich genauso fühlen, weil sie allein sind oder sich allein gelassen fühlen, weil sie etwas erlebt haben, das sie nicht verarbeiten können, das sie nicht los lässt und immer wieder einholt.
♪ 7. 2000 Meilen unterm Meer 4:40
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E-Gitarren, ein Schrei!?
Sanft und gefühlvoll, doch von den Gitarren fast übertönt klingt dieses Lied, vom Takt des Schlagzeugs begleitet.
Nicht mehr so sprunghaft wie zuvor, sondern gleitend und dennoch voller Kraft und harten Drums and beats klingt der Refrain nach Sehnsucht, leidvollem Verlangen und Flehen.
Zart und ruhig, fast kraftlos geht es in den nächsten Strophen weiter, aber das Gefühl bleibt nur fordernder und mit schwerem Atem endet das Lied mit den Klängen der Violine.
„Ich versinke. Ich ertrinke.
Ich will keine Schmerzen mehr.
Ich will dort sein, wo es still ist:
2000 Meilen unterm Meer.
Zwei weiße Flügel falten sich um deine Schultern.
Im Rausch der Tiefe bist du weiß und wunderschön.
Ich weiß genau, du bist jetzt hier, mich zu erlösen.
Ich kann nicht weiterschwimmen, bitte lass mich gehn. …
Ich bitte dich, schalt ab die summenden Maschinen,
die mich am Leben halten - länger als ich will.“
Ein Lied voller Trauer und Verzweiflung. Auch hier geht es scheinbar wieder um einen Menschen, der nach seinem Leben trachtet, weil er die Last auf seinen Schultern nicht mehr aushält.
Die Gestalt, von der Eric singt bringt mir das Bild eines Engels in den Sinn. Ein Engel, der einem alle Sorgen abnimmt, der einen erlöst. Das zeigt mir das Flehen nach dem Abschalten der „Sorgenmaschine“. Das Abschalten einer Maschine, die einem am Leben hält. Die Sorgen sollen ausgelöscht werden, weil man in ihnen zu ertrinken droht.
♪ 8. Knochenschiff 3:42
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Geräusche wie von Stahlhämmern, eine E-Gitarre, dumpfe Geräusche wie Schläge.
Eine „hässlicher“ verzogner Stimmklang mischt sich unter die düstere Musik. Die Stimme klingt fies und gemein (zumindest bilde ich mir das ein).
Im Refrain dann endlich wieder ein Stück der alten Musik, Folk, der Dudelsack, die Drehleier und der Gesang unterstützt durch den Chor. Eine sehr harmonische Zusammenstellung.
„Das Knochenschiff treibt auf dem Meer.
Sein Ruder brach schon auf der Jungfernfahrt.
Hat sich die Segel tätowiert,
der Kiel ist mit Metall verziert
und von den Stürmen wird die Haut so hart.
Wohin soll denn die Reise gehn? ...
So manche Narbe ziert den Bauch
und offne Wunden sind dort auch.
Das Schiff sehnt sich nach einem Riff so sehr.“
Was dieser Text nun wirklich sagen will weiß ich leider nicht. Mag sein, dass es mir einfach an Phantasie fehlt, aber auf der homepage waren einmal zu genau diesem Lied Bilder von Tatoos und Piercings dargestellt. Vielleicht deuten die Beschreibungen „Der Kiel ist Mietall verziert“ und „Hat sich die Segel tätowiert“ auf genau diese Körperkunst hin und das Knochenschiff ist nichts weiter als der Mensch selbst.
♪ 9. Wolfstraum 3:55
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„Fließende“ Geräusche zu einem verzerrten Anfangston.
Zu dem verzweifelten Gesängen gesellen sich die E-Gitarre und im Refrain auch die Violine, die vor sich hin klimpert.
Es klingt schon fast etwas monoton, was uns hier zu Ohren kommt.
„...wovon die Wölfe träumen...
Diese Nacht ist ein Kissen, auf dem wir beide liegen,
und wir mischen die Haare, ruhelos im Schlaf.
Ich sah seltsame Bilder, hab im Traum mich verwandelt,
bekam Klauen und Zähne, als dein Blick mich traf.
Vor dem Fenster die Tiere schrien mit heiserer Kehle,
und mit blutiger Pfoten streiften sie umher. …
Es zieht mich in die Wälder, zu den Jägern und Wölfen.
In die mondlosen Nächten, fern von deinem Blick.
Ich hab Klauen und Zähne, ich zerfetze die Laken,
Und du bleibst auf dem Kissen dieser Nacht zurück.
Wovon die Wölfe träumen will ich heut Nacht erfahr\'n.
Will zwischen ihren Leibern vergessen wer ich war.“
Haben wir es wieder mit einer Figur aus einem Horrorfilm zu tun?
Dieses Mal wohl mit dem Werwolf, der erst in der Nacht zum Leben erwacht. Sie scheint jedoch nichts von alldem mit zu bekommen. Er will nur „vergessen“ wer er war.
So wirklich sinnig finde ich diesen Text nicht, also kann ich leider auch nicht mehr dazu schreiben, was sich StS dabei gedacht haben.
♪ 10. Verloren 3:09
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Gefühlvoll und nahezu zart klingen in diesem Track die Violine und die Gitarren.
Genauso „zittert“ auch Erics Stimme sehr passend seine Zeilen vor sich hin. Mit zittern meine ich einfach nur, dass man manchmal das Gefühl hat ihm würde die Stimme weg bleiben und die Kraft schwinden, während er Verlangen und Gier nach mehr ausdrückt.
„Seit nachts dein Atem über meine Haut geweht
und meine Hand dein Schoßgesträuch zerzaust,
seit ich die Stirn an deinem schlanken Hals gekühlt
und du mit deinem Haar ein Nest mir baust,
bin ich verloren, verloren,
bin ich verloren an dich,
für diese Welt verloren.“
Allein an der ersten Strophe ist eindeutig und klar verständlich zu erkennen worum es geht: Sex, puren, einfachen, leidenschaftlichen Sex. Sex, der so mitreißend war, dass er süchtig machte und er nahezu an sie verloren ist und sich immer wieder nach ihr sehnt. Für den Rest der Welt ist er verloren, er denkt nur noch an das nächste Mal …
♪ 11. Abendland 6:47
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Die Violine beginnt während sich ein trauriger Bass zu ihr gesellt und nachher von schleppenden E-Gitarren-Klängen unterstützt wird.
Während des Gesangs hört man nichts außer des Schlagzeugs, dass seinen Takt schlägt.
Der Chorus wird kraftvoller, bleibt aber voller Melodie.
Von Mal zu Mal legen sowohl die Instrumentalisten, als auch der Sänger mehr Kraft in den Ausdruck der Zeilen und der Musik bis sie schließlich in wütenden und lauten Klängen enden.
Der Schluss des Liedes und somit der CD klingt zuerst dumpf und dunkel durch das Schlagzeug und dann durch die Violine aus.
„Vater unser, dort im Himmel -
schaust du noch auf uns herab,
oder schläfst du, pflichtvergessen,
müde von der großen Tat?
Vater unser, dort im Himmel -
alles ist im freien Fall,
deine Schöpfung ist verdorben,
Unheil lauert überall.
Die sterbenden Völker sind müde geworden,
von Weihrauch und süßen Gesängen betört,
verschwindet die Hoffnung, noch aufzuerstehen,
das Lied des Propheten verklingt ungehört.
Vater unser, dort im Himmel -
für nur wenig Silbergeld,
wird erneut dein Sohn verraten,
Elend schwängert deine Welt.
Vater unser, dort im Himmel -
wie lang glaubst du, hast du Zeit
Langsam dreht das alte Rad noch,
doch der Stillstand ist nicht weit.“
Worum es hier geht ist durch den Text sehr leicht und klar zu erkennen und bedarf meiner Meinung deshalb nicht vieler Worte.
Erinnert euch einfach ein wenig an die Gottesgeschichte und denkt darüber nach wie sich die Einstellung der Menschheit im Laufe der Zeit gewandelt hat.
**** Eigene Meinung ****
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Ich habe dieses Album eigentlich nur durch Zufall durch meinen Freund kennen gelernt, fand es aber gleich schon sehr interessant, weil es nicht das übliche Gegrunze war oder der Text ohne Sinn zusammen gesungen wurde.
Ich fand besonders den kraftvollen Ausdruck so mitreißend und überzeugend, die Musik, die Kraft hatte, die laut und schon irgendwie aggressiv war und so überzeugend perfekt den Sinn der Texte untermalte und sogar bestärkte, so dass ich fast süchtig wurde und die Lieder immer wieder und wieder hören musste, ohne dass sie langweilig wurden oder irgendwann auf die Nerven gingen.
Mit der Zeit habe ich dann von den Klängen der Musik abgelassen und mich genauer auf den Text konzentriert. Da dieser komplett auf Deutsch war, fiel es mir natürlich noch ein wenig leichter mich damit zu beschäftigen und die ein oder andere Botschaft zu erkennen.
Genau diese Tatsache, dass sich bei Subway to Sally nicht einfach um eine 0815-Band handelt, sondern um eine Gruppe von Menschen, die sich bei ihren Texten wirklich etwas gedacht zu haben scheinen und sich somit auch mit ernsthaften und wichtigen Themen auseinander setzen, hat mich fasziniert und beeindruckt.
Aus diesem Grunde empfehle ich diese CD nicht jenen, die einfach nur gerne laute und aggressive Musik hören, dafür gibt es weiß Gott genug andere, bei denen man den Text ohnehin nicht oder nur schwer versteht, weil es einfach zu schade ist die Nachrichten in den Liedern zu übergehen!
Also: Alles in allem ein sehr gelungenes Stück!!!
Heute möchte ich euch ihr Album „Engelskrieger“ etwas genau vorstellen …
**** Inhaltsverzeichnis: ****
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- Bandmitglieder
- Wie alles begann
- „Engelskrieger“ - Das Album
- Eigene Meinung
**** Bandmitglieder ****
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Eric Fish - Gesang, Bagpipes, Flöten, Schalmei, Oboe, Windcontroller
Bodenski - Gesang, akustische Gitarre, Drehleier
Simon - Gesang, akustische Gitarre, Trumscheid
Frau Schmitt - Violine
Ingo Hampf - elektrische Gitarre, Laute, Ud, Mandola, Mandoline
Sugar Ray - Bass
David Pätsch - Schlagzeug, Percussion
**** Wie alles begann ****
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Wie begann eigentlich die Geschichte von Svbway to Sally?
So einfach war es gar nicht und es hat seine Zeit gedauert bis sie sich endlich in der heutigen Konstellation zusammengefunden hatten.
Schon bevor überhaupt über StS nachgedacht wurde versuchten sich Simon und Bodenski mit ihrer Band „Zweieck“ und Sugar, Ingo und Guido mit „Katzengold“ in Potsdam in der Musikbranche.
Besonders weit kamen beide Gruppen nicht und beschlossen nach langem Hin und Her (es war zur Zeit der NVA – Nationale Volksarmee und immer wieder mussten Bandmitglieder kurzzeitig aussteigen und somit ersetzt werden) sich zusammen zu schließen, jedoch ohne Ingo.
So entstand die Band „Bodenski Beat“.
Da auch mit dieser Zusammenstellung keine Erfolge nahten, beschlossen die vier Männer 1990 dem deutschen Rock ’n’ Roll den Rücken zu kehren und mit ein oder zwei FolksängerInnen die Band Svbway to Sally zu gründen. Der Gedanke stand fest, obwohl niemand wusste welche Musik sie eigentlich spielen wollten.
Auf die Stellenanzeige meldete sich Frau Schmitt und das erste Konzert fand am 15.09.1990 statt.
Damals spielten sie zusammen mit einer Trompeterin (Coni) eine Mischung aus irischem und schottischem Folk, coverten Depeche Mode, Cure, Beatles, Prinz, indem sie davon Folkrockversionen produzierten So entstand auch „Elvis lives“.
Schon 1991 brach die Band auseinander. Nach 3 Konzerten stiegen Coni, die schwanger war und die Karriere als Orchestermusikerin und als Mitglied von Svbway to Sally nicht unter einen Hut bringen konnte und Guido, der lieber in die Finanzwirtschaft wollte, aus.
Im Mai 1991 das erste Demoband mit 4 Titeln. Und zwei neue Gesichter: Eric, der Flöte spielte und etwas im Background sang, von Frau Schmitt angeschleppt und Jörg B. am Schlagzeug, der früher schon einmal bei Zweieck gespielt hatte.
Das Schicksal meinte es nicht gut: 3 Tage vor dem ersten Konzert in neuer Besetzung stieg Jörg aus.
Wieder begannen sie bei Null. Diesmal mit T.W, ein alter Schulfreund von Ingo und Sugar Ray, der zuvor als Fotograph angeheuert war.
Die Geburtsstunde von Svbway to Sally: 1992!
Das erste Konzert in Potsdamm in der „Stube“. Nachdem sie die ganze Stadt mit Plakaten eingekleistert hatten, erschienen 200 Leute. Die Erlöse von 700 DM gingen für Die Plakate und die Miete für die Anlage schon wieder drauf.
Nach einem zweiten Konzert Veränderungen innerhalb der Band: Eric wird zum Frontmann.
Nach vielen Konzerten, der ersten Demoband-Aufnahme im August 1992 und Problemen mit verschiedenen Managern, fuhren StS nach Berlin und gaben ein Konzert. Doro (dürfte in der Szene bekannt sein) hatte sie eingeladen und ihnen außerdem zu einem Besprechungsgespräch bei dem Indie-Label Vielklang (entdeckte „die Ärzte“ und nahm „Poems of Leila“ unter Vertrag) verholfen, zu dem sie sehr gute Kontakte hatte.
Der Vertrag kommt unter Dach und Fach und die erste CD wird produziert, wenn auch anders als erwartet und geplant: „Album 94“ statt „Cromdale“ und auch die Kuh auf dem Cover hat ein etwas ungeplantes Auge.
Trotz dieser kleinen Mängel wurden die nächsten Auftritte zum Erfolg.
In den folgenden Jahren zogen Svbway to Sally mit ihren Konzerten in Amerika (Musikmesse in Austin/Texas im Ritz Theatre) und schließlich auch im „Westen“ Deutschlands ein (Sachsen, POP-KOMM in Köln) und machte mit Doro als Managerin ihre ersten Tourerfahrungen, die mit der Zeit immer besser wurden und sie durch ihren Mittelalter-Rock voller ungewöhnlicher Instrumente (E-Gitarren, Drehleier, Schalmei, Flöten, Violine und Dudelsack) und tiefsinnigen Lyrics immer mehr fans gewonnen.
Der Durchbruch zu den fans gelang ihnen jedoch 1994 mit dem Album „Bannkreis“.
Der Erfolg wuchs mit den darauf folgenden Alben „Hochzeit“ und „Herzblut“ so weit an, dass StS heute als eine der besten Live-Bands gelten.
1997 kam die Trennung von T.W. – zu große Differenzen innerhalb der Band. David wird neuer Schlagzeuger und schon befinden wir uns bei dem heutigen Stand der Dinge was die Bandzusammensetzung angeht.
Doch nicht nur die Band an sich hat sich verändert, sondern auch ihre Musik. Mit der Zeit ließen sie immer weiter ab von den ursprünglichen außergewöhnlichen Melodien und Instrumenten und folgten einer härteren Spur von Musik, blieben ihren anspruchsvollen Texten treu.
**** „Engelskrieger“ – Das Album“ ****
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Veröffentlichung: 10.03.2003
Das Cover ist recht schlicht und ich würde fast sagen einfallslos gehalten:
Ein Mann mit roter Haut, der einem den Rücken zukehrt und von dem man nur den Kopf sieht. Auf seinem Nacken steht in ebenfalls roter Schrift der Albumname „Engelskrieger“.
Im schwarzen Hintergrund sieht man ein paar silbrige Balken (wirklich kann ich nicht sagen was es ist).
Preislich liegt die CD wie alle typischen Alben mit 16,99€ noch im Rahmen des erträglichen. Allerdings gibt es sie bei amazon auch schon ab7,97€
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1. Geist des Kriegers
2. Falscher Heiland
3. Unsterblich
4. Kleine Schwester
5. Abendlied
6. Narben
7. 2000 Meilen unter dem Meer
8. Knochenschiff
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10. Verloren
11. Abendland
Ich hab lang überlegt, ob ich die Liedtexte posten soll, aber eigentlich bringt es nicht viel. Ich werde euch nichts wichtiges vorenthalten, aber auch nicht eure Zeit unnötig in Anspruch nehmen und entscheide mich für das Mittelding: Die für mich aussagekräftigsten und wichtigsten Zeilen.
Auch wenn ich in der Schule noch nie besonders gut darin war Gedichte oder ähnliches zu analysieren und zu interpretieren, möchte ich versuchen die Lieder nicht nur melodisch zu beschreiben, sondern auch meine Gedanken und Gefühle klar zu machen.
♪ 1. Geist des Kriegers 3:41
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Schlagzeug und E-Gitarre beginnen mit harten und durchdringenden beats das erste Lied und werden von der dunklen, fast bebenden, dunklen Stimme von Eric abgelöst. Sie verstummen geradezu, es wird still um ihn, damit man seinen Worten genau lauschen kann.
Erst im Chorus setzen die Instrumente wieder ein und verleihen dem Text und Erics Stimme somit noch mehr Kraft und Eindruck, so dass sie einen mitreißen.
\"Ich leugne nicht mehr, was ich bin.
Ich diene meiner Sache.
Mein Leben hatte nur den Sinn,
dass ich heut Nacht erwache …
Ich spür so eine wilde Lust.
Ich zittre vor Verlangen,
mit starkem Arm und breiter Brust
mein Schicksal einzufangen ...
Ich unterwerf mich meiner Pflicht,
ich muss dies Werk vollenden;
so hell erstrahlt mein Strafgericht,
es soll euch alle blenden!\"
Die dunkel erscheinenden Klänge und der gewaltreiche Text machen zusammen den Hass und die Wut sehr deutlich, die hier zum Ausdruck gebracht werden will.
Ich denke es handelt sich um das Verlangen nach Rache an einem Menschen, da es sich hierbei um ein „Strafgericht“ und die Pflicht zu diesen kriegerischen Gewalttaten handelt.
♪ 2. Falscher Heiland 4:03
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Ein sanfterer Einstieg als im ersten Track erwartet uns dieses Mal.
Doch so bleibt es nicht lang, schon setzt das Schlagzeug mit kräftigen Drums ein und gibt den Takt deutlich erkennbar an.
Zuerst ertönt der Gesang in ruhiger Melodik, geht aber sehr schnell in laute Wut über, die man sehr stark nachempfinden kann. Besonders das „Halleluja“ wird besonders lautstark deutlich gemacht und musikalisch untermalt.
Verachtend und erbarmungslos klingt der Refrain. Sowohl die E-Gitarren, als auch Frau Schmitts Violine tragen zur akustischen Geballtheit bei.
„Wir haben die Tage mit Beten verbracht,
wir flehten zu dir in jeder Nacht,
dein Wort vor den Augen, dein Bild an der Wand,
gedruckt und verbreitet im ganzen Land.
Du hast uns verraten, verkauft und verlacht,
hast niemals ein Wunder für uns vollbracht.
Es gibt nur noch Rache für deinen Betrug.
Es gibt kein Erbarmen - genug ist genug.
Du bist der falsche Heiland.
Dein ist der jüngste Tag.
Wir singen und wir tanzen
und pinkeln auf dein Grab.
Halleluja falscher Heiland!
Du hast uns gepredigt und Lehren erteilt,
hast niemals die Lahmen und Blinden geheilt,
hast Reichtum versprochen, hast Lügen erzählt
und hast uns mit heiligen Liedern gequält.
Im Glauben an dich zogen wir in den Krieg,
dort sind wir gefallen, es gab keinen Sieg.
Es gibt nur noch Rache, für deinen Betrug
es gibt kein Erbarmen, genug ist genug.
Du bist der falsche Heiland.
Dein ist der jüngste Tag ...
Halleluja falscher Heiland!
Wir werden dich suchen mit Engelsgeduld.
Wir werden dich finden. Du zahlst die Schuld.
Es gibt nur noch Rache für deinen Betrug.
Es gibt kein Erbarmen - genug ist genug.
Halleluja falscher Heiland!“
Dieses Mal habe ich den gesamten Text abgebildet, damit selbst durch das lesen, ohne die Unterstützung der geballten Musik die Wut und die Lust nach Verfolgung und Rache spüren kann.
Auf dem Cover der Single waren Sadam Hussein und Georg W. Bush abgebildet, was deutlich macht um welche Art von Heiland es zu gehen scheint. Ein zu dieser Zeit sehr aktuelles politisches Thema wurde hier verarbeitet, zu dem ich wohl nicht viel schreiben muss, um die Aussage dieses Liedes klar zu machen.
♪ 3. Unsterblich 3:41
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Ungewohnte Geräusche dringen an mein Ohr, die ich nicht zuordnen kann, die mich aber neugierig machen, was mich hier erwarten mag.
Dann, harte E-Gitarrenschläge. Plötzlich … fast Stille, eine gedeckte Stimme beginnt das Lied. Ab und zu hört man eine akustische Gitarre.
Dann, der Chorus, lauter, lauter, kraftvoll, so dass man die Unsterblichkeit, die unendliche Energie spüren kann.
Gänsehautfeeling ist hier schon fast garantiert. Nicht nur durch die E-Gitarren, sondern auch durch die raue Stimme und die ruhige Violine, die man immer wieder hinaushören kann.
„In meinem Blut, da schwimmt der Tod.
Er frisst an mir seit Jahr und Tag.
Mir bleibt nur noch so wenig Zeit
in meinem Leben.
Ich bin so hungrig nach dem Glück.
So hungrig war ich nie vorher.
Das Fieber in mir steigt und steigt,
streife ich nachts umher …
In deinen Augen spiegelt sich die Ewigkeit.
Diese Nacht macht mich unsterblich.
In deinen Schoß leg ich die Hoffnung, die mir bleibt.
Diese Nacht macht mich unsterblich
durch mein Blut.
Einst gab ein andrer mir sein Blut.
Es lebt nun in mir fort und fort.
Er fragte mich nicht ,ob ich will,
er sprach kein Sterbenswort.
Wenn ich nun untergehen muss,
halt ich mich einfach an dir fest.
Ich bin kein Rächer der zerstört.
Ich bin heut Nacht ein Schöpfer.“
Wenn ich ganz ehrlich bin habe ich bei diesem Text an ein paar Horrorfilme gedacht, die ich gesehen habe.
Blut, das Leben schenkt und doch gleichzeitig den Tod bedeutet, das Ewigkeit beschert. Einst haben ihm andere dieses ewige Leben geschenkt.
Woran mag man da denken? An Vampire? Natürlich. Jene Kreaturen, die die Menschen beißen, das Blut nehmen und die Macht haben jene zu neuem Leben zu erwecken, wenn ihr Körper gestorben ist. Ein ewiges Leben zu schenken, schöpferisch wirken …
♪ 4. Kleine Schwester 4:00
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Meiner Meinung nach beginnt das Stück mit einem verzerrten Klang des Dudelsackes, aber ich kann mich irren, also verzeiht mir. E-Gitarren setzen ein.
Eine lockende Stimme spricht ruhig zu uns während sie weiterhin von den Gitarren und dem Schlagzeug begleitet wird.
Erst der Refrain gewinnt an ausdrucksstarker Kraft und Lautstärke.
Besonders die Worte „ins Licht“ werden durch die mehrstimmigen Sprechgesänge untermalt.
Sanft und fast mitfühlend und ruhig geht es in die weiteren Strophen über, leise Gitarren und die Violine klingen neben der recht stillen Stimme besonders schön.
„Komm zu mir ins Licht kleine Schwester.
Ich bringe dich ins Licht kleine Schwester.
Komm her zu mir ins Licht. Es verbrennt dich nicht.
Was verbirgst du, kleine Schwester?
Niemand hört die stummen Schreie.
Niemand sieht dich leise weinen.
Du hast keine Tränen mehr.
Was verbirgst du, kleine Schwester?
Welches Werkzeug riss die Wunden?
Was ist in dich eingedrungen?
Du bist so hilflos, still und leer? …
Wohin gehst du, kleine Schwester?
Wonach hungert deine Seele?
Nach Vergessen oder Rache?
Nach Vergeltung ohne Plan?“
Diese Textauszüge zeigen deutlich die anscheinenden Leiden der „kleinen Schwester“. Was auch immer sie durchgemacht hat, es scheint sie sehr mitgenommen zu haben, sie ist schwach, hat kaum noch Kraft. Die Wunden sind zu tief.
Für mich klingt die lockende Einladung fast, als wollte er sie davon überzeugen dem Leiden ein Ende zu bereiten und sich das Leben zu nehmen, um dadurch „ins Licht“ zu kommen und zu vergessen.
♪ 5. Abendlied 3:13
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Man hört nur eine leise, sanfte Spieluhr die nur sehr langsam ein wenig schneller spielt, aber weiterhin ruhig bleibt. So wie wir sie kennen, wenn sie über dem Kinderbettchen hängen und dazu dienen sollen, dass Kind zu beruhigen und zum Einschlafen zu bringen.
Das ganze Lied über hört man als Begleitung nur diese Spieluhr und ab und zu einen dumpfen Schlag.
Eric singt behutsam und leise, er spricht fast. Es ist jedoch nicht wirklich beruhigend oder zum Träumen gedacht, es ist eher so, dass man beim Zuhören Angst bekommt.
„Seine Hand, die große schwere,
quetscht die deine dir entzwei
und sein Mund, der große dunkle,
summt ein schönes Lied dabei.
Kindlein, laß dich küssen, Kindlein, gute Nacht!
Wirst nun schlafen müssen, hast genug gewacht.
Schließ zu die goldnen Äuglein,
schlaf ein, schlaf ein, schlaf ein,
mein liebes Kindelein! …
Ob am Abend, ob am Morgen,
sei es spät auch, sei es früh,
wird er immer wieder kommen,
seine Liebe schlummert nie.“
In diesem Lied geht es um leidvolle und traurige Thema der Kindesmisshandlung. Dies ist sehr deutlich an den Eingangsworten zu erkennen, in denen deutlich gemacht wird, dass der Vater seine Tochter verletzt, indem er ihre Hand zerdrückt.
„Seine Liebe schlummert nie“ …
Ich denke es ist besser nicht mehr darüber zu schreiben, sondern euch euren eigenen Gedanken zu überlassen.
♪ 6. Narben 4:28
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Wieder diese Gänsehaut, ein komisch Geräusch, langsam gesprochene Verse und mit den Worten „und die Welt“ die E-Gitarren, die schwungvoll einsetzen.
Die tiefe, uns bekannte Stimme wird bedeutungsvoll durch die Drums des Schlagzeugs und der Gitarren-beats unterstützt und gewinnt wieder einmal an Ausdrucksstärke.
Im Refrain kann man nahezu die Verzweiflung heraus hören, aber auch die scheinbare Erlösung.
Nach einem Herzschlag ziehen sich die Worte lang hinaus, sind ruhig, werde aber im Chorus wieder lautstark und energiereich.
„Mit der Klinge fahr ich langsam
meinen Unterarm hinauf.
Dann ein Schnitt, klein und flach,
und die Welt um mich blüht auf.
Schmerz schärft alle meine Sinne,
jede Faser ist gestimmt.
Und ich hör den Körper singen,
wenn der Schmerz die Last mir nimmt.
Tiefer noch ein bisschen tiefer
schneid ich in den weißen Arm.
Aus der Wunde sickert lautlos
dunkles Blut und mir wird warm.
Das Blut so rot, das Blut so rein.
Die Zeit heilt meine Wunden nicht.
Mein Blut zu sehn, ist wunderschön,
mein Blut zu sehen, tröstet mich.
Glück durchströmt den ganzen Körper.
Schmerz treibt jeden Schmerz heraus.
Um auf diese Art zu fühlen,
nehm ich all das Leid in Kauf.
Das Blut so rot, das Blut so rein ...
Ich verletze nur die Hülle.
Alles was darunter liegt,
hab ich so tief eingeschlossen,
dass es sich mir selbst entzieht.
Das Blut so rot, das Blut so rein ...“
Auch hier habe ich den gesamten Text gepostet, weil ich einfach der Meinung war es würde das Gefühl verfälschen, wenn ich auseinander reiße.
Es ist deutlich, dass es sich hier um einen in der Tat verzweifelten Menschen handelt, der den Schmerz braucht, um sich selbst zu fühlen, um zu erkennen, dass er noch am Leben ist.
Die Einsamkeit und die Angst treiben ihn innerlich dazu sich immer wieder und wieder selbst mit dem Messer zu verletzten und erst, wenn er sein Blut sieht erfüllt ihn ein Gefühl von Erleichterung und Wärme.
Es gibt immer wieder Menschen, die sich genauso fühlen, weil sie allein sind oder sich allein gelassen fühlen, weil sie etwas erlebt haben, das sie nicht verarbeiten können, das sie nicht los lässt und immer wieder einholt.
♪ 7. 2000 Meilen unterm Meer 4:40
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E-Gitarren, ein Schrei!?
Sanft und gefühlvoll, doch von den Gitarren fast übertönt klingt dieses Lied, vom Takt des Schlagzeugs begleitet.
Nicht mehr so sprunghaft wie zuvor, sondern gleitend und dennoch voller Kraft und harten Drums and beats klingt der Refrain nach Sehnsucht, leidvollem Verlangen und Flehen.
Zart und ruhig, fast kraftlos geht es in den nächsten Strophen weiter, aber das Gefühl bleibt nur fordernder und mit schwerem Atem endet das Lied mit den Klängen der Violine.
„Ich versinke. Ich ertrinke.
Ich will keine Schmerzen mehr.
Ich will dort sein, wo es still ist:
2000 Meilen unterm Meer.
Zwei weiße Flügel falten sich um deine Schultern.
Im Rausch der Tiefe bist du weiß und wunderschön.
Ich weiß genau, du bist jetzt hier, mich zu erlösen.
Ich kann nicht weiterschwimmen, bitte lass mich gehn. …
Ich bitte dich, schalt ab die summenden Maschinen,
die mich am Leben halten - länger als ich will.“
Ein Lied voller Trauer und Verzweiflung. Auch hier geht es scheinbar wieder um einen Menschen, der nach seinem Leben trachtet, weil er die Last auf seinen Schultern nicht mehr aushält.
Die Gestalt, von der Eric singt bringt mir das Bild eines Engels in den Sinn. Ein Engel, der einem alle Sorgen abnimmt, der einen erlöst. Das zeigt mir das Flehen nach dem Abschalten der „Sorgenmaschine“. Das Abschalten einer Maschine, die einem am Leben hält. Die Sorgen sollen ausgelöscht werden, weil man in ihnen zu ertrinken droht.
♪ 8. Knochenschiff 3:42
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Geräusche wie von Stahlhämmern, eine E-Gitarre, dumpfe Geräusche wie Schläge.
Eine „hässlicher“ verzogner Stimmklang mischt sich unter die düstere Musik. Die Stimme klingt fies und gemein (zumindest bilde ich mir das ein).
Im Refrain dann endlich wieder ein Stück der alten Musik, Folk, der Dudelsack, die Drehleier und der Gesang unterstützt durch den Chor. Eine sehr harmonische Zusammenstellung.
„Das Knochenschiff treibt auf dem Meer.
Sein Ruder brach schon auf der Jungfernfahrt.
Hat sich die Segel tätowiert,
der Kiel ist mit Metall verziert
und von den Stürmen wird die Haut so hart.
Wohin soll denn die Reise gehn? ...
So manche Narbe ziert den Bauch
und offne Wunden sind dort auch.
Das Schiff sehnt sich nach einem Riff so sehr.“
Was dieser Text nun wirklich sagen will weiß ich leider nicht. Mag sein, dass es mir einfach an Phantasie fehlt, aber auf der homepage waren einmal zu genau diesem Lied Bilder von Tatoos und Piercings dargestellt. Vielleicht deuten die Beschreibungen „Der Kiel ist Mietall verziert“ und „Hat sich die Segel tätowiert“ auf genau diese Körperkunst hin und das Knochenschiff ist nichts weiter als der Mensch selbst.
♪ 9. Wolfstraum 3:55
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„Fließende“ Geräusche zu einem verzerrten Anfangston.
Zu dem verzweifelten Gesängen gesellen sich die E-Gitarre und im Refrain auch die Violine, die vor sich hin klimpert.
Es klingt schon fast etwas monoton, was uns hier zu Ohren kommt.
„...wovon die Wölfe träumen...
Diese Nacht ist ein Kissen, auf dem wir beide liegen,
und wir mischen die Haare, ruhelos im Schlaf.
Ich sah seltsame Bilder, hab im Traum mich verwandelt,
bekam Klauen und Zähne, als dein Blick mich traf.
Vor dem Fenster die Tiere schrien mit heiserer Kehle,
und mit blutiger Pfoten streiften sie umher. …
Es zieht mich in die Wälder, zu den Jägern und Wölfen.
In die mondlosen Nächten, fern von deinem Blick.
Ich hab Klauen und Zähne, ich zerfetze die Laken,
Und du bleibst auf dem Kissen dieser Nacht zurück.
Wovon die Wölfe träumen will ich heut Nacht erfahr\'n.
Will zwischen ihren Leibern vergessen wer ich war.“
Haben wir es wieder mit einer Figur aus einem Horrorfilm zu tun?
Dieses Mal wohl mit dem Werwolf, der erst in der Nacht zum Leben erwacht. Sie scheint jedoch nichts von alldem mit zu bekommen. Er will nur „vergessen“ wer er war.
So wirklich sinnig finde ich diesen Text nicht, also kann ich leider auch nicht mehr dazu schreiben, was sich StS dabei gedacht haben.
♪ 10. Verloren 3:09
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Gefühlvoll und nahezu zart klingen in diesem Track die Violine und die Gitarren.
Genauso „zittert“ auch Erics Stimme sehr passend seine Zeilen vor sich hin. Mit zittern meine ich einfach nur, dass man manchmal das Gefühl hat ihm würde die Stimme weg bleiben und die Kraft schwinden, während er Verlangen und Gier nach mehr ausdrückt.
„Seit nachts dein Atem über meine Haut geweht
und meine Hand dein Schoßgesträuch zerzaust,
seit ich die Stirn an deinem schlanken Hals gekühlt
und du mit deinem Haar ein Nest mir baust,
bin ich verloren, verloren,
bin ich verloren an dich,
für diese Welt verloren.“
Allein an der ersten Strophe ist eindeutig und klar verständlich zu erkennen worum es geht: Sex, puren, einfachen, leidenschaftlichen Sex. Sex, der so mitreißend war, dass er süchtig machte und er nahezu an sie verloren ist und sich immer wieder nach ihr sehnt. Für den Rest der Welt ist er verloren, er denkt nur noch an das nächste Mal …
♪ 11. Abendland 6:47
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Die Violine beginnt während sich ein trauriger Bass zu ihr gesellt und nachher von schleppenden E-Gitarren-Klängen unterstützt wird.
Während des Gesangs hört man nichts außer des Schlagzeugs, dass seinen Takt schlägt.
Der Chorus wird kraftvoller, bleibt aber voller Melodie.
Von Mal zu Mal legen sowohl die Instrumentalisten, als auch der Sänger mehr Kraft in den Ausdruck der Zeilen und der Musik bis sie schließlich in wütenden und lauten Klängen enden.
Der Schluss des Liedes und somit der CD klingt zuerst dumpf und dunkel durch das Schlagzeug und dann durch die Violine aus.
„Vater unser, dort im Himmel -
schaust du noch auf uns herab,
oder schläfst du, pflichtvergessen,
müde von der großen Tat?
Vater unser, dort im Himmel -
alles ist im freien Fall,
deine Schöpfung ist verdorben,
Unheil lauert überall.
Die sterbenden Völker sind müde geworden,
von Weihrauch und süßen Gesängen betört,
verschwindet die Hoffnung, noch aufzuerstehen,
das Lied des Propheten verklingt ungehört.
Vater unser, dort im Himmel -
für nur wenig Silbergeld,
wird erneut dein Sohn verraten,
Elend schwängert deine Welt.
Vater unser, dort im Himmel -
wie lang glaubst du, hast du Zeit
Langsam dreht das alte Rad noch,
doch der Stillstand ist nicht weit.“
Worum es hier geht ist durch den Text sehr leicht und klar zu erkennen und bedarf meiner Meinung deshalb nicht vieler Worte.
Erinnert euch einfach ein wenig an die Gottesgeschichte und denkt darüber nach wie sich die Einstellung der Menschheit im Laufe der Zeit gewandelt hat.
**** Eigene Meinung ****
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Ich habe dieses Album eigentlich nur durch Zufall durch meinen Freund kennen gelernt, fand es aber gleich schon sehr interessant, weil es nicht das übliche Gegrunze war oder der Text ohne Sinn zusammen gesungen wurde.
Ich fand besonders den kraftvollen Ausdruck so mitreißend und überzeugend, die Musik, die Kraft hatte, die laut und schon irgendwie aggressiv war und so überzeugend perfekt den Sinn der Texte untermalte und sogar bestärkte, so dass ich fast süchtig wurde und die Lieder immer wieder und wieder hören musste, ohne dass sie langweilig wurden oder irgendwann auf die Nerven gingen.
Mit der Zeit habe ich dann von den Klängen der Musik abgelassen und mich genauer auf den Text konzentriert. Da dieser komplett auf Deutsch war, fiel es mir natürlich noch ein wenig leichter mich damit zu beschäftigen und die ein oder andere Botschaft zu erkennen.
Genau diese Tatsache, dass sich bei Subway to Sally nicht einfach um eine 0815-Band handelt, sondern um eine Gruppe von Menschen, die sich bei ihren Texten wirklich etwas gedacht zu haben scheinen und sich somit auch mit ernsthaften und wichtigen Themen auseinander setzen, hat mich fasziniert und beeindruckt.
Aus diesem Grunde empfehle ich diese CD nicht jenen, die einfach nur gerne laute und aggressive Musik hören, dafür gibt es weiß Gott genug andere, bei denen man den Text ohnehin nicht oder nur schwer versteht, weil es einfach zu schade ist die Nachrichten in den Liedern zu übergehen!
Also: Alles in allem ein sehr gelungenes Stück!!!
4 Bewertungen, 1 Kommentar
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08.06.2004, 00:40 Uhr von sissi-tiger
Bewertung: sehr hilfreichIch habe einige Berichte von dir gelesen und ich muß sagen dein schreibstil gefällt mir sehr gut, habe selten so außführliche Berichte gelesen in manchen deiner Berichte könnte ich drin versinken ,super toll zu lesen da macht es
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