Epilepsie Testbericht
Erfahrungsbericht von kerstin30
Das schlimmste für eine Mutter- Heute ist der Sohn gesund und morgen schwer krank
Pro:
Was kann man am der Epilepsie positiv sehen? Nichts!!
Kontra:
Die Gemütsschwankungen und die Wutanfälle der Kinder zehren an den Nerven!! Man benötigt oft sehr starke Nerven
Empfehlung:
Ja
Er kam gesund auf die Welt. Doch er schlief nur und war nach acht Wochen nur eine Stunde täglich wach. Eines Morgens entdeckten wir ihn in seinem Bett mit blauem Gesicht. Er kam für drei Tage zur Beobachtung ins Krankenhaus- verdacht auf Kindstot. Alle Untersuchungen waren ohne Befund.
Seine Entwicklung verlief bis zum 4. Lebensjahr normal. Eltern und Schwiegereltern waren zwar der Meinung, wir sollten strenger und Konsequenter sein. Fanden wir aber nicht. Laut Ärztin war er seinem Alter weit voraus. Wir müssen ihn mehr fördern.
Eines Morgens fiel er plötzlich um, atmete nicht mehr, wurde blau im Gesicht. Die erste Hilfe meines Mannes half ihm. Untersuchungen im Krankenhaus zeigten keine Befunde. Der Arzt im Krankenhaus stellte die Vermutung eines Fieberkrampf dar. Erst nach dem dritten Anfall werde man Medikamente geben. Stunden später kamen die nächsten Anfälle. Das war im Dezember 2001.Es begann eine schreckliche Zeit, in der mein Sohn und ich mehr im Krankenhaus waren, als zu Hause.
Die allerschlimmste Zeit war im April 2003. Er konnte nicht mehr spreche, nicht mehr essen und nicht mehr laufen. Kein Medikament half mehr. Er war auf dem Stand eines 1 jährigen und sogar schlimmer.
Heute im August 2004 geht es ihm wieder gut. Er ist auf dem Stand eines fast 6 Jährigen. Die Medikamente helfen und im Kindergarten für Behinderte gefällt es ihm super.
Nun ist er 7. Zwischendurch stand im Raum, ob er evtl. eine normale Grundschule besuchen könnte. Doch das wollte ich ihm nicht zumuten, da er in dem vergangenen Jahr keine kontinuelle Enwicklung zeigte. Ich möchte ihn nun in eine Schule für Lernbehinderte schicken. Da akteptieren die Kinder ihn auch, wenn er nicht fit ist oder mal Krampft.
Das ist unsere Geschichte.
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Nun möchte ich das Thema Epilepsie erklären:
~~Das Wort Epilepsie kommt aus dem Griechischen und ~~bedeutet „plötzlich, heftig, ergriffen“.
~~Epilepsie ist eine Organkrankheit, wie jede andere Krankheit. Doch ~~das wissen die wenigsten.
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Es gibt einen Unterschied zwischen einem epileptischen Anfall und der Epilepsie.
Beim Epileptischen Anfall handelt es sich um das Geschehen. Erst nach drei Anfällen spricht man von Epilepsie.
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Doch was passiert?
Man spricht auch von „Gewitter im Gehirn“.
Beim gesunden Menschen sind die elektrischen und chemischen Signale genau aufeinander abgestimmt. Beim Epilepsiekranken ist dieses Gleichgewicht zeitweilig zerstört. Die Nervenzellen entladen sich gleichzeitig oder ganz unterschiedlich. Durch die unterschiedlichen Entladungen entstehen auch unterschiedliche Epilepsieformen.
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Ein einmaliger Anfall nennt man auch Gelegenheitsanfall (wie z.b. Fieberkrampf) verbunden mit den verschiedensten Ursachen: Gehirnentzündung, Blutzuckerabfall, Sauerstoffmangel, Stress u.s.w.
Durch die Häufigkeit der Anfälle verändert sich das Gehirn. Die Epilepsie kann ein Leben lang sein; in der Kindheit oder der Pubertät beginnen und sogar plötzlich beim Erwachsenenauftreten.
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Wichtige Faktoren
bei der Epilepsie können Vererbung, z.b. der Großvater hat Epilepsie, sein Es kann eine angeboren Hirnschädigung, oder durch einen Unfall sein.
Ein wichtiger Faktor sind auch die Umwelteinflüsse. Als Beispiel, es gibt heut zu Tage mehr Allergiker wie vor 50 Jahren.
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Doch wann hat man wirklich Epilepsie? Wie wird diagnostiziert? Durch Beobachten der Anfälle und das EEG kann man diese Frage beantworten. Es besteht ein Unterschied, ob man in kurzer Zeit viele Anfälle hatte oder ein langer Zeitraum verstrichen ist. Anfälle in kurzen Anfällen zeigen das EEG deutlich. Doch wenn die Abstände groß sind, kann sich das EEG kaum von einem gesunden, der ein EEG gemacht bekommt unterscheiden. Am besten ist es für den Arzt, es wird bei einem Anfall ein EEG geschrieben. Dann kann der Arzt am besten die Diagnose stellen.
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Durch eine Computer- Tomographie (CT) oder Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) (auch bekannt als Kernspintomographie ), kann nun festgestellt werden, ob die Epilepsie nur an einer Stelle im Gehirn, oder an mehreren diese Stellen auftritt.
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Die medikamentöse Behandlung der Epilepsie beginnt, wenn innerhalb von kurzer Zeit mehr als drei Anfälle auftreten und die Diagnose gestellt wurde. Die Behandlung kann medikamentös sein, durch eine Operation, oder durch eine spezielle Diät (ketogene Diät).
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Doch die Epilepsie ist noch nicht so gut erforscht, wie ein Schnupfen oder Husten. Man gibt bei Schnupfen oder Husten dem Patienten ein bis zwei Medikamente und einige Tage später ist alles vergessen. Das Gehirn wird noch Erforscht. Vor einigen Jahren ist das erste menschliche Gehirn erstmals zur Erforschung zur Verfügung gestellt worden!
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Durch Beobachtung und regelmäßige Medikamenteneinnahme kann der Patient langfristig anfallsfrei bleiben. Das trifft etwa bei 70% der Patienten ein. Bei 20% tritt eine Verbesserung ein. Bei 10% wirkt kein Medikament.
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Treten drei Jahre keine Anfälle auf, werden die Medikamente langsam abgesetzt. Doch die Epilepsie kann immer wieder kommen.
Folgende Epilepsieformen treten häufig auf: Es gibt fokale Epilepsien und genegalisiernde Epilepsien.
Die fokale oder gutartige Epilepsie können einfache oder komplexe Anfälle sein. Wie auch die Rolando-Epilepsie. Die generalisierende Epilepsien sind Absencen (kurze Abwesenheit), die myoklonische, die Grand- Mal, Lennox- Gastraut- Syndrom, u.s.w.
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Welche Antiepileptka (Medikamente) gibt es?
Es gibt über 100 verschiedene Handelsnamen. Aber nur 20 Substanzen. Man hat bestimmt schon Valproat, Sultiam oder Topiramat gehört.
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Wo gibt es gute Krankenhäuser und Ärzte um eingestellt zu werden? Die Uni-Klinik in Homburg ist zu empfehlen. Dann sind da noch die Kliniken in Bonn oder Berlin. Als Epilepsie- Zentrum ist Kork oder Bethel bekannt.
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Ich möchte noch einiges über die Nebenwirkungen und den Charakter erzählen: Es kann unter anderem zu Gedächtnisverlust, Kopfschmerzen, Konzentrationsproblemen u.s.w. kommen. Der Charakter kann sich total ändern. Man ist reizbar, hat Probleme seine Gefühle zu zeigen. Kinder können verhaltensauffällig werden, aggressiv und zerstörerisch gegen sich und seine Umwelt.
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Durch diese neue Situation erfährt man schnell, wer ein wahrer Freund ist. Erwachsene können sich damit besser auseinander setzen als Kinder.
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Abschließend bitte ich: Hat jemand einen Anfall, versucht ihm zu helfen, rennt nicht weg. Ist jemand medikamentös eingestellt, dauert der Anfall nicht zu lange. Sorgt nur dafür, dass er sich niergend wo verletzen kann, leistet erste Hilfe. So können viele Verletzungen bei einem Anfall vermieden werden. Es sieht zwar erschreckend aus, wenn jemand da liegt, krampft und Schaum am Mund hat. Aber bei solchen Anfällen hat der Epilepsiekranke sich nicht unter Kontrolle.
Es gibt bestimmt noch mehr zu berichten. Ich würde mich über Anregungen und Verbesserungsvorschläge freuen. Ebenso hoffe ich, das dieser Bericht euch einige Fragen beantwortet. Allen Epileptikern noch alles gute auf ihrem Lebensweg!
Zum Abschluß muß ich noch erwähnen, das ich zwar mit diesem Thema viel Erfahrung habe, aber einiges über dieses Thema in Epilepsiebüchern nachgeschlagen habe. Denn über manche Infos benötigt man ein Nachschlagewerk.
75 Bewertungen, 11 Kommentare
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16.03.2009, 22:07 Uhr von LiFo
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht! Einen schönen Abend wünsch ich noch =)
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23.02.2005, 09:41 Uhr von sabinerolli
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche Dir und Deine Familie alles gute, halte immer den Kopf hoch.
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18.02.2005, 13:09 Uhr von M_SPEED
Bewertung: sehr hilfreichwünsch euch alles Gute
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16.02.2005, 20:53 Uhr von esposa1969
Bewertung: sehr hilfreichdie Epileptikerin war. Allerdings so gut medikamentös eingestellt (wir arbeiteten beide bei einem Nervenarzt), dass sie nur ab und an unter Absencen ltt, aber unter der Tatsache, dass sie nie einen Führerschein machen konnte, litt sie sehr. Ich w
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13.02.2005, 14:10 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche Euch einen guten Verlauf und alles Gute für den weiteren Lebensweg Eures Sohnes...
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11.02.2005, 14:22 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichich hoffe, dass es immer weiter aufwärts geht für deinen sohn und sich eine integration in das "normale" leben (--schule, etc) machen lässt. ein sehr ausführlicher bericht, der dem laien doch einige antworten gibt! LG Silke
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14.12.2004, 21:25 Uhr von LittleGiant
Bewertung: sehr hilfreichsehr gut nachvollziehen. Arbeite selbst in einer WfB. Ich bin auch behindert, aber kein Epileptiker. Habe aber einige Kollegen mit dieser Krankheit/Behindertung...
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09.10.2004, 01:03 Uhr von redwomen
Bewertung: sehr hilfreichwelche, hoffe ich, sich jetzt ziemlich in Grenzen hält. Es ist für einen Laien immer sehr schwer sich mit dieser Krankheit auseinander zu setzen oder zu verstehen. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass mal als leibliche Mutter ALLES probier
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04.09.2004, 00:30 Uhr von antjeeule
Bewertung: sehr hilfreichHallo Kerstin, dein Bericht ist sehr interessant und lesenswert. Du hast gut recherchiert. Aber auch deine eigenen Erfahrungen hast du gut wiedergegeben. Was mir bleibt, ist dir zu wünschen, immer genau dann da zu sein, wenn dein Sohn dich in dieser H
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01.09.2004, 18:04 Uhr von stern.schnuppe
Bewertung: sehr hilfreichMehr kann ich nicht tun.
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21.08.2004, 03:17 Uhr von WINNIE24
Bewertung: sehr hilfreichweißt du was ich finde den Bericht sehr gut! Besonders weil es der erst bericht. Ich hatte mal einen Freund der diese Krankheit hatte und das fand ich schon jedesmal ziemlich heftig! GLG Winnie
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