Erfahrungsberichte Testbericht

Im Kontext der Diskussion um die neue Pisa-Studie ist hervorzuheben, dass seit ca. 80 Jahren allen Schulreformern klar ist, wie Schule reformiert werden müßte.

Es ist unsinnig alle Kinder mit sechs Jahren einzuschulen, es ist pädagogisch eindeutig kontraproduktiv Mädchen und Jungen homogen zu unterrichten, Frontalunterricht ist defizitär, Basis- und Schlüsselkompetenzen sind in den gängigen Schulformen kaum zu vermitteln.All das, was alle wissen, passiert jedoch nicht.

Aktuell wird auffällig diskutiert, dass Schule neben ihrem Bildungsauftrag doch mehr erzieherische Funktionen wahrnehmen soll, Kindertagesstätten hingegen sollen neben ihrer Betreuungsfunktion nun zu qualifizierten Bildungseinrichtungen avancieren. - Zunächst eine gute Idee. Konservative Meinungsbildner sehen hier vor allem die Familie respektive die Eltern in der Verantwortung.

Womöglich ist an allem etwas richtig, wichtig hingegen sind m.E. zunächst die Selbstbildungspotentiale der Kinder. Kinder können stundenlang beschäftigt sein, intensiv lernen und kreativ spielen, ohne dass eine unreflektierte Beobachtung dies reflektiert.

Allzu oft werden kommerzialisierte Spiele angeboten, die die gehegten Erwartungen nur zeitnah und unvollständig Erfüllen. Erwartungen der Anbieter stehen hier zumeist im Vordergrund.

Betrachten wir unsere eigene Einschätzung dessen, was auf einem kindgerechten Spielplatz für Spielgeräte angeboten werden sollten, so landen wir schnell bei Wippe, Rutsche, Schaukel. Ein Ast, eine Pfütze oder gar Abfall ist jedoch für die meisten Kinder viel attraktiver.

Ich konnte eine Kindertagesstätte beobachten, die nagelneue Mülltonnen geliefert bekam.
Die Beobachtung der Erzieherinnen führte dazu, dass diese Kunststofftonnen wochenlang nicht zweckbestimmt genutzt wurden, weil sie zum Lieblingsspielgerät vieler Kinder geworden waren.

In den meisten Kindertagesstätten hätte es wohl unverzüglich Verbote gehagelt.

Eltern und pädagogische Einrichtungen sollten hier umdenken.