Der Letzte seiner Art (gebundene Ausgabe) / Andreas Eschbach Testbericht

ab 5,83
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Erfahrungsbericht von SeeHummel

Von einem der übrig blieb

Pro:

spannend, ein wenig kritisch

Kontra:

--

Empfehlung:

Ja

Hallo meine Lieben,

und wieder soll es mir um ein Buch gehen, welches ich erst vor kurzem beendet habe. Andreas Eschbach hatte mich ja schon mit ‚Eine Billion Dollar’ begeistert, so dass ich beim stöbern in der Buchfiliale auf dem Leipziger HBF mir eines guten Kaufes sicher war, als ich nach ‚Der letzte seiner Art’ griff, zumal sich die beschriebene Story auf dem Buchrücken nicht schlecht anhörte.
Aber erst mal ein wenig zum ...

Autor
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Andreas Eschbach, geboren 1959 in Ulm, studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Softwareentwickler. Als Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung >für schriftstellerisch hoch begabten Nachwuchs< schrieb er seinen ersten Roman ‚die Haarteppichknüpfer’, der 1995 erschien und für den er 1996 den Literaturpreis des Science Fiction Clubs Deutschlands erhielt. Bekannt wurde er allerdings durch den Thriller ‚Das Jesus Video’ (1998).
Bis 1996 war er geschäftsführender Gesellschafter einer EDV-Beratungsfirma. Inzwischen lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in der Bretagne in Frankreich.

*** Quelle: die Taschenbuchausgabe des Bastei-Lübbe Verlags, welches mir vorliegt ***

Inhalt
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Zusammen mit Duane William Fitzgerald wachen wir auf, welcher feststellt, dass er wieder einmal blind ist auf einem Auge. Eigentlich noch kein Grund sich aufzuregen, ist ihm dies doch schon einige male passiert genauso wie der Zustand, dass er auch noch halbseitig gelähmt ist. Ziemlich mies, denn einen tonnenschweren Körper kann man mit nur einer funktionierenden Körperhälfte nur schlecht bewegen, zumal wenn man auch noch dringend aufs Klo muss. So versucht sich Duane zunächst erst mal selber zu reparieren, was aber gar nicht so einfach ist.

Warum reparieren??? Na ja, Duane ist so was wie die heutige Ausgabe des ‚Ein Millionen Dollar Mannes’ auch wenn in seinem Körper noch viel mehr Technik steckt die das sechsfache gekostet hat – Duane ist so was wie ein Cyorg, welcher sich allerdings in Rente befindet. Geschaffen wurden er und seine Kameraden eigentlich für den Krieg. Einst normale Soldaten, sollten sie durch unzählige OPs und Unmengen an Technik zum Supersoldaten werden, doch es wurde nie etwas daraus, denn ein menschlicher Körper ist nun mal kein Platz für unzählige technische Sachen. So wurde das Projekt ‚6 Millionen Dollar Mann’ eingestellt, doch konnte die amerikanische Regierung ihre Cyborgs nicht einfach verschwinden lassen, da dafür doch zu viele von ihnen wussten. Man entschied sich nach mehreren Jahren, welche die Soldaten abgeschottet von jeglicher Zivilisation verbringen mussten, die verbleibenden Cyborgs ‚ziehen’ zu lassen, so dass sie ihr restliches Leben in Freiheit genießen konnten. Na ja, nicht wirklich, denn normale Nahrung kann Duane und auch die anderen nicht mehr aufnehmen, so dass sie immer auf die Spezialnahrung die für sie geschaffen wurde angewiesen sind und so doch irgendwie immer noch unter Bewachung stehen.

Mit den Jahren merkt Duane aber auch immer mehr, dass er auch mal ein normaler Mensch war, denn seine technischen Innereien machen ihm doch etwas zu schaffen. Aus diesem Grund begibt er sich in die Hände von Dr. O’Shea, welcher auch sein einziger Freund wird. Dane fristet so ein recht ruhiges und bescheidenes Leben in einem kleinen Ort in Irland, bis eines Tages ein Asiate auftaucht und mit einem Foto von ihm versucht Duane zu finden. Duane versucht dieses natürlich zu verhindern und versteckt sich vor dem Asiaten, als er sich allerdings doch zu erkennen gibt, währt die Bekanntschaft nicht lange, denn noch während ihrem ersten Zusammentreffen wird Itsumi ermordet. Duane hat den Mörder gesehen und ihn mittels seiner Superkräfte verfolgt, was leider nicht nur im Chaos und Zerstörung endete, sondern auch darin, dass ihm wieder einmal bewusst wurde, dass seine Superkräfte nicht so funktionieren wie sie teilweise sollten und das sie auch gefährlich für ihn werden können. Was wollte Itsumi aber??? Und warum musste er sterben??? Wie sich herausstellte, wusste der Asiat über Duane bescheid. Was das der Grund??? Nachdem auch Dr. O’Shea auf bestialische Weise stirbt, Duanes Nahrungsrationen die sonst immer pünktlich mit der Post kamen ausbleiben und Duane Verfolger sieht ist es klar – er ist der Grund warum auf einmal Chaos in dem kleinen irischen Dörfchen herrscht und seine ehemaligen Erschaffer wollen ihn wohl von der Bildfläche haben, doch so einfach lässt sich auch ein pensionierter Cyborg nicht schnappen.

Meinung
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Eschbach hat es hier wirklich sehr gut geschafft das Leben des Duane zu erzählen, ohne das man sich als Leser angeödet fühlt und das sogar obwohl Eschbach die Geschichte aus Duanes Sicht, also in der Ich-Form, erzählt. Nach und nach erfährt man warum Duane so ist, wie er jetzt ist, wie er vorher war und was die Gründe waren warum er und auch die anderen jungen Männer sich damals diesen OPs unterzogen haben, die ihnen zwar Superkräfte gebracht haben, aber auch ein Leben in der Einsamkeit, denn fast alle menschlichen Sachen, wie auch die Liebe, bleiben den Cyborgs verwehrt. Als Leser lebt man mit Duane mit und hat teil an den Schmerzen und kleinen Freuden (das beobachten einer hübschen Frau) die er hat und das ganz ohne sich zu langweilen. Im Gegenteil, Eschbach schafft es nach und nach Spannung aufzubauen, so dass man sich als Leser nicht langweilt und nur so durch das Buch rauscht.

Unterteilt ist das ganze in mehrere Kapitel, wo ich es klasse finde, dass diese immer passend zum Geschehen mit einem Zitat des Philosophen Seneca eingeleitet werden. Aber nicht nur die passenden Zitate sind der Grund warum ich diese Machart gut finde, sondern auch, weil Seneca für Duane eine große Rolle spielt und Senecas Geschichte in der Geschichte miterzählt wird.

Nebst diesen ganzen Sachen schafft es Eschbach nicht nur eine spannende Science Fiction Geschichte zu erzählen, sondern auch seine Meinung zur amerikanischen Politik, vor allem im ersten Golfkrieg (in diesem sollten die Cyborgs eingesetzt werden), kundzutun, welche recht kritisch ausfällt. Als Leser habe ich natürlich auch ein wenig über das gelesen nachgedacht und mich dann schon gefragt, ob es dergleichen Projekte (nicht nur bei den Amis) vielleicht wirklich gab oder gibt??? Wer weiß das schon in einer Zeit wo es bestimmte Menschen toll finden würden sich Computerchips ins Hirn pflanzen zu lassen oder dergeichen (man konnte ja schon so einige irre Ideen in der Presse lesen etc.) – verwundern würde es mich eigentlich nicht *gesteh*.

Ich will aber hier nicht herum schwafeln was sein könnte und was nicht, sondern euch dieses Buch ans Herz legen, denn ihr werdet eure wahre Freude daran haben, vorausgesetzt ihr mögt SF-Geschichten, denn wer von vorne herein schreit ‚So ein realitätsferner Schwachsinn’ *was ich wie gesagt manchmal gar nicht so behaupten würde* der kann/darf zwar einen Blick in dieses Meisterwerk Eschbachs werfen, aber vielleicht erst mal in eine Leihgabe eh ich hier gesteinigt werde wenn es demjenigen dann doch nicht gefällt ;). Bleibt nur noch zu sagen, dass sich die 350 Seiten fluchs gelesen haben und als Taschebuchausgabe für 8,95€ als Neuausgabe zu erstehen sind.


In diesem Sinne *winke* und schönen Abend noch

Hummel


Fakten zum Buch:
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Autor: Andreas Eschbach
Titel: Der Letzte seiner Art
Preis: 8,95€
ISBN: 3-404-15305-7

30 Bewertungen, 10 Kommentare

  • frankensteins

    20.09.2008, 02:47 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße Werner

  • ingoa09

    19.09.2008, 21:41 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr guter Bericht! Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, Ingo

  • try_or_die87

    31.07.2008, 22:44 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Hilfreich! Liebe Grüße

  • krawallo

    18.08.2006, 19:23 Uhr von krawallo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du bist auch so eine letzte ihrer Art :)

  • Binki

    14.08.2006, 14:06 Uhr von Binki
    Bewertung: sehr hilfreich

    °°° sh & LG Binki °°°

  • anonym

    15.03.2006, 01:08 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ***sh*** lg, Christina :)

  • The_Ghostwriter

    14.12.2005, 20:02 Uhr von The_Ghostwriter
    Bewertung: sehr hilfreich

    Anscheinend doch besser als ich erst dachte. Werds mir wahrscheinlich kaufen (oder doch nur leihen?) Egal ;-)

  • LittleGiant

    29.10.2005, 17:11 Uhr von LittleGiant
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • morla

    19.09.2005, 02:18 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • wirnhier

    19.09.2005, 01:52 Uhr von wirnhier
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich dachte bekannt ist er nicht durch das Jesus Video geworden, sondern weil er 'nen Wochenroman für die FAZ geschrieben hat. Was das genau war weiß ich nicht, nur dass er 'ne Geschichte Woche für Woche quasi live geschrieben hat,