Erfahrungsberichte Testbericht

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Erfahrungsbericht von Jakini

Kinder sind manchmal gar nicht so einfach.

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich bin Mutter von vier Kindern, drei davon kann ich leider nur großziehen, weil mein Sohn im Alter von vier Monaten gestorben ist. Das ist gestern nun schon vier Jahre her gewesen.

Vielleicht ist es mir deswegen noch wichtiger, auch immer für meine Kinder da zu sein. Wollte ich früher doch schnell wieder arbeiten gehen, so bin ich derzeit gerne zu Hause. Zu tun habe ich genug:

Morgens früh aufstehen, meiner Familie das Frühstück machen und das Schulbrot für meine Große schmieren, die die erste Klasse besucht. Dann verschwindet mein Mann zur Arbeit und ich beseitige das Chaos in der Eßecke. Während die Mädchen spielen sauge ich schnell durch, putze das Bad und wische Staub. Dann wird meine Große abgeholt, für die Schule, wo sie derzeit zum Glück ein Nachbar mitnimmt, denn ich muß schon wieder die Kleine Wickeln und füttern. Außerdem Wäsche aufhängen und Mittagessen vorbereiten. Ziwschendurch bleibt noch ein wenig Zeit, um auf yopi und ciao zu schreiben. Lesen und Bewerten mache ich inzwischen oft, wenn ich die Kleine stille.
Noch einmal die beiden Kleinen gewickelt, die Kleinste gestillt und schon wieder ab, die Große von der Schule abholen. Da sind wir gut eine Stunde unterwegs, was ich als Spaziergang für meine Kinder nutze, so kommen die beiden kleinen dann auch mal an die frische Luft.

Wenn wir dann zu Hause sind, wird gegessen, meistens bereite ich etwas vor, was nur noch schnell aufgewärmt werden muß, wie z.B. ein Nudelauflauf oder Pizza, was ich morgens fertig machen kann und nur noch ca. 20 Minuten backen muß. In dieser Zeit kann ich die Kleine noch einmal stillen und meine Große macht ihre Hausaufgaben. Auf diese WEise können wir dann alle in Ruhe gemeinsam essen und der Nachmittag kann kommen.


Am Nachmittag geht es dann weiter mit den dreien, mal muß die Große zum Tanzen gebracht werden, dann hat die Kinderchor oder aber sie ist mit einer Freundin verabredet. Mama´s sind also:

Mama´s,

Putzfrauen,

Köchinnen oder

Chauffeure.

Das Gleiche gilt natürlich für die Väter die für die Kinder zu Hause bleiben, doch davon gibt es ja wirklich nur sehr wenige.
Seit dem wir nun drei Racker haben, nimmt mein Mann mir immerhin die EInkäufe ab, denn mit unserer mittleren Einkaufen, ist ein Horror. Jeder der ein zwei Jahre altes Kind hat, der kann das sicher verstehen.



Aber so stressig das auch alles ist, es macht verdammt viel Spaß, wenn die Kinder einen anlachen, es ist das Schönste, was es gibt.
Schade ist nur, daß so wenige diese Mühen und Arbeit auch anerkennen. Selbst die Männer meinen oft, daß wir Frauen ja nur zu Hause sind. Aber was wir da zu Hause tun, das bemerken sie nicht. Ist ja alles immer erledigt. Selbst von anderen berufstätigen Müttern, die dann meist nur ein Kind haben, kommen Kommentare: Du kannst es gut haben, mußt nicht arbeiten gehen. Ich möchte mal wissen, was die sich darunter vorstellen. Die gehen morgens aus dem Haus, überlassen ihre Kinder anderen Leuten, die sie versorgen, müssen teilweise kein Essen kochen, haben demenstprechend weniger Abwasch zu Hause. Und wer nicht zu Hause ist, der kann auch keinen Dreck machen. Hat also auch weniger Arbeit.

Besonders schlimmt sind Frauen, die selber keine Kinder habe. So die Stiefmutter meines Mannes, sie weiß alles besser, und redet ständig rein, wie ich meine Kinder zu erziehen habe. Ich muß doch viel mehr Zeit mit ihnen verbringen, wie denn bitte, ich bin doch nur eine Person. Und ein bisschen Freizeit sollte mir ja wohl auch zustehen, auch als Mutter. Schlimm finde ich diese Abstufung, du bist ja nur zu Haus, du bist nichts wert. So kommt es mir zumindest oft vor.

Das Geld was ich verdienen würde, könnten wir sehr gut gebrauchen, aber meine Kinder sind mir nun mal wichtiger. Dann müssen wir eben auf Urlaub verzichten, früher sind die Menschen auch nicht ständig in die Südsee geflogen, haben sich trozdem entspannen können.
Ich muß nur sehen, wo ich später bleibe, denn von der Rente werde ich nicht viel sehen, obwohl ich drei potentiale Rentenzahler großziehe. Also werde ich dann doch zu sehen, daß ich, wenn meine Kleine im Kindergarten ist, wieder Arbeit finde. Und bis dahin bleiben mir ja yopi und ciao, wo ich immer ein bisschen abschalten kann und einen teilweise anerkannten Beitrag leistenkann.
Aber meine Kinder will dann ich weiterhin genießen. Wenn ich mit den beiden Mädchen Spiele, dann bin ich selber wieder Kind.

Vielleicht wird die Arbeit einer Mutter ja doch noch anerkannt, immerhin leiten Mütter die Firmen Familie.

24 Bewertungen, 8 Kommentare

  • penalty

    08.05.2002, 12:08 Uhr von penalty
    Bewertung: sehr hilfreich

    bin genau deiner Meinung ....ein sehr schöner Bericht .gruß penalty

  • batterfaiy

    05.05.2002, 19:07 Uhr von batterfaiy
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich kann dich gut verstehn,habe auch 3 kids und gehe noch teilweise arbeiten,das ist stress pur.Habe halt das glück,das meine jüngste schon in den kiga geht,sonst könnte ich das auch nicht.Aber ein wenig anerkennung bekomm ich dann doch scho

  • Dini2000

    15.04.2002, 19:55 Uhr von Dini2000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Naja, bei so vielen Kindern kann man ja auch kaum noch arbeiten gehen. Dann ist bestimmt eins davon mal krank, bei Euch im "Westen" kann man die Kindergartenöffnungszeiten vergessen und "Hort" nach der Schule gibts auch kaum..

  • PrinceofLies

    03.04.2002, 18:23 Uhr von PrinceofLies
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein wunderschönes Schlußwort krönt den Beitrag

  • mystery_delusion

    03.04.2002, 12:14 Uhr von mystery_delusion
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich habe keine Kinder und bin berufstätig (nicht nur wegen der Kohle). Muß ich mich deswegen jetzt entschuldigen? ;-). Ernsthaft: Ich finde es heutzutage schon fast als Privileg, 3 Kinder zu haben und es sich leisten können, zuhause zu blei

  • yopi-user

    03.04.2002, 11:49 Uhr von yopi-user
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tja, du führst so einige Gründe auf, wegen denen wir (noch?) keinen Nachwuchs haben. Eltern schwärmen so oft von ihren Kindern und im nächsten Atemzug hört man auch den Stress, den Ärger und den ganzen "Horror" (De

  • Duffy_2000

    03.04.2002, 11:26 Uhr von Duffy_2000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hast Du sehr schön geschrieben. Leider werden die Aufgaben und die Arbeiten einer Mutter oftmals nicht richtig gewürdigt, schade. Liebe Grüße Dietmar

  • schweig

    03.04.2002, 11:25 Uhr von schweig
    Bewertung: sehr hilfreich

    Respekt und Anerkennung, denn der "Job" als Mutter und Hausfrau wird in unserer Gesellschaft überhaupt nicht geachtet!